Eurobasket 2011 in Litauen


66'Wins

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Deutschland spielt halt viel zu stark nach Schema F - mechanisch durchgeführte Passabfolgen und ähnliches. Man ist zu sehr darauf fixiert, die Systeme wie aufgeschrieben durchzulaufen, statt auf die vom Gegner gegebenen Möglichkeiten zu reagieren.

Sich auf diese Strategie einzustellen, ist keine große Kunst.

Das Problem ist mMn gar nicht, dass man ein System durchspielt (ein gutes System besteht ja aus Ausstiegsmöglichkeiten), sondern eher welches. Diese Ballübergaben und rumpassen an der Dreierlinie, mit Screen an der Baseline um Nowitzki freizuspielen funktioniert überhaupt nicht. Ehrlich gesagt verstehe ich auch gar nicht was das soll.
Erklärungsgrund 1: Man will langsam spielen, deshalb Zeit von der Uhr nehmen.
Erklärungsgrund 2: Man will Nowitzki möglichst ohne große Mühen in seinen Sweetspots anspielen.
Erklärungsgrund 3: Ball- und Mannbewegung zwecks effizienter Offensive.

Nach meiner Beobachtung hat Nr. 2 kaum Erfolg, es sei denn der Verteidiger gamblet, weil die Flügelspieler keine Entry Pässe hinbekommen. Wenn freier gespielt wird, sehe ich da fast weniger Probleme, da alles nicht zu gezwungen wirkt. Wenn dieses System Nr.3 bewirken soll, dann ist das eine ganz große Fehlkonstruktion. Keine der Ballübergaben erzeugt eine Situation, in der der Ballführer zum Korb agieren kann. Alles läuft eigentlich nur auf eine Sache hinaus. Es gibt keinen Plan B.
Vielleicht kann mir hier auch jemand helfen, der Bauermann länger verfolgt hat (oder BBL allgemein): sind seine Systeme immer so aufgebaut? Wenn ich mir nämlich die anderen Teams bei der EM anschaue sehe ich nichts dergleichen.
 

CRocket

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@Redemption
Ja. Im Spiel gegen Lettland gab es wieder mehrere Beispiele dafür. Einmal war es dann trotzdem erfolgreich (da haben die Letten gepennt, aber Topteams passiert das nicht wenn es so langsam zugeht).
Hamann oder Schwethelm hat den Ball gebracht. Als er dann in Nähe der Dreierlinie war und alle ihre Position hatten, wurde erstmal gestanden. War sicherlich nicht so lange, kam mir aber lang vor (so ca. 1-2 Sekunden) und sieht man so sonst selten. Dann kreuzte Schaffartzik unterm Korb, striff seinen Gegenspieler ab und machte den Dreier. Kann klappen, war aber so statisch, dass es aussah wie bei einem Videospiel, wo zunächst noch ein Skript geladen werden muss nachdem man den entsprechenden Button gedrückt hat.

Ich zumindest bin froh wenn ein Neubeginn mit einem neuen Coach stattfinden wird. Hier ist der DBB m. M. n. auch viel zu konservativ und ängstlich. Ähnlich wie bei dem Versuch eine EM in Dirk´s Zeit nach Deutschland zu holen.
 

Murphy

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Deutschland spielt halt viel zu stark nach Schema F - mechanisch durchgeführte Passabfolgen und ähnliches. Man ist zu sehr darauf fixiert, die Systeme wie aufgeschrieben durchzulaufen, statt auf die vom Gegner gegebenen Möglichkeiten zu reagieren.

Sich auf diese Strategie einzustellen, ist keine große Kunst.

Basis des Spiels ist doch immer die Situation 1-1. Ein System kann doch nur eine Auftakthandlung sein, um eine ideale Situation zu konstruieren. In der Regel habe ich doch aber trotz System nicht nur eine Möglichkeit.

Wenn ich das mit dem Handball vergleiche, habe ich gewöhnlicher Weise als Aufbauspieler mindestens 3 Optionen. Selbst werfen, Pass zum Kreis oder Pass zum Nebenmann. Das einzige, was den Aufbau erleichtert, dass es keine 24-Sekunden-Uhr gibt.

Dennoch ist doch die Grundvoraussetzung, dass sich die Mitspieler (vor allen Dingen ohne Ball) bewegen. Das habe ich bei der deutschen Mannschaft viel zu selten gesehen. Da werden keine indirekten Blöcke gestellt, keine Cuts gelaufen, nichts. Hauptsächlich wird gewartet.

Offensive Strategie ist insofern gut Auftakthandlungen zu bestimmen. Wenn ich jedoch nur gemächlich den Angriff starte, verstreicht die Zeit für etwaige Optionen und ich muss Notwürfe nehmen. Den Deutschen fehlt es sowohl an Fähigkeiten im 1-1 (von Nowitzki mal abgesehen) als auch an der individuellen Kreativität Spielsituationen zu lesen. Um das zu lernen bedarf es allerdings auch eines entsprechend versierten Trainers, der Bauermann in meinen Augen nicht ist.

Vielleicht könnte mal einer eine Umfrage starten mit dem Wunschnachfolger für Bauermann :)
 
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Redemption

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Das Problem ist mMn gar nicht, dass man ein System durchspielt (ein gutes System besteht ja aus Ausstiegsmöglichkeiten), [...]

Für Ausstiege sind aber folgende Punkte notwendig:

[...] als auch an der individuellen Kreativität Spielsituationen zu lesen.

Dennoch ist doch die Grundvoraussetzung, dass sich die Mitspieler (vor allen Dingen ohne Ball) bewegen. Das habe ich bei der deutschen Mannschaft viel zu selten gesehen. Da werden keine indirekten Blöcke gestellt, keine Cuts gelaufen, nichts. Hauptsächlich wird gewartet.

Nicht allein beim Spieler, der aussteigt, sondern auch bei den Mitspielern, die mitziehen müssen (bspw. nach dem Ausstieg rechtzeitig einen harten Cut laufen, der nicht im Playbook steht, oder sich einfach neupositionieren, um sich an diese neue Spielsituation anzupassen und die Passwinkel zu verbessern). Sonst endet der Ausstieg mit zwingendem Abschluss nach einer Einzelaktion. Ich habe das Gefühl, dass die Spieler gelernt haben, im System drinzubleiben, denn mit dem Ausstieg geht der Spieler ein höheres "Fehlerrisiko" ein, welches nicht gewollt scheint (hieran ist aber nicht allein Dirk Bauermann Schuld, sondern meiner Meinung auch die Jugendausbildung).
 

LeZ

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Ich kenne die Jugendausbildung auf Verbandsebene nicht, ich weiss nur dass es bei uns im Verein Riesenprobleme gibt überhaupt Jugendliche zu finden die regelmässig trainieren und Ligaspiele machen wollen. Und zwar durch die Bank in allen Sportarten ausser Fussball, und auch da sieht es magerer aus als früher. Ich kann mich noch erinnern dass es zu meiner Zeit in jeder Altersgruppe eine 3. Mannschaft gab, heute bekommen wir nicht mal jede Altersgruppe überhaupt spielfähig. Da gibt es Lücken von 2 Jahrgängen in denen keine Mannschaft existiert. Und das Problem kenne ich von zig anderen Vereinen in der Region mit denen ich gesprochen habe, da werden immer mehr Vereine inzwischen zusammengelegt um überhaupt eine Mannschaft stellen zu können.

Wenn dann auf Verbandsebene bis hin zum Bund geschlafen und auf die Vereine "vertraut" wird, dann gehen schlicht demnächst die Lichter aus. Irgendwie scheint man da lieber "verdiente Spieler" in Positionen zu schieben, die dann auf gutes Wetter warten und den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, vielleicht kommen morgen die Talente ja von alleine.
 

66'Wins

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@Redemption
Ich stimme dir ja in den Punkten zu, aber weißt du welchen Spielzug ich meine? Bei dem wird der Ball einfach übergeben, an der Dreierlinie gepasst und dann für Nowitzki gescreent. Wenn Nowitzki nicht anspielbar ist, gibt es ein Pick and Roll mit dem Center. Das ist einfach ein System, bei dem es KEINE Ausstiegsoptionen gibt. Ein harter Cut ist doch erst sinnvoll, wenn der Platz vorhanden ist. In diesem Spielzug ist kein Platz für einen Cut, nicht einmal annähernd. Die Tatsache, dass ich noch nicht EINMAL eine Variation dieses Spielzugs gesehen habe (sei es ein Cut, oder eine angetäuschte Ballübergabe mit anschließendem Dribbling zum Korb), lässt mich außerderm daran zweifeln, dass das vorgesehen ist.

Nochmal zusammengefasst: Für mich gibt es in diesem Spielzug keine Ausstiegsoptionen. Jedes andere Team, das ich bisher gesehen habe, beginnt entweder direkt mit einem Post Up, greift nach 1-2 Ballübergaben den Korb an, spielt einen Shooter frei oder läuft ein High Pick and Roll. Das sind für mich direkte Aktionen zum Korb, bei denen (durch die direkte Scoring Gefahr) sinnvolle Aussteigsoptionen bestehen können. Die Spanier z.B., können je nach Spielsituation reagieren. Selbst die Polen laufen Pick and Rolls für ihre Distanzschützen. Dieser Spielzug den die Deutschen laufen, der macht nichts als Zeit von der Uhr runternehmen und Nowitzki anspielen. Gar nichts. 2 Meter hinter der Dreierlinie, ohne Wurfgefahr braucht da niemand einen Cut rennen.
 

Mango

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kann mir jemand ne PM schicken, wo ich heute Deutschland - Spanien im Livestream ohne Software (Zattoo) anschaun kann. Gibts das nun offiziell von Sport1?
 

Wilt

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@LeZonk:
Wir haben hier seit ca 2-3 Jahren wieder mehr Zulauf im Jugendbereich und stoßen halt an unsere Grenzen was Trainer und Hallen angeht. Aber die düstersten Zeiten Anfang des Jahrtausends sind vorbei.
In Deutschland ist Basketball immer noch Rand- und bis in die höchsten Ligen einfach auch Amateursportart. Wieviele Vereine in der BBL haben professionelle Strukturen und bei wievielen hängt der Saisonerfolg sehr stark von "Glücksgriffen" bei den amerikanischen Spielern ab.
Denke mit einer richtigen Profiliga und angepasster Deutschenquote, wäre es für Vereine interessanter Jugendspieler auszubilden. Der Verband ist meiner Ansicht nach nicht nicht stärker als seine Profiliga. Siehe Spanien mit der ACB. Zweitstärkste Liga der Welt -> Nummer zwei im Verbandsbasketball.

Von der deutschen Leistung bei der EM bin ich enttäuscht, obwohl man es beim Blick auf den Kader eigentlich hätte sehen können.
Ein müder Weltstar, ein amerikanischer Rekonvaleszent, einige Rollenspieler auf unterem europäischen Niveau und dazu Talente die noch nicht mal in der BBL ihren Platz gefunden haben. Da vermisst ja fast einen Past-Prime Greene als zweite, dritte Offensivoption und als Verteidiger auf dem Flügel.

Kann man niemandem einen direkten Vorwurf machen. Das ist einfach nicht Nowitzkis Team, dass Jahre lang um ihn aufgebaut wurde und mit ihm nach Olympia gefahren ist. Für die jungen Spieler ist es aber bestimmt besser mit Nowitzki und Kaman spielen zu können und auch noch einmal mit einer anderen Zielsetzung als "Dabei sein ist alles". Vielleicht legen sie den Schalter noch um und Nowitzki kann selber noch an seinem Denkmal feilen, aber im Moment glaube ich da nicht dran.
 

Murphy

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@LeZonk:
Denke mit einer richtigen Profiliga und angepasster Deutschenquote, wäre es für Vereine interessanter Jugendspieler auszubilden. Der Verband ist meiner Ansicht nach nicht nicht stärker als seine Profiliga.

Hier sind ja auch die Parallelen zum Handball vorhanden. Der DHB ist der mitgliederstärkste Verband der Welt, die HBL ist die stärkste Liga der Welt, aber bei den vergangenen Turnieren wurde Deutschland seinen Ansprüchen überhaupt nicht gerecht. Heiner Brandt als er noch Bundestrainer war, forderte ja nicht umsonst Einsatzzeiten für (junge) deutsche Spieler. Die Jugendmannschaften des DHB sind mehr als konkurrenzfähig und räumen viele Titel ab. In der Liga aber wird dann lieber auf fertige ausländische Spieler zurückgegriffen. Es sei denn, aus finanziellen Gründen sind diese Verpflichtungen nicht realisierbar.

Beim Handball ist das Jugendkonzept eines jeden Vereins Teil der Auflagen, die für die Lizenzerteilung erbracht werden müssen. Zweitspielrechte werden hier ebenso eingeräumt wie das junge deutsche Spieler Erfahrungen in einer starken 2. Bundesliga sammeln. Was fehlt ist wie gesagt der Schritt in die Rotation der Bundesliga-Teams.
 

Barea

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$1.500.000 für $100 bei ner Wette auf den den Sweep von den Mavs vs. L.A.

Buschmann, wie blöd bist du eigentlich?
 

MadFerIt

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die deutschen haben wirklich ein unglaubliches talent, dämliche fouls abseits des balles gepfiffen zu bekommen.
 

w0oT

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So jetzt wirds wohl erwartungsgemäß. Benzing muss auch mal so ne Situation abschließen können wie gerade im Fastbreak...
 
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