FC Bayern München 2020/21: Zurück auf dem Triple-Thron - Der Beginn einer Ära?


Solomo

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Na ja, so ganz ist aber nicht das gleiche, bei Fussballern wird die Top-Leistung ja nur sehr punktuell gefordert, sprich 90min alle 3-4 Tage.
Zudem reden wir bei Sportlern von einer zig-tausendfach eingeuebten Motorik (z.B. 5m Pass) waehrend ja auch @Solomo mehr auf eine Arbeit bezieht in der man nachdenken muss.
Du unterschätzt die Anforderungen von Profifußball (bzw. Hochleistungssport) an den einzelnen Athleten. "Nur" alle 3-4 Tage Top-Leistung ist eine ziemlich abwertende Aussage, die den Kern nicht trifft. Ich weiß nicht, was Du beruflich machst, aber wenn ich alle 3-4 Tage an meine Grenze gehen müsste und dazwischen mit wenig Pause drauf hinarbeiten müsste, dass ich alle 3-4 Tage an die Grenze gehe, ich wäre in kürzester Zeit arbeitsunfähig.
Und glaubst Du, dass ein Fußballer nur mit der Motorik spielt und nicht nachdenken muss? Der moderne Fußball fordert Geist UND Körper und inzwischen gibt es genug Untersuchungen dazu, dass man das nicht getrennt sehen kann. Ich persönlich gehe sogar so weit, dass es Glück und Pech nicht wirklich gibt, aber da würden wir jetzt in eine ausufernde Diskussion kommen und ich weiß, dass speziell wir beide da sehr gegensätzlich Ansichten haben.
 

henningoth

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Ein 5 meter pass im fußball ist auch nur bedingt ein eingeübter automatismus.
Anders als bei sowas wie z.b. beim darts, turnen, Hochsprung etc, wo man immer die selbe distanz und position zum ziel hat, ist fußball halt wesentlich dynamischer und man spielt Pässe immer wieder aus anderen Situationen. Mal ist ein Gegner im weg, mal aus der bewegung, mal kann man nicht optimal zum ball stehen. Da muss man im kopf auf jeden fall noch viele außeneinflüsse verarbeiten und in den pass einfließen lassen. Dafür braucht man natürlich geistige frische.

Genau das selbe gilt für alle aktionen im fußball, außer vlt freistöße.
 

Super-Grimm

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Gutes Spiel gestern finde ich. Kann die Meinung wie gesagt nicht ganz teilen, dass die erst Halbzeit recht schwach gewesen sein soll oder gar Leverkusen besser. Bis zum 1:0 sah es gar nicht schlecht aus, wenn auch nicht zwingend. Dann aus dem Nichts und per Sonntagsschuss der Rückstand. Danach bemüht Druck aufzubauen und gegen Ende der Halbzeit dann richtig am Drücker. Dazwischen an Zählbarem für LEV auch nur das Abseitstor. Wenn überhaupt war die erste für mich ausgeglichen. Ein Spitzenspiel auf gutem Niveau.
In der zweiten dann Bayern schon das bessere Team, LEV hat aber viele kritische Situationen noch gut verteidigt.
Guter und wichtiger Sieg und krönender Abschluss eines phänomenalen Jahres :beten:


Ich finde, hier wird insgesamt zu wenig einbezogen, dass es für eine müde-gespielte Mannschaft wie Bayern eben auch sehr schwer ist, sich gegen ein so gut organisiertes Pressing, wie es Leverkusen am Anfang konsequent und engagiert durchgezogen hat, frei zu spielen.
Und einem solchen Pressing kannst Du Dich eben zum Teil auch nur mit Kreativität entziehen, um die Situation aufzulösen. Da müssen alle hellwach sein! Ich fand insofern, dass es von beiden Seiten ein heftiges und sehr intensives Spiel war.
Und natürlich reichen 3-4 Tage bei sportlicher Höchstleistung weder für die geistige noch für die körperliche Regeneration voll aus. Jetzt mal ehrlich, warum sollte ein LKW-Fahrer die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen einhalten? Die Fahrt ist doch Routine. Trotzdem ist auch da die Fehleranfälligkeit auch im Routineprozess höher. Das ist doch logisch.
Und ja, Müdigkeit hat auch seine Auswirkung auf motorische Prozesse. Das ist sportwissenschaftlich nachgewiesen. Koordination und Motorik lassen nach - und schon werden auch die Routinepässe ungenauer und erfordern eine höhere Konzentration, die aber nur noch bedingt vorhanden ist.

Ich glaube wir würdigen hier auch zu wenig, dass zuletzt in einigen Clubs auch einfach sportlich gute Arbeit geleistet wurde. Leverkusen und Leipzig erweisen sich mehr und mehr als ernste Konkurrenten. Auch Mannschaften wie Stuttgart und Union gehen mit einer sichtbar einstudierten und sinnvollen Strategie auf den Platz. Die schlägt man nicht mehr einfach im Vorübergehen. Gerade deshalb muss Bayern ja auch die Konzentration permanent hochhalten. Dortmund hat damit ja auch ein Problem und wird, wenn sie so weiter machen und den anderen Mannschaften taktisch unterlegen sind, Mühe haben, ihren von ihnen schon als Erbhof angesehenen zweiten Platz zu halten...

Die anderen Ligen beobachte ich kaum, aber vielleicht ist das ja auch international ein Trend, denn auch die anderen Schwergewichte wie Real, Barca, PSG, Liverpool und City können sich nicht mehr so dominant behaupten.
 

Bombe

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Na ja, so ganz ist aber nicht das gleiche, bei Fussballern wird die Top-Leistung ja nur sehr punktuell gefordert, sprich 90min alle 3-4 Tage.
Zudem reden wir bei Sportlern von einer zig-tausendfach eingeuebten Motorik (z.B. 5m Pass) waehrend ja auch @Solomo mehr auf eine Arbeit bezieht in der man nachdenken muss.

@Bombe Dass die Spieler versuchen mit weniger Aufwand zum Ziel zu kommen bezweifle ich nicht. Natuerlich auch nicht dass sich das sofort auf dem Platz auswirkt. Das ist aber ein Verhalten das Spieler in allen Saisonphasen an den Tag legen koennen, siehe "gutes Pferd springt nur...".
Wenn wir mangelnde geistige Frische also so auslegen dass die Spieler es nicht mehr schaffen an die Leistungsgrenze zu gehen, dann waere es eher ein Motivationsproblem - nach der Saison mit den Erfolgen ein allzu verstaendliches.

Das wuerde aber immer noch nicht erklaeren warum Baelle verspringen und einfache Paesse nicht an den Mann kommen, weil dazu brauchen die Profis keine mentalen Hoechstleistungen, das passiert aus dem Rueckenmark.

Leverkusen war sehr stark, das trifft aber bis auf Moskau auf alle Gegner zu gegen die man seit Nov gespielt hat, da war keine Lusche mehr dabei.


Das Gegenteil ist der Fall - mir ist vollkommen klar dass Erfolg u.a. ein Produkt des Zufalls ist, was ihn nicht erzwingbar und kontrollierbar macht.
Z.B. waren die 2001er keinen Deut besser als die 99er, hatten aber einfach den gluecklichen Zufall auf Ihrer Seite der 2 Jahre vorher gefehlt hatte.
Das ist menschlich, weil beim Fussball eben nicht alles von den Spielern abhaengt.
Das mit "sie haben's mehr gewollt" oder Aehnlichem zu erklaeren scheint mir nachwievor albern, und auch keineswegs menschlich, sondern eher eine uebersinnliche esoterische Erklaerung.
Sorry, für mich ist das Unsinn - Aber ok, auch Ansichtssache. Aber alleine der Satz, dass die 2001er keinen Deut besser waren als die 99er ist schon einfach falsch.

2001 spielten wir mit Kette, ohne alternden Libero. Dazu Sagnol statt Babbel (klares Upgrade), Lizarazu (anstatt Tarnat) auf LV (Mega Verstärkung, 99 verletzt), Brazzo in seiner Prime (99 eingewechselt und noch vogelwild mit dem entscheidenden Ballverlust in der 90. Minute), Effenberg in seiner Prime, Elber statt Zickler (megaklares Upgrade), Kahn in seiner Prime, von der Bank kamen 99 Scholl, Fink und Brazzo (alle nicht in Form), 2001 Jancker, Zickler (99 noch Stamm) und Sergio - klares Upgrade.
Auch wenn man einem schwächelnden ManU 99 meilenweit überlegen war und gut gespielt hat - an die 2001er kommt die Truppe bei weitem nicht ran. Auch wenn die Saison 2000/2001 arg durchwachsen war. Aber in den wichtigen Spielen - gerade international - war man eine Macht.
 

Ghost

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Ein 5 meter pass im fußball ist auch nur bedingt ein eingeübter automatismus.
Anders als bei sowas wie z.b. beim darts, turnen, Hochsprung etc, wo man immer die selbe distanz und position zum ziel hat, ist fußball halt wesentlich dynamischer und man spielt Pässe immer wieder aus anderen Situationen. Mal ist ein Gegner im weg, mal aus der bewegung, mal kann man nicht optimal zum ball stehen. Da muss man im kopf auf jeden fall noch viele außeneinflüsse verarbeiten und in den pass einfließen lassen. Dafür braucht man natürlich geistige frische.

Genau das selbe gilt für alle aktionen im fußball, außer vlt freistöße.
Aber auch beim Darts sieht man doch, dass auch hier vieles von der "Tagesform" abhängt. Die Weltklassespieler dürften doch eigentlich nie in "Double-Trouble" kommen.
Beim Fußball kommt hinzu, wie du richtig sagst, dass keine Situation wie die andere ist. Jede Positionierung ist leicht anders, der Ball hat leicht unterschiedliche Geschwindigkeit etc. Und besonders es gibt den störenden Faktor des Gegners.
Auf dem Niveau fällt dann halt auf, wenn man eine Situation eine Sekunde später einschätzt, wenn man eher mal glaubt, den Ball nicht erreichen zu können und nicht losläuft.
 

Francois

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@Bombe Elber statt Zickler ist krass. War mir gar nicht bewusst das 2001 so viel besser war. Zickler war schon ein merkwürdiger Spieler. Ich erinnere mich komischerweise fast nur an irgendwelche Tore die er verstolpert oder 3m über den Kasten gesetzt hat. Fand damals auch einen Jancker klar besser aber ob das so war keine Ahnung. Was 99 anbelangt würde ich trotzdem einfach von Pech sprechen. War halt so und ist ja auch was Fußball ausmacht. Für ManU war es wohl der beste CL Gewinn ever dadurch.
 

henningoth

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Aber auch beim Darts sieht man doch, dass auch hier vieles von der "Tagesform" abhängt. Die Weltklassespieler dürften doch eigentlich nie in "Double-Trouble" kommen.
Beim Fußball kommt hinzu, wie du richtig sagst, dass keine Situation wie die andere ist. Jede Positionierung ist leicht anders, der Ball hat leicht unterschiedliche Geschwindigkeit etc. Und besonders es gibt den störenden Faktor des Gegners.
Auf dem Niveau fällt dann halt auf, wenn man eine Situation eine Sekunde später einschätzt, wenn man eher mal glaubt, den Ball nicht erreichen zu können und nicht losläuft.
Beim darts ist es natürlich echt hart genau die richtige stelle zu treffen, weil man dafür grundsätzlich wesentlich genauer arbeiten muss als im fußball.

Beim Basketball ist ähnlich zum Fußball. Da denke ich auch oft "wie kann man als Profi aus der Distanz nicht mindestens zu 80% den Korb treffen" aber letztendlich sind da auch so viele faktoren im spiel, die es nur selten erlauben dass Würfe im spiel genauso wie im training sind.
 

danifan

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Sorry, für mich ist das Unsinn - Aber ok, auch Ansichtssache. Aber alleine der Satz, dass die 2001er keinen Deut besser waren als die 99er ist schon einfach falsch.

2001 spielten wir mit Kette, ohne alternden Libero. Dazu Sagnol statt Babbel (klares Upgrade), Lizarazu (anstatt Tarnat) auf LV (Mega Verstärkung, 99 verletzt), Brazzo in seiner Prime (99 eingewechselt und noch vogelwild mit dem entscheidenden Ballverlust in der 90. Minute), Effenberg in seiner Prime, Elber statt Zickler (megaklares Upgrade), Kahn in seiner Prime, von der Bank kamen 99 Scholl, Fink und Brazzo (alle nicht in Form), 2001 Jancker, Zickler (99 noch Stamm) und Sergio - klares Upgrade.
Auch wenn man einem schwächelnden ManU 99 meilenweit überlegen war und gut gespielt hat - an die 2001er kommt die Truppe bei weitem nicht ran. Auch wenn die Saison 2000/2001 arg durchwachsen war. Aber in den wichtigen Spielen - gerade international - war man eine Macht.

Das seh ich anders. So wie ich @Zapator verstehe musst du schon den vollständigen Kader der beiden Saisons gegenüberstellen und nicht nur die Finalteams, denn es geht ihm ja gerade darum, dass Pech ein Faktor war und zwei Verletzungen solcher Säulen wie Elber und Lizarazu in der wichtigsten Saisonphase sind nun einmal großes Pech. Wäre das 2001 auch passiert wäre es wohl auch nix mit dem Titel geworden.

Und natürlich war auch bei den Spielverläufen in beiden Finals Glück bzw. Pech dabei. Wenn die zwei Alu-Treffer von Scholl und Jancker beim Stand von 1:0 reingehen hätte man das Finale klar gewonnen. Und dass bei einem Sieg im Elferschießen auch Glück dabei ist, muss man wohl nicht erwähnen.

Bei den Spielerbewertungen ist auch einiges falsch, ganz abgesehen davon, dass du klare Sachen pro 99 wie Basler >>> Brazzo oder Jeremies >>> Hargreaves in seinem gefühlt zweiten Profispiel mal eben weglässt. Effe war da auch nicht mehr in seiner Prime, die war eindeutig 99.

99 war eigentlich der Peak dieser Mannschaft, 2001 war die allerletzte Patrone, um den verdienten Titel doch noch einzuheimsen.
 

hermite

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Sorry, für mich ist das Unsinn - Aber ok, auch Ansichtssache. Aber alleine der Satz, dass die 2001er keinen Deut besser waren als die 99er ist schon einfach falsch.

2001 spielten wir mit Kette, ohne alternden Libero. Dazu Sagnol statt Babbel (klares Upgrade), Lizarazu (anstatt Tarnat) auf LV (Mega Verstärkung, 99 verletzt), Brazzo in seiner Prime (99 eingewechselt und noch vogelwild mit dem entscheidenden Ballverlust in der 90. Minute), Effenberg in seiner Prime, Elber statt Zickler (megaklares Upgrade), Kahn in seiner Prime, von der Bank kamen 99 Scholl, Fink und Brazzo (alle nicht in Form), 2001 Jancker, Zickler (99 noch Stamm) und Sergio - klares Upgrade.
Auch wenn man einem schwächelnden ManU 99 meilenweit überlegen war und gut gespielt hat - an die 2001er kommt die Truppe bei weitem nicht ran. Auch wenn die Saison 2000/2001 arg durchwachsen war. Aber in den wichtigen Spielen - gerade international - war man eine Macht.
Wenn man abstrakt die Spieler vergleicht, kann man das so sehen. Aber das Finalspiel 99 war von Seiten der Bayern bis zur 89. Minute eigentlich besser, als das Finale 01, das Mentalitätsmonster Kahn im Alleingang im Elfmeterschießen gewinnen musste, weil seine Vorderleute noch das 99er Trauma verarbeiten mussten. Erinnere mich noch, wie Scholl schon im Spiel den Elfer verballert hat und selbst im Elfmeterschießen haben glaube ich zwei Bayern versagt.
 

Brummsel

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Das wuerde aber immer noch nicht erklaeren warum Baelle verspringen und einfache Paesse nicht an den Mann kommen, weil dazu brauchen die Profis keine mentalen Hoechstleistungen, das passiert aus dem Rueckenmark.
Das ist so nicht ganz richtig.
Nur die "Reflexe" (z.B. Patellasehnen-Reflex) werden einzig und allein vom Rückenmark ausgelöst und gesteuert.
An allen anderen Bewegungen ist das Gehirn mitbeteiligt, selbst wenn es sich um vollautomatisierte Bewegungsmuster (Radfahren, Schreiben, Laufen) handelt.
 

Bombe

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Das seh ich anders. So wie ich @Zapator verstehe musst du schon den vollständigen Kader der beiden Saisons gegenüberstellen und nicht nur die Finalteams, denn es geht ihm ja gerade darum, dass Pech ein Faktor war und zwei Verletzungen solcher Säulen wie Elber und Lizarazu in der wichtigsten Saisonphase sind nun einmal großes Pech. Wäre das 2001 auch passiert wäre es wohl auch nix mit dem Titel geworden.

Und natürlich war auch bei den Spielverläufen in beiden Finals Glück bzw. Pech dabei. Wenn die zwei Alu-Treffer von Scholl und Jancker beim Stand von 1:0 reingehen hätte man das Finale klar gewonnen. Und dass bei einem Sieg im Elferschießen auch Glück dabei ist, muss man wohl nicht erwähnen.

Bei den Spielerbewertungen ist auch einiges falsch, ganz abgesehen davon, dass du klare Sachen pro 99 wie Basler >>> Brazzo oder Jeremies >>> Hargreaves in seinem gefühlt zweiten Profispiel mal eben weglässt. Effe war da auch nicht mehr in seiner Prime, die war eindeutig 99.

99 war eigentlich der Peak dieser Mannschaft, 2001 war die allerletzte Patrone, um den verdienten Titel doch noch einzuheimsen.
da kann ich leider nicht darauf eingehen - denn es ist alles - von vorne bis hinten - falsch. Komplett falsch. Frohe Weihnachten
 

Francois

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da kann ich leider nicht darauf eingehen - denn es ist alles - von vorne bis hinten - falsch. Komplett falsch. Frohe Weihnachten

Hm aber Basler war doch schon ein geiler Spieler 99 oder? Fand eigentlich auch den run der Bayern in der CL 99 beeindruckend.
Vielleicht überschätze ich Basler da auch aber wenn ich da zurückdenke war der schon ein extrem geiler Spieler. Und Matthäus war wohl langsam aber er war ja auch als Libero herausragend. Siehst du das gar nicht so? Erinnere mich jetzt nicht unbedingt das die Defensive 99 schlecht war.
 

danifan

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Hm aber Basler war doch schon ein geiler Spieler 99 oder? Fand eigentlich auch den run der Bayern in der CL 99 beeindruckend.
Vielleicht überschätze ich Basler da auch aber wenn ich da zurückdenke war der schon ein extrem geiler Spieler. Und Matthäus war wohl langsam aber er war ja auch als Libero herausragend. Siehst du das gar nicht so? Erinnere mich jetzt nicht unbedingt das die Defensive 99 schlecht war.

Du vermasselst gerade seinen Versuch sich aus einer Situation zu mogeln, aus der er argumentativ unmöglich herausgekommen wäre. ;)
 

Big d

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Mal an die alten Hasen:

Auch wenn ich nicht mehr ganz jung bin bin ich nicht mehr wirklich mit dem Konzept eines Libero vertraut?

War ein Libero nicht so eine Art letzter Verteidiger fürs grobe um den Ball auf die Tribüne zu dreschen? Warum hat man da nen 40 jährigen Matthäus hingestellt?
 

Wild Allison

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Mal an die alten Hasen:

Auch wenn ich nicht mehr ganz jung bin bin ich nicht mehr wirklich mit dem Konzept eines Libero vertraut?

War ein Libero nicht so eine Art letzter Verteidiger fürs grobe um den Ball auf die Tribüne zu dreschen? Warum hat man da nen 40 jährigen Matthäus hingestellt?
KONNTE, musste aber nicht sein. Google mal "Beckenbauer" ;).
 

Bombe

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Hm aber Basler war doch schon ein geiler Spieler 99 oder? Fand eigentlich auch den run der Bayern in der CL 99 beeindruckend.
Vielleicht überschätze ich Basler da auch aber wenn ich da zurückdenke war der schon ein extrem geiler Spieler. Und Matthäus war wohl langsam aber er war ja auch als Libero herausragend. Siehst du das gar nicht so? Erinnere mich jetzt nicht unbedingt das die Defensive 99 schlecht war.
Ich war Basler gegenüber immer eher skeptisch. Das liegt aber daran, dass ich Spielern die aus Lautern oder Bremen kamen immer skeptisch gegenüber war. Und natürlich war er ein Genie. Der aber viel mehr hätte aus sich machen müssen.
Matthäus war gegen ManU irgendwie spielentscheidend. In der ersten Hälfte war er ja mehr vor der Abwehr als dahinter, damit kam ManU gar nicht klar. In der zweiten Hälfte ließ er sich aber weiter hinten reinfallen und war dann eher Libero alter Schule (kann natürlich eine Anweisung von Hitzfeld gewesen sein). Und dann ließ er sich auch noch auswechseln und der völlig überforderte Fink kam rein, der aber die Rolle nicht spielen konnte. Grundsätzlich war Loddar aber schon auch noch 99 ein sehr guter Spieler.

@Big d :Es gab den reinen Ausputzer und den spielenden Libero. Matthäus interpretierte die Rolle eher als spielender Libero, der oftmals auch ins Mittelfeld aufrückte (bei Offensivaktionen) und somit Überzahl im Mittelfeld schuf. Das hatte er schon ganz gut drauf. Im Finale dann war er 2.Halbzeit aber nur noch Ausputzer und das tat dem Spiel nicht gut (trotzdem kreierte man gegen ein grottenschlechtes ManU ein paar Chancen).

Dass wir das Finale unglücklich verloren, ist natürlich klar und unvergessen. Eine meiner prägendsten Erinnerungen an die 90er. War ja live vor Ort und fand das alles gar nicht so richtig lustig.
 

Solomo

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@Big d
Libero war der Abwehrchef, der sich bei eigenem Ballbesitz ins Aufbauspiel mit eingeschaltet hat, teils bis in den gegnerischen Strafraum. Libero spielten meistens technisch gute Leute mit starker Übersicht und guten Passqualitäten. Oft waren es Spieler, die im Alter von einer anderen Position nach hinten geschoben wurden (Thon, Matthäus). Früher hatte man oft eine recht strenge Mann-gegen-Mann Zuteilung ("wenn der auf Klo geht, gehste mit!"), der Libero hatte hingegen eine freie Rolle. Idealerweise immer da, wo der Ball war ;)
Bayerns bekanntester Libero ist wohl Augenthaler, der zwar langsam war, aber sehr passstark und der aus der Liberoposition immer ordentlich Tore gemacht hat. Oft Kopfbälle oder Distanzschüsse.

Es gab auch die Variante Ausputzer, das war dann der, der hinter den Manndeckern steht und alles abräumt.

Bei Bayern heute wären Kimmich oder Alaba vermutlich Libero (Alaba hat unter Pep in einer Dreierkette mal kurzzeitig eine ähnliche Rolle gespielt, Hybrid als linkem IV und Acht), 2013 wäre es Martinez gewesen.
 

danifan

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@danifan
hey es ist Weihnachten. Diese Woche sind wir alle supernett zueinander . :D

Ich wollte es ja auch darauf beruhen lassen, aber da du es nochmal aufgeworfen hast und ich gerade nix zu tun habe... :D

Man könnte es sich natürlich ganz einfach machen:

99: 78 Punkte (damals neuer Rekord bei 3-Punkte-Regel, der bis 2012 hielt)
2001: 63 Punkte (eine der schwächsten Punkteausbeuten eines Meisters überhaupt)

Effe 99 bevor er seine Prime erreichte: 51 Spiele, 16 Tore, 7 Assists
Effe in seiner 2001er-Prime: 30 Spiele (war zeitweise verletzt), 5 Tore, 7 Assists

Selbst wenn man nur die Endspiele anschaut: 99 hat man eines der auf Jahre besten Teams Europas 90 Minuten dominiert und zahlreiche Hochkaräter herausgespielt, die man nicht verwertet hat. 2001 gabs gegen die Zweijahresfliege Valencia 120 Minuten Krampf auf Augenhöhe mit folgerichtiger Elferlotterie.

Formativ war der Unterschied zwischen den Abwehrreihen übrigens minimal: 99 spielte man mit Matthäus, Kuffour und Linke in der Verteidigung, Babbel und Lizarazu (nach dessen Verletzung Tarnat) waren Außenverteidiger. 2001 spielte Andersson zentral neben Linke und Kuffour, Sagnol und Lizarazu waren Außenverteidiger. Im Prinzip ersetzte Andersson also Matthäus und man nannte es jetzt nicht mehr Libero, sondern Dreierkette, an der grundsätzlichen Ausrichtung, dass man 5 Verteidiger hatte, änderte sich aber nix. Ehrlich gesagt war man dadurch, dass Andersson anders als der ins Mittelfeld vorstoßende Matthäus ein reiner Verteidiger war, offensiv sogar eingeschränkter.

Und ja, Basler war ne Granate und hatte an seinen guten Tagen ein Niveau, das Fleißbiene Brazzo nie erreicht hat. Gerade 99 im Schlussspurt war er überragend, das Halbfinalrückspiel gegen Kiew mit nem Traumtor entschieden und für mich war er im Finale klar der beste Mann auf dem Platz. Wenn Scholls Pfostentreffer reingeht, würde man heute über Baslers Sololauf übers ganze Spielfeld, mit dem er diese Chance eingeleitet hat, ähnlich reden wie z.B. über Zidanes Volleytor.
 

Super-Grimm

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Ich war Basler gegenüber immer eher skeptisch. Das liegt aber daran, dass ich Spielern die aus Lautern oder Bremen kamen immer skeptisch gegenüber war. Und natürlich war er ein Genie. Der aber viel mehr hätte aus sich machen müssen.
Matthäus war gegen ManU irgendwie spielentscheidend. In der ersten Hälfte war er ja mehr vor der Abwehr als dahinter, damit kam ManU gar nicht klar. In der zweiten Hälfte ließ er sich aber weiter hinten reinfallen und war dann eher Libero alter Schule (kann natürlich eine Anweisung von Hitzfeld gewesen sein). Und dann ließ er sich auch noch auswechseln und der völlig überforderte Fink kam rein, der aber die Rolle nicht spielen konnte. Grundsätzlich war Loddar aber schon auch noch 99 ein sehr guter Spieler.

Dass wir das Finale unglücklich verloren, ist natürlich klar und unvergessen. Eine meiner prägendsten Erinnerungen an die 90er. War ja live vor Ort und fand das alles gar nicht so richtig lustig.

Ich fand, bei Basler kam es eben extrem darauf an, ob er gerade Bock hatte (Endspiel) oder nicht (zehn Weizen vom Vortag).
Im Finale 1999 habe ich ihn als sehr stark in Erinnerung. Da spielte er wie aufgedreht. Allerdings konnte man auch da immer beobachten, dass er nach jeder Aktion wieder ein wenig Zeit Zur Erholung brauchte.
Ich hatte das Spiel in einer urigen Kneipe in Stellenbosch/Südafrika geschaut. Mann, ich war so besoffen, dass ich das 2:1 als Wiederholung des 1:1 aufgefasst hatte und mich nach dem Schlusspfiff mit bangem Gefühl auf die Verlängerung einstellte...
Hab das erst gerafft, als mich massenhaft Engländer umarmten, mit denen ich mich dann auch noch prügeln wollte. Eine Freundin machte mir daraufhin mein asoziales Verhalten klar, so dass ich den Engländern als Entschuldigung ein paar Bier ausgegeben habe.

Kann also sein, dass ich da einiges falsch in Erinnerung habe...;)
Weiß aber noch, dass mich bei den vielen vergebenen Chancen eine immer üblere Vorahnung beschlich. Fand Matthäus, obwohl in der 2. Halbzeit schwächer werdend, immer noch zentral wichtig für das Spiel und dachte mir nach den Auswechselungen (ich glaube Basler musste auch raus), hoffentlich geht es nicht in die Verlängerung, denn mit der passiven Aufstellung gegen Ende können wir nichts mehr kreieren.
 
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