Formel 1 Saison 2021 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Lucatoni14

Bankspieler
Beiträge
2.256
Punkte
113
Es gibt wirklich kein Bereich hier wo sich manche User für so viel geiler als andere halten. Macht doch einen eigenen Thread auf, für die Saison und ignoriert alle User, die nicht zu den Experten gehören.

Damit wäre ja allen geholfen, in jedem unterforum gibt es mehr oder wenig informierte User. Muss man mit klar kommen Jungs :)
 

Domen4Fan

Bankspieler
Beiträge
6.233
Punkte
113
Die Strecke wurde Ende der 90er von Ecclestone gekauft, der sie dann mit viel Geld zu einer reinen Teststrecke umgebaut hat, sogar die Tribünen wurde abgerissen. Die Auslaufzonen haben dabei den Sinn, die Autos abzubremsen, ohne sie zu beschädigen, damit man die Tests ungehindert fortsetzen kann. Im Jahr 2001 hatte Toyota die Strecke exklusiv gemietet, ab 2002 haben die Teams da regelmäßig getestet, weil diese Strecke aufgrund der vielen Streckenvarianten alles bietet was man braucht.

Aber Dein Beitrag ist, neben dem ganzen dummen Unsinn, der hier während des Rennens so in die Tasten gehauen wird, nur ein weiteres stumpfes Beispiel von stumpfem Stumpfsinn. Über die Hälfte hier hat keine Ahnung und haut dann trotzdem in die Tasten. Das Wetter war so schön heute, wieso quält sich die Hälfte der hier im Thread beteiligten mit diesem langweiligen Rennen auf dieser hässlichen Strecke. Man muss nach dem Rennen schon gezielt die Beiträge der wenigen Experten hier suchen.

Mag ja alles richtig sein, aber deswegen muss man es doch nicht mögen. Auslaufzonen z.B. haben ihren Grund schon klar, trotzdem darf man sich über die ewig großen Auslaufzonen (speziell die damit verbunden Track-Limits) ärgern.

Und ein stumpfes Bespiel ist aber auch jemandem direkt Schlechtes zu unterstellen nur weil ihm die Strecke nicht gefällt. DIeses "schalte doch Weg, wenn es dir nicht gefällt!" ist ein schlechtes Argument. Nach dem Motto "es ist gut so wie es ist und deine Meinung brauchst du gar nicht einzubringen"
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.730
Punkte
113
Die Strecke wurde Ende der 90er von Ecclestone gekauft, der sie dann mit viel Geld zu einer reinen Teststrecke umgebaut hat, sogar die Tribünen wurde abgerissen. Die Auslaufzonen haben dabei den Sinn, die Autos abzubremsen, ohne sie zu beschädigen, damit man die Tests ungehindert fortsetzen kann. Im Jahr 2001 hatte Toyota die Strecke exklusiv gemietet, ab 2002 haben die Teams da regelmäßig getestet, weil diese Strecke aufgrund der vielen Streckenvarianten alles bietet was man braucht.

(y)

Der Rest eher unnötig.
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
Beiträge
50.042
Punkte
113
Ort
Lüneburg
Die Strecke wurde Ende der 90er von Ecclestone gekauft, der sie dann mit viel Geld zu einer reinen Teststrecke umgebaut hat, sogar die Tribünen wurde abgerissen. Die Auslaufzonen haben dabei den Sinn, die Autos abzubremsen, ohne sie zu beschädigen, damit man die Tests ungehindert fortsetzen kann. Im Jahr 2001 hatte Toyota die Strecke exklusiv gemietet, ab 2002 haben die Teams da regelmäßig getestet, weil diese Strecke aufgrund der vielen Streckenvarianten alles bietet was man braucht.

Aber Dein Beitrag ist, neben dem ganzen dummen Unsinn, der hier während des Rennens so in die Tasten gehauen wird, nur ein weiteres stumpfes Beispiel von stumpfem Stumpfsinn. Über die Hälfte hier hat keine Ahnung und haut dann trotzdem in die Tasten. Das Wetter war so schön heute, wieso quält sich die Hälfte der hier im Thread beteiligten mit diesem langweiligen Rennen auf dieser hässlichen Strecke. Man muss nach dem Rennen schon gezielt die Beiträge der wenigen Experten hier suchen.

Der Beitrag stammt von kurz nach dem Start, als nicht viel passierte. Leider ist meine Glaskugel aktuell kaputt, daher konnte ich nicht ahnen, dass noch ein spannendes Rennen draus wird. Aber damit das nicht wieder vorkommt, fahre ich heute in den Zauberladen und kauf mir eine Neue. Dann musst du auch in Zukunft nicht auf die Uhr schauen, um meine Beiträge zeitlich einzuordnen.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Der Beitrag stammt von kurz nach dem Start, als nicht viel passierte. Leider ist meine Glaskugel aktuell kaputt, daher konnte ich nicht ahnen, dass noch ein spannendes Rennen draus wird. Aber damit das nicht wieder vorkommt, fahre ich heute in den Zauberladen und kauf mir eine Neue. Dann musst du auch in Zukunft nicht auf die Uhr schauen, um meine Beiträge zeitlich einzuordnen.
Le Castellet bot in der Neuzeit eigentlich immer recht spannende Rennen. Die Strecke erfordert einen Kompromiss aus DF und Drag, erlaubt Überholmanöver, ohne dass es zu leicht ist, strapaziert die Reifen, womit unterschiedliche Renntaktiken funktionieren, verändert durch ihre Küstennähe schnell die Bedingungen und ist in Sachen Sicherheit Non-plus-Ultra. Nur weil es jetzt am Anfang nicht gescheppert hat und nicht 15 waghalsige Manöver auch ohne DRS entstanden, ist die Rennstrecke doch nicht gleich langweilig. Genau solche vorschnellen und faktisch wenig haltbaren Spontan-Posts kritisiert Emperor.

Dass es jetzt dich erwischt hat, ist dabei wohl weniger persönlich gemeint.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Danach lässt Mercedes beide voll kloppen, anstatt man Bottas die Reifen schonen lässt
Warum Merc auf eine 1-Stopp-Strategie setzte, lässt sich leicht erkennen. Ich gebe dir mal die drei zentralen Puzzleteile: Die relative Performance der C2 gegenüber den C3 und deren Ursache, die relative Größe des Heckflügels bei RB im Vergleich zu Mercedes, und die Streckenposition von PER. Jetzt kannst du das Rätsel für dich selbst lösen. :D
und am Ende hat man wohl nicht einmal mehr verstanden das man Verstappen nicht die schnellste Runde schenken darf.
Nochmal, es wurde mittlerweile etabliert warum sie BOT nicht auf C4 setzten. Wenn ich mir so anschaue, welche geistigen Böcke die Strategieabteilung Mercedes so machte und welche die Strategieabteilung sc1988 so macht, dann hat Letztere trotz unfehlbarer Glaskugel doch erstaunlich viele Aussetzer.

 
Zuletzt bearbeitet:

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.085
Punkte
113
Ui, da hat sich Mercedes ja ganz schön ins eigene Knie geschossen.

Der Bottas-Boxenstop kam ziemlich früh, um Verstappen unter Druck zu setzen ... und danach schaut man allzu sehr auf das eigene Modell, was einen scheiternden Undercut von Verstappen vorhersagt, als dass man Hamilton einfach reinholt und darauf vertraut dass Verstappen dann auch rein kommt.

Klar, Verstappen hätte - wenn Hamilton rein kommt - draußen bleiben können, um ein ähnliche Strategie zu fahren wie Perez ... aber das hätte ihm die track position gegen Bottas gekostet.



Ein zweiter Boxenstop war für die Mercedes-Leute dann auch keine Selbstverständlichkeit, weil sie es gegen Perez - dessen Reifen nicht so alt waren - dann schwerer gehabt hätten als Verstappen seinerseits beim Überholen von Bottas und Hamilton mit jeweils deutlich älteren Reifen.

Och, Bottas. Keine Hilfe, der Kerl, keine Hilfe.

Ich fand Bottas hatte ein ordentliches Rennen gemacht. Den Speed von Hamilton und Verstappen konnte er lange mitgehen ... vielleicht hat er sich etwas zu sehr die Reifen zerfressen, als er sich zu Beginn von Hamiltons zweitem Stint in dessen DRS-Bereicht aufhielt.

Die Aufforderung zum Pushen war an der Stelle vielleicht etwas sinnfrei, weil Bottas hätte Hamilton eh nicht überholen "sollen" ... stattdessen wäre Reifenschonen angebrachter gewesen (um sich später besser verteidigen zu können).

Mercedes hätte sich da vielleicht gewünscht, dass RedBull nicht ausgerechnet zu diesem Rennen neue Motoren eingebaut hätte.

Stimmt, aber abgesehen von VER/HAM ist das Rennen einfach .... schlecht?

Ich fand das Rennen ziemlich unterhaltsam. Auch das Mittelfeld bot eine gute Show.

Die Ferrari, die erneut eher mit Quali- als mit Rennspeed überzeugen.
Die Alpine, welche sich auf Mediums abmühen, aber auf der härteren Mischung aufdrehen.
Die McLaren, welche beim Rennspeed mehr zeigen als im Qualifying.
Die Aston Martin, welche sich mit der harten Mischung am Anfang nach vorne brachten.
Russell der auf Platz 12 ankommt, obwohl nicht ein Bolide ausgefallen ist.
Ocon und Tsunoda, die noch einige Plätze gut gemacht haben.
Bottas, der vom Speed mal wieder näher dran war als Hamilton, aber zu einem frühen Boxenstop und zu viel pushen aufgefordert wird, so dass er nach dem Rennen sein Team einfach nurnoch anschweigt.
Überholmöglichkeiten an verschiedenen Stellen...

und so weiter...


Für ein Trockenrennen ohne größere "Zwischenfälle" (ein SafetyCar, welches das Feld durchwirbelt oder so) bot das Rennen durchaus unterhaltsames.


Ein vergleichbares Rennen in Silverstone/Monza/Mugello/Hockenheim etc. würde als spektakulär(er) empfunden werden.
Ich denke die Optik der Rennstrecke spielt da auch eine Rolle.


Die Saison hat bisher alles, was den letzten Jahren fehlte.
Zwei Teams auf Augenhöhe. Zwei Top-Fahrer auf Augenhöhe. Umkämpfte Rennsiege, Spannung.
Und natürlich Emotionalität bei den Fans. Die Rennserie lebt wieder.


In der Tat.
2014-2016 war mehr oder weniger ein Hamilton-Rosberg-Duell, 2017-2018 war zeitweise ein enger Zweikampf zwischen Hamilton und Vettel (ok, gegen Saisonende hatte Hamilton jeweils klares Oberwasser).
2019 war nur am Anfang zwischen Hamilton und Bottas ausgeglichen.
Bei 2020 war eher die Spannung gegeben, ob die Saison überhaupt einigermaßen stattfinden kann und welche Strecken man erstmals (oder seit langem mal wieder) im Kalender sieht.

Bislang gibt die Saison mehr her, als 2019 und 2020 über weite Strecken zu bieten vermochten.
Fraglich bleibt halt, ob das in der zweiten Saisonhälfte anhält.


Die jeweiligen Duelle/Trielle (Mercedes vs RedBull, Ferrari vs McLaren, AlphaTauri vs Aston Martin vs Alpine, Alfa Romeo vs Williams) sorgen auch dafür, dass die Teams (abgesehen von Haas) nicht allzu sehr die Hände in die Hosentaschen stecken und mit Blick auf 2022 die 2021-Saison abschenken.
 
Zuletzt bearbeitet:

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Ui, da hat sich Mercedes ja ganz schön ins eigene Knie geschossen.

Der Bottas-Boxenstop kam ziemlich früh, um Verstappen unter Druck zu setzen ... und danach schaut man allzu sehr auf das eigene Modell, was einen scheiternden Undercut von Verstappen vorhersagt, als dass man Hamilton einfach reinholt und darauf vertraut dass Verstappen dann auch rein kommt.

Klar, Verstappen hätte - wenn Hamilton rein kommt - draußen bleiben können, um ein ähnliche Strategie zu fahren wie Perez ... aber das hätte ihm die track position gegen Bottas gekostet.



Ein zweiter Boxenstop war für die Mercedes-Leute dann auch keine Selbstverständlichkeit, weil sie es gegen Perez - dessen Reifen nicht so alt waren - dann schwerer gehabt hätten als Verstappen seinerseits beim Überholen von Bottas und Hamilton mit jeweils deutlich älteren Reifen.
Dieser Schluss ist leider nicht gut gealtert. Selbst Michael Schmidt (!) und diverse Analysen (siehe unten) bestätigen mittlerweile, dass von einem Knieschuss nicht die Rede sein kann. Vielmehr sind zahlreiche Faktoren zu beachten, die für Mercedes einfach ungewiss und vage waren:
a) Undercut VER: Dass 2,8 Sekunden für eine Runde später stoppen nicht reichen würden, war ihnen schlicht nicht klar und wurde so auch nicht in der Strategiesoftware angezeigt. Sie wussten schlicht nicht, wie massiv stark der Undercut ist und es gab gute Gründe, erst einmal zu schauen, ob VER wirklich kommt. Zum Nichtwissen sei angemerkt, dass der ähnlich starke Undercut von RIC parallel passierte, nicht nachher. Auch hat VER seine Zeit erst im letzten Sektor seiner 19. Runde reingeholt, wie Joylon Palmer trefflich analysiert. In Hindsight, es wäre besser gewesen, sofort nach BOT zu kommen. Hätten sie das aber wissen können? Nein, nicht wirklich.
b) Zweiter Stop VER: Zwei zentrale Aspekte werden hier vergessen. Die Strecke war nach Regen in der Nacht "green", d.h. der ganze schöne Rubber war weggespült wurden. In der Folge rutschten und grainten die Boliden mehr, was die initialen C3 nicht so lange halten ließ wie gedacht. Ferner brachte RB einen massiv kleineren Heckflügel als Mercedes, der ihnen einen substantiellen Vorteil auf den Geraden bot. Folglich war es für einen RB viel einfacher einen Mercedes zu überholen, umgekehrt war es viel schwieriger (über die Gründe, warum RB das konnte, schweige ich mich hier aus). Wie Driver61 trefflich analysiert, Mercedes war damit beim zweiten Stop von VER im Niemandsland gefangen. Selbst wenn man proaktiv vor VER auf zwei Stops gegangen wäre, hätte man mit dem Geschwindigkeitsnachteil (siehe Heckflügel) PER nur schwerlich überholen können (der ja viel später stoppte als die anderen und als Reifenflüsterer wohl keinen Einbruch bei einer 1-Stopp-Strategie erlebt hätte). Ein Nachziehen hätte nur dafür gesorgt, dass PER VER vorbei winkt und HAM beschäftigt. Ergo bleibt nur die 1-Stopp-Strategie. Genau jetzt kommen die Reifen ins Spiel. Als VERs Reifen abzubauen begannen, verbesserte sich durch die gefahrenen Runden der Grip so sehr, dass dies die Degradation mehr als kompensierte. VER konnte also länger auf den C3 pushen als gedacht (siehe Peter Windsor).
c) BOT nicht auf C4: Kurzum, purer Hindsight. Die Entscheidung der Stewards war so nicht absehbar, keiner wusste wie viel Reifen PER noch haben würde und wie sich die Abstände entwickeln würden. Als die Entscheidung zum Stop hätte kommen müssen, fuhr PER nicht so viel schneller (Runde 51, -0,9 Sekunden, sieh Racefans-Lap Charts), dass < 5 Sekunden Abstand für eine mögliche Strafe unmöglich gewesen wären. Hätte ich es entscheiden müssen, hätte ich wohl auch lieber zwei sichere Punkte Differenz eingesteckt als sechs gefährdete Punkte, aber ins Knie schießen sieht anders aus. Sich bewusst gegen ein höheres Risiko und mehr Ausbeute entscheiden, haben wir in der Vergangenheit Mercedes angekreidet. Jetzt wo sie es mal, mit gutem Grund, taten, ist es sofort falsch? I don't think so.

 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.085
Punkte
113
Dieser Schluss ist leider nicht gut gealtert. Selbst Michael Schmidt (!) und diverse Analysen (siehe unten) bestätigen mittlerweile, dass von einem Knieschuss nicht die Rede sein kann. Vielmehr sind zahlreiche Faktoren zu beachten, die für Mercedes einfach ungewiss und vage waren:
a) Undercut VER: Dass 2,8 Sekunden für eine Runde später stoppen nicht reichen würden, war ihnen schlicht nicht klar und wurde so auch nicht in der Strategiesoftware angezeigt. Sie wussten schlicht nicht, wie massiv stark der Undercut ist und es gab gute Gründe, erst einmal zu schauen, ob VER wirklich kommt. Zum Nichtwissen sei angemerkt, dass der ähnlich starke Undercut von RIC parallel passierte, nicht nachher. Auch hat VER seine Zeit erst im letzten Sektor seiner 19. Runde reingeholt, wie Joylon Palmer trefflich analysiert. In Hindsight, es wäre besser gewesen, sofort nach BOT zu kommen. Hätten sie das aber wissen können? Nein, nicht wirklich.
b) Zweiter Stop VER: Zwei zentrale Aspekte werden hier vergessen. Die Strecke war nach Regen in der Nacht "green", d.h. der ganze schöne Rubber war weggespült wurden. In der Folge rutschten und grainten die Boliden mehr, was die initialen C3 nicht so lange halten ließ wie gedacht. Ferner brachte RB einen massiv kleineren Heckflügel als Mercedes, der ihnen einen substantiellen Vorteil auf den Geraden bot. Folglich war es für einen RB viel einfacher einen Mercedes zu überholen, umgekehrt war es viel schwieriger (über die Gründe, warum RB das konnte, schweige ich mich hier aus). Wie Driver61 trefflich analysiert, Mercedes war damit beim zweiten Stop von VER im Niemandsland gefangen. Selbst wenn man proaktiv vor VER auf zwei Stops gegangen wäre, hätte man mit dem Geschwindigkeitsnachteil (siehe Heckflügel) PER nur schwerlich überholen können (der ja viel später stoppte als die anderen und als Reifenflüsterer wohl keinen Einbruch bei einer 1-Stopp-Strategie erlebt hätte). Ein Nachziehen hätte nur dafür gesorgt, dass PER VER vorbei winkt und HAM beschäftigt. Ergo bleibt nur die 1-Stopp-Strategie. Genau jetzt kommen die Reifen ins Spiel. Als VERs Reifen abzubauen begannen, verbesserte sich durch die gefahrenen Runden der Grip so sehr, dass dies die Degradation mehr als kompensierte. VER konnte also länger auf den C3 pushen als gedacht (siehe Peter Windsor).
c) BOT nicht auf C4: Kurzum, purer Hindsight. Die Entscheidung der Stewards war so nicht absehbar, keiner wusste wie viel Reifen PER noch haben würde und wie sich die Abstände entwickeln würden. Als die Entscheidung zum Stop hätte kommen müssen, fuhr PER nicht so viel schneller (Runde 51, -0,9 Sekunden, sieh Racefans-Lap Charts), dass < 5 Sekunden Abstand für eine mögliche Strafe unmöglich gewesen wären. Hätte ich es entscheiden müssen, hätte ich wohl auch lieber zwei sichere Punkte Differenz eingesteckt als sechs gefährdete Punkte, aber ins Knie schießen sieht anders aus. Sich bewusst gegen ein höheres Risiko und mehr Ausbeute entscheiden, haben wir in der Vergangenheit Mercedes angekreidet. Jetzt wo sie es mal, mit gutem Grund, taten, ist es sofort falsch? I don't think so.


Nein, ich sehe es weiter als Knieschuss.

Gewiss, es gab Faktoren die Mercedes schwer einschätzen konnte ... aber dennoch spielte das eigene Agieren vermutlich eine große Rolle dafür, dass die Niederlage zustande kam.

Ja, Perez war ein äußert wichtiger Faktor bei der Abwägung, ob zwei Stops eingelegt werden können und sollten ... oder nicht.
Perez war für Verstappen kein Hindernis, unterband aber gewissermaßen etwaige Überlegungen bei Mercedes, einen zweiten Stop proaktiv anzugehen.
Bottas war gewiss sehr angepisst nach dem Rennen, weil Perez ihn seiner Ansicht nach kassiert hatte, weil er einen Stop zu wenig gemacht habe.
Aber es bleibt sehr fraglich, ob Bottas an Perez vorbei gekommen wäre, wenn er sich nochmal andere Reifen geholt hätte.


Zu a)
Ja klar, ob der Undercut gelingt oder nicht, das konnte man bei Mercedes nicht definitiv wissen.

Man konnte sich die Rundenzeiten von Leclerc angucken, aber daraus sicherlich nicht vollständig ableiten, was das für die Rundenzeiten von Verstappen bedeuten könnte.

Der Undercut von Ricciardo fand übrigens nicht parallel statt, sondern knapp vorher.
Ricciardo kam eine Runde vor Bottas in die Box und Sainz kam in der gleichen Runde wie Bottas in die Box und rutschte durch die beiden Undercuts hinter Leclerc und Ricciardo.

Ricciardo war mehr als 2 Sekunden hinter Sainz. Der Abstand zwischen Hamilton und Verstappen war nicht mal eine Sekunde größer.
Das Gelingen des Ricciardo-Undercuts war vor dem Verstappen-Boxenstop erkennbar.
Somit war abzusehen, dass Verstappen reinkommen sollte, wenn er nicht hinter Bottas rutschen will.
Somit war auch klar, dass weniger eine Sekunde entscheiden kann, ob Hamilton vor Verstappen bleibt, wenn er nach diesem in die Box kommt.


Wie dem auch sei ... das spielt alles eine untergeordnete Runde.
Verstappen hat das Rennen nicht (nur) gewonnen, weil er beim ersten Boxenstop vor Hamilton rauskommt, sondern er hat das Rennen auch gewonnen, weil er den zweiten Boxenstop machen konnte - während sich dieser für Mercedes (wegen Perez) weniger anbot.

Hätte der Undercut für Verstappen nicht geklappt, dann wäre es nochmal umso wahrscheinlicher gewesen, dass er einen zweiten Boxenstop einlegt.
Mit dieser Aussicht hätte er im zweiten Stint auch genug pushen können, um an Hamilton dran zu bleiben.

Mit einem Verstappen der in Runde 18 in die Box kommt war das Gelingen des Undercuts für den Sieg weniger entscheidend, als wo sich Perez auf der Strecke befindet und wie alt dessen Reifen sind, wenn für das Führungs-Trio ein 2ter Stop in Erwägung käme.



Und darauf will ich mit meinem "Knieschuss" hinaus: Es kommt weniger darauf an, wann Hamilton in die Box kam ... viel entscheidender für Mercedes war Bottas.


Ein paar Szenarien:


Szenario 1 (letztlich geschehen):
Bottas kommt (hinreichend) früh rein.
RedBull reagiert
Bottas soll im zweiten Stint pushen und nimmt so seine Reifen so hart ran, weil er in der dirty air sowohl von Hamilton als auch Verstappen (<2 Sekunden) liegt.
Der zweite Boxenstop wird für Verstappen eine Option, für Mercedes (wegen Perez) eher nicht.


Szenario 2 (Bottas pusht nicht):
Bottas kommt früh rein.
RedBull reagiert. Hamilton kommt eine Runde später rein und fällt hinter Verstappen zurück.
Bottas wird zum Reifen schonen geschickt und lässt sich zurück fallen. Bottas' Abstand zu Perez ist nach dessen Boxenstop recht klein, aber Bottas' Reifen sind nicht im schlechtesten Zustand. Er kann sich dadurch besser gegen Verstappen wehren, falls dieser noch einen Boxenstop einlegen sollte.
Bleibt Verstappen auf einer 1-Stop-Strategie, so bleibt abzuwarten, ob er oder Hamilton am Ende die Reifen besser gemanagt hat. Verstappen hat den Vorteil, dass er vor Hamilton liegt.


Szenario 3 (Bottas pusht nicht, Hamilton kommt früher):
Bottas kommt früh rein.
Hamilton kommt in die Box und bleibt vor Verstappen.
RedBull reagiert auf Bottas.
Bottas wird zum Reifen schonen geschickt und lässt sich zurück fallen. Bottas' Abstand zu Perez ist nach dessen Boxenstop recht klein, aber Bottas' Reifen sind nicht im schlechtesten Zustand. Er kann sich dadurch besser gegen Verstappen wehren, falls dieser noch einen Boxenstop einlegen sollte.
Bleibt Verstappen auf eine 1-Stop-Strategie, so bleibt abzuwarten, ob er oder Hamilton am Ende die Reifen besser gemanagt hat.



Szenario 4 (Bottas pusht nicht, Hamilton kommt früher, Verstappen nicht)
Bottas kommt früh rein.
Hamilton kommt in die Box und bleibt vor Verstappen.
RedBull reagiert nicht auf Bottas, sondern lässt Verstappen draußen.
Bottas wird zum Reifen schonen geschickt und lässt sich zurück fallen. Bottas soll dennoch ein Tempo gehen, dass er vor Verstappen landet.
Hamilton fährt vorne einen Abstand raus. Verstappen kommt nach seinem Boxenstop hinter Bottas raus. Bottas' Abstand zu Verstappen ist nach dessen Boxenstop recht klein, aber Bottas' Reifen sind nicht im schlechtesten Zustand. Selbst wenn Verstappen noch Bottas überholen sollte, wird er womöglich zu viel Zeit verlieren.
Hamilton hat - weil er wesentlich früher als Verstappen in die Box kam und weil dieser von Bottas aufgehalten wurde - einen ordentlichen Vorsprung.
Mercedes kann nun abwägen, ob Hamilton den Vorsprung verwalten kann, obgleich Verstappen frischere Reifen im zweiten Stint hat ... oder ob man Hamilton zu einem zweiten Stop reinholt (das hinge davon ab, wieviel Zeit er dann auf Verstappen gut machen müsste)


Szenario 5 (späterer Bottas-Boxenstop, RedBull-Undercut)
Bottas kommt (noch) nicht in die Box.
Red Bull holt Verstappen in Runde 18. Hamilton kommt eine Runde später rein und fällt hinter Verstappen zurück.
Bottas übernimmt die Führung. In Runde 25 wird er reingeholt, um einen Perez-Undercut zu verhindern.
Er kann sich dadurch besser gegen Verstappen wehren, falls dieser noch einen Boxenstop einlegen sollte.
Bleibt Verstappen auf einer 1-Stop-Strategie, so bleibt abzuwarten, ob er oder Hamilton am Ende die Reifen besser gemanagt hat. Verstappen hat den Vorteil, dass er vor Hamilton liegt.


Szenario 6 (späterer Bottas-Boxenstop, kein Undercut)
Bottas kommt (noch) nicht in die Box.
Hamilton kommt als erstes in die Box und bleibt vor Verstappen.
Red Bull holt Verstappen in Runde 18.
Bottas übernimmt die Führung. In Runde 25 wird er reingeholt, um einen Perez-Undercut zu verhindern.
Er kann sich dadurch besser gegen Verstappen wehren, falls dieser noch einen Boxenstop einlegen sollte.
Bleibt Verstappen auf einer 1-Stop-Strategie, so bleibt abzuwarten, ob er oder Hamilton am Ende die Reifen besser gemanagt hat. Hamilton hat den Vorteil, dass er vor Verstappen liegt.


Szenario 7 (späterer Bottas-Boxenstop, späterer Verstappen-Boxenstop)
Bottas kommt (noch) nicht in die Box.
Hamilton kommt als erstes in die Box.
Red Bull wartet mit dem Boxenstop für Verstappen ab.
Verstappen übernimmt zunächst die Führung.
In Runde 25 wird Bottas reingeholt, um einen Perez-Undercut zu verhindern.
In Runde 26 wird Verstappen reingeholt, um einen Bottas-Undercut zu verhindern.
Hamilton hat - weil er wesentlich früher als Verstappen in die Box kam - einen ordentlichen Vorsprung.
Mercedes kann nun abwägen, ob Hamilton den Vorsprung verwalten kann, obgleich Verstappen frischere Reifen im zweiten Stint hat ... oder ob man Hamilton zu einem zweiten Stop reinholt (das hinge davon ab, wieviel Zeit er dann auf Verstappen gut machen müsste)


Szenario 8 (späterer Bottas-Boxenstop, späterer Hamilton-Boxenstop)
Bottas kommt (noch) nicht in die Box.
Verstappen kommt als erstes in die Box.
Mercedes reagiert nicht auf den den RedBull-Undercut-Versuch.
Hamilton übernimmt zunächt die Führung
In Runde 25 wird Bottas reingeholt, um einen Perez-Undercut zu verhindern.
In Runde 26 wird Hamilton reingeholt, um einen Bottas-Undercut zu verhindern.
Red Bull kann nun abwägen, ob Verstappen den Vorsprung verwalten kann, obgleich Hamilton frischere Reifen im zweiten Stint hat ... oder ob man Verstappen zu einem zweiten Stop reinholt (das hinge davon ab, wieviel Zeit er dann auf Hamilton gut machen müsste). Bottas kann sich dadurch besser gegen Verstappen wehren, falls dieser noch einen Boxenstop einlegen sollte.



Fazit:

Mercedes weiß nicht, wann Red Bull den Verstappen zum ersten Boxenstop reinholt.
Holt man Hamilton zuerst in die Box, dann könnte Verstappen in der gleichen Runde kommen (6) oder noch etwas abwarten (7). Jedenfalls hätte Hamilton in dem Fall die "track position".
Wartet Mercedes mit Hamilton ab, so könnte Red Bull ein Undercut gelingen (was ja letztlich passiert ist).
Mercedes könnte den Hamilton-Boxenstop rauszögern (8), damit er im zweiten Stint schneller ist (Perez war durch den späteren Boxenstop am Ende näher an Hamilton als er es vor den ersten Boxenstops war).

Letztlich hat Mercedes agiert und mit dem Bottas-Boxenstop den Stein ins Rollen gebracht (Verhindern von Szenario 5). Reagiert Verstappen nicht auf den Bottas-Undercut (4), so muss er später Bottas überholen ... und dieser könnte es bis dahin etwas ruhiger angehen lassen. Reagiert RedBull auf den Bottas-Undercut-Versuch (2 und 3), so kommt es darauf an wann Hamilton reinkommt, aber auf jeden Fall könnte die Option einer 2-Stop-Strategie für Verstappen und RedBull unattraktiver werden, wenn Bottas sich nicht im Windschatten seiner Vorderleute die Reifen überstrapaziert.


Ergo, dadurch dass man Bottas früh reinholte erhöhte man sie Wahrscheinlichkeit, dass Verstappen bald darauf in die Box kommt (um nicht hinter Bottas zu landen). Man verhinderte so Szenario 5 (Verstappen kommt als erstes rein, lässt aber Szenario 1 zu (Verstappen kommt vor Hamilton rein).

Man weiß nicht mit Sicherheit, ob Red Bull Verstappen reinholt, wenn Hamilton eine Runde nach Bottas in die Box kommt. Kommt er nicht in die Box, dann landet er aber nunmal wahrscheinlich hinter Bottas.


Mit dem Bottas-Boxenstop verbesserte man die Gewissheit zu wissen, wann Verstappen zum ersten Boxenstop reinkommt (weil Red Bull nicht gern Verstappen nach dem 1ten Boxenstop hinter Bottas sehen möchte). Dennoch lässt man einen Undercut durch Verstappen zu (was auch hätte passieren können, wenn man Bottas nicht reingeholt hätte ... klar). Die Software mag ausspucken, dass dieser wahrscheinlich nicht gelingt ... aber nicht jeder Boxenstop geht glatt ... warum es unnötig knapp werden lassen?

Man forciert eine Reaktion auf den Bottas-Untercut und forciert damit indirekt den Verstappen-Undercut.
Danach weißt man Bottas an zu pushen (was nicht wirklich was gebracht hat) anstatt dass man ihn ruhiger angehen lässt, damit er besser gegen einen eventuellen zweiten Boxenstop von Verstappen absichern kann.


Mercedes hat agiert, Red Bull hat reagiert.
Bottas reinzuholen eröffnete RedBull die Möglichkeit die Strategien von Verstappen und Perez zu splitten, während man Verstappen vor Bottas hält.
Bottas pushen zu lassen verhinderte, dass er später "wehrhafte" Reifen hatte und vielleicht einer 2-Stop-Strategie etwas entgegen zu setzen hätte (wie Perez als eventuelles Hindernis für eine Mercedes-2-Stop-Strategie).


Von den Möglichkeiten die sich Mercedes boten (Bottas früher oder später reinholen, Hamilton früher oder später reinholen, Bottas pushen lassen oder Reifen schonen lassen) hat man meiner Ansicht im Gesamtpaket keine gute Wahl getroffen.
Klar, man hatte keine Garantie ob Verstappens Undercut gelingt oder nicht. Man hatte keine Garantie ob er einen 2ten Stop macht oder nicht. Man hatte keine Garantie, ob Verstappen zusammen mit Hamilton an die Box kommt oder nicht (fällt hinter Bottas).
Dennoch, es war sehr (!) wahrscheinlich, dass Verstappen nach dem Bottas-Boxenstop reingeholt wird.


Letztlich waren es die Mercedes-Schritte (Bottas reinholen, Bottas pushen lassen) welche vornehmlich dafür gesorgt haben, wann Verstappen zu dne Boxenstops kommt. Und Mercedes hat sich an die Red-Bull-Schritte (optionaler zweiter Boxenstop, eventuell gelingender Undercut) nur dürftig angepasst.

Daher denke ich, man hat sich "ins eigene Knie geschossen".
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Der Undercut von Ricciardo fand übrigens nicht parallel statt, sondern knapp vorher.
Ricciardo kam eine Runde vor Bottas in die Box und Sainz kam in der gleichen Runde wie Bottas in die Box und rutschte durch die beiden Undercuts hinter Leclerc und Ricciardo.
Das stimmt so nicht mit der Chronologie der Lap Times überein. RIC konnte seine erste fliegende Runde erst in R17 (1:42:037) fahren, die auch gar nicht so überragend gut war. Seine erste sehr starke Rundenzeit war aber erst R18 (1:39:309). Ursächlich für den erfolgreichen Undercut war, dass RIC gegenüber SAI damit so viel mehr in SAIs erster fliegender Runde in R18 (1:42:990) gut machte. Auch das ist R18, damit war HAM bereits an der Box vorbei.
Man forciert eine Reaktion auf den Bottas-Untercut und forciert damit indirekt den Verstappen-Undercut.
Unbestritten, wie alle aufgelisteten und ziemlich offensichtlichen Szenarien. Da aber das vordere Mittelfeld ohnehin in dieser Zeit an die Box fuhr, eröffnete sich hiermit auch das übliche Boxenstopp-Fenster, ohne Verkehr durch diese auf die Strecke zurückzukehren. Somit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwer undercuttet. Antizipiert man das richtig, hat man – an Stelle von Mercedes – die recht einfache Option selbst den Undercut zu fahren oder dies VER zu überlassen. Hier wurde man versucht, BOT den Undercut fahren zu lassen, in der Hoffnung, es würde irgendwie gegen VER reichen. Der eigentliche strategische "Fehler" liegt also nicht darin, wann der Undercut wirklich erfolgte, sondern dass man diese eine Runde später kam als VER - etwas was man in R18 eben noch nicht wissen konnte.

Man könnte jetzt argumentieren, dass RB gegen Mercedes sich ähnlich verhalten hätte müssen wie SF (LEC) gegen SF (SAI) bzw. McL (RIC), aber das ist in Anbetracht der Bolidencharakteristiken ziemlich viel Spekulation. LECs erste Runde war auch gar nicht so top, erst seine zweite war es. Wie man dann bei einer Runde Unterschied darauf kommen soll, dass RB das besser kann als die reifenmordenden Ferrari, ist fraglich. Wohl gemerkt, LEC hatte 2 Runden (RIC) bzw. 3 Runden (SAI) Differenz in den Boxenstops, nicht einen. Die einzige Referenz für die "Strategiesoftware" konnte also eigentlich nur RIC-SAI sein.
Bottas reinzuholen eröffnete RedBull die Möglichkeit die Strategien von Verstappen und Perez zu splitten, während man Verstappen vor Bottas hält.
Bottas pushen zu lassen verhinderte, dass er später "wehrhafte" Reifen hatte und vielleicht einer 2-Stop-Strategie etwas entgegen zu setzen hätte (wie Perez als eventuelles Hindernis für eine Mercedes-2-Stop-Strategie).
Hmm, Splitting ist eigentlich ein recht häufiges Phänomen für den zweiten Piloten eines Top-Teams. Es ist mithin nicht gesagt, dass diese Entscheidung erst dann fiel (gerade bei PER) noch dass sich dadurch erst diese Möglichkeit ergab. Dass man dann BOT pushen ließ, ist richtig, nur zweifle ich daran, dass das in Runde 43 überhaupt irgendwas ausgemacht hätte. VER war zu dieser Zeit auf ca. 10 Runden alten C3, die wie gesagt jetzt sehr gut funktionierten, während BOT auf 26 Runden (?) alten C2 war. Selbst mit mehr Konservieren wäre das gegeben der Umstände ein massives Delta, ganz unbefangen dass eher BOTs unnötige Linienwahl das Überholmanöver auslöste. Gegen PER sage ich nichts, aber das hatte mit der 2-Stop-Strategie nichts zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.085
Punkte
113
Das stimmt so nicht mit der Chronologie der Lap Times überein. RIC konnte seine erste fliegende Runde erst in R17 (1:42:037) fahren, die auch gar nicht so überragend gut war. Seine erste sehr starke Rundenzeit war aber erst R18 (1:39:309).


Nunja, eine fliegende Runde war R17 bei Ricciardo noch nicht. Ebenso nicht die von Sainz in R18.
Jene Runden hatten jeweils die Boxenausfahrt mit Pit Limiter noch drin.

Wie man in der Satelliten-Aufnahme sieht, ist die Start-Ziel-Linie in Paul Ricard nach den Boxen.

Soll heißen Ricciardo stand an der Box, während er noch in Runde 16 war. Die nicht gerade überragende Zeit in R17 liegt dann halt an der Boxenausfahrt.


Sieht man ja auch bei den anderen Piloten
Bottas Runde 16 : 1:39.209
Bottas Runde 17: Boxenstop
Bottas Runde 18 (Boxenausfahrt): 1:40.235
Bottas Runde 19: 1:36.960

Ursächlich für den erfolgreichen Undercut war, dass RIC gegenüber SAI damit so viel mehr in SAIs erster fliegender Runde in R18 (1:42:990) gut machte.

Mehr oder weniger. Als Sainz in Runde 18 auf die Strecke kam, da war Ricciardo auf Start/Ziel schon vorbei gerauscht. Der Rest von Runde 18 (und die Rundenzeit) spielte eine untergeordnete Rolle ... Ricciardo war da ja schon vor Sainz.

Dass Sainz' R18 soviel langsamer ist als die R18 von Ricciardo liegt an der Boxenausfahrt.

Auch das ist R18, damit war HAM bereits an der Box vorbei.

Nein.

Chronologie (zeitlich):

Hamilton beginnt seine Runde 17
Ricciardo kommt in seiner Runde 16 an die Box
Hamilton beginnt seine Runde 18
Bottas kommt in seiner Runde 17 an die Box
Sainz kommt in seiner Runde 17 an die Box
Sainz beginnt seine Runde 18 und kommt hinter Ricciardo zurück auf die Strecke (in gut 40 Sekunden kommt die Spitzengruppe das nächste Mal bei Start/Ziel vorbei
Verstappen kommt in seiner Runde 18 an die Box
Hamilton beginnt seine Runde 19
Hamilton kommt in seiner Runde 19 an die Box


Man könnte jetzt argumentieren, dass RB gegen Mercedes sich ähnlich verhalten hätte müssen wie SF (LEC) gegen SF (SAI) bzw. McL (RIC), aber das ist in Anbetracht der Bolidencharakteristiken ziemlich viel Spekulation. LECs erste Runde war auch gar nicht so top, erst seine zweite war es. Wie man dann bei einer Runde Unterschied darauf kommen soll, dass RB das besser kann als die reifenmordenden Ferrari, ist fraglich. Wohl gemerkt, LEC hatte 2 Runden (RIC) bzw. 3 Runden (SAI) Differenz in den Boxenstops, nicht einen. Die einzige Referenz für die "Strategiesoftware" konnte also eigentlich nur RIC-SAI sein.

Spekulation, Bolidencharakteristik ... joa ... das mag seine Rolle spielen.
Aber Leclerc fuhr vor seinem Boxenstop 1:41ger Zeiten und nach seinem Boxenstop (ab Runde 16) 1:39ger Zeiten. Man konnte durchaus die Vermutung anstellen, dass man 2 Sekunden abknabbert, wenn man eine Runde früher in die Box kommt.
Wenn dann noch eine gute In-Lap und eine gute Out-Lap dazu kommen und vielleicht noch eine halbe Sekunde beim Boxenstop ... dann kann sich das auf 3 Sekunden summieren.

Sainz und Ricciardo fuhren auch nach dem Stop 2 Sekunden schneller als vor dem Stop.
Bottas, Verstappen und Hamilton ebenso.

Konnte man vermuten, dass das ganze Feld ähnlich stark von gewechselten Reifen profitiert?
Nunja ... mehr oder weniger. Man fährt ja nicht das erste Mal Rennen gegeneinander und kann die eigenen Rundenzeiten vor und nach einem Stop bei sich selbst und bei den Gegnern vergleichen. Klar gibt es gewisse Differenzen zwischen den Boliden und bei den jeweiligen Strecken. Aber die Unterschiede sind nicht so eklatant, dass wenn Leclerc 2 Sekunden schneller fährt, dass Verstappen dann "vielleicht" nur 1 Sekunde schneller fährt als vor dem Boxenstop.

Vergleichen kann man nicht nur Leclerc bis Runde 13 mit Leclerc ab Runde 16 (14: Boxenstop; 15: Boxenausfahrt), sondern auch den mittleren Sektor in Runde 14 mit dem mittleren Sektor in Runde 15.

Konnte man vermuten, wie schnell man selbst nach dem Reifenwechsel sein wird? Eingeschränkt ja (z.B. dank dem Regen vor dem Rennen). Aber nicht ohne Grund fahren die Teams in den freien Trainings ihre Runden mit mehr oder weniger alten Reifen und mehr oder weniger vollen Tanks...
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Nunja, eine fliegende Runde war R17 bei Ricciardo noch nicht. Ebenso nicht die von Sainz in R18.
Jene Runden hatten jeweils die Boxenausfahrt mit Pit Limiter noch drin.

Wie man in der Satelliten-Aufnahme sieht, ist die Start-Ziel-Linie in Paul Ricard nach den Boxen.

Soll heißen Ricciardo stand an der Box, während er noch in Runde 16 war. Die nicht gerade überragende Zeit in R17 liegt dann halt an der Boxenausfahrt.


Sieht man ja auch bei den anderen Piloten
Bottas Runde 16 : 1:39.209
Bottas Runde 17: Boxenstop
Bottas Runde 18 (Boxenausfahrt): 1:40.235
Bottas Runde 19: 1:36.960
Stimmt, aber deine Rechnung geht doch nicht ganz auf, siehe unten.
Mehr oder weniger. Als Sainz in Runde 18 auf die Strecke kam, da war Ricciardo auf Start/Ziel schon vorbei gerauscht. Der Rest von Runde 18 (und die Rundenzeit) spielte eine untergeordnete Rolle ... Ricciardo war da ja schon vor Sainz.

Dass Sainz' R18 soviel langsamer ist als die R18 von Ricciardo liegt an der Boxenausfahrt.
Richtig, wohl gemerkt Runde 18...
Nein.

Chronologie (zeitlich):

Hamilton beginnt seine Runde 17
Ricciardo kommt in seiner Runde 16 an die Box
Hamilton beginnt seine Runde 18
Bottas kommt in seiner Runde 17 an die Box
Sainz kommt in seiner Runde 17 an die Box
Sainz beginnt seine Runde 18 und kommt hinter Ricciardo zurück auf die Strecke (in gut 40 Sekunden kommt die Spitzengruppe das nächste Mal bei Start/Ziel vorbei
Verstappen kommt in seiner Runde 18 an die Box
Hamilton beginnt seine Runde 19
Hamilton kommt in seiner Runde 19 an die Box
Nein, du scheinst zu übersehen, dass nur der Führende für die aktuell angezeigte Runde ausschlaggebend ist. Runde 18 ist, wenn HAM die Runde beginnt. Ergo werden die Boxenstops auch in der Runde des Führenden angegeben. HAM kommt in Runde 19, steht dann also vor der Start- und Ziellinie usw. Jetzt ist die ganze Argumentation, dass er in Runde 18 hätte kommen sollen. Summiert man alle Rundenzeiten des Führenden (= Race Time) auf, ergibt das am Ende von Runde 18 (Rennzeit ohne Stop: 1791,7 Sekunden), also wenn er hätte kommen können eine Rennzeit von ca. 1760 Sekunden, wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass es auch etwas Vorbereitung bedarf (Entscheidung fassen, Kommunizieren, Fahrer instruieren, das Letzte aus den Reifen holen, Boxencrew aufstellen). RIC komplettierte mit seinem Rückstand aber seine Runde mit ca. 1746,4 Sekunden Rennzeit (addierte Rennzeit seiner 17 vollständigen Runden), d.h. etwa 14 Sekunden bevor Mercedes und HAM sich entschieden haben müssten. Wie du selbst sagst, ist das etwa der Punkt, als RIC SAI überholt. Exakt das würde ich als parallel bezeichnen. :) (Die Berechnungen basieren auf den Lap Charts von Racefans, ich habe mir die Freiheit genommen, auf 0,1 Sekunden zu runden).
pekulation, Bolidencharakteristik ... joa ... das mag seine Rolle spielen.
Aber Leclerc fuhr vor seinem Boxenstop 1:41ger Zeiten und nach seinem Boxenstop (ab Runde 16) 1:39ger Zeiten. Man konnte durchaus die Vermutung anstellen, dass man 2 Sekunden abknabbert, wenn man eine Runde früher in die Box kommt.
Wenn dann noch eine gute In-Lap und eine gute Out-Lap dazu kommen und vielleicht noch eine halbe Sekunde beim Boxenstop ... dann kann sich das auf 3 Sekunden summieren.

Sainz und Ricciardo fuhren auch nach dem Stop 2 Sekunden schneller als vor dem Stop.
Bottas, Verstappen und Hamilton ebenso.

Konnte man vermuten, dass das ganze Feld ähnlich stark von gewechselten Reifen profitiert?
Nunja ... mehr oder weniger. Man fährt ja nicht das erste Mal Rennen gegeneinander und kann die eigenen Rundenzeiten vor und nach einem Stop bei sich selbst und bei den Gegnern vergleichen. Klar gibt es gewisse Differenzen zwischen den Boliden und bei den jeweiligen Strecken. Aber die Unterschiede sind nicht so eklatant, dass wenn Leclerc 2 Sekunden schneller fährt, dass Verstappen dann "vielleicht" nur 1 Sekunde schneller fährt als vor dem Boxenstop.

Vergleichen kann man nicht nur Leclerc bis Runde 13 mit Leclerc ab Runde 16 (14: Boxenstop; 15: Boxenausfahrt), sondern auch den mittleren Sektor in Runde 14 mit dem mittleren Sektor in Runde 15.

Konnte man vermuten, wie schnell man selbst nach dem Reifenwechsel sein wird? Eingeschränkt ja (z.B. dank dem Regen vor dem Rennen). Aber nicht ohne Grund fahren die Teams in den freien Trainings ihre Runden mit mehr oder weniger alten Reifen und mehr oder weniger vollen Tanks...
Siehe die verlinkten Videos. Selbst Michael Schmidt, der angeblich noch mit Mercedes telefoniert hat, berichtet, dass denen das auch nach der Analyse nicht klar wird. Driver61 zeigt auch deutlich, wo VER die Zeit reinholte, im letzten Sektor. Und nein, ich gehe nicht davon aus, dass wenn LEC 2 Sekunden schneller pro Runde ist, VER nur eine Sekunde schneller ist. Ich gehe davon aus, dass hier eine sehr große Unsicherheit enthalten ist, hatte LEC doch zuvor zerstörte C3 (siehe ursprünglicher Post dazu), dann sehr frische C2 und überdies 2 Runden auf RIC und 3 auf SAI. Waren die Verstappen-C3 jetzt genauso zerstört wie die des Ferraris? Das wäre erstaunlich gewesen, gegeben des Ferraris. Beziffern kann ich das nicht. Aber anzunehmen, dass es 3 Sekunden statt 2 werden, erscheint halt fragwürdig. Vermutlich wird auch die Performance auf C2 für HAM nicht ausschlaggebend gewesen sein. In der Box herrscht Tempolimit und die Griplimitierung sollte nach dem Tempolimit auf der Geraden ebenso keine Rolle spielen. Erst in den Kurven könnten kalte C2 den Unterschied ausmachen, und da war VER schon vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.085
Punkte
113
Nein, du scheinst zu übersehen, dass nur der Führende für die aktuell angezeigte Runde ausschlaggebend ist. Runde 18 ist, wenn HAM die Runde beginnt. Ergo werden die Boxenstops auch in der Runde des Führenden angegeben.

Also ich kann mir gerne nochmal das Rennen ansehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn irgendwo steht, dass Fahrer XYZ in Runde 16 an die Box kommt, dass es dann seine Runde 16 war.

Carlos Sainz' Runde 17 dauerte sehr lange weil er dann in der Box stand. Sainz Runde 18 war keine fliegende Runde, sondern er fuhr dann raus aus der Box.


Die Theorie, dass Sainz Runde 17 lange dauerte nun bedeuten würde er mache seinen Boxenstop, während Hamilton (als Führender) zu dem Zeitpunkt in Runde 17 ist, funktioniert einfach nicht.
Da geht doch ne Runde verschluckt.

Schau dir die Lap-Charts ruhig noch mal genauer an.

1624615700500.png

Runde 0: Start
Runde 16: Sainz auf 5
Runde 17: Sainz fährt an die Box. Er überquert die Start/Ziel-Linie vor Leclerc und Ricciardo
Runde 18: Während Leclerc und Ricciardo auf der Geraden unterwegs sind, ist Sainz noch in der Boxenausfahrt am Beschleunigen. Er wird also erst überholt, nachdem er Start/Ziel überfahren hat, jedoch vor der ersten Kurve. Siehe auch: Hamilton der während Runde 19 von Perez überholt wird, aber Start/Ziel vor Verstappen überholt, der nach Runde 20 vor Hamilton liegt.



Dass "nur der Führende für die aktuell angezeigte Runde ausschlaggebend ist" funktioniert einfach nicht. Sonst hätten überrundete ja Lücken im Diagramm und bei "53" jeweilige Rundenzeiten ... was aber nicht der Fall ist.

1624616158429.png

Jetzt ist die ganze Argumentation, dass er in Runde 18 hätte kommen sollen. Summiert man alle Rundenzeiten des Führenden (= Race Time) auf, ergibt das am Ende von Runde 18 (Rennzeit ohne Stop: 1791,7 Sekunden), also wenn er hätte kommen können eine Rennzeit von ca. 1760 Sekunden, wenn wir jetzt mal davon ausgehen, dass es auch etwas Vorbereitung Bedarf (Entscheidung fassen, Kommunizieren, Fahrer instruieren, das Letzte aus den Reifen holen, Boxencrew aufstellen). RIC komplettierte mit seinem Rückstand aber seine Runde mit ca. 1746,4 Sekunden Rennzeit (addierte Rennzeit seiner 17 vollständigen Runden), d.h. etwa 14 Sekunden bevor Mercedes und HAM sich entschieden haben müssten. Wie du selbst sagst, ist das etwa der Punkt, als RIC SAI überholt. Exakt das würde ich als parallel bezeichnen. :) (Die Berechnungen basieren auf den Lap Charts von Racefans, ich habe mir die Freiheit genommen, auf 0,1 Sekunden zu runden).

Boxencrew aufstellen ... das dauert nicht länger als die Fahrt durch die Boxengasse bis in die Box. Wenn ohnehin die Entscheidung ansteht, ob man in Runde 18 oder 19 kommt, dann ist die Crew in Runde 18 genauso bereit wie in Runde 19.

Aufsummierung der Rundenzeit? Ich glaube du machst dir das komplizierter als es ist.

1624616573033.png

Nach jeweils 17 gefahrenen Runden überquert Carlos Sainz die Start/Ziel-Linie gut 51 Sekunden nach Lewis Hamilton. In dem Moment fliegt Ricciardo an ihm vorbei.
Hamilton brauchte für die meisten seiner Runden vor dem ersten Boxenstop gut 99 Sekunden.

Ricciardo liegt 54 Sekunden hinter Hamilton.
45 Sekunden später überquert Hamilton das nächste Mal die Start/Ziel-Linie, Verstappen hingegen kommt an die Box.

Ich denke durchaus, dass die Zeit gereicht hätte, zu sehen, dass am Ende von Start/Ziel der McLaren vor dem Ferrari fährt. Aber ich kann gerne nochmal nachschauen, wo sich Hamilton zu dem Zeitpunkt auf der Strecke befunden hat.

Driver61 zeigt auch deutlich, wo VER die Zeit reinholte, im letzten Sektor.

Angesichts dessen, dass die Reifen unmittelbar nach dem Boxenstop noch nicht auf Betriebstemperatur sind, ist es durchaus zu erwarten, dass ihr Performance-Vorteil gegenüber alten Reifen in der Out-Lap im letzten Sektor am größten ist.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Also ich kann mir gerne nochmal das Rennen ansehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn irgendwo steht, dass Fahrer XYZ in Runde 16 an die Box kommt, dass es dann seine Runde 16 war.

Carlos Sainz' Runde 17 dauerte sehr lange weil er dann in der Box stand. Sainz Runde 18 war keine fliegende Runde, sondern er fuhr dann raus aus der Box.


Die Theorie, dass Sainz Runde 17 lange dauerte nun bedeuten würde er mache seinen Boxenstop, während Hamilton (als Führender) zu dem Zeitpunkt in Runde 17 ist, funktioniert einfach nicht.
Da geht doch ne Runde verschluckt.

Schau dir die Lap-Charts ruhig noch mal genauer an.

1624615700500.png


Runde 0: Start
Runde 16: Sainz auf 5
Runde 17: Sainz fährt an die Box. Er überquert die Start/Ziel-Linie vor Leclerc und Ricciardo
Runde 18: Während Leclerc und Ricciardo auf der Geraden unterwegs sind, ist Sainz noch in der Boxenausfahrt am Beschleunigen. Er wird also erst überholt, nachdem er Start/Ziel überfahren hat, jedoch vor der ersten Kurve. Siehe auch: Hamilton der während Runde 19 von Perez überholt wird, aber Start/Ziel vor Verstappen überholt, der nach Runde 20 vor Hamilton liegt.



Dass "nur der Führende für die aktuell angezeigte Runde ausschlaggebend ist" funktioniert einfach nicht. Sonst hätten überrundete ja Lücken im Diagramm und bei "53" jeweilige Rundenzeiten ... was aber nicht der Fall ist.

1624616158429.png
95% der Infos hier sind selbstverständlich. Am Ende des Rennens ist die Rundenzuordnung problemlos möglich, da man ja weiß wie viele Runden jemand gefahren ist, idealerweise 100%. Das Problem, was dir scheinbar entgeht, ist dass die Race Time zu unterschiedlichen Runden für die Bewertung ausschlaggebend ist. HAMs Race Time am Ende von Runde 18 beträgt 1791,7 Sekunden, was der ausschlaggebende Indikator für die Berechnung des Fensters ist. Als Mercedes sich entscheiden musste, besagte 30 Sekunden zuvor (was bereits im 3. Sektor wäre), sind erst ca. 1760 Sekunden vergangen. HAM befindet sich dabei in Runde 18. Als RIC seine 17. Runde beendet, ergo bekannt wird, dass der mit seinem Undercut erfolgreich ist und die letzte Sektorzeit feststeht, ist HAM bereits in Runde 18. Dabei wird RIC mit 1746,4 Sekunden Race Time einloggt. HAM hat also nur das Zeitfenster der restlichen Runde 18.
By the way, wenn man im Mittel von 3 Sekunden Zeitverlust durch Speed Limiting in der Runde nach dem Boxenstop ausgeht, was angesichts anderer Rundenzeiten wie LEC, SAI, BOT und VER realistisch erscheint, dann betrug der relative Zeitvorteil von RIC gegenüber SAI nur ca. 2 Sekunden durch den Undercut. So mächtig wirkt das nicht.
Boxencrew aufstellen ... das dauert nicht länger als die Fahrt durch die Boxengasse bis in die Box. Wenn ohnehin die Entscheidung ansteht, ob man in Runde 18 oder 19 kommt, dann ist die Crew in Runde 18 genauso bereit wie in Runde 19.

Aufsummierung der Rundenzeit? Ich glaube du machst dir das komplizierter als es ist.

1624616573033.png


Nach jeweils 17 gefahrenen Runden überquert Carlos Sainz die Start/Ziel-Linie gut 51 Sekunden nach Lewis Hamilton. In dem Moment fliegt Ricciardo an ihm vorbei.
Hamilton brauchte für die meisten seiner Runden vor dem ersten Boxenstop gut 99 Sekunden.

Ricciardo liegt 54 Sekunden hinter Hamilton.
45 Sekunden später überquert Hamilton das nächste Mal die Start/Ziel-Linie, Verstappen hingegen kommt an die Box.

Ich denke durchaus, dass die Zeit gereicht hätte, zu sehen, dass am Ende von Start/Ziel der McLaren vor dem Ferrari fährt. Aber ich kann gerne nochmal nachschauen, wo sich Hamilton zu dem Zeitpunkt auf der Strecke befunden hat.
Wenn du mir nicht glaubst, kann ich dir gerne mal die Rundenzeiten der beiden (und damit der RaceTimes) privat geben. Am Ende von Runde 17 betrug die Differenz beider sogar 53,7 Sekunden laut meinen Berechnungen (was sich mit den oberen Angaben deckt). Aber nochmal, das ist nicht die Zeit, die Mercedes für eine Entscheidung zur Verfügung hat. Sie haben für einen Stop in Runde 18 nur noch die restliche Runde 18. Da HAM aber schon auf Sektor 3 zufährt und es eben etwas an Überlegung und Vorbereitung dauert, bleibt davon nicht mehr viel übrig. Die 14 Sekunden Puffer sind dabei übrigens noch großzügig gerechnet, geht RIC an SAI (und GAS?) doch deutlich nach der Ziellinie vorbei. Anyway, 14 Sekunden Puffer, das ist nicht viel Zeit, in der das Simulationsteam in Brackley mit dem Kommandostand sprechen muss und eine Entscheidung getroffen werden muss. Dabei ist es nicht ganz unerheblich, dass es besagte Ungewissheit gibt, ob und wie sehr man nun von LEC, RIC und co. auf die eigene Strategie schließen kann. Und dann muss sich das eigene Boxenteam noch aufstellen, HAM informiert werden, usw. Das Boxenteam aufzustellen, dauert nicht sehr lang, richtig. Aber es ist auch nicht so, dass das nur wenige Sekunden braucht. Reifen müssen aus Heizdecken befreit werden, Schlagschrauber kontrolliert werden, etc. Mag sein, dass Entscheidungen kürzer gehen, wenn ein Safety Car kommt, das liegt aber eher daran, dass die Vorteilhaftigkeit groß und Ungewissheit gering ist. Dann braucht es auch keine 30 Sekunden, weil die eigentlichen Überlegungen kürzer sind, nicht die Vorbereitungen.
Angesichts dessen, dass die Reifen unmittelbar nach dem Boxenstop noch nicht auf Betriebstemperatur sind, ist es durchaus zu erwarten, dass ihr Performance-Vorteil gegenüber alten Reifen in der Out-Lap im letzten Sektor am größten ist.
Ja, das ist bei allen Fahrern so gewesen. Aber gerade darin liegt ja die Crux. Der letzte Sektor ist der kritischste für besagte Entscheidungen. In Sektor 1 wird der Neubereifte noch mit kalten Reifen kämpfen, ergo sind die erzielbaren Zeiten noch ungewiss. In Sektor 2 passiert in LeC ebenso nicht viel, ist es doch überwiegend Beschleunigung und sind die Kurven allesamt nicht sehr grip-kritisch (besonders nicht die Schikane). In LeC kommen die wesentlichen Kurven dann alle in Sektor 3. Ich weiß also frühestens nach diesem Sektor, wie groß der Untercut-Vorteil wirklich ist.

Jetzt könnte man noch über Mini Sectors diskutieren, wie man – ohne deutliche Vorzeichen – Vorbereitungen beschleunigt oder wie gut die Strategiesoftware nun genau ist (was rechnet die hoch, wie lange dauert das, wie groß ist die Konfidenz, wie viel Sicherheitsbereich gibt es?), aber das alles liegt nicht wirklich in der Macht der Entscheider. Damit kommen wir zu der Quintessenz des Urteils: Es ist natürlich leicht, posterior die entstandenen Abweichungen zu berechnen und zu sagen, wie gut es geklappt hat. Ist es aber genauso leicht, das alles vorher abzuschätzen und ohne Diskussion die richtige Entscheidung zu treffen? Da habe ich meine Zweifel. Wie die verschiedenen Beiträge in meinem Ursprungspost verdeutlichen, waren die zahlreichen Umstände dann doch nicht so einfach.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.085
Punkte
113
Raus aus dem Kalender, rein in den Kalender.

Nachdem der Singapur-Grand-Prix abgesagt wurde (die infektiösen Europäer müssten zu lange in Quarantäne), hat man das Türkei-Rennen als Ersatz in den Kalender genommen.

Zeitweise war ein Türkei-Rennen ja als Kanada-Ersatz für den 13.6. geplant, aber aufgrund von Einreise-Bestimmungen (die Türkei wurde im april ordentlich von einer dritten Welle erwischt), hätten die britischen Teams für 14 Tage in Quarantäne gemusst, wenn sie in den zwei Wochen bis zum Frankreich-GP nochmal was in UK machen wollen.
Also hat man die Türkei-Reise gestrichen, den Frankreich-GP eine Woche vorgezogen und ein weiteres Spielberg-Rennen dazwischen gequetscht.

Mittlerweile ist die Inzidenz in der Türkei klar gesunken und seit dem 8. Juni ist sie in Großbritannien höher als in der Türkei ... aaaaaber das konnte man zum Zeitpunkt der Absage noch nicht vorhersehen.


 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.085
Punkte
113
Aston Martin verpflichtet Dan Fallows als neuen technischen Direktor.

Fallows kam 2002 bei Jaguar als Aerodynamiker in die Formel 1. Als Ford seinen Rückzug bekannt gab, wechselte Fallows zu Dallara, kehrte jedoch nach Milton Keynes zurück, nachdem Red Bull das Team übernommen hatte.

Fallows war vor ein paar Jahren schonmal auf dem Weg zu einem anderen Team.

Laut Helmut Marko hatte Fallows ein Problem mit seinem Chef bei Red Bull, Peter Prodromou. Fallows unterschrieb im Herbst 2013 einen Vertrag bei McLaren und wollte nach Woking ziehen.

Als McLaren später bekannt gab, dass Prodromou zu McLaren zurückkehrt (war dort schon von 1991 bis 2006 tätig) - wenngleich nicht zu Saisonbeginn 2014 - entschied sich Fallows dann doch zu einem Verbleib bei Red Bull.
Ron Dennis war außer sich und wollte Red Bull und Fallows verklagen ...


Durch den Abgang von Prodromou übernahm Fallows dann den Posten des Chefs der Aerodynamik bei den Bullen.


Andrew Green - bislang technischer Direktor bei Force India/Racing Point/Aston Martin - ist nun Chief Technical Officer.
In dem Zusammenhang wurde auch Luca Furbatto (Chefdesigner bei Sauber) als Engineering Director verpflichtet.


Unklar ist noch wann genau Fallows zu Aston Martin kommt. Laut Horner wird er noch bis Ende seiner Vertragslaufzeit bei RB bleiben ... und die ist nicht offen kommuniziert

 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast_482

Guest
Die Longrun pace in FP 2 sah gut aus von Mercedes, mit den 3 DRS Zonen sollte hier auch mehr Überholaction möglich sein als in Frankreich.
Regen soll ja auch möglich sein.
 
G

Gast_482

Guest
Bottas +3, dass nimmt Mercedes auch viele strategische Möglichkeiten.
Läuft überhaupt nicht bei ihm!
 
Oben