Vielleicht sollte man im Fall Süle auch einfach auf die Emotionsbremse treten. Erstens, Struth sagt, es ist ganz normal, dass unzufriedene Spieler ihren Berater kontaktieren, das komme jeden Tag vor. Sagt er natürlich auch, um seinen Klient zu schützen, aber ich finde, man sollte die (wohl gemerkt: vertraulichen!) Nachrichten an den Berater nicht zu hoch hängen. Zweitens, es ist doch komplett legitim, dass Süle mehr Wertschätzung möchte und dass er Bayern für sich nicht als den Nabel der Welt sieht. Drittens, es ist ebenso legitim, dass der Verein keine gesteigerte Wertschätzung für ihn hat und eventuell auch deswegen erst recht spät Gespräche aufnimmt.
Ich glaube, hätte es im Sommer 2021 einen Transfer von Süle nach z.B. England gegeben, wäre das recht schnell abgehakt worden. Süle hat jetzt, vor der Aufnahme konkreter Verhandlungen, eine Entscheidung getroffen. Laut Struth auch deswegen, weil er keinen zweiten Fall Alaba wollte, wo es monatelang intern und öffentlich hin und her geht. Das ist doch völlig ok.