Natürlich machen ihm aktuell Teile der Arbeit nicht soviel Spaß, aber auf die Arbeit mit dem Team und seinem Staff hat er richtig Bock und ich finde, das sieht man auch.
Das ist so und nach wie vor hat er mit allem Recht. Das Team als Ganzes ist gerade in Sachen Arbeitseinstellung, Lernbereitschaft und Teamgeist nach wie vor eine hervorragende Truppe: eine der besten, die der FC Bayern jemals gehabt hat.
Mit dem Trainer Flick.
Und
kein wirklich renommierter Trainer von internationalem Format würde und wird sich das Verhalten Salihamidzics gefallen lassen.
Das ist ja nicht nur zwischen Hansi und Brazzo so, Letzterer hat sich vor der letzten Saison schon ganz genauso verhalten:
- Verhandlungen mit Wunschspielern ohne jede Not öffentlich gemacht und die Verpflichtungen am Ende auch dadurch fahrlässig verhindert oder im Fall Sané wiederholt akut gefährdet
- Transfers erst nach der Vorbereitung auf den allerletzten Drücker (Perisic, Coutinho), die diese komplett ad absurdum führten:
die Vorbereitung auf die zweite Kovacsaison lief eigentlich gut, es wurde bei den Auslandsreisen ein klares 4-3-3 gespielt, was auch ganz gut funktionierte. Plötzlich kam aus dem Nichts der "Königstransfer" Coutinho
nach der Vorbereitung, alles musste umgestellt werden und nichts funktionierte.
- keine öffentliche Rückendeckung für den Trainer, in keiner Phase (wie auch jetzt), kein Lob nach guten Spielen, nichts.
2020/21 kam noch der desaströse Umgang mit Vereinslegenden dazu, indem man entweder Zahlen aus den Vertragsgesprächen an Springer durchstach (Neuer, Alaba) oder aber den Spieler öffentlich quasi ignorierte (Boateng).
Da geht es nicht um die letztendliche Entscheidung, aber ein solches Verhalten ist das haargenaue Gegenteil von allem, was sich der FC Bayern über Jahrzehnte als Marke - und auch als tatsächliches Faustpfand im Verhältnis zu verdienten Spielern aufgebaut hat.
Hassan Salihamdizic verkörpert keinen, aber auch wirklich genau keinen Wert, für den der FC Bayern steht und stehen will. Eher im Gegenteil. Dazu kommen operativ eklatante Fehler im Transfergeschäft und am Ende wird der operativ erfolgreichste Trainer der jüngeren Vereinsgeschichte bei der Kaderplanung übergangen, wie kein Trainer des FCB mit ähnlichen Meriten zuvor.
Und die Parallelen bei Kaderplanung, Last minute Transfers, Außendarstellung und mangelnder Rückendeckung für den Trainer zu Kovac sind so offensichtlich, dass es gar kein Flick-Problem sein kann:
das ist einfach Salihamdizics Arbeistweise beim Profikader des FC Bayern München.
Und das wäre für jeden Topclub unannehmbar, für einen Verein wie den FCB mit dem Motto "mia san mia", das ja auch für Werte z.B. im Umgang mit verdienten Spielern steht, ist das ein komplettes no go.
Er hat den Verein für die Ideen der Nachwuchsabteilung um Sauer und Neppe geöffnet und deren Wirken unterstützt: das war super und das macht es ein bisschen schade (allerdings ist davon seit der Berförderung zum Sportvorstand auch nicht mehr viel übrig, seit 2020 passiert da lange nicht mehr so viel wie vorher). Aber die Verfehlungen in allen anderen Bereichen sind derart eklatant und eines amtierenden CL-Siegers onehin unwürdig, dass es für mich nur einen Weg geben kann.
Selbst wenn Flick den Verein verlassen sollte, muss Salihamidzic gehen und zwar sofort. Und der Nachfolger darf nicht die geringste Beziehung zu Uli haben, im beste Fall kennen die sich nicht und lernen sich auch niemals kennen.