@henningoth
@Schwarz-Rot-Gold Adler
Also der Ablauf rund um den Lewandowski Transfer ist doch gut dokumentiert weil es dazu etliche Aussagen der Beteiligten gibt und nicht nur wilde Gerüchte oder Spekulation aus Fan Foren. Man kann wirklich nicht abstreiten, dass Bayern den Spieler nur ablösefrei wollte und wahrscheinlich frühe/krumme Absprachen mit seinen Beratern getroffen hat.
Aus meiner Sicht ist der Witz an der Geschichte, dass Lewandowski ja eigentlich sofort wechseln wollte.
Aber weder die Berater noch Bayern wollten Lewandowski in diesem Sommer nach München bringen. Für diese Parteien war ein ablösefreier Deal attraktiver. Für die Bayern weil es etwas günstiger war und das Timing im Bezug auf die Kaderplanung passte (dass man den BVB ärgert hat sicher nicht geschadet) und die Berater hatten sicher eine nette Provision ausgehandelt. Lewandowski hat dann rumgejammert und war sauer auf Watzke, dass er nicht wechseln darf. Dabei hatten die Bayern nie ein Angebot abgegeben und wohl auch wenig Interesse ihn in diesem Sommer per Ablöse zu holen. Watzke hätte Lewandowski sicher gerne in diesem Sommer ins Ausland verkauft aber Lewandowski Berater hatten einen guten Draht nach München und haben den ablösefreien Wechsel erfolgreich durchgedrückt.
Das war sicher kein normaler Ablauf. Wobei man wahrscheinlich bei den meisten Clubs mehr oder wenig schlimme Fälle findet bei denen man einfach die eigene Verhandlungsposition zum eigenen Vorteil ausnutzt.
Randnotiz: Dieses ganze Lewandowski Drama verdeutlich auch warum ich bis heute nicht verstehe wie Berater bezahlt werden. Wenn ich Profi wäre würde ich mein Beraterteam prozentual an meinem Verdienst beteiligen. Mit dem üblichen System geht es um Ablösebeteiligungen oder eben Handgelder. Da sind die langfristigen Interessen der Berater und der Spieler eigentlich nur selten übereinstimmend.
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Viele andere "Bayern-Vorwürfe" im Thread kann ich nicht nachvollziehen. Bayern hat die Aufgabe möglichst erfolgreichen und guten Fußball spielen zu lassen. Und das nicht nur im Hinblick auf die Bundesliga sondern auch im Wettbewerb mit den anderen europäischen Top Clubs.
Zudem ist doch die Diskussion über Spannung an der Spitze eine absolute Momentaufnahme. Das Spitzenspiel hat die Spannung gekillt. Aber es war ja nicht so, dass Bayern vom Start der Saison an der Spitze wegmarschiert wäre. Es war doch bislang spannend und eng. Hätte der BVB mit etwas Glück das Topspiel gewonnen oder hätte man dieses Duell noch später angesetzt wäre das Titelrennen weiterhin offen.
Und für die Mehrheit der Fußballfans ist die Meisterfrage doch nur eine Randnotiz. Ein Freiburg oder Köln Fan interessiert das nur bedingt. Das Rennen um die Top 4 ist offen. Genauso die internationalen Plätze und der Abstiegskampf. Die Mehrheit der nationalen Zuschauer haben sowieso einen Lieblingsclub dem das Interesse gilt. Natürlich sorgt ein spannender Meisterschaftskampf am letzten Spieltag für viel Extra Interesse aber das treibt doch nicht die Millionen Leute Woche für Woche ins Stadion.
Auch für die Attraktivität einer Liga im Ausland ist doch Spannung kein wesentlicher Faktor. Ich schaue englischen Fußball auch wenn Liverpool früh als Meister klar war weil es dort viele stark besetzte und interessante Mannschaften gibt. Glaubt jemand ernsthaft die Attraktivität der französischen Liga würde steigen wenn Mbappe und Neymar wechseln und PSG durch diesen Qualitätsverlust bis zum Ende um den Titel fighten muss? Nein, denn das Interesse aus dem Ausland bezieht sich ja auch diese Top Spieler und liegt nicht an Draxler und Kehrer.
Wer am 9ten Spieltag überlegt ob er Bundesliga oder Serie A einschaltet denkt doch nicht über den Meisterkampf nach. Da geht es um die Qualität der Teams, Stimmung und Unterhaltung, attraktive Spielweise sowie Stars und Talente.
Die Amis wollten Pulisic in Dortmund sehen. Die Engländer sind jetzt begeistert von Sancho. Man wird international neugierig und will sehen ob dieser junge Kanadier Davies, Tormaschine Haaland oder Havertz wirklich so sensationell gut sind.