Deutschland spielt halt viel zu stark nach Schema F - mechanisch durchgeführte Passabfolgen und ähnliches. Man ist zu sehr darauf fixiert, die Systeme wie aufgeschrieben durchzulaufen, statt auf die vom Gegner gegebenen Möglichkeiten zu reagieren.
Sich auf diese Strategie einzustellen, ist keine große Kunst.
Das Problem ist mMn gar nicht, dass man ein System durchspielt (ein gutes System besteht ja aus Ausstiegsmöglichkeiten), sondern eher welches. Diese Ballübergaben und rumpassen an der Dreierlinie, mit Screen an der Baseline um Nowitzki freizuspielen funktioniert überhaupt nicht. Ehrlich gesagt verstehe ich auch gar nicht was das soll.
Erklärungsgrund 1: Man will langsam spielen, deshalb Zeit von der Uhr nehmen.
Erklärungsgrund 2: Man will Nowitzki möglichst ohne große Mühen in seinen Sweetspots anspielen.
Erklärungsgrund 3: Ball- und Mannbewegung zwecks effizienter Offensive.
Nach meiner Beobachtung hat Nr. 2 kaum Erfolg, es sei denn der Verteidiger gamblet, weil die Flügelspieler keine Entry Pässe hinbekommen. Wenn freier gespielt wird, sehe ich da fast weniger Probleme, da alles nicht zu gezwungen wirkt. Wenn dieses System Nr.3 bewirken soll, dann ist das eine ganz große Fehlkonstruktion. Keine der Ballübergaben erzeugt eine Situation, in der der Ballführer zum Korb agieren kann. Alles läuft eigentlich nur auf eine Sache hinaus. Es gibt keinen Plan B.
Vielleicht kann mir hier auch jemand helfen, der Bauermann länger verfolgt hat (oder BBL allgemein): sind seine Systeme immer so aufgebaut? Wenn ich mir nämlich die anderen Teams bei der EM anschaue sehe ich nichts dergleichen.