Begründung Chancengleichheit und eine damit verbundene strafbare Körperverletzung?
Im Boxen? Mit dieser Argumentation kann man im Grunde fast jeden Meisterboxer anklagen. Dinge wie Outmatching, handverlesene Gegner, Lizenzvergaben, Gewichtsunterschiede und und und.
Nunja, Panama Lewis und Luis Resto wurden einst wegen der Manipulation der Handschuhe verklagt (erst später kam noch raus, dass auch die Bandagen manipuliert wurden).
Ob ich als Boxer nun meinen Körper manipuliere oder meine Handschuhe ... das ist zwar nicht das gleiche, aber beides ist nunmal nicht gestattet und verschafft einen unlauteren Vorteil.
Klar ... Outmatching, Cherrypicking, Gewichtsunterschiede ... der Außenseiter steht oft als ziemlich "chancenlos" im Ring da. Ich denke da z.B. an den Kampf zwischen Andy Lee und den ihm gegenüber ziemlich mickrigen Thomas Hengstberger.
Nichtsdestotrotz herrscht da
im Prinzip eine gewisse Chancengleichheit und man hält sich an das gleiche Regelwerk.
Der Außenseiter weiß gewissermaßen auch worauf er sich einlässt.
Ein vorsätzlicher Verstoß gegen das Regelwerk ist ne andere Nummer. Dem Gegner des Manipulierenden entsteht ein Nachteil, ohne dass er damit rechnen musste ... obgleich man im Boxsport häufig damit rechnen
kann dass der Gegner gedopt ist.
Deswegen ist die Argumentation da auch nicht gleichzusetzen bzw. nicht auf beides anwendbar.
Wie auch immer ... ich denke kaum, dass die ganze Sache für Sturm Konsequenzen haben wird.
1. Ist Sturm nicht ohnehin nach Bosnien gezogen (angeblich, weil er dort ne Energy-Drink-Produktion oder so hat)?
2. Ich würde nicht damit rechnen, dass Bosnien jenen Felix Sturm ausliefert oder so.
3. Wiederholungs-Doper und Doping-Dealer Erkan Teper ist doch letztlich auch nie verklagt worden ... oder? Das beste an Tepers Story ist ja, dass die EBU sich empörte, dass der BDB die Dopingbefunde nicht bekannt gab, so dass der Eindruck entstand der BDB hätte die Sache mit Teper vertuscht ... und später verklagt Teper dann den BDB.
Deutsche Justiz wieder mal am allerschnellsten.
Etwa so schnell wie BDB und WBA. Sturm wurde nie gesperrt (weder vom BDB, noch von der WBA), das Kampfergebnis von Seiten des BDB nie annuliert. Die WBA gab Chudinov den Titel nicht zurück (wie z.B. Chagaev, nach dem Clenbuterol-Fund bei Lucas Browne), aber er durfte um einen dann vakanten Titel boxen.