Vettel ist den Großteil der Saison mit einer defekten Karre gefahren. Das Chassis war lange Zeit beschädigt, so dass das Auto falsch abgestimmt wurde. Wenn er denn überhaupt irgendwas abstimmen konnte, denn oft war er sogar nur Zaungast.
RedBull hatte das Chassis überprüft und anschließend Medienberichten, das Chassis wäre beschädigt gewesen, widersprochen. Es wurde kein Schaden gefunden.
http://www.motorsport-total.com/f1/...ettels-chassis-war-nicht-kaputt-14051409.html
Beim Kanadagrandprix hat er Ricciardo in Q3 geschlagen, und wurde im Rennen dank des fehlerhaften GPS-System zum falschen Zeitpunkt reingeholt. Es war offensichtlich, dass er im Verkehr stecken blieb. Sein Vorsprung auf Ricciardo war ja recht groß.
Die Ausrede mit dem GPS kaufe ich RedBull nur so halb ab.
Vettel hing hinter Hülkenberg fest und forderte vom Team etwas Kreatives bei der Taktik ... also holte man ihn rein.
Zitat AMuS:
Nach dem Rennen äußerte der Champion jedoch Kritik an der Taktik des Teams. Seine Reifen seien noch gut gewesen. Der frühe Stopp wäre nicht nötig gewesen, so das Argument des Piloten. Horner wunderte sich: "Uns hat er über Funk gesagt, dass seine Reifen schon am Ende ihrer Lebenszeit gewesen sind und wir mit der Strategie handeln sollen."
http://www.auto-motor-und-sport.de/...-ohne-perez-nur-halb-so-spannend-8392979.html
Der Vorsprung auf Ricciardo war nicht wirklich groß ... 1,2 Sekunden ... das war es auch schon.
Diese holte Ricciardo in der einen Runde auf, nachdem Bottas vor ihm weg war und Vettel in die Box ging.
Vettel verlor Zeit hinter Hülkenberg, Ricciardo gewann Zeit, indem er auf Hülkenberg aufholte.
In der Outlap verlor Vettel dann halt nochmal Zeit ... ob dies aber an der Gruppe Perez-Bottas-Raikkönen lag, oder weil er sie einfach nicht perfekt gefahren ist ... das lässt sich schwerlich sagen.
Generell darf man sagen, dass es unklug war, Vettel zu dem Zeitpunkt reinzuholen. Das konnte auch ein jeder Laie erkennen.
Man lag hinter Perez und Hülkenberg.
Perez und Bottas gingen an die Box, Hülkenberg blieb draußen.
Dass Vettel (und auch Ricciardo) einer großen Wahrscheinlichkeit nach - ebenso wie Bottas - hinter Perez rauskommen würden ... das war einfach nicht überraschend. Oder dachte man wirklich, man würde auf alten Reifen hinter einem Hülkenberg auf noch älteren Reifen Zeit gegenüber Perez auf neuen Reifen gut machen?
Echt ... man braucht kein GPS um zu wissen, dass wenn Vettel vor den Boxenstops zwischen Perez und Bottas liegt und hinter Hülkenberg festhängt, dass Vettel nach den Boxenstops auch zwischen Perez und Bottas liegen wird.
Klar ... wäre Vettel eine oder zwei Runden später in die Box gekommen, dann wäre Ricciardo mehr von Hülkenberg aufgehalten worden und wäre vielleicht hinter Vettel rausgekommen.
Aber es hätte auch sein können, dass Vettel und Ricciardo hinter Hülkenberg zuviel Zeit verlieren ... und hinter Bottas zurück fallen ... und dessen Boxenstop hat man nunmal "gecovert"
Zitat AMuS:
Deshalb übte der Weltmeister auch Kritik am Timing seines Boxenstopps. Frage an das Team: "Meine Reifen waren noch in Ordnung. Warum habt ihr mich so früh reingeholt?" Antwort: "Wir hatten Angst, dass uns die Williams überholen, wenn wir zu lange draußenbleiben."
In der Summe heißt es also Pech für Vettel, aber Glück für das Team, dass wenigstens ein Fahrer so an Bottas vorbei kam ... weil dieser noch viel mehr im Verkehr hing. Da hatte Williams einen Bock geschossen.
Vielleicht hätte man bei RedBull mal schnell einen Anruf in Richtung Toro Rosso tätigen sollen, dass der Vergne den Perez aufhalten soll ... dann wären Vettel und Ricciardo vor diesem rausgekommen
Oder man tätigt einen Anruf bei Toro Rosso, dass Vergne früher reinkommen soll, damit Perez mehr Zeit auf Vettel rausholt und dieser somit nach dem Boxenstop nicht hinter ihm fest hängt ... dann wäre Vettel immerhin vor Ricciardo geblieben.
Also entweder man überholt Perez auf der Strecke, oder man macht Zeit ihm gegenüber gut, in dem man freie Fahrt hat ... dazu hätten die RedBull Hülkenberg überholen müssen oder die Zeit nach Hülkenbergs Boxenstop nutzen müssen.
Bei Williams und Massa hat man sich etwas überlegt. Dort hat man den zweiten Stint länger gehalten und den letzten kürzer ... dadurch war Massa am Ende am schnellsten und wäre an Perez vorbei gekommen.
Die RedBull hätten dies - ohne Perez' Bremsprobleme - nicht geschafft.
Je mehr man drüber nachdenkt, desto mehr erkennt man, wie sinnlos die Aussage von Helmut Marko "Irgendwas ist mit dem GPS schiefgelaufen" ist. Vettel liegt zwischen Perez und Bottas, hängt hinter Hülkenberg fest.
Perez wechselt die Reifen, Bottas wechselt die Reifen. Die Wahrscheinlichkeit war nunmal groß, dass Perez nach dem Reifenwechsel schneller fährt als Hülkenberg weiter vorne ... der unbekannte Faktor war dabei lediglich Vergne.
Auch ohne GPS und meinetwegen mit der Technik der 70ger Jahre hätte man davon ausgehen können, dass Vettel hinter Perez rauskommen wird ... und nur - wenn's gut läuft - vor Bottas.