Formel 1 Saison 2013 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


Professor Moriarty

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Williams hat nun den FW35 enthüllt und eine halbe Stunde später direkt auf die Strecke geschickt.
Maldonado ist dabei nicht der erste Fahrer, der den FW35 pilotiert. Das durfte Susie Wolff machen, die den neuen Williams beim Shake Down gefahren ist.

Wie zu erwarten gibt es keine Stufennase mehr, was man nach den Jerez-Tests schon vermuten konnte. Die Pylonen, welche den Frontflügel halten, sind ähnlich wie bei Ferrari.

Ähnlich wie andere Renault-Teams (RedBull, Caterham) konnte man auch bei Williams die Lufteinlässe der Seitenkästen verkleinern.
Interessant ist dabei der Punkt, dass man breite ziemlich schmale Öffnungen wählte. Diese gehen zum Cockpit hin in die Tiefe ermöglichen aber dennoch stark unterschnittene Seitenkästen.
In der Profil-Ansicht fällt auf, dass die Seitenkästen recht schnell nach unten abfallen. Sie senken sich früher ab als z.B. bei RedBull, Ferrari und McLaren ... aber das war auch schon beim FW34 der Fall.
Der Auspuff ist "McLaren-Style". Interessant ist hier der kleine Steg oberhalb des Schachtes ... etwas ähnliches hat bei Caterham zu Irretationen ob der Lagelität geführt.

Kennzeichnend für den Williams ist wieder einmal der Raum rund ums Getriebe.

Ein sehenswerter Bolide...

Zielstellung ist übrigens, dass man bei Williams die Traktion am Kurvenausgang verbessern will, was wohl letztes Jahr eine Schwachstelle gewesen sein soll.

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Die Nase wirkt durch die Pylonen sehr kurz in der Profil-Ansicht, da denkt man auf den ersten Blick, dass hier etwas fehlt. Es sieht so aus, als ob Williams einen Ansatz, den Toro Rosso dieses Jahre wieder verworfen hat, nun eingeführt hat. Nämlich den "doppelten" Boden bzw. die durchgezogen stark unterschnittenen Seitenkästen. Auch die Auspuff-Lösung wird wohl noch für viel Gesprächsstoff sorgen ;). Da sind jedenfalls durchaus ein paar interessante Ansätze dabei.
 

karmakaze

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Sehr lesenswert zum Thema Auspuff-Lösungen:

http://www.auto-motor-und-sport.de/...-setzt-weiter-auf-vettel-auspuff-6655833.html

Hier erklärt sich auch, weshalb Sauber die eigene Idee verworfen hat und nun die McLaren-Lösung einsetzt:
Sehr lesenswert, wenn auch nicht 100%ig fachlich korrekt - das liegt wohl aber eher an der "Übersetzung" des Redakteurs.
Ferrari Technik-Trick: Haifischmaul in der Ferrari-Front


http://www.auto-motor-und-sport.de/f...e-6631798.html

Doch "nur" für die bessere Cockpit-Umströmung, ähnlich wie bei Red Bull und Sauber oder eine Öffnung für ein passives DRS-System oder oder oder ? Ich liebe diese Spekulationen genauso, wie die immer wieder faszinierenden, technischen Finessen und Regel-Interpretationen . Auch das ist die Faszination Formel 1 . Bei Ferrari bin ich schon einmal gespannt, wenn und inwiefern Rory Byrne zurückkommt. Wenn er es ernst meint, wovon ich bei einer Comeback-Bereitschaft ausgehe, dann können sich Red Bull und Newey eventuell warm anziehen .
Vielleicht hilft diese Erklärung besser: http://scarbsf1.com/blog1/2013/02/17/ferrari-f138-nose-slot/
 

desl

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Die Sportbild will erfahren haben, dass Sutils Stammplatz bei Force India nächste Saison fix wäre.
Andererseits dementiert Sutils Manager dieses Gerücht und äußert sich, dass man weiter auf eine Bestätigung warte/hoffe.
Angefeuert wird das Gerücht jedoch durch die Aussage von Nicolas Todt (Manager von Bianchi), dass Sutil den Platz kriege.

Hintergrund der ganzen Geschichte ist wahrscheinlich die Motorenfrage. Sutil wird mittlerweile von Mercedes unterstützt. Bianchi hat Ferrari auf "seiner Seite".

Ferrari soll für die V6-Antriebsstränge (die 2014 kommen) wohl weniger verlangen und scheint noch einen Kunden haben zu wollen, weil man bei RedBull angeblich will, dass das Tochterteam Toro Rosso zu Renault wechselt.
Mercedes soll angeblich mit dem Preis nach unten gegangen sein ... aber wer weiß da schon genaues...



Unklarheiten bestehen übrigens nicht nur bei Force India, sondern auch bei Marussia. Nachdem man dort Glock aus dem Vertrag rausgekauft hatte, um sich mit Razia einen Paydriver zu holen, scheinen dessen Geldgeber nicht so recht zu zahlen. Das war auch der Grund, warum Razia in der ersten Barcelona-Testwoche nicht zum Einsatz kam.
Es bleibt also fraglich, ob Razia das Geld noch zeitig zusammen bekommt, oder ob jemand anders ihm das Cockpit noch wegschnappt ... am besten mit nem Koffer voll Bargeld oder so...
 

Mr. Orange

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Dafür Jules Bianchi jetzt bei Marussia den Platz ein, der für Luis Razia vorgesehen war, dessen Sponsor offenbar nicht so zahlt wie erwartet. Kein schlechte Wahl für Marussia.
 

desl

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Die Fahrerfrage bei Marussia wurde mittlerweile geklärt. Razia ist draußen.
Ersetzt wird er durch Jules Bianchi, der bei Force India nicht unterkam, nachdem man sich dort für Sutil und für Mercedes-Motoren entschied.

Für den Force-India-Simulator-Fahrer James Rossiter bedeutet dies, dass er vielleicht die Chance auf Freitags-Fahrten bekommen sollte. Er hatte ja in Jerez einen Testeinsatz, um vergleiche zum Simulator ziehen zu können.

Die Verpflichtung von Bianchi bei Marussia macht Sinn ... zuvor wurde er als heißer Kandidat gehandelt, weil er bei Force India nicht unterkam und Marussia noch einen Motoren-Partner für 2014 braucht ... wenn man bis dahin in der F1 bleibt.
Bianchi bringt etwas Geld mit und wird von Ferrari unterstützt. Ferrari sucht noch Motoren-Kunden nachdem Force India vermutlich auf Mercedes setzt und Toro Rosso wohl zu Renault wechseln soll (um das gleiche (K)ERS und Getriebe wie das RedBull-Team nutzen zu können).

Marussia-Sportdirektor Lowdon dementiert jedoch, dass die Bianchi-Verpflichtung etwas mit der Motorenfrage zu tun habe.
Nunja ... ein schlechter Deal ists für Marussia nicht, da Bianchi als schneller gilt als Razia, der vielleicht als Testfahrer bei Marussia bleibt.

Bianchi sitzt bereits heute im neuen Marussia, nachdem er letzte Woche noch im Force India testete.
Als weiterer Fahrer, der letztes Jahr in einer Nachwuchsserie war, darf heute auch Davide Valsecchi im Lotus über den Asphalt düsen. Kimi Raikkönen leidet an einer schweren Magenverstimmung und Romain Grosjean ist noch auf dem Rückweg von einem Sponsor-Termin.


Williams hat heute übrigens einen neuen Auspuff ausgepackt. Man folgt dem Trend anderer Renault-Teams ... also RedBull und Lotus. Soll heißen die Auspuff-Gase werden nun über eine Rampe zum Spalt zwischen Diffusor und Hinterräder geleitet. Ein Tunnel unter der Rampe kompensiert den Effekt der nun wegfallenden Flaschenhals-Form.

RjZ8dU2.jpg
 

karmakaze

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Williams hat heute übrigens einen neuen Auspuff ausgepackt. Man folgt dem Trend anderer Renault-Teams ... also RedBull und Lotus. Soll heißen die Auspuff-Gase werden nun über eine Rampe zum Spalt zwischen Diffusor und Hinterräder geleitet. Ein Tunnel unter der Rampe kompensiert den Effekt der nun wegfallenden Flaschenhals-Form.

RjZ8dU2.jpg
Im Moment gibt es da eine Fachdiskussion, ob nicht mittel- und langfristig alle bei dieser Lösung landen, da die Vorteile zur McL- (leicht) und Sauber- (sehr groß) Lösung derzeit eher für diese Variante sprechen. Viel spannender ist im Moment der Trend hin zu den S-Ducts, wie ihn Sauber bereits letzte Saison vormachte. Sowohl Ferrari als auch RB haben sich dieser Philosophie angeschlossen. Weitere werden bestimmt noch folgen.
 

Professor Moriarty

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Hamilton hat heute mal eine richtig gute, mittlere 1:20 Zeit auf den Asphalt gebrannt. Ich weiß, ich weiß, der Mercedes sah bei den Testfahrten nie sooo langsam aus, aber das ist schon eine Zeit, die aufhorchen lässt und die Konkurrenz schätzt die Silberpfeile nicht erst seit heute sehr stark ein. Rosberg ist da immer recht ehrlich, der haut sonst nie auf die Kacke, wenn er den Boliden nicht so stark einschätzt und da glaube ich ihm eher als Hamilton, der am meisten und als einziger tiefstapelt. Mittlerweile glaube ich, dass der Mercedes wirklich gut bei der Musik ist. Man hat wohl das Reifenproblem wesentlich besser im Griff, siehe konstante Longruns und auf einer Runde ist man wohl noch schneller geworden. Die Zuverlässigkeit stimmt wohl auch, man könnte sogar noch trotz schlechtem Beginn die meisten Testrunden abspulen. Dabei sieht der AMG W04 wirklich nicht spektakulär, sondern vielmehr konservativ aus, teilweise auch unlogisch in punkto Aerodynamik. Scheinbar sind sie aber richtig gut aufgestellt, Aldo Costa hat schon zu Ferrari-Zeiten recht unscheinbar wirkende Konstruktionen hingelegt, die allerdings dann meist so schlecht nicht waren, zumindest wäre das damalige Leistungs-Niveau im Vergleich mit den anderen schon ein Riesen-Fortschritt für Mercedes. Mit Lowe bekommt man für die Zukunft zusätzlich einen Top-Mann bzw. Designer. Er gilt ja als Hamilton-Vertrauter und so kam es wohl zu dem eher spektakulären Wechsel, den man bei McLaren nicht ohne Grund runterspielen möchte.
 
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Gast_482

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so langsam habe ich den glauben, dass hamilton den richtigen weg gegangen ist! egal was diese saison passiert (ich glaube nicht an siege), aber mercedes rüstet auf dann kann man nicht übersehen! (paddy lowe ist ein hammer) 2014 glaube ich, dass es stark aufwärts geht! bin gespannt ob lewis auf einer runde dieses jahr schon auf die pole fährt! (monaco bietet sich aufjedenfall an, bei regen ist er eh vorne dabei)
 

Professor Moriarty

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Im Moment gibt es da eine Fachdiskussion, ob nicht mittel- und langfristig alle bei dieser Lösung landen, da die Vorteile zur McL- (leicht) und Sauber- (sehr groß) Lösung derzeit eher für diese Variante sprechen. Viel spannender ist im Moment der Trend hin zu den S-Ducts, wie ihn Sauber bereits letzte Saison vormachte. Sowohl Ferrari als auch RB haben sich dieser Philosophie angeschlossen. Weitere werden bestimmt noch folgen.

Diesen Nebensatz kapiere ich momentan nicht ganz ;). Wie auch immer, es gibt allerdings genauso Diskussionen, ob die Renault-Teams sehr auf die nun verbotene Motor-Mapping-Version spekulierten bzw. damit tricksen wollten und die Auspuff-Lösung deshalb so gehandhabt bzw. ausgelegt wurde. Das kann mitunter Probleme bereiten. Grundsätzlich wird mehrheitlich eigentlich, das ist zumindest mein Eindruck von den Experten-Meinungen, die McLaren-Lösung als aerodynamisch effizienter eingeschätzt, da der nicht unterbrochene Luftstrom bzw. Flaschenhalseffekt hier viel ausgeprägter und klarer ist und nicht so ein Flickwerk darstellt. Sauber soll deshalb auch umgeschwenkt sein und die eigene Idee vom letzten Jahr verworfen haben. Mir ist dabei klar, dass beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben, aber so wie ich das in den meisten Fällen herauslese, sollten die positiven Seiten der McLaren-Lösung theoretisch zumindest überwiegen. Also mit einheitlichen Motoren-Mappings :D ;).

Es soll nach den Team- und Experten-Einschätzungen an der Spitze scheinbar heuer extrem knapp zugehen. Zur Spitze zählen in erster Linie Red Bull, Lotus, aber auch McLaren und Ferrari. Dazu stoßt diese Saison wohl wirklich Mercedes. Sauber, Williams und auch Toro Rosso sollen aber scheinbar nicht sehr weit weg sein von den Elite-Teams. Das kann ja spannend werden :smoke:.
 

desl

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Hamilton hat heute mal eine richtig gute, mittlere 1:20 Zeit auf den Asphalt gebrannt.
Rosberg hat grad eine 1:20,1 auf den Asphalt gebracht.

Nungut, Mercedes sah auch in den letzten Jahren bei Testfahrten gut aus und beim ersten Saisonrennen kam dann die große Ernüchterung ... aber ich denke die Mannschaft aus Brackley kann etwas optimistischer in die Saison starten als noch letztes Jahr.
Interessant finde ich übrigens, dass Mercedes wie RedBull versucht den Boliden stark anzustellen ... soll heißen die Bodenfreiheit ist hinten deutlich größer als vorne, was dem Diffusor gewissermaßen ein größeres "Volumen" gibt. Das klappt aber auch nur soweit man es einigermaßen hinbekommt, dass seitlich nicht zuviel Luft einströmt.
http://www.auto-motor-und-sport.de/...ull-das-geheimnis-der-anstellung-6686824.html


Aber es heißt weiterhin abwarten. Nicht dass Mercedes es bei den kalten Temperaturen am besten schafft mit dem Graining klar zu kommen, aber dass einem dann in Melbourne die Pneus wegschmelzen...

Im Vergleich zu Ferrari sieht das für Mercedes schonmal ordentlich aus ... mal schauen, ob Vettel und Button heute noch mal auf den kurzen Run mit Zeitenjagd gehen. Heute ist bei allen Vorsaison-Testfahrten der meiste Grip auf der Strecke.
 

karmakaze

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Diesen Nebensatz kapiere ich momentan nicht ganz ;). Wie auch immer, es gibt allerdings genauso Diskussionen, ob die Renault-Teams sehr auf die nun verbotene Motor-Mapping-Version spekulierten bzw. damit tricksen wollten und die Auspuff-Lösung deshalb so gehandhabt bzw. ausgelegt wurde. Das kann mitunter Probleme bereiten. Grundsätzlich wird mehrheitlich eigentlich, das ist zumindest mein Eindruck von den Experten-Meinungen, die McLaren-Lösung als aerodynamisch effizienter eingeschätzt, da der nicht unterbrochene Luftstrom bzw. Flaschenhalseffekt hier viel ausgeprägter und klarer ist und nicht so ein Flickwerk darstellt. Sauber soll deshalb auch umgeschwenkt sein und die eigene Idee vom letzten Jahr verworfen haben. Mir ist dabei klar, dass beide Varianten ihre Vor- und Nachteile haben, aber so wie ich das in den meisten Fällen herauslese, sollten die positiven Seiten der McLaren-Lösung theoretisch zumindest überwiegen. Also mit einheitlichen Motoren-Mappings :D ;).
Das Ganze hat nicht zwangsläufig mit dem Mappings zu tun. Auf den ersten Blick ist die McL-Lösung sicherlich interessanter, aber wenn man sich anschaut was RB bzw. Newey eigentlich macht, dann wird ganz schnell ein anderes Bild daraus. Newey stellt, und das habe ich hier schon mal vor Monaten aufgezeigt, den RB extrem an, um diverse aerodynamische Effekte zu erzielen. Wir sind hier nicht im Technikbereich, daher erspare ich mir die Details. Im Grunde funktioniert dieser Ansatz jedoch nur, wenn man den Diffusor seitlich versiegeln kann. Und genau das macht Newey mit seiner Auspuffkonstruktion. Sie ist konstruktionsbedingt präziser als die McLaren-Lösung und kann daher genau an die Stelle blasen, wo Newey den Diffusor versiegeln muss. Mit einer McL-Lösung, und die hat Newey ja 2012 auch ausprobiert, geht das nicht so präzise wie mit seinem eigenen Ansatz. Ergo, die RB-Lösung mag für sich betrachtet weniger vorteilhaft sein, in Summe ihrer Wirkungen ist sie es im Vergleich zur McL-Lösung für den Zweck den RB damit verfolgt durchaus. Und darum geht es ja, das bestmöglich abgestimmte Gesamtpaket zu haben. Dass da Mapping-Geschichten mit hineinspielen (die ich per se nicht leiden kann und für falsch halte), ist eher ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Quellen zum Nachlesen für dich:
http://scarbsf1.com/blog1/2013/01/30/analysis-2013-f1-rules-and-trends/
(Beschreibung der Lösungen mit ihren Vor- und Nachteilen)
http://www.auto-motor-und-sport.de/...ull-das-geheimnis-der-anstellung-6686824.html
(Beschreibung der Gesamtphilosophie von RB in deutsch, ähnliche und fachlich etwas exaktere Beschreibungen gab es 2012 auch bei ScarbsF1 und F1technical)
 

Professor Moriarty

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Das Ganze hat nicht zwangsläufig mit dem Mappings zu tun. Auf den ersten Blick ist die McL-Lösung sicherlich interessanter, aber wenn man sich anschaut was RB bzw. Newey eigentlich macht, dann wird ganz schnell ein anderes Bild daraus. Newey stellt, und das habe ich hier schon mal vor Monaten aufgezeigt, den RB extrem an, um diverse aerodynamische Effekte zu erzielen. Wir sind hier nicht im Technikbereich, daher erspare ich mir die Details. Im Grunde funktioniert dieser Ansatz jedoch nur, wenn man den Diffusor seitlich versiegeln kann. Und genau das macht Newey mit seiner Auspuffkonstruktion. Sie ist konstruktionsbedingt präziser als die McLaren-Lösung und kann daher genau an die Stelle blasen, wo Newey den Diffusor versiegeln muss. Mit einer McL-Lösung, und die hat Newey ja 2012 auch ausprobiert, geht das nicht so präzise wie mit seinem eigenen Ansatz. Ergo, die RB-Lösung mag für sich betrachtet weniger vorteilhaft sein, in Summe ihrer Wirkungen ist sie es im Vergleich zur McL-Lösung für den Zweck den RB damit verfolgt durchaus. Und darum geht es ja, das bestmöglich abgestimmte Gesamtpaket zu haben. Dass da Mapping-Geschichten mit hineinspielen (die ich per se nicht leiden kann und für falsch halte), ist eher ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Quellen zum Nachlesen für dich:
http://scarbsf1.com/blog1/2013/01/30/analysis-2013-f1-rules-and-trends/
(Beschreibung der Lösungen mit ihren Vor- und Nachteilen)
http://www.auto-motor-und-sport.de/...ull-das-geheimnis-der-anstellung-6686824.html
(Beschreibung der Gesamtphilosophie von RB in deutsch, ähnliche und fachlich etwas exaktere Beschreibungen gab es 2012 auch bei ScarbsF1 und F1technical)

Yep, das habe ich auch schon gelesen und leuchtet in diesem Sinne ein.

Andererseits meint unter anderem Ross Brawn, dass diese Mapping-Geschichte kein Tropfen auf dem heißen Stein sein könnte:

http://www.auto-motor-und-sport.de/...12-mapping-schlappe-fuer-renault-6667636.html

"Deren Auspufflösung wurde vermutlich dahingehend entwickelt, dass man mit den Kennfeldern mehr Freiheiten hat. Die Auspufflösung von Red Bull und Lotus ist im Schleppbetrieb des Motors kritisch, weil da der Auspuff weniger bläst und auch weniger zum Anpressdruck beitragen kann, was bedeutet, dass man mehr auf den Flaschenhals angewiesen ist."

"Der Flaschenhals aber ist bei Red Bull und Lotus wegen der Rampe hinter den Endrohren weniger stark ausgeprägt. Deshalb hat diese Auspuffvariante am Kurveneingang einen Nachteil gegenüber der Lösung, wie sie McLaren erfunden hat und der alle bis auf Red Bull und Lotus gefolgt sind. Es kann schon sein, dass man das Problem durch eine schlaue Motorsteuerung kompensieren wollte."


Renault spielte das auch fast schon auffällig runter.

Ein User aus einem anderen Forum meinte dazu:

das erklärt jetzt warum lotus und red bull an der alten sauber-abgasführung festhielten.
wenn man im schiebebetrieb immer noch genug abgase zur verfügung hat, gewinnt man offenbar mehr abtrieb durch deren präzisere führung.
dann kann man den seitenstrom zum diffusor vernachläsigen und ihm abgasleitwerke in den weg stellen.

ich hielt die mäc-variante von anfang an für die bessere, weil sie weniger die klassische luftführung behindert. das bringt stabilität ins heck.
wenn man aber motormappings hat,welche den abgasstrom stabil halten, dann könnte das wirklich anders aussehen.
da scheinen sich diese zwei teams mit renault vergriffen zu haben. was ihnen vorerst instabile autos bescheren dürfte, sobald sie mit legalen mappings fahren müssen.
ob webber dann wieder schneller ist als vettel, wie anfangs 2012 ?

PS.ich frag mich gerade, ob red bulls aufschwung letztes jahr wohl auch aus der mappingküche kam:confused:
 

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Interessant finde ich übrigens, dass Mercedes wie RedBull versucht den Boliden stark anzustellen ... soll heißen die Bodenfreiheit ist hinten deutlich größer als vorne, was dem Diffusor gewissermaßen ein größeres "Volumen" gibt. Das klappt aber auch nur soweit man es einigermaßen hinbekommt, dass seitlich nicht zuviel Luft einströmt.
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Yep, es ist wirklich auffallend, dass der Mercedes heuer auch recht stark angestellt ist und Aldo Costa es wohl hinbekommen hat, dass die negativen Effekte dadurch ausgeglichen werden. Allerdings (@karmakaze ;)) mit der McLaren und nicht der Red Bull oder auch mittlerweile Renault-Auspuff-Lösung. Das ist eine technisch interessante Geschichte, wie ich finde. Dies könnte einer der wesentlichen Faktoren sein, die den Aufschwung erklären. Ansonsten hat man wohl wirklich das Arbeitsfenster der Reifen mehr verstanden bzw. das Problem mit der Abnutzung besser in den Griff bekommen. Gary Anderson meinte ja, dass der Mercedes an sich nicht viel Neues bietet, außer eine andere Bremsbelüftung und übliche Kopien von bewährten Konzepten, was eher enttäuschend sei. Die Nase war seiner Meinung nach sogar aerodynamisch unvorteilhaft und ergibt so keinen Sinn. Mittlerweile schätzt er die Lage anders ein ;). Daran sieht man schon, dass sich viel nicht nur von der Optik ableiten lässt bzw. theoretisch weniger vorteilhafte Designs im Sinne des Gesamtkonzepts dann in der Praxis doch gut funktionieren können. Außerdem vergisst man oftmals, dass sich sehr viel unter der Verkleidung abspielt. Beim Sauber und McLaren, obwohl optisch sehr raffiniert konstruiert, muss das Ganze erst einmal praktisch funktionieren. Potenziale muss man erst einmal verstehen und abrufen können.
 

karmakaze

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Yep, das habe ich auch schon gelesen und leuchtet in diesem Sinne ein.

Andererseits meint unter anderem Ross Brawn, dass diese Mapping-Geschichte kein Tropfen auf dem heißen Stein sein könnte:

http://www.auto-motor-und-sport.de/...12-mapping-schlappe-fuer-renault-6667636.html

"Deren Auspufflösung wurde vermutlich dahingehend entwickelt, dass man mit den Kennfeldern mehr Freiheiten hat. Die Auspufflösung von Red Bull und Lotus ist im Schleppbetrieb des Motors kritisch, weil da der Auspuff weniger bläst und auch weniger zum Anpressdruck beitragen kann, was bedeutet, dass man mehr auf den Flaschenhals angewiesen ist."

"Der Flaschenhals aber ist bei Red Bull und Lotus wegen der Rampe hinter den Endrohren weniger stark ausgeprägt. Deshalb hat diese Auspuffvariante am Kurveneingang einen Nachteil gegenüber der Lösung, wie sie McLaren erfunden hat und der alle bis auf Red Bull und Lotus gefolgt sind. Es kann schon sein, dass man das Problem durch eine schlaue Motorsteuerung kompensieren wollte."
...
Prinzipiell richtig, nur sollte man nicht vergessen, dass Mercedes wie auch alle anderen Teams einen anderen Weg als RedBull gehen und dass es sich hierbei um exakt dieselben Erkenntnisse geht, die man schon seit Singapur letztes Jahr hat. Dennoch hat RedBull eifrig an der eigenen Lösung weitergearbeitet und war im letzten Saisonviertel damit offensichtlich sehr erfolgreich. Wenn man seinen Boliden nicht anstellen will, ist es auch nicht notwendig, die RB-Lösung zu wählen. Aus dieser Sicht hat Brawn dies interpretiert und damit liegt er auch richtig. Aber ist er damit erfolgreich? Ist das besser als das, was Newey versucht? Exakt in diese Richtung geht die vielbeschriebene Diskussion - bin ich mit McL-Lösung und ohne Anstellung erfolgreich oder muss ich den RB-Weg gehen? Die Mappings verschärfen diese Entscheidung noch. Dennoch bleibt aus Sicht RB's mit oder ohne Mapping der Vorzug der eigenen Lösung bestehen. Oder soll RB seine Anstellungsphilosophie aufgeben? No way, Newey macht diese Sachen schon seit den 90er Jahren. Wie dem auch sei, die Saison wird zeigen, was erfolgreicher ist und ich sehe da die Newey'sche Lösung auch ohne Mapping vorn. Sollte sich der RB wieder als führend erweisen, werden aus meiner Sicht viele versuchen, diesen Weg nachzuahmen und dann ist die RB-Lösung auch vorzuziehen. Ist RB im Nachteil, wird sich die McL-Lösung durchsetzen. Und genau das wollte ich damit ausdrücken.
 

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Im Grunde funktioniert dieser Ansatz jedoch nur, wenn man den Diffusor seitlich versiegeln kann. Und genau das macht Newey mit seiner Auspuffkonstruktion. Sie ist konstruktionsbedingt präziser als die McLaren-Lösung und kann daher genau an die Stelle blasen, wo Newey den Diffusor versiegeln muss. Mit einer McL-Lösung, und die hat Newey ja 2012 auch ausprobiert, geht das nicht so präzise wie mit seinem eigenen Ansatz.
Exakt in diese Richtung geht die vielbeschriebene Diskussion - bin ich mit McL-Lösung und ohne Anstellung erfolgreich oder muss ich den RB-Weg gehen?

In der Theorie ist der "Coanda-Rampen-Auspuff" gewiss die präzisere Variante, aber das bedeutet nicht, dass man zwangsläufig auf diesen zurückgreifen muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Wer auch mit dem McL-Auspuff sein Ziel erreicht (seitliche gute Abdichtung des Diffusors), der kann auch hiermit glücklich werden.

So besteht auch keine direkte Korrelation zwischen einem hohen Anstellwinkel und einer Notwendigkeit eines Auspuffs mit Rampe, wie ihn RedBull, Lotus und Williams verwenden.
Die Beobachtung stützt nun nicht allein darauf, dass Lotus und Williams ihre Wägen nicht so stark anstellen wie RedBull, sondern vornehmlich darauf, dass Mercedes dies versucht, obgleich man eine Auspuff-Lösung ähnlich der McLaren-Lösung einsetzt.

Wenn dies gelingt und man den Nutzen von beiden Entwicklungen nutzen kann (größere Anstellung, stärkerer "Flaschenhals"), dann hätte man bei Mercedes gewiss einen Bonus.
Kritisch für das Gelingen einer starken Anstellung ist ja nicht nur die seitliche Diffusor-Abdichtung, sondern auch was bei der Bodenplatte vor den Hinterreifen und neben den Seitenkästen passiert ... und hier nützen etwaige Auspuff-Lösungen nicht viel.

Übrigens, wer sich die letztjährigen Bilder vom W03 anschaut, dem wird auffallen, dass Mercedes es auch damals schon mit einer ordentlichen Anstellung (wenn auch nicht so extrem wie RedBull) versuchte ... obwohl man lange auf einen konventionellen Auspuff setzte.

Ein weiterer Nutzen der Anstellung ist auch die weiche Hinterachs-Federung ... das bringt Traktion und hier sahen letztes Jahr sowohl RedBull wie auch Mercedes gut aus.

Allerdings generiert der RedBull deutlich mehr Abtrieb als der Mercedes ... was Hamilton im Vergleich zum letztjährigen McLaren etwas vermisst.
So ist der RedBull viel eher ein Allrounder für langsame wie schnelle Kurven, mit leichten Schwächen beim Top-Speed.
Der Mercedes hingegen konnte zumindest letzte Saison seine Stärken nur auf Kursen mit langen Geraden und vornehmlich langsamen Kurven ausspielen.

ReQcCJz.jpg


zzPlMuH.jpg
 

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In der Theorie ist der "Coanda-Rampen-Auspuff" gewiss die präzisere Variante, aber das bedeutet nicht, dass man zwangsläufig auf diesen zurückgreifen muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Wer auch mit dem McL-Auspuff sein Ziel erreicht (seitliche gute Abdichtung des Diffusors), der kann auch hiermit glücklich werden.

So besteht auch keine direkte Korrelation zwischen einem hohen Anstellwinkel und einer Notwendigkeit eines Auspuffs mit Rampe, wie ihn RedBull, Lotus und Williams verwenden.
Die Beobachtung stützt nun nicht allein darauf, dass Lotus und Williams ihre Wägen nicht so stark anstellen wie RedBull, sondern vornehmlich darauf, dass Mercedes dies versucht, obgleich man eine Auspuff-Lösung ähnlich der McLaren-Lösung einsetzt.

Wenn dies gelingt und man den Nutzen von beiden Entwicklungen nutzen kann (größere Anstellung, stärkerer "Flaschenhals"), dann hätte man bei Mercedes gewiss einen Bonus.
Kritisch für das Gelingen einer starken Anstellung ist ja nicht nur die seitliche Diffusor-Abdichtung, sondern auch was bei der Bodenplatte vor den Hinterreifen und neben den Seitenkästen passiert ... und hier nützen etwaige Auspuff-Lösungen nicht viel.

Übrigens, wer sich die letztjährigen Bilder vom W03 anschaut, dem wird auffallen, dass Mercedes es auch damals schon mit einer ordentlichen Anstellung (wenn auch nicht so extrem wie RedBull) versuchte ... obwohl man lange auf einen konventionellen Auspuff setzte.

Ein weiterer Nutzen der Anstellung ist auch die weiche Hinterachs-Federung ... das bringt Traktion und hier sahen letztes Jahr sowohl RedBull wie auch Mercedes gut aus.

Allerdings generiert der RedBull deutlich mehr Abtrieb als der Mercedes ... was Hamilton im Vergleich zum letztjährigen McLaren etwas vermisst.
So ist der RedBull viel eher ein Allrounder für langsame wie schnelle Kurven, mit leichten Schwächen beim Top-Speed.
Der Mercedes hingegen konnte zumindest letzte Saison seine Stärken nur auf Kursen mit langen Geraden und vornehmlich langsamen Kurven ausspielen.

ReQcCJz.jpg


zzPlMuH.jpg

So ähnlich meine und sehe ich das auch.

Ich bin mal gespannt, wann Marko wieder angesäuert rausrutscht, dass alle ganz böse nur von Red Bull kopieren :clown: :crazy: :laugh2:! Die starke Anstellung haben wir erfunden und gehört quasi uns :D!
 
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