Mag sein, aber dann liegt es an einem fehlenden Verständnis für Simulation bei dir, mit allem Respekt.
Ach komm, ich bin durchaus gescheit genug um den Unterschied zwischen dem Fahrsimulator und den CFD-Simulationen zu kennen und mir ist auch durchaus bekannt, dass Luftströmungen etc. nicht in Echtzeit berechnet/simuliert werden. Man braucht keinen Doktortitel um das zu wissen.
Ich weiß auch nicht was für ne Agenda du fährst, dass du versuchst mir Birnen zu erklären, während ich von Äpfeln rede.
Nochmal für dich: Es geht mir nicht um die Korrelation zwischen CFD-Simulation und Messdaten auf der Strecke. Klar, die ist enorm wichtig, aber dort bringt mir der Input des Piloten weniger, bzw. da ist es weniger erheblich wen man reinsetzt bzw. da ist es besser die Stammpiloten am Steuer zu haben, die dann aussagen können mit diesen und jenen Teilen hatten wir mehr Grip. An der Stelle hat man nichts davon, wenn Latifi und Mazepin am Steuer sitzen und - um das mal in Erinnerung zu rufen - die Tätigkeit der beiden ist der Ursprung dieser Diskussion.
Nochmal für dich: Es geht mir um die Korrelation zwischen dem Fahrsimulator und der Strecke. Und diese halte ich für nicht unerheblich. So lassen sich zwar verschiedene Parameter beim Fahrsimulator simulieren, was das Fahrverhalten entsprechend beeinflusst ... aber dennoch muss diese Abbildung adäquat sein. Es bringt mir nichts, wenn ich am Fahrsimulator eine Verbesserung des Fahrverhaltens erziele, diese sich jedoch auf der Strecke nicht abbildet.
Das ist die Korrelation von der ich rede. Und ein Paffett wurde nunmal bei Williams engagiert, weil sich der Fahrsimulator bei Williams nicht (seine Worte) "wie ein Rennauto anfühlte".
Damit einhergehend ist ein Fahrsimulator für die Entwicklung völlig ungeeignet, da man dafür die Ursachen verstehen muss.
Und diesen Punkt sehe ich nunmal anders.
Man vermag mit CFD und Co. die "Soll-Daten" ermitteln, wie sich Anpressdruck, Luftwiderstand etc. verändern.
Das Nutzen der vorhandenen Daten im Fahrsimulator ermöglicht eine Aussage über die Auswirkungen beim Fahrverhalten ... jedoch nur, wenn dieses möglichst realitätsgetreu abgebildet wird, wie schon gesagt.
Es ist somit ein Schritt im Entwicklungsprozess, um eine Aussagekraft über Veränderungen am Boliden zu treffen, bevor man die Teile an der Strecke ausprobiert.
Mal ein Beispiel.
Mehrere Teams sind mittlerweile den Weg von Toro Rosso gefolgt, mehr Kühlkomponenten über den oberen Lufteinlass des Boliden anzuströmen und nicht nur die Ansaugluft des Motors. Das beeinflusst verschiedene Bereiche des Boliden, ob nun die Strömung rund um die Seitenkästen, wie der Diffusor angeströmt wird, wie der Heckflügel angeströmt wird ... und so weiter.
Allerdings verschiebt sich damit der Schwerpunkt des Boliden, was dementsprechend das Fahrverhalten beeinflusst.
Früher wurde gewissermaßen mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Es wurden verschiedene Teile produziert, verschiedene Konfigurationen erstellt. Dies und jenes wurde an den Boliden geschraubt und bei Testfahrten untersucht. Das ging damals schön, wie z.B. bei Ferrari die in Fiorano und Maranello Kilometer abspulten.
Heute sind die Testmöglichkeiten deutlich eingeschränkter. Daher will man schon eine Aussage über neuentwickelte Teile treffen können, bevor man sie überhaupt an den Boliden schraubt.
Wie beeinflusst sich das Fahrverhalten, wenn verschiedene Komponenten anders angeordnet sind?
Wird die Aufhängungsgeometrie aerodynamisch optimiert, inwiefern wirkt sich das auf das Verhalten des Fahrwerks aus?
Diese und andere Dinge will man schon früh genug in Erfahrung bringen und in dem Sinne ist auch der Fahrsimulator ein Teil des Entwicklungsprozesses und versucht den Platz einzunehmen, den früher die deutlich zahlreicheren Testfahrten hatten.
Das klappt aber, wie gesagt nur, wenn die Korrelation zwischen dem Fahrsimulator und dem realen Boliden einigermaßen stimmt und um die geht es mir.
Deswegen wurde Paffett bei Williams engagiert. Und deswegen sitzt auch mal ein Simulator-Fahrer bei Testfahrten am Steuer ... wie z.B. Mazepin und Latifi.