karmakaze
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Huh, das sind Definitionsspielchen. Für mich ist eine 3. Gang-Kurve keine langsame, sondern eine mittelschnelle.Also 3.te Gang Kurven sind langsame Kurven (Scheitelpunkt 130-150km/h).
Na, die Sache ist dann schon etwas komplizierter. Du gewinnst in Abhängigkeit des Boliden in langsamen Kurven bei viel Abtrieb womöglich weniger als in schnellen Kurven mit wenig Abtrieb. Bestes Beispiel dafür war letztes Jahr der Force India. Auf Kursen mit vielen Geraden und schnellen Kurven war dieser absolut konkurrenzfähig (siehe die Leistung in Spa, Monza), auf langsamen Kursen hingegen stark benachteiligt. Der Bolide fuhr sich mit wenig Abtrieb einfach wesentlich besser als im High-Downforce-Setup.Ja eben. Mit dem Verhältnis 12x schnell zu 3x langsame Kurven, müsstest du auf viel Downforce setzen und Red Bull wäre klar vorne, egal obs da noch eine lange Gerade hat. Das bisschen was du auf der Gerade gewinnst holst du in den 12 Kurven 3x wieder rein.
Die Reifen haben Ferrari unter anderem konkurrenzfähig gemacht. Welche Reifen wo verwendet wurden, kannst du in den Streckenbeschreibungen von Motorsporttotal nachlesen.Monza wurde ja nicht wegen den Reifen von Ferrari gewonnen. Und Hockenheim wurde auf hart gefahren, wo kann man das nachlesen?
Welcher Kurs ist Interlagos ähnlich? Grundsätzlich bin ich ebenso der Meinung, dass viel Downforce dem RedBull mehr nützt, wir müssen aber eben schauen, was die RedBull für ein Setup fahren und wie die anderen Teams mit den Reifen umgehen.Aus meiner Sicht ist der Kurs sehr ähnlich dem von Interlagos bezüglich prozentualem Anteil von schnellen und langsamen Kurven. Wenn man mit viel Abtrieb Rundenzeit gewinnen kann, ist Red Bull unschlagbar.
Im Qualifying ist der Ferrari aus dem besagten Grund unterlegen: er braucht länger, um auf Temperaturen zu kommen. Ein weicher Reifen ist dann optimal, wenn er sich schnell aufheizt und möglichst spät zu grainen anfängt. Da Graining allerdings im Qualifying nicht derart wichtig ist (es werden schlicht immer wieder frische Reifen aufgezogen, so dass es kaum zu Graining kommt), sind die RedBull bei weichen Reifen im Q2-3 im Vorteil. Dieser Vorteil wird für RedBull umso größer, je weicher die Reifen sind. Im Rennen schlägt dieser Umstand zwar um, jedoch fahren die RedBull regelmäßig dann einen großen Vorsprung heraus, um das Mehr an Reifenverbrauch durch frühere Stops oder weniger gute Runden am Lebensende der weichen Reifen wieder wett zu machen, da sie in den Anfängen die besser temperierten Reifen haben und tendenziell freier fahren können. Auch dies wird durch weiche Reifen begünstigt. Sind die Mischungen härter, ist der Anfangsvorteil nicht derart eklatant und die Ferrari haben Chancen über die gesamte Renndauer ihre Verbrauchsvorteile auszunutzen.Dieser Faktor (sanft mit Reifen umgehen) müsste sich doch bei weicheren Reifen noch verstärken. Die relative Qualifying-Schwäche von Ferrari deutet auch auf diesen Umstand hin (sanft mit Reifen umgehen). Red Bull hingegen bringt in sämtliche Reifen sofort Temperatur für die erste Qualirunde.
Das meine ich damit.
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