Formel 1 Saison 2020 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


karmakaze

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BOT hatte wohl einen Schaden seit der ersten Runde, Aufhängung (Lenkrad nicht mehr gerade) und Frontflügel.

Zwei Ergänzungen: Warum man im Regen nicht jemanden ausbeschleunigen kann: Dazu muss man von der trockeneren Ideallinie ins Nasse und hat bei dem Drehmoment keine volle Beschleunigung mehr. Warum ein Intermediate in Runde 1 grained: Bei halbwegs trockener Linie rubbelt sich nur das Profil ab und die Reifen kühlen aus.
 
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Geiles Rennen und der Start auf der falschen Seite war schon witzig zu sehen!
Die meisten wären dort wohl mit 70PS Allrad besser gestartet!

Ferrari heute dann schnell, richtig krass das Leclerc immer sofort schnell war und Vettel erst nach zich Runden wo Leclerc schon wieder am Ende war.
Vettel hätte 1 Stopp fahren müssen, dann wäre es wohl um P2-P3 gegangen. (war ja auch so P3)

McLaren war schnell, aber stand zu weit hinten. Sainz wird Leclerc Probleme machen!
Er hat Norris schon wieder eingeholt und am Anfang der Saison lief ja gar nichts bei Sainz.

RB hat kräftig zu schlucken, Markos Interview war schön versteckte Kritik.
Wie war das mit tag heuer?
don't crack under pressure!:D

RP einerseits toll und bei Stroll ging nichts mehr nach dem Stop. Perez kann halt Reifen streicheln und Stroll eben nicht. (was ihm gestern zu gute kam)



Btw.:

Keine Strafe für Verstappen
Die Entscheidung ist da, Verstappen bekommt für das angebliche Überfahren der weißen Linie keine nachträgliche Strafe. Kuriose Begründung: Man habe keinen nachhaltigen Beweis dafür gefunden, dass Verstappen die Linie wirklich überfahren habe.

Eigentlich müsste man vorm Sportgerichtshof ziehen, es geht nicht um die Strafe, aber diese Entscheidung ist ein Skandal, dass wird vielen erst klar wenn es einen WM Kampf wie 2008 gibt und es nicht um P5-6 geht. (genau da sind wir jetzt wieder, eher schlimmer)
 
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Edy87

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Glückwunsch an Hamilton... er war heute mal wieder einfach der Beste.... von Verstappen hätte ich heute etwas mehr erwartet... Katastrophen Start... okey die meisten auf der Inen seite sind nicht gut gestartet... dann ewig hinter Vettel festgesteckt... und gegen Perez dann die Nerven verloren..... danach hatte er kaum noch Speed... Selbst wenn Verstappen in Führung gegangen wäre... hätte Hamilton ihn locker eingeholt... in den letzten 20 Runden war Hamilton unglaublich schnell.... da hätte Verstappen Null Chance.... Ferrari war hier richtig schnell... von P12,14 auf P3,4 ist schon sehr stark...
Albon war sehr stark in der ersten Rennhälfte... danach aber etwas schwächer... aber Verstappen war hier auch nicht viel schneller... kam nur 1,6 Sekunden hinter Max an... wenn man bedenkt das er manchmal überrundet wird von Max war das heute sehr stark....
Stroll hätte wohl gewonnen wenn es nochmal geregnet hätte... er war auf den Full Wets der schnellste... aber je mehr die Idealinie Abtrocknete desto mehr hatte Stroll probleme
Ob Bottas einen Schaden hatte? Seine Leistung war heute ziemlich Mies... wenn man bedenkt was Hamilton aus dem Merc rausholt

Hamilton wird auch 2021 Weltmeister und Mercedes auch.... es verändert sich ja nichts....
 

Cardor

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Es gab keine Strafe, weil er die Linie nicht ÜBERFAHREN hat, sondern nur berührt hat. Das führt logischerweise nicht zu einer Strafe.
 

TiiN

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Wirklich ein gutes Rennen für Vettel. Wäre der eine Stopp nicht etwas verbockt gewesen, wäre auch ein zweiter Platz möglich gewesen. Hier hat sich die fahrerische Klasse gezeigt, in schwierigen Situationen das Beste herauszuholen.

Hamilton ist völlig verdient Weltmeister geworden. Er ist nunmal ein starker Fahrer und sitzt zudem seit Jahren im stärksten Auto. Eine Kombination die schwer zu schlagen ist.

Max Verstappen könnte langsam etwas mehr Gelassenheit vertragen. Auch wenn er noch jung ist, ist er schon sehr erfahren.
 

Who

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Grosjeans 'Rückspiegel'

gznighnk1fz51.jpg


Well, good luck with that :saint: :crazy:
 

PhilIvey

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Ich weiß nicht was die Leute für ein Rennen gesehen haben. Klar war das ein starkes Rennen von Vettel und für ihn freut es mich dass er es wieder mal aufs Podium geschafft hat, aber Leclerc war bis auf die Anfangsphase wieder der Schnellere der beiden.
die Ferraris haben heute davon profitiert dass Verstappen zu ungestüm war und dass RP mit Stroll strategietechnisch ins Klo gegriffen hat. Man darf also die Leistung Vettels gerne anerkennen, aber nicht überbewerten. Nicht mehr und nicht weniger.
 
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Vettel war sicher nicht mega schnell aber halt sehr kontrolliert unterwegs. Während die meisten anderen, wie auch Hamilton oder Leclerc immer wieder leicht rausgerutscht sind, war Vettel wie auf Schienen unterwegs.
 

thedoctor46

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Leclerc war bis auf die Anfangsphase wieder der Schnellere der beiden
Ist so nun auch nicht ganz richtig. Am Ende eines Stints war Vettel auch auf den Intermediates schneller als Leclerc. Der hat einfach jeweils seine Reifen am Anfang überfahren und das hat sich dann am Ende gerächt.
 
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desl

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Unterhaltsames Rennen mit sehr verschiedenen Phasen wer wann Gas geben konnte. Dass am Ende (wieder einmal) Hamilton gewann ... tja ... so is das nunmal.


1. Hamilton

Hatte einen guten Start, denn man darf sagen, dass viele Piloten da auf der (noch) schmutzigeren Seite schlechter wegkamen. Sein Manöver in der ersten Kurve war mutig. Hätte er da zurück gesteckt, dann wäre er wohl in Ricciardo reingerutscht. So konnte dieser noch ausweichen ... und kollidiert mit Ocon.
Zunächst sah es garnicht mal so gut für ihn aus, weil er anfangs wenig Grip hatte. Doch Hamilton blieb konzentriert und hielt den Anschluss zur Vettel-Gruppe. Ricciardo dahinter war keine Bedrohung. Nach und nach schien es mehr, dass Hamilton von Vettel aufgehalten wurde. Unklar wieviel schneller er noch hätte fahren können.

Nachdem Vettel in die Box abbog, fuhr Hamilton die Locke zu den RP ja im Nu zu. Den Vorsprung von Stroll hatte ja Vettel (mit Hamilton im Schlepptau) ja vorher schon um 14 Sekunden verringert.

Am Ende schien er einfach die besten Reifen für die Verhältnisse zu haben. Er musste sie nicht so sehr kühlen wie die RP und ohne das Profil boten sie scheinbar mehr Grip als frische Intermediates.

Gut für Hamilton, dass er sich da nicht aus der Ruhe bringen ließ. Der misslungene Boxenstop bei Vettel und der Dreher von Albon gaben ihm da einen gewissen Vorsprung auf die Verfolger mit frischen Intermediates ... so dass genügend Polster bestand um bei Bedarf einen Boxenstop einzulegen.

Und da Hamilton seinen Vorsprung auf Leclerc halten konnte, konnte er gut auf seinen alten Reifen bleiben. Ein Reifenwechsel hätte das Risiko gebracht, dass es ihm ergeht wie Stroll oder Bottas, die mit frischen Intermediates große Probleme hatten (im Gegensatz zu Boliden, welche die Reifen schneller auf Temperatur bringen ... wie die Ferrari scheinbar).


2. Perez

Perez hatte das Glück, dass er hinter Stroll lag ... sonst wäre er womöglich zuerst in die Box gekommen. So konnte man sehen, dass der RP bei den Verhältnissen zu dem Zeitpunkt mit neuen Inters so garnicht klar kam ... und den vermutlich anstehenden Boxenstop absagen.

Perez verlor selbst zu dem Zeitpunkt viel Zeit, nachdem Hamilton ihn überholt hatte. Doch seine Rundenzeiten stabilisierten sich und der Vorsprung auf Leclerc schrumpfte nicht mehr ganz so schnell. Zum Ende wurde es dann knapp, mit besserem Ausgang für Perez.

Gute Eigenwerbung für Checo, der damit auf Platz 4 der Fahrerwertung vorstürmt. Seine bislang mit Abstand beste Platzierung (zwei Mal wurde er WM-7ter). Dadurch ist Racing Point auch auf Rang 3 der Konstrukteurs-Wertung trotz der 15-Punkte-Strafe.

Checo könnte den 4ten Rang fast schon halb sicher haben, hätte er sich nicht infiziert.


3. Vettel

Vettel hatte einen sehr guten Start. Er kam da gut vom Fleck weg, vorbei an den schlupfenden RB und dem Hamilton-Renault-Scharmützel.
Danach war Vettel nicht der schnellste, aber er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Egal ob Verstappen oder Hamilton formatfüllend im Rückspiegel waren, Vettel hielt die Linie und leistete sich keinen Ausrutscher, der sonst leicht hätte ausgenutzt werden können.

Der abgestaubte Podiums-Platz ist ein schönes Ergebnis für eine ansonsten ziemlich grottige Saison. Übrigens, es gibt nur einen Piloten (Ocon), der mehr diese Saison WM-Punkte hat als Vettel und nicht auf dem Podium stand.

Kleiner Funfact: Hamilton, Perez und Vettel sind die einzigen drei Piloten im Feld, die auch 2011 beim Türkei-GP mitmachten.


4. Leclerc

Eigentlich ein saustarkes Rennen. Aber Leclerc ärgerte sich am Ende nach der Zieldurchfahrt unermässlich. Er tuckerte durch die ersten Kurven und schlug wild wütend auf das Lenkrad.
Verständlich ... der zweite Platz war drin.

Auf frischen Intermediates war Leclerc eine Macht. Scheinbar konnte ihm da kein anderer Fahrer das Wasser reichen.
Doch während Vettel auf der sauberen Seite einen sehr guten Start hatte, kam Leclerc von Platz 12 nicht allzu gut weg. 5 Mal wurde er noch vor der ersten Kurve überholt. Lediglich Norris blieb dahinter.
An den Alpha Tauri war kein Vorbeikommen. Ferrari agierte aggresiv und holte Leclerc früh rein. Und der lieferte direkt ab, kassierte Ocon, Russell und Räikkönen in Windeseile. Nachdem er auch an Magnussen vorbei war, holte Leclerc mit Sieben-Meilen-Stiefeln auf.
Mehr als 62 Sekunden Rückstand hatte Leclerc auf die Spitze, als er an Magnussen vorbei war. Das Ende der VSC-Phase schien auch etwas ungünstig für die hintere Hälfte des Feldes zu kommen ... da verloren alle gut 14 Sekunden ... seltsam viel.

15 Runden später hatte Leclerc gut eine halbe Minute auf Stroll aufgeholt und Verstappen eingeholt. Erneut ging Ferrari voran und gab den Ton an beim Wechsel auf frische Inters. Gleich darauf fuhr Leclerc direkt 4 Sekunden schneller und triggerte manch andere für einen zweiten Reifenwechsel (was - Stroll - nicht jedem entgegen kam). Damit war auch gleich darauf der Undercut gegen Ricciardo, Sainz und Verstappen erfolgreich.

Mit seinem Tempo schnappte er sich dann auch Albon und Vettel.

Einziger Makel war dann die letzte Runde. Nach und nach war er Perez näher gekommen, der dann in Kurve 9 etwas zu weit nach draußen kam. Leclerc ging vorbei, doch Perez konnte nun mit DRS angreifen. Leclerc entschied sich auf der Innenbahn zu verteidigen ... und rutschte mit dem mangelnden Grip abseits der Ideallinie weit am Scheitelpunkt der Kurve vorbei. Haarscharf kam er noch gerade so als 4ter ins Ziel.


5. Sainz

Sainz' Start war sehr gut, aber lange fiel er dennoch nicht auf. Denn er hing gut 25 Runden hinter Ricciardo fest.
Nachdem er diesen kassiert hatte kam Sainz auch schon in die Box ... und drehte im letzten Stint auf.
Er kassierte Albon, fuhr einen erfolgreichen Undercut gegen Verstappen und verringerte immer mehr den Abstand auf die Ferrari, die zu dem Zeitpunkt eigentlich recht gut liefen. Beinahe hätte er sie noch früh genug eingeholt. So kam er dann aber doch etwas zu spät.

Von 15 auf 5 ... Sainz wird nicht klagen. Das misslungene Qualifying verhinderte vielleicht mehr.


6. Verstappen

Verstappens Rennen kriegt am Ende den Stempel "hätte, wäre, könnte".
Gewiss ... er ist einer der schnellsten im Feld bei wechselhaften oder feuchten Bedingungen ... wenn nicht gar der schnellste. Aber ein Erfolgsgarant ist dies nicht.

Während viele andere Piloten beim Start direkt in den zweiten Gang gingen, zuckelte Verstappen im ersten Gang im Drehzahlbegrenzer richtung erster Kurve. Der Start auf der schmutzigen Seite misslang ziemlich. Dann kam auch Vettel vorbei gesaust, der da scheinbar mehr Temperatur im Reifen hatte.

Verstappen war bald der schnellere ... fand aber keinen Weg vorbei. Abseits der Ideallinie war kein Grip und Vettel verließ diese nicht.

Kaum war Vettel in der Box fuhr Verstappen wie entfesselt. Obwohl Vettel und Hamilton da auf neuen Reifen durchaus flott waren, gelang Verstappen der Overcut gegen Vettel ... und beinahe auch gegen Perez.
Bei der Boxenausfahrt war es knapp, aber Verstappen hatte die weiße Linie nur berührt, nicht überfahren.

Nun hing er hinter Perez fest ... und verlor die Geduld. Als Perez Kurve 9 in Runde 18 nicht gut erwischte sah Verstappen seine Chance ... doch warum er dann Kurve 11 so weit innen anfuhr, dass er den Knick (unmittelbar im Heck von Perez) nicht gut erwischen konnte ... keine Ahnung. Da fehlte vielleicht doch eine gewisse Coolness.

Ein neuer Reifensatz war nötig und nun hing Verstappen hinter Ricciardo und Sainz fest. Als diese dann in die Box gekommen waren fuhr Verstappen Zeiten wie Hamilton vor ihm. Er vergrößerte auch den Abstand auf Vettel, der nach seinem Boxenstop ein paar Sekunden hinter Verstappen rausgekommen war. Doch ein paar Runden später gelang es ihm nicht mehr den Abstand auf Perez weiter zu verkürzen. Nun verringerten die Ferrari - mittlerweile in anderer Reihenfolge - den Rückstand au Verstappen recht schnell ... und somit holte man ihn ein drittes Mal in die Box.

Nun war die Strecke aber zu trocken für frische Intermediates. Verstappen konnte nicht mehr aufholen.


7. Albon

Zwischenzeitlich schien es so, als würde es einen neuen Rennsieger geben. Stroll, Perez, Albon ... es gab einen Moment im Rennen in dem es so aussah, als würden sie den Sieg unter sich ausmachen. Das war so nach Runde 20.

Als er die Intermediates gerade frisch aufgezogen hatte, ließ Albon erst Hamilton und Vettel eiskalt stehen. Doch Perez befand sich nicht in einem Zweikampf und gab nichts von der Ideallinie her. Albon hing hinter Perez fest und die 10 Sekunden - die er auf Vettel und Hamilton rausgefahren hatte - wurden wieder weniger. Schließlich verlor Albon den Anschluss an Perez.

Seine Reifen ließen nach, das Profil war weg. In Runde 34 drehte er sich und kam in die Box. Wegen des Drehers lag Vettel nun wieder vor ihm.

Die neuen Interdemiates liefen bei Ferrari und McLaren besser. Albon verlor den Anschluss an Vettel und nach und nach zogen Leclerc und Sainz vorbei. Nach ein paar Runden konnte dann auch Verstappen DRS nutzen und vorbei gehen.

Albons Speed war diesmal eigentlich gut ... aber es hat nicht ganz gepasst. Mit abgefahrenen Reifen konnte er nicht performen wie Hamilton und Perez ... mit frischen Intermediates in der zweiten Rennhälfte lief es bei Red Bull weniger.

Ob Albon mit dem soliden Rennen dennoch sein Cockpit festigen konnte? Schwer zu sagen.
Nach dessen Dreher hatte Albon 27 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen. 7 davon hat er hinter Perez verloren. Etwa 8 weitere, als er neue Intermediates hatte. Gut 10 Sekunden verlor er durch seinen eigenen Dreher.

Ob er ohne diesen um das Podium gekämpft hätte? Schwer zu sagen. Vettel und Leclerc hätten ordentlich Druck gemacht. Aber die nackten Zahlen sprechen halt viel eher für Perez.

Bei Red Bull wird man weiter abwarten, denke ich.


8. Norris

Norris' Rennen hätte ziemlich anders verlaufen können. Doch auch er startete auf der schmutzigen Seite und sortierte sich dann hinter Leclerc ein. Er war da quasi letzter im Feld ... nur die Williams (die aus der Box starteten) folgten etwas später.

Leclerc kam drei Runden früher in die Box und machte sofort Dampf. Norris kam hinter Bottas raus und hingt dort fest. Zwar gelang der Undercut gegen die Alpha Tauri und Giovinazzo fiel auch weg, doch Leclerc flog ab Runde 14 davon. Norris brauchte noch eine Weile bis er Räikkönen, Bottas, Magnussen und Russell hinter sich gebracht hatte. Sein Bolide sah anschließend aus wie ein Rally-Auto, soviel schmutzige Gischt hatte er abbekommen.
13 Runden nach Leclerc hatte er auch freie Fahrt. Der Rückstand auf den Ferrari war um mehr als 30 Sekunden angewachsen.

Norris war dann der schnellste im Feld, war auch schneller als Verstappen als dieser nicht mehr hinter Sainz fest hing.
Norris verlor noch etwas Zeit hinter Ricciardo, ließ sich aber nicht mehr lange aufhalten. Den Abstand auf die Spitze verkürzte er immer mehr ... aber diese war halt auch weit weg.

Mit deutlichem Abstand holte er die schnellste Rennrunde. Aber das misslungene Qualifying und der schlechte Startplatz verhinderte besseres. Wie Leclerc da nach dem ersten Boxenstop sofort Plätze gut gemacht hat war schon eine Ausnahme ... keine Garantie, dass Norris das auch gelungen wäre, wäre er in der gleichen Runde in die Box gekommen.


9. Stroll

Einer der Pechvögel des Grand Prix. Stroll hatte eine für ihn sehr angenehme Anfangsphase des Rennens ... konnte er doch auch seinen durchaus hochgeschätzen Teamkollegen etwas distanzieren. Doch auf den Intermediates bauten seine Vorderreifen ab, Stroll hatte mit Untersteuern zu kämpfen. Perez und Albon kamen immer näher.
Es ist fraglich, ob er - wie Perez - wieder in eine Phase gekommen wäre, bei denen sich die Reifen stabilisieren ... oder ob er durchgereicht worden wäre. Vielleicht wären die Ferrari ihm und seinen abgefahrenen Reifen ohnehin immer näher gekommen.

Dennoch, die Performance auf den unmittelbar grainenden Intermediates war recht bedauernswert. Stroll hatte keine Chance und fiel massiv zurück. Es dauerte gut 10 Runden, bis seine Rundenzeiten in einen akzeptablen Bereich kamen.
Womöglich wäre er ohne Boxenstop früher im Ziel gewesen ... aber seine Reifen waren nunmal in einem schlechteren Zustand als die von Perez, als er in die Box kam.

Erst nach dem Rennen konnte das Team einen Schaden unterhalb des Frontflügels entdecken, wo sich ein Luftleitelement gelöst und ungünstig verkeilt hatte. Dies störte den Luftfluss und sorgte für Abtriebsverlust an der Vorderachse ... weswegen Stroll wohl so starkes Untersteuern hatte.

Ab Runde 13 hat Stroll insgesamt gut 100 Sekunden auf Leclerc verloren.


10. Ricciardo

Ein zehnter Platz ist eigentlich ganz ok. Die Rennpace war bei Ricciardo einfach nicht da. In der ersten Hälfte war er eher derjenige der andere Piloten aufhielt, später im Rennen mühte er sich ähnlich wie Stroll mit den neuen Inters.
Ocon - der keinen zweiten Intermediate-Reifensatz holte - war da deutlich flotter.
Er hätte noch deutlich weiter hinten landen können, wenn Magnussen nicht einige Piloten hinter sich aufgehalten hätte.


11. Ocon

Neben Stroll meiner Ansicht nach einer der Pechvögel des Rennens. Dass Ricciardo ihn umdrehte, weil er Hamilton ausweichen musste ... das war schon sehr unglücklich. Ocon hatte da einen sehr guten Start und wäre (zumindest kurzzeitig) dritter gewesen. Viel Boden hatte er bei dem Dreher noch nicht verloren ... aber ein paar Kurven später kam Bottas dann angebraust und verpasste seinen Bremspunkt total. Ocon kassierte einen Plattfuß und war nun vorletzter.

Nach und nach ging es voran. Er überholte Grosjean, Kwjat und Bottas drehten sich, Räikkönen und Gasly holten sich noch neue Reifen, Russell wollte auch mal frische Pneus haben.

Während es bei Ricciardo auf dem dritten Reifensatz nicht so recht lief, war die Racepace bei Ocon am Ende besser.

Um das Ganze einzusortieren: Nach Ende des VSC-Phase war Ocon 85 Sekunden hinter Perez. Am Ende lag er gut 70 Sekunden hinter Perez. Alle Piloten dazwischen hatten in dieser Zeit einen zweiten Reifensatz Intermediates geholt.

Also ich denke Ocon hätte wohl die Pace gehabt vorne gut mitzumischen ... wenn er nicht zwei Mal umgedreht worden wäre.
Man zeige ihm die nächsten Tage lieber keine Silberpfeile. Deren Nähe bringt Ocon Unglück ... und das als Teil des Mercedes-Fahrer-Kaders.


12. Kwjat

Startplatz 16 war sicher nicht ideal, aber Kwjat machte dennoch am Start Boden gut.

Doch vor und nach seinem Boxenstop hing Kwjat hinter Giovinazzi fest und verlor dadurch mit den Boxenstops Plätze an Bottas, Leclerc, Norris und Gasly.
Es dauerte eine Weile, bis er wieder den Anschluss an die Piloten vor ihm fand ... sein Dreher in Runde 17 trug da nicht gerade zu bei.

Dadurch dass er - wie Hamilton, Perez und Ocon - auf einen weiteren Boxenstop verzichtete, kam Kwjat noch ein paar Plätze nach vorne. Am Ende brachen seine Reifen aber ein und er wäre beinahe noch von Gasly abgefangen worden.


13. Gasly

Erst beantragte Alpha Tauri einen Motorwechsel ... später zog man den Antrag wieder zurück. Der Bolide war jedoch zu dem Zeitpunk schon so weit zerlegt, dass man nicht mehr nachvollziehen konnte ob und welche Teile eventuelle ausgetauscht worden waren ... oder nicht. Die Startplatz-Strafe war die Folge, trotz Beteuerungen, dass man keine Teile gewechselt habe.
Statt von Startplatz 13 startete Gasly nun von 19 ... und war dann nach der ersten Runde 13ter.

Der Wechsel auf Intermediates kam zu spät. Gasly fiel durch den Undercut von Leclerc, Norris und Bottas zurück.
Danach folgte er lange Zeit Räikkönen und Russell die er schließlich überholte. Viel mehr ging dann aber nicht mehr, andere waren schon enteilt.


14. Bottas

Ein Rennen zum Vergessen.
Als sich Ocon direkt vor ihm dreht lupfte Bottas leicht das Gas ... und schon brach sein Bolide aus und Bottas drehte sich.

Mit dem Messer zwischen den Zähnen düste Bottas wieder los. Schon nach wenigen Kurven hatte er das Feld eingeholt. Er überholte Norris, Grosjean und Leclerc ... und verpasste vollkommen den Bremspunkt als er Kurve 9 viel zu weit innen anbremste, wo es extrem rutschig war (auch wenn es die erste Rennrunde war und überall Nässe bestand ... die Ideallinie war trotzdem "sauberer").

Bottas rutschte in Ocon rein und drehte sich erneut.

Die beiden Williams hatte er dann bald hinter sich gebracht, aber danach ging es nicht wirklich voran für Bottas. Die Lenkung zog durch den Schlag bei der Kollision mit Ocon leicht nach links und verhielt sich laut Bottas' Aussage in Links- und Rechtskurven unterschiedlich.
Vielleicht beeinträchtigte das seine Leistung. Jedenfalls tat er sich im weiteren Verlauf schwer.

Bottas pushte ... aber übertrieb es dabei hin und wieder. Ich bin mir nicht sicher, wie oft er in der kleinen Pfütze neben der Ideallinie in Kurve 2 die Kontrolle verlor, jedenfalls drehte er sich im weiteren Verlauf noch 4 Mal.

Dass er sonst oft hinter anderen Piloten festhing (erst Russell, dass Gasly, dann Kwjat) und nicht vorbei kam kostete weitere Zeit.

Im letzten Umlauf fuhr Bottas noch die zweischnellste Rennrunde ... aber diese Runde wäre er sicherlich gerne nicht mehr gefahren.


15. Räikkönen

Von Räikkönen hatte ich mir etwas mehr erwartet, machte der Sauber im Qualifying doch einen guten Eindruck. Doch während die Ferrari und die McLaren sich im Q2 abmühten, war der Sauber im Rennen weit abgeschlagen.

Sainz war nach wenigen Runden vorbei und auch Magnussen hatte ihn bald ein- und überholt.

Nach und nach wurde Kimi durchgereicht. Leclerc, Russell und Norris zogen bald vorbei. Bottas drehte sich wieder nach hinten. Gasly brauchte etwas länger um Kimi zu knacken, dessen Rundenzeiten ab Runde 20 stabiler wurden.

Bei seinem Boxenstop in Runde 30 wurden die Flaps beim Frontflügel verstellt, wodurch Räikkönen mehrere Sekunden verlor. Danach hatte er freie Fahrt und ordentliche Rundenzeiten, aber gut 15 Runden später ließen sie wieder stark nach. Sah man Kimi im Bild, dann sah man ihn meist über die Strecke rutschen und mit dem Boliden kämpfen. Ein weiterer später Boxenstop folgte.

Wirklich gut lief es nur in der Mitte des Rennens ... aber da war er schon weit zurück gefallen.


16. Russell

Die Williams starteten aus der Box und nahmen das Rennen auf Intermediates in Angriff. Eine mutige Entscheidung, doch Russell hielt den Boliden auf der Strecke und war zwischenzeitlich 11ter, nachdem andere Piloten den Reifenwechsel auf Intermediates erledigen mussten.

Russell hatte eine gute Position im Feld als er dann zu seinem Boxenstop kam. Doch auf frischen Intermediates war die Performance katastrophal.
Ebenso wie Stroll und Ricciardo waren bei Russell die Rundenzeiten weit entfernt von dem, was er auf den alten Schlappen gefahren war.

Pro Runde verlor er gut 8 Sekunden, Gasly und Räikkönen flogen vorbei.
Russell wechselte auf einen weiteren Satz Inters ... damit lief es nur mäßig besser.

Am besten wäre für ihn vielleicht ein Wechsel in Runde 20 gewesen (wie bei Verstappen), so dass der zweite Reifensatz besser zu den sich ändernten Streckenbedingungen gepasst hätte ... aber das kann man vorher nicht wissen.


17. Magnussen

Wieder einmal erwischte Magnussen einen guten Start ... die saubere Seite kam ihm sicher entgegen.

Anfangs war er klar schneller als Giovinazzi, später war es Magnussen der mehrere Fahrer hinter sich (auf)hielt. Leclerc und Norris konnte er nicht ewig hinter sich halten und dennoch schien Magnussen auf einem guten Kurs zu sein ... ein WM-Punkt schien möglich.
Gleich nach dem Boxenstop wurde er angewiesen anzuhalten. Eine nicht richtig angezogene Radmutter? Magnussen wusste es selbst nicht.

Das Team wartete dann, dass Streckenmarschalls den Boliden in die Boxengasse zurück schieben ... schließlich dürfen die Teammitglieder nicht außerhalb der Boxengasse rumlaufen. Allzu genau hat man das aber nicht genommen. Ein paar Meter später übernahm dann die Haas-Truppe und schob Magnussen rückwärts in die Box. Nochmal Reifen wechseln, Motor einmal aus und an ... und dann ging es weiter.
Eigentlich überraschend, dass Magnussen für das Rückwärts-Schieben nicht disqualifiziert wurde (ich erinnere mich da an einen berühmten Mansell-Boxenstop).

Wie auch immer ... der Boxenstop dauerte damit gut 2 Minuten länger. Magnussens Rennen war ruiniert.


DNF. Grosjean

Grosjean kam mit den Bedingungen wenig zurecht. Er verlor früh den Anschluss an die Giovinazzi-Gruppe und verlor auch nach der VSC-Phase schon bald viel Boden. Sah man ihn im TV-Feed, dann sah man den Haas auch zumeist durch die Gegend rutschen ... da ging wenig.

Nach seinem Boxenstop in der Mitte des Rennens folgte er Ricciardo als die beiden auf Latifi aufliefen. Latifi bremste vor Kurve 9 stark ab und ging weit abseits der Ideallinie ... doch er hatte nur mit Ricciardo gerechnet ... und Grosjean dachte, Latifi lässt auch ihn vorbei.
Latifi hatte ihn nicht gesehen, es kam zur Kollision.

Grosjean: "what the fuuuuuuuuuuck?"
Latifi: "i couldn't see fuckin' Grosjean, the mirrors are fucked"

Beide fuhren noch etwas weiter

Grosjean: "I'm not sure the car is not fuckin fucked"

Gut vorwärts ging es für Grosjean überhaupt nicht mehr. Die Box sah größeren Schaden an der Aero und entschied da Rennen aufzugeben. Grosjean hatte nichts dagegen, seine Rundenzeiten wurden richtig mies.

Grosjean: "I'm looking like shit out there."

Ärgerliches Ende für ein Rennen das ohnehin nicht gut lief.


DNF. Latifi

Latifi kam als vorletzter auf die Strecke mit Russell hinter sich. Doch beim ersten Anfahren von Kurve 9 segelte Latifi von der Strecke. Das Heck brach urplötzlich aus. Danach war bei Latifi nicht viel Vertrauen ins Auto vorhanden.
Russell konnte sich mit den Intermediates auf der Strecke halten, doch Latifi war nur wild am rumrutschen. Schon in der zweiten Runde lag Ocon direkt wieder hinter ihm ... nachdem dieser seinen Boxenstop erledigt hatte.

Obgleich mit Intermediates gestartet, wechselte Latifi in der 8ten Runde die Reifen. Damit wurden seine Rundenzeiten besser, wenngleich fernab von konkurrenzfähig.

Wie schon erwähnt kam es dann zur Kollision mit Grosjean. Über Funk kam kein rechtzeitiger Hinweis, dass Grosjean direkt hinter Ricciardo folgt ... und wenn man sich die Onboard-Aufnahme von Latifi anschaut, dann überrascht es auch nicht, dass er durch die Rückspiegel nichts gesehen hat. Die sahen nicht besser aus als die von Grosjean in dem Foto oben.

Bei Latifi war dann die Aufhängung vorne rechts beschädigt. Er drehte noch 2 Runden und schaute einmal in der Box vorbei ... aber es machte nicht mehr viel Sinn.


DNF. Giovinazzi

Giovinazzis Weg zur Startaufstellung war kein leichter. Er rutschte ins Kiesbett und kam aus diesem nur mit Mühe wieder hinaus, um sich dann um die Runde zu schleppen und einen neuen Frontflügel abzuholen.

Bei Giovianazzi war - ähnlich wie bei Räikkönen - kein großer Speed auf dem ersten Reifensatz zuteil. Ebenso wie Kwjat hatte er bei dem ersten Boxenstop mehrere Positionen verloren. Die Aussichten waren also nicht die besten.

Letztlich musste er den Wagen dann mit einem Getriebedefekt abstellen. Er fand zwar eine schöne Lücke bei der Streckenmauer ... aber es dauerte eine Weile, bis die Marschalls den Boliden gedreht und weggeschoben hatten.

Wenn man so sieht, wie die Teams bei ihren eigenen Boliden (statt Wagenheber) seitlich so ne Art "Möbelhund" unter die Boliden schieben und diesen dann in freien Trainings in die Garage drehen ... man fragt sich, ob man nicht auch bei den F1-Boliden eine Art Angriffspunkt auf Höhe des Schwerpunktes festlegen könnte, bei welchem dann entsprechendes Bergungsgerät schnell und einfach unter den Wagen geschoben werden könnte. Das würde manches einfacher machen....
 

karmakaze

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Vettel war sicher nicht mega schnell aber halt sehr kontrolliert unterwegs. Während die meisten anderen, wie auch Hamilton oder Leclerc immer wieder leicht rausgerutscht sind, war Vettel wie auf Schienen unterwegs.
Sicherlich, aber wir müssen auch sehen, dass der SF hier einfach nicht so sehr im Nachteil war. Ein weniger performanter Motor hat sogar gewisse Vorteile bei Regen, produziert er doch weniger Drehmoment und hat damit weniger mit durchdrehenden Reifen zu kämpfen. Auch ist die wirkliche Schwäche des SF, einfach viel zu draggy zu sein – also für die gegebene Leistung des Motors zu viel Luftwiderstand zu produzieren, um den gleichen Downforce zu erzielen – überhaupt nicht zum Tragen gekommen. Dass er weniger rutschte als LEC würde ich überdies nicht unterschreiben. LEC war, wie auch desl attestierte, durchaus gut im Regen. Er hatte halt nicht so einen guten Start und konnte "die" Speed erst einmal nicht so gut umsetzen, die gestern ausnahmsweise im SF steckte.
 

TiiN

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Ich weiß nicht was die Leute für ein Rennen gesehen haben. Klar war das ein starkes Rennen von Vettel und für ihn freut es mich dass er es wieder mal aufs Podium geschafft hat, aber Leclerc war bis auf die Anfangsphase wieder der Schnellere der beiden.


Wenn ich mich recht erinnere, kam Vettel vor Leclerc ins Ziel. Dieser war zwar insgesamt schneller, aber leistete sich kurz vor Schluss einen entscheidenen Fehler. Vettel hingegen blieb immer safe und hat auch bei Duellen gut reagiert.
Super Leistung mit einem Auto, was man nicht mag.
 

desl

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Ein weniger performanter Motor hat sogar gewisse Vorteile bei Regen, produziert er doch weniger Drehmoment und hat damit weniger mit durchdrehenden Reifen zu kämpfen.

Dass der Ferrari-Motor nicht für die höchsten Top-Speed-Leistungen in dieser Saison bekannt ist, dass lässt sich durchaus vermuten ... aber ist er auch Drehmoment-Schwächer? Top-Speed und Drehmoment ist ja nicht das gleiche. Mir war zumindest bislang nicht gerade aufgefallen, dass die Ferrari beim Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven stark schwächeln...

Abgesehen davon ... wer gestern nicht vorsichtig war mit dem Gas-Fuß, der hatte noch im fünften Gang durchdrehende Räder. Ich glaube es kam weniger auf den Motor an als auf den Fahrer, ob man einen Dreher produzierte.

Vettel hat auch schon im Trockenen gezeigt, dass man sich mit dem Ferrari drehen kann. Gestern hatte er keine Lust dazu, weil es nun Mainstream war.
 

karmakaze

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Dass der Ferrari-Motor nicht für die höchsten Top-Speed-Leistungen in dieser Saison bekannt ist, dass lässt sich durchaus vermuten ... aber ist er auch Drehmoment-Schwächer? Top-Speed und Drehmoment ist ja nicht das gleiche. Mir war zumindest bislang nicht gerade aufgefallen, dass die Ferrari beim Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven stark schwächeln...
Ja, und gerade bei Regen. Was das Motorsystem eigentlich produziert ist ja Drehmoment, was fancy multipliziert mit der Umdrehungszahl erst die Leistung, die durch die Hinterreifen übertragen wird, produziert. Also ist jeder leistungsschwächere Motor wie der SF - wir wissen ja wieso - eigentlich drehmomentschwächer. Bei Regen bist du viel mehr in den Umdrehungen limitiert, um Durchdrehen zu vermeiden. Ergo wirst du viel geringere Umdrehungen fahren und den Motor nicht hochdrehen, sondern höhere Gänge wählen (short shifting). Dort ist dann für die Leistung das Drehmoment viel entscheidender.

Was du beschreibst nennt sich hingegen clipping. Ferrari reagiert üblicherweise damit, dass sie beim Beschleunigen mehr Leistung aus der MGU-K zuführen und dann damit leben, dass die E-Power früher weg ist. Das führt dann zu der geringeren Höchstgeschwindigkeit, weil sie dann früher gegen die Wand des immer größer werdenden Luftwiderstands fahren. Bei Regen wirst du das aber auch nicht machen, weil dann hast du ja wieder mehr wheel spin und verschenkst nur sinnlos Leistung für Drehzahl und Drehmoment, die beide du nicht brauchst.

Man muss dabei auch verstehen, dass die möglichen Optionen der Teams durch die Mappingeinschränkungen begrenzt sind. Man kann nicht mehr einfach ein Mapping wählen, das weniger harvested oder die ICE weniger belastet. Das kommt dann noch für die Teams mit starken Motorsystemen hinzu. Der Unterschied wird dann noch größer.
 
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Gast_482

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Ob der Motor nun 800 oder 850NM (nur Beispielwerte) her gibt ist quasi irrelevant im Regen.
Das einzige was zählt ist wann und wie abrupt es einsetzt.
Die sogenannte Fahrbarkeit ist das wichtigste im Regen, nur weil der Ferrari Motor der schwächste ist heißt es eben nicht das er im Regen der am besten zu fahrenste ist.
Nach so vielen Jahren glaube ich da nicht an gravierende Unterschiede, vorne waren auch alle 4 Motorenhersteller dabei.
 

karmakaze

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Ob der Motor nun 800 oder 850NM (nur Beispielwerte) her gibt ist quasi irrelevant im Regen.
Das einzige was zählt ist wann und wie abrupt es einsetzt.
Die sogenannte Fahrbarkeit ist das wichtigste im Regen, nur weil der Ferrari Motor der schwächste ist heißt es eben nicht das er im Regen der am besten zu fahrenste ist.
Nach so vielen Jahren glaube ich da nicht an gravierende Unterschiede, vorne waren auch alle 4 Motorenhersteller dabei.
Nach der Logik wäre Drehmoment noch wichtiger, denn wenn alle gleich gut bei der Drivability wären, würde keiner einen Vorteil haben.
 
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Gast_482

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Nach der Logik wäre Drehmoment noch wichtiger, denn wenn alle gleich gut bei der Drivability wären, würde keiner einen Vorteil haben.
Doch es geht ja nur um den Motor hier und es gibt viele andere Faktoren, jedes Auto geht mit reifen anders um und jeder Fahrer auch Geht mit den Reifen anders um.
es waren vermutlich auch alle gleich auf oder war ein motorenhersteller jetzt auffällig gut oder schlecht im Regen?
Drehmoment ist gewiss kein Vorteil im Nassen, aber ob es 800nm oder eben 850nm ist macht da keinen Unterschied.
nichtmal ansatzweise bekommt man es auf die Straße, deswegen geht es nur darum wie es einsetzt Und der Fahrer es kontrollieren kann.

ganz simpel ist ja der Start im zweiten Gang ist im nassen völlig normal in der f1, weil das drehmoment nicht so schnell und plötzlich kommt. Ich würde schwer vermuten das Norris (das war der schlechteste Start den ich je gesehen habe) im ersten Gang es versucht hat. Verstappen sah mir auch nach erste Gang aus.
noch einfacher ist das Beispiel Monaco 1984 wo die saugmotoren im Regen den turbos überlegen waren. (Was natürlich logisch ist und ein krasses Beispiel, da geht es aber vermutlich um mehrere 100nm und nicht um Nuancen)
 

karmakaze

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Doch es geht ja nur um den Motor hier und es gibt viele andere Faktoren, jedes Auto geht mit reifen anders um und jeder Fahrer auch Geht mit den Reifen anders um.
Keiner bestreitet, dass es nicht auch um andere Faktoren oder um Drivability geht. Bitte lies richtig.
es waren vermutlich auch alle gleich auf oder war ein motorenhersteller jetzt auffällig gut oder schlecht im Regen?
Das Problem ist nachwievor, dass du einfach keine logischen Argumente zusammen bringst. Nochmal: Wenn alle in der Drivability gleich wären, dann kann es keinen Unterschied machen und somit nicht darauf ankommen. Wenn beide Mannschaften 11 Spieler haben, hat nunmal keine einen Spieler mehr und damit keinen Vorteil. Wie also soll es auf die Fahrbarkeit des Motors zurückzuführen sein, wenn da alle gleich sind?
Drehmoment ist gewiss kein Vorteil im Nassen, aber ob es 800nm oder eben 850nm ist macht da keinen Unterschied.
Bitte wieder richtig lesen. Drehmoment ist im Regen ein Nachteil. Wheelspin entsteht dadurch, dass für das gegebene Gripniveau zu viel Kraft, also Leistung anliegt. Deswegen können F1-Boliden im Regen nicht voll beschleunigen. Wenn alle geringe Drehzahlen fahren, ist der Bolide mit dem geringeren Drehmoment bei nassen Bedingungen im Vorteil.
 
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