Etwas wollte ich noch zum ewigen Vergleich Abraham - Sturm nachtragen: Arthur hat sicher nicht nur wegen des "sportlichen Wertes" beim Super-6 teilgenommen, sondern da gab es einen Riesen-Batzen Kohle für ihn zu verdienen. Aufgrund seiner Ausnahmestellung im MW hatte man sich im Sauerland-Stall wohl auch gute Chancen ausgerechnet, das Turnier evtl. zu gewinnen, vermutlich hatte niemand mit solch klaren Niederlagen gegen Dirrell, Froch und Ward gerechnet. Natürlich hat AA (im Gegensatz zu Sturm) somit gegen "die Besten der Welt" geboxt, nur zumindest sportlich hat es ihm wenig bis nichts gebracht, außer wie erwähnt einem Haufen Kohle. Aber was nutzt es denn, gegen sehr starke Gegner anzutreten, wenn man dabei teilweise so vorgeführt wird wie Abraham? Nun sitzt er zwar mit ein paar Millionen mehr da, aber sein (sportlicher) Ruf ist erst mal im Eimer, zumindest der als "Schlumpf" und "King Arthur". Sturm verfolgt offensichtlich eine andere Marschroute, nimmt erstmal ein paar relativ sichere Kämfe mit, um sich die stärksten Gegner vielleicht bis zuletzt aufzuheben - ähnlich wie z.B. Maske und Ottke es getan haben. So kann man seine Karriere eben auch etwas langfristiger planen, gerade wenn man sich selbst promotet. Ich finde daran grundsätzlich nichts auszusetzen, solange er in 1-2 Jahren die von ihm versprochenen "großen" Kämpfe auch wirklich macht. Und an einem Macklin als nächstem Gegner ist aus sportlicher Sicht nicht viel zu kritisieren. Da hatte auch Abraham vergleichsweise viel "leichtere" Tielverteidigungen, was anscheinend leicht vergessen wird. Ich denke, Sturm macht einfach sein Ding und ich sehe ihn dabei auf einem guten Weg - er braucht die Abraham-Fans auch gar nicht, solange genug "normale" Zuschauer seine Kämpfe anschauen. Dann stimmt nämlich auch bei ihm die Kasse - und darum geht's beim Profi-Boxen nun mal in erster Linie.
Ich zitiere diesen Beitrag jetzt mal stellvertretend für viele Beiträge ähnlichen Inhalts von anderen Usern. Die Frage, die sich mir beim Lesen solcher Beiträge aufdrängt ist, bei allem Verständnis für die finanziellen Aspekte des Boxsports, ob diese nicht besser in Foren gehörten, in denen über Finanzen, Management oder TV-Einschaltquoten diskutiert wird. In diesem Forum, jedenfalls suggeriert das dessen Name, sollte es sich doch um Sport drehen.
Und damit wären wir beim Thema. Wenn jemand Weltmeister, oder im Falle Felix Sturms gar "Super-Champion"
ist, sollte er nicht nur den Anspruch, sondern (auch) die Verpflichtung haben, AUSSCHLIEßLICH die besten Gegner zu boxen. Andernfalls dürften Kämpfe (wie gegen Sato, Hearns etc.) nicht als "Weltmeisterschaftskämpfe" deklariert werden. Wer Weltmeister ist, hat das gefälligst mit/in seinen Kämpfen (für die er unter anderem von den Fans bezahlt wird) zu beweisen! Sonst würde das Tragen des Titels (von denen es ohnehin zu viele gibt) ad absurdum geführt, und wir würden bei diesem Spielchen auch noch bereitwillig mitspielen.
Dass hier viele, als (angeblich) Boxsportbegeisterte, Verständnis für die Risikovermeidungsstrategien einiger Boxer aufbringen, finde ich etwas befremdlich. Wer viel Geld verdienen will, MUSS auch viel/gute Qualität bieten. Ich finde, auch durch Diskussionsplattformen wie diese, sollte ein gewisser (wenn auch vermutlich leider nur geringer) Druck auf die Titelträger ausgeübt werden, damit diese sich ihrer eigentlichen Profession entsinnen. Wir wollen sie in erster Linie als Boxer, nicht als Finanzjongleure sehen. Nur so kommen wir VIELLEICHT, langsam und Schritt für Schritt, der eigentlichen Sportart wieder näher.
Wenn einem sogenannten Weltmeister dann im nächsten Kampf eine Niederlage widerfährt: sei´s drum. Das fände ich allemal besser, als das Blockieren der/des Titel(s). Denn den Titel soll, meines Erachtens der Beste tragen. Meine, möglicherweise antiquierte Ansicht ist nunmal, dass ein Weltmeister der Beste seiner Disziplin sein, und das auch beweisen muss. Ich will Weltmeister, keine Titel-Verwalter. Finanzielles Risiko hin oder her. Bei allem Verständnis für gewisse finanzielle Risiken der Profi-Boxer, mich interessiert in erster Linie der Sport, nicht die Bankkonten der Herren Sturm, Abraham, Klitschko, Sauerland etc.