Höhepunkt für mich eindeutig Italien 90. Da war ich noch ein kleiner Knirps und habe in Barsinghausen damals die Nationalmannschaft im Trainingslager vor der WM beobachtet. Direkt an der Seitenlinie bei nem Testspiel gegen ne Gurkenauswahl, das wäre heute gar nicht mehr möglich, da wären 50.000 statt 5.000 wie damals.
Ich hatte dann noch Autogramme von einigen bekommen.Meine größten Helden waren natürlich Kalle Riedle und Günther Herrmann vom SV Werder sowie Rudi Völler, der ja 87 von Werder nach Rom gegangen war.
Riedle und Herrmann waren weniger wichtig, aber ich weiß noch, dass ich nie wieder so wütend war, wie bei dieser Spukaktion von Rijkaard, wo der gute Rudi gar nichts für konnte. Seitdem ist übrigens in mir eine tiefe Abneigung gegen die Oranje auf dem Fussballfeld für immer besiegelt (Van Basten hin, Gullit her).
Im Laufe des Turniers wurden dann natürlich Matthäus, Brehme und Klinsmann zu echten Idolen, gefolgt von "Diego Buchwald". Das war einfach toll, auch weil ich dem Spiel da noch mit einer kindlichen Naivität gegenüberstand, die negative Zwischentöne oder anderes ausgeblendet hat.
Die WM 90 wird wohl für immer die tollste sein, die ich je erlebt habe.
Das Negativbeispiel einer WM gibt es dann nicht. 2002 war ich im Spanienurlaub, da waren massenhaft Holländer, denen man nach jedem Gammelspiel der Deutschen genüsslich ihr Fehlen unter die Nase reiben konnte.
Schlimmstes Turnier für mich war eindeutig die EM 2000, gefolgt von der EM 1992. Da konnte der immer noch kleine Steppke es nämlich nicht fassen, dass so ein paar blöde dänische Touristen meinen Helden das Double entreißen konnten. Seitdem bin ich übrigens auch kein Fan von Dänemark mehr.