Man kann nur hoffen, dass sich da sowohl im Auftreten nach Außen, als auch im Handeln der Vereinsführung nach Innen, deutlich was ändert, sobald Rummenigge nicht mehr da ist. Der jahrelange Schandfleck Katar steht weiterhin im Raum. Der Umgang mit engagierten Fans ist weiterhin unter aller Sau. Leider kam dieses Jahr mit dem eigentlich unfassbaren Rassismusskandal mitten im Herzen des Campus ein Eklat dazu, der einen großen Schatten auf die sportlichen Erfolge des Jahres wirft. Die fehlende Aufarbeitung, Transparenz und Handlungsbereitschaft sind eine absolute Schande für einen Verein wie Bayern und entlarven Kampagnen wie "Rot gegen Rassismus" als leere Marketinghülle. Dass das dem Verein nicht links und rechts um die Ohren geflogen ist zeigt, wie Fussball dieser Tage konsumiert wird. Wie Fastfood und mit einer Verdrängungs- und Wegschaukultur wie aus dem letzten Jahrtausend. Die einzigen, die sich dagegen stellen, haben derzeit keine Plattform und Leute wie Rummenigge geben seit Jahren alles, dass diese immer kleiner wird. Der Auftritt neben Hopp, als man die Spieler zur Solidarität zwang, dürfte auf dem Platz die größte Farce des Jahres gewesen sein. Nicht wegen dem Signal das man da gesendet hat, sondern weil man so ein Signal in so vielen anderen Situationen nicht sendete.
Wäre das alles nicht schon eklig genug, lässt es sich ein Rummenigge nicht nehmen, seinen ihm innewohnenden Rassismus noch im Doppelpass zu zelebrieren. Nicht dass es nötig gewesen wäre um zu erkennen wessen Geistes Kind er ist, aber ihm war es offensichtlich wichtig zu zeigen, dass er ein Teil des Problems ist und einfach rein gar nichts verstanden hat.
Oft wird darüber gesprochen, ob man denn Stolz für sportliche Leistungen der Lieblingsmannschaft empfinden kann. Ich muss mich gerade fragen, ob ich mich denn schämen muss Fan dieses Vereins zu sein, der so widerliche Gestalten an seiner Spitze hat.
Scham empfinde ich nicht, aber eine Wut und Enttäuschung, dass man neben seiner offensichtlichen Untätigkeit und Scheinheiligkeit, jetzt auch noch offensiv nach Außen seine wahre Haltung offenbart.
Umso mehr freue ich mich dann über Menschen wie Leon Goretzka, der schon mehr Verständnis und Haltung in seiner kurzen Zeit im Verein bewiesen hat, als ein Relikt wie KHR in seiner gesamten Amtszeit. Man kann nur hoffen, dass in Zukunft Menschen wie Goretzka diesen Weg konsequent weitergehen und auch bei der Zukunft des Profifussballs ein Wort mitzureden haben. Wahrscheinlich dann aber bei einem anderen Verein als dem FC Bayern.