FC Bayern München 2019/20: Aus dem erfolgreichen Trott in den großen Umbruch - auch zukünftig erfolgreich!?


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henningoth

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hat hier eigentlich schon jemand über Ulis Aussage dass Brazzo zu viel im Internet unterwegs ist Witze gemacht?

Wegen youtube und so?
Wer weiß vlt. ist Brazzo ja auch hier aktiv.
 

STAT

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versteht mich nicht falsch. Ich würde zwar nicht behaupten dass ich Lahm direkt mag, aber der hat schon was drauf. Dem würde ich schon zutrauen so einen Posten mal zu übernehmen. Der hat halt was professionelles, was dann halt auch mal hinterhältig wirkt/ist. Wenn man mal schaut was der zu sagen hat, kommt da schon immer was sinnvolles. Und damit meine ich nicht seine Spielbewertungen als TV Experte.
Für so einen Posten ist er allerdings auch nicht wirklich qualifizierter als Kahn. beide müssen da natürlich noch ne menge lernen.


Mal sehen ob wir irgendwann beide beim FCB sehen. :D:D
Die Frage ist, ob sich Lahm unterordnen/eingliedern möchte und ob er mit Kahn in der Vergangenheit konnte? Ohne den Fokus jetzt auf bestimmte Namen zu steuern, könnte ich mir z.B. eine Kombi aus Eberl/Lahm schon gut vorstellen, analog zu Hitzlsperger/Mislintat, Zorc/Kehl, Völler/Rolfes/Kießling, usw.

Die Konkurrenz macht ja im Grunde nichts anderes. Ich bin mir nur nicht sicher, ob man all die Ego’s unter einen Hut bekommt. Lahm wollte sofort mehr Macht als vorgesehen und jemand wie Brazzo will erst gar nicht unter Kahn arbeiten. :clowns: Hier müssen Kalle und Kahn ansetzen, damit der Verein sich gleichzeitig breit genug aufstellt und es keine Streitereien gibt.

EDIT:
Diskussionskultur und Reibung ist gut, nur nicht gegenseitig am Stuhl sägen.
 
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LeZ

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Fair ist es ja auch wirklich nicht. Er mag vielleicht bei manchen den Eindruck machen, dass er nicht sonderlich geschliffen formuliert. Aber was er wirklich tut oder nicht tut wissen nur die unmittelbar Beteiligten. Ein Mann kann nicht der Einzige sein der weltweit Talente und Topspieler scoutet, mit deren Beratern redet, Kaderplanung macht, Verträge entwirft, und so weiter, das muss ein relativ großes Team sein. Ich würde ihn als Verantwortlicher anzählen, wenn es da kein schriftliches Konzept mit Dokumentation der gesamten Vorgänge und Planungen im Detail gibt. Wenn es das gibt, kann man sich im Detail über jeden Spieler uneins sein, die Arbeit wäre trotzdem gut. Wenn ich ihn beurteilen müsste, würde ich mir diese Dokumentation anfordern, durcharbeiten, bewerten, und mit ihm diskutieren, und dann Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Niedermetzeln kann man jeden.
 

STAT

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noch abschließend zur Personalie Oliver Kahn: zwei Zitate, die mir hängen geblieben sind:

Dieses ganze „Mia san Mia“ und diese ganzen Werte des FC Bayern und all das habe ich in mich aufgesogen, weil ich davon überzeugt war, dass Erfolg nur möglich ist, durch eine totale Identifikation mit dem was man tut.

…das ist das was ein Bayern-Spieler verstehen muss. Es gibt nie einen Moment bei diesem Verein, wo man sich zurücklehnen kann. Nie.


Als am 19.05.01 Barbarez in der 90. Minute den Ausgleich das 1:0 machte, bin ich als kleiner Bub in Tränen ausgebrochen. Wie bei allen anderen auch, ging absolut gar nichts mehr. Ich war leer und völlig fertig. Man schaue sich das gesamte Team damals an. Allerdings gab es einen völlig Verrückten, der mit dem Ball nach vorne ging und die restlichen Minuten sind Geschichte. Vier Tage später folgte im San Siro die Krönung. Der Hauptdarsteller ist bekannt.

Der Mann hat eine Mentalität wie ich es selten bei einem Leistungssportler wahrgenommen habe. Es gibt wenige Menschen auf der Welt, die natürliche Leader sind. Einige sind es einfach, andere wachsen hinein. Wenn ich die Vita von Kahn anschaue, inkl. allen negativen Erlebnissen, die genauso wichtig sind, dann glaube ich, dass so ein Typ etwas bewegen kann, völlig unabhängig von Studium usw.

Ob „etwas bewegen kann“ gut oder schlecht ist, weiß ich natürlich auch nicht. Aber der Titan ist definitiv eine Chance frischen Wind reinzubekommen. Sein Selbstverständnis kann dem Verein nur guttun. Er kann unbequem werden und das hat sich durch seine gesamte Karriere gezeigt. Ich bin davon überzeugt, dass seine internen Analysen genauso ausfallen werden, wie er immer vorangegangen ist. Hart, aber fair.

Der Titan hat ebenso in Zeiten der größten persönliche Niederlage seinem Rivalen Lehmann die Hand gegeben und das Team unterstützt. Solche Sachen zeigen wunderbar wie jemand wirklich tickt. Kahn kann emotional sein, aber genauso ruhig und kühl, siehe sein Abschiedsspiel. Für mich war er immer ein Paradebeispiel dafür, dass er weiß, wann es Zeit ist mal draufzuschlagen und wann es Zeit ist, die Ruhe zu bewahren. So jemand geht unter normalen Umständen konsequent seinen Weg.

Um es in Uli‘s Worten zu sagen:
Wenn der Titan eine Marionette ist, dann bin ich Mutter Theresa. :D
 
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le freaque

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Schau, ich bin mit Dir grundsätzlich einer Meinung. Aber um die nötigen (durchaus kritischen) Entscheidungen treffen zu können, sich entsprechend ein Team um sich herum aufbauen zu können, seine eigenen Visionen umzusetzen und nicht nur ein Platzhalter für Uli zu sein, muss er imo ein entsprechendes Profil/Standing mitbringen. Und das kann er sich eigentlich nur durch Erfahrung erarbeiten. Und wie gesagt, wenn ein Risiko damit, dann imo eher Lahm, der mMn eher Querdenker ist bzw. gezeigt hat, dass er sich nicht scheut auch einem Hoeness entsprechend kontra zu geben. Wieso ist es jetzt Kahn?! Wieso haben andere wie Breitner und/oder eben Lahm, keine Zukunft bei Bayern oder wurden sogar von der Ehrenloge verbannt...

Ich mein, das hat echt was von Putin Russland hier - auch wenn mir wieder die entsprechenden Emojis um den Kopf fliegen werden... Ich mein, Uli setzt von der Jugendausbildung bzw. Trainer der zweiten, über den Cheftrainer, den Sportdirekter plus Sportvorstand und Präsident bzw. Aufsichtsratschef de facto seine Leute ein und bleibt selbst im Aufsichtsrat weiter sitzen
In Teilen gehe ich da völlig mit, die Vetternwirtschaft und die einfach übertriebene Stallgeruchs-Philosophie habe ich auch selbst schon mehrfach moniert. Ex-Spieler einzubinden oder ihnen die ersten Schritte in eine Trainer- oder Managementkarriere zu ermöglichen, ist völlig ok, aber sowas macht man über Positionen, wo es nicht um echte Verantwortung geht. Also Scout ja, Chefscout nein. Co-Trainer in der Jugend kein Ding, Cheftrainer nur mit entsprechender Qualifikation. Teammanager ja, Sportdirektor eher nicht. Natürlich immer mit allen Aufstiegsmöglichkieten, wenn man sich bewährt, das ist ja klar. Wenn man einen Kandidaten mit hinreichender Qualifikation hat oder idealerweise selbst dahin qualifiziert hat und der auch noch Stallgeruch hat, ist das natürlich toll. Gibt es aber nicht so oft, wie es Ex-Spieler in entsprechenden Position bei uns im Verein gibt.
Bei Uli wird halt das familiäre völlig übertrieben, mit "das kann doch der XY machen" gewinnst du heute nichts mehr.

Bei Personalien wie Salihamidzic oder Sebastian Hoeneß bin ich absolut bei dir. Klose ist ein Sonderfall; der wird nicht in erster Linie als Bayernspieler wahrgenommen und macht das bei der U17 auch einfach richtig gut, hat ja auch vorher schon beim DFB gearbeitet.

Was ich aber völlg anders sehe, ist die Personalie Kahn, bzw Kahn vs Lahm. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern ist das Gesicht des Vereins, das muss bei unserem Verein ein Mann aus dem Fußball sein, einen Watzke oder Mitzlaff könntest du hier niemandem verkaufen. Maxi Eberl hätte jeder gern zurück, aber der ist nunmal zur Zeit unabkömmlich (ansonsten mittelfristig für mich eine Muss-Personalie für die Position Sportvorstand).
Kahn hat sich in der Außendarstellung in den letzten Jahren enorm entwickelt, das ist doch kein Vergelcih mehr zu KMH-Zeiten. Er steht dem FCB nahe, hat sich über die Jahre aber auch genügend emanzipiert und ist ganz sicher kein Hoeneß-Lakai und kein Ja-Sager. Da liegst du mit deiner Einschätzung m.E. einfach falsch. Er kennt Business, Medien und Verein, ist entsprechend vernetzt und als Unternehmer auch relativ erfolgreich. Da sehe ich nicht, wer stattdessen geeigneter wäre.

Lahm ist es jedenfalls definitiv nicht, aus einer ganzen Reihe von Gründen:

  • nicht verfügbar, Lahm ist OK-Chef für die EM 2024, eine Doppelfunktion ist nicht machbar
  • Lahm ist 3 Jahre aus dem aktiven Fußball raus, Kahn 11
  • Lahm ist nicht als Teamplayer bekannt, sondern gilt als "Linkmichel". Nach der WM 2018 versuchte er, über öffentliche Kritik in den Medien einen Führungsjob im NM-Umfeld zu bekommen, was gar nicht gut ankam. Klappt eben nicht immer wie mit der Kapitänsbinde 2010. Klopp z.B. meinte dazu:
"Wenn du das zu sagen hast, als einer der deutschen Rekordnationalspieler, dann fahr da hin oder ruf einen an und sag es ihnen", sagte Klopp im Interview des Internetportals Sport1. "Sprich nicht über deine Nationalmannschaft, (...) als wärst du da nie gewesen. Das verstehe ich nicht."
Und das ist eben typische Lahm-Art, die mMn ein Ausschlusskriterium dafür ist, einen Verein mit vielen Mitarbeitern zu führen. Kahn war als Spieler egozentrisch, weil er erfolgsbesessen war. Lahm ist einfach die personifizierte ICH-AG.
  • Lahm wurde deshalb nicht Sportdirektor, weil er Sportvorstand sein wollte. Das, was jetzt Kahn 10 Jahre nach Karriereende wird. Lahm wollte das sofort nach seinem Karriereende haben. Er wollte eben genau das, was du zu Recht anprangerst
  • was das wirtschaftliche Feld angeht: Lahm ist ja, wie Kahn, auch Unternehmer. Nur geht in seiner Karriere dabei bislang praktsich alles komplett schief. Hier ein Artikel aus der "Welt" aus diesem Mai:

Wieder gerät ein Unternehmen von Lahm in Schieflage

Bei aller Liebe, dieser Artikel ist eine einzige Bankrotterklärung und eine schallende Ohrfeige für den Unternehmer Lahm. Das ist Lindner-Like, aber nicht FC Bayern-like.

Natürlich ist Lahm noch jung und ein Lernender außerhalb des Platzes. Ich will auch gar nicht ausschließen, dass er irgendwann eine führende Rolle im Verein einnehmen kann. Aber wenn Kahn ein Risiko ist, dann ist Lahm ein Himmelfahrtskommando.
 

Solomo

Hundsbua
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@le freaque Sehr, sehr guter Beitrag (y) Ich habe selber eine Abneigung gegen dieses Stallgeruch-Ding. Der schadet sicher nicht, aber nur, wenn alles andere auch passt. Kahn halte ich zum jetzigen Zeitpunkt von den ehemaligen für den geeignetsten Kandidaten von den Ex-Spielern, die Punkte hast Du eigentlich alle angesprochen. Lahm ist mir aktuell deutlich zu viel Ich-AG und Opportunist.

Ich gebe es ja ungern zu, aber ich habe mir tatsächlich im Nachgang die PK vom Uli gegeben und fand sie recht angenehm und relativ viele Aussagen sogar echt gut, bzw. zumindest bedenkenswert. In wie weit er sich wirklich raushalten wird und in wie weit das dann mit Kahn funktioniert bei Bayern, wird sich eh erst in der Praxis zeigen.
 

Tuco

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Werbefigur für einen Wettanbieter und seine Firma Goalplay biedert sich u.a. an Saudi-Arabien an. Dann lieber als Unternehmer scheitern wie Lahm. :saint:


Wobei das mit Saudi-Arabien doch eigentlich eher ein Argument pro Kahn ist, oder? Wenn man das jährliche Trainingslager des FC Bayern in Katar sieht, scheint doch ein Kriterium für den Job zu sein, keine zu großen Skrupel zu haben, was Geschäftspartner angeht - und das bringt Kahn dann offensichtlich mit.
 

Brummsel

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Also jeder, der seine Visage für ein Werbeprodukt in die Kamera hält und seinen Namen für eine "Torwart-Trainings-App" hergibt, ist automatisch "erfolgreicher Unternehmer".
Dann war Boris Becker auch so einer und jeder Youtube Influencer auch. :D
 

LeZ

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Ob man auf dem "Unternehmer" Kahn rumreiten muss lasse ich mal dahingestellt, immerhin hat er nicht 5 Bankrotte mit Immobilienfirmen hingelegt. Er hat allerdings neben dem Fußball spielen schon BWL studiert, und inzwischen einen MBA-Abschluss einer Privatuniversität aus Österreich und keinen popeligen Bachelor in Kasachstan. Diese unterliegen strengen Prüfungen und Auflagen. Das ist also nicht "hat mal sein Gesicht in die Kamera für nen Werbespot gehalten und ist jetzt Wirtschaftsexperte".
 

STAT

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Bis jetzt habe ich @le freaque als sehr sachlichen User wahrgenommen, mit dem man wunderbar diskutieren kann. Jetzt schreibt er einen wirklich tollen Beitrag und dann kommt so Zeug. Ich finde es wichtig und gut über solche schwierigen und speziellen Themen zu sprechen, es gehört auch dazu, aber man hat den Eindruck, es geht gar nicht um Saudi Arabien oder um den Unternehmer Kahn, sondern nur darum zu stänkern.

Das ist wirklich schade.
 

Roneem10

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Wobei das mit Saudi-Arabien doch eigentlich eher ein Argument pro Kahn ist, oder? Wenn man das jährliche Trainingslager des FC Bayern in Katar sieht, scheint doch ein Kriterium für den Job zu sein, keine zu großen Skrupel zu haben, was Geschäftspartner angeht - und das bringt Kahn dann offensichtlich mit.


Wer auf sowas achtet, der sollte sich vieleicht nen anderes Hobby suchen. Als ob im ProfiGESCHÄFT wo es um Millionen/Milliarden iwer Gedanken um Menscherechte machen würde. Ganz im Gegenteil. Menschenhandel at it best!!

Lustig wie immer noch mit der Moralkeule geschwungen wird. Nike und Adidas bezahlen die Kindern aus den 3. Weltländern bestimmt auch übertariflich fürs Trikotknüpfen.
 

STAT

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ein paar Eindrücke zum Spiel:

Neuzugänge:

Die Art und Weise wie Lucas seine Rolle interpretiert, gefällt mir außerordentlich gut. Sein Rückwärtsverteidigen ist um Welten besser als das von Alaba/Hummels/Boateng/Kimmich. So eine weitere Facette hat dem Team extrem gefehlt. Dazu seine individuelle Klasse, die zweifellos erkennbar ist.

Das Talent von Pavard blitzt regelmäßig auf, auch wenn längst nicht alles rund läuft. Er ist am Ball sehr sicher. Leider mit dem Ballverlust vor dem Gegentor. Was den Spielaufbau angeht, könnte er mittelfristig wichtiger werden als ich es erwartet habe.

Perisic mit einem für ihn typischen Spiel. Er fällt nicht groß auf, aber liefert Zahlen. Dazu noch ein paar gelungene Aktionen. Deshalb wurde er geholt. Coutinho fand ich ebenfalls erfrischend. Dem fehlte zwar teilweise die Bindung zum Spiel, aber wir konnten gut sehen, was entstehen könnte. Er findet im engsten Raum Lösungen und macht Sachen, die in diesem Team sonst niemand kann.

Ciusance hat mir sehr gut gefallen, aber wie bei Davies wird eine Bewertung fast unmöglich. Mainz war in sich zusammengebrochen und es gab keine Gegenwehr. Schwierig da was mitzunehmen.

Spielsystem:

Die ersten 25 Minuten waren leider die Krone auf das was die Bayern unter Kovac einfach zu selten hinbekommen => Spielkontrolle im Mittelfeld und das obwohl das vermeintlich spielstärkste Trio aufgeboten war. Thiago wusste als „ehemaliger“ 6er um die Problematik und trotzdem stand er diesmal genauso duselig hoch wie Tolisso und Müller zuvor. Das Trainerteam will es also so haben. Kovac meint die Positionen verschwimmen sowieso, was irgendwo richtig ist, aber dann muss man nicht über die Positionen und das System sprechen, sondern wie die Rollen interpretiert werden (sollen).

Keine Ahnung was man damit bezwecken möchte und ich habe noch niemanden gefunden, der er es mir taktisch erklären kann. Der 6er kippt regelmäßig ab und hat zu wenig Anspielstationen. Gegen ein Team wie Leipzig kann das ganz übel ausgehen. Auch gegen Mainz sah man erneut, wie anfällig der FCB nach wie vor ist, wenn der Gegner einen Ball gewinnt und sofort in das Umschaltspiel gelangt.

Die Spieler standen im Mittelfeld zum Teil 20-25 Meter auseinander. Ich weiß nicht wie man auf diese Art und Weise einem Spiel taktisch sofort den Stempel aufdrücken möchte, ohne über die individuelle Klasse zu sprechen. Ich schaue halt niemals auf das Endergebnis und betrachte es dementsprechend mit Abstand und ohne Fanbrille. Dann darf das 6:1 nicht darüber hinwegtäuschen.

Einwechslungen:

Würde ich Kovac sehr loben. Ich fand sowohl den Zeitpunkt passend, als auch die Spieler, die eingewechselt wurden. Müller endlich mal wieder mit offensivem Impact.

Fazit:

Obwohl es noch Luft nach oben gibt, sieht man doch ganz gut wie viel Talent dieses Team hat.
  • neue Abwehr
  • Lucas erst zwei Spiele
  • Pavard neu dabei
  • Coutinho nicht 100% fit und neu dabei
  • Gnabry leider angeschlagen
  • Goretzka verpasst den Saisonstart und war in der Vorbereitung ansprechend
  • Tolisso nach Verletzung bei Weitem nicht in Form
  • taktisch einiges ausbaufähig
  • Müller auf ungewohnten Positionen. Er ist kein 8er und er ist kein RA.
  • Martinez angeschlagen
  • das Team kann nicht eingespielt sein
  • usw.

Wenn wir das alles zusammenzählen, kann man doch hoffnungsvoll in die Zukunft gehen. Einige Dinge werden sich automatisch verbessern, andere müssen Kovac und Flick hinbekommen.

Beeindruckend ist das Ergebnis 11 Tore geschossen zu haben, obwohl vieles noch nicht funktioniert. Hertha, Schalke und Mainz waren zwar dankbare Gegner, aber trotzdem finde ich es beachtlich. Das Team hat schon brutal Qualität. Ich denke mit dem Saisonstart können wir aufgrund der Situation zufrieden sein und bin sehr auf die Art und Weise in Leipzig gespannt. (y)
 

Solomo

Hundsbua
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Guter Beitrag, nur zur Taktik noch was, nachdem Du fast nur geschrieben hat, was da nicht passt ;) Ab etwa der Trinkpause hat man angefangen, nicht nur über den abkippenden Sechser (meist Kimmich), sondern öfter über die Dreierkette Hernandez (weit links), Süle (zentral) und Pavard (weit rechts) aufzubauen, damit hat man den Raum im zentralen Mittelfeld dann besser besetzt. Das ist eine sehr sinnvolle Anpassung, wenn man dieses Trio auf dem Rasen hat. Dann muss man auch dazu sagen, man hat nicht mehr 4-3-3 gespielt, sondern 4-2-3-1, was zwar als System nicht neu ist, aber in der Vorbereitung nicht gespielt wurde - braucht halt auch etwas Anpassungszeit.

Coutinho hat mir gut gefallen, er hat quasi die Müller-Rolle gespielt: Zehner, aber überall unterwegs, was wichtig ist, damit man im Strafraum nicht krass in Unterzahl ist. Er war auch immer wieder im Strafraum und hat im Gegenpressing gut gearbeitet, bringt aber halt seine überragende Technik und Passfähigkeiten mit. Da waren ein paar ganz feine Szenen dabei, klar klappt noch nicht alles, aber er ist schon eine klare Bereicherung.

Ich habe auch die Hoffnung, dass Kovac mehr rotieren wird diese Saison. Muss er auch, wenn er "überleben" will. Auf der PK meinte er übrigens, dass Kimmich in der Regel RV bleiben wird und dass er um die 30. überlegt hat, schon zu wechseln. Tolisso war wohl schon beim Warmmachen. Aber dann hat Pavard das 1:1 gemacht.
 

Evolution

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BS/GÖ
Bei Perisic bin ich mir unsicher, welchen Mehrwert er für das Team hat. Er ist relativ torgefährlich, das muss man ihm lassen. Ansonsten ist er mMn weder technisch überragend, noch außergewöhnlich schnell. Als Backup für Coman geht das in Ordnung, aber wenn er regelmäßig mit dem Franzosen spielen soll und dieser dann auf die ungeliebte rechte Seite ausweichen muss, auf welcher er klar schwächer ist als auf dem linken Flügel, dann bin ich kein Fan von dem Transfer. Stattdessen hätte ich lieber einen echten Winger für die rechte Seite gesehen. Aber nun gut, es ist zu früh, dieses Thema jetzt schon zu bewerten.

An Coutinho ist das Spiel ein wenig vorbeigelaufen. Ich hatte das Gefühl, dass er angesichts der Physis der Mainzer schon überrascht war. Dass er ein geiler Kicker sein kann, weiß jeder. Ich bin aber mal gespannt, ob er unter Kovac mehr leisten kann als James. Hoffentlich ist er gegen Leipzig bei 100%.

Hernandez fand ich richtig stabil. Gute Ausstrahlung, starke Physis, ist schnell und kann kicken. Die Ablöse war sicher zu heftig, aber der bringt uns schon weiter.

Pavard mit einem unglücklichen Saisonstart. Sein Tor war klasse, aber er war auch an allen drei Gegentoren in der Liga beteiligt und da ist der nicht gegebene Handelfmeter auf Schalke noch nichtmal enthalten. Am Ball ist er ganz gut und sein Antritt ist auch nicht übel. Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden, aber irgendwie wirkt er arg nervös und ziemlich soft. Mal sehen, auf welcher Position wir ihn häufiger sehen dieses Jahr. Von Kimmich auf der 6 werde ich aber kein Fan mehr.
 
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