Sturm sollte sich einen Bönte suchen. Seine PR erscheint mir sehr unprofessionell zu sein.
Als das erste Gerücht aufkam, dass sich Sturm auf ähnliche Weise von UBP lösen wollte, wie es die Klitschkos getan haben und er die Fehler der Vergangenheit in Pressekonferenzen und Interviews immer UBP zugeschoben hatte, da gab es den kurzen Hoffnungsschimmer, dass der Boxer, der im übertragenen Sinne für "eine Tüte Gummibärchen nur noch gegen die Besten boxen wollte" endlich einmal Taten den vielen Worten der letzten Jahre folgen lassen würde.
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Hat er das nicht? Er hat sich für viel Geld ein eigenes Gym bauen lassen, sich aus dem Vertrag mit Universum herausgekauft und ist jetzt auf der Suche nach dem passenden Tune-up-Fight. Das sind doch Taten - und keine Worte. Den Vorwurf müsste er sich gefallen lassen, wenn er in den letzten Monaten rein gar nichts getan hätte. Hat er aber. Zu den oben genannten Dingen gesellen sich Kooperationen mit einem TV-Sender und mit einem anderen Boxstall. Dass er sich nebenbei von Öner beraten lässt, spricht jedenfalls nicht gegen seine Unabhängigkeit Solange er alleine entscheidet, ist die gegeben - und da spielt es keine Rolle, ob er nun Ahmet Öner, Dieter Bohlen oder Horst Köhler als Berater engagiert hat.
Natürlich ist es verfrüht jetzt schon ein Urteil zu fällen, die Zwischenstationen sind aber wenig ermutigend. Zwar hat Sturm von vorne herein bei Sdunek nachgefragt, der damals nicht wollte/konnte, d.h. er mit Sdunek jetzt seinen Wunschtrainer verpflichtet - Trotzdem kam aber mit Roach so etwas wie frischer Wind auf.
Sdunek ist doch auch "frisch". Er hat mit Timm nichts am Hut, außer das beide mal für den selben Stall gearbeitet und die selben Örtlichkeiten genutzt haben.
Stallgeruch ist ja nichts, was gegen die Fruchtbarkeit dieser Zusammenarbeit sprechen würde. Zumal einer der großen Vorteile Sduneks die unmittelbare Präsenz sein wird. Bei Roach wäre Sturm nur "einer" in einer Liste namhafter Leute. Jetzt hat er sich einen anderen Top-Mann geangelt, der das ganze Jahr über (theoretisch) vor Ort sein kann und ihn auch bei Kämpfen betreuen wird. Ist die Akte Roach geschlossen, geht natürlich die Exklusivität flöten - und die klammheimliche Erwartung, dass alleine durch die Nennung dieses Namens urplötzlich verborgene Potentiale freigelegt werden, die vorher noch friedlich vor sich hingeschlummert haben. Mir ist das zu spekulativ.
Fachlich gesehen spricht nichts gegen Sdunek; erst recht nicht dann, wenn er von Anfang an der Wunschkandidat Sturms gewesen ist. Das mag für die Bindung zwischen beiden noch eine entscheidende Rolle spielen. So gesehen hat sich Sturm in der Tat für die sportlich und räumlich naheliegende Variante entschieden.