Und ein weiteres Gerücht (ich weiß nicht, wie vertrauenswürdig die Quelle ist, auch wenn der Feeder-Series Account ihm folgt) besagt, dass Mazepin raus ist und durch Fittipaldi ersetzt wird.
Sky berichtet das mittlerweile auch ... und die olle Bild-Zeitung bestätigt diese Vermutungen.
Aber nungut, bei Sky war man sich auch sicher, dass das 2020-Rennen in Australien stattfindet. Manchmal liegt man falsch, wenn man exklusive Storys rausschießt.
Mazepin darf zwar in der Formel 1 mitmachen, doch der britische Motorsport-Bund untersagt es russischen und belarussischen Fahrern, bei Motorsportveranstaltungen in Großbritannien teilzunehmen. Soll heißen Mazepin könnte nicht in Silverstone fahren.
Ob das gerechtfertigt ist, oder nicht, darüber kann man sich streiten. Daniil Kwjat hat sich jüngst auch nicht allzu freudig über den Ausschluss russischer Sportler geäußert. Das hängt auch damit zusammen, dass russische Motorsportler in höheren Klassen eher selten in Russland leben und jene Nation nur sehr begrenzt vertreten. Das ist dann schon ne andere Hausnummer als der Ausschluss von russischen Nationalmannschaften oder Sportlern, die in Russland leben und von der dortigen Sportförderung abhängig sind (z.B. Wintersportler).
Sei's drum ... der Ärger von Kwjat mag verständlich sein, aber was für einen Rauswurf Mazepins spricht ist ja nicht gerade seine Nationalität.
Hintergrund ist nunmal viel eher sein mäßiges Talent. In der Formel 2 hatte es gereicht, um bei umgekehrten Grid-Reihenfolgen und passenden SafetyCar-Phasen dank passablen Reifenmanagements ordentliche Plätze abzustauben. Aber zu den schnellsten gehörte er dort nie.
Schumacher hatte in der F2 auch nicht die Grundschnelligkeit wie z.B. Tsunoda und Ilott ... aber Zweikampfstärke und einen guten Blick für Lücken am Start und eine gewisse Konstanz.
Haas wird wohl die Verbindungen zu Uralkali und Dmitri Mazepin komplett kappen - sofern sie vertragsmäßig dazu in der Lage sind. Und ohne das Geld von Papa Mazepin macht es nur begrenzt Sinn seinen Sohnemann fahren zu lassen. Dafür sind seine Leistungen einfach zu ... schlecht.
Ob nun Fittipaldi stattdessen einsteigt, ist fraglich.
Jener kam schon äußerst glücklich an seine Superlizenz. Er konnte die V8 Series (ehemalige Formel Renault 3.5) noch gewinnen, als das Starterfeld schon sehr überschaubar (in Größe und Qualität) war, es aber noch 35 Superlizenz-Punkte gab. Weil er sich bei einem Unfall die Beine brach, durfte er die Punkte länger behalten.
Weil wegen der Pandemie zwei Fahrer vor ihm das Saisonfinale ausließen, konnte er in der F3 Asia Winter Series noch den fünften Platz abstauben und sich die nötigen Superlizenz-Punkte holen. Wäre Grosjean nicht verunfallt, dann wären seine Punkte aus der V8 Series verfallen, bevor er sich eine Superlizenz holt.
Weder in der DTM, noch bei den IndyCars, noch bei seinen zwei Einsätzen 2020 konnte Fittipaldi überzeugen. Sein Bruder Enzo hat vermutlich mehr Talent.
Für Haas gibt es gewiss bessere Optionen als Fittipaldi. Wünschenswert wäre sicherlich, dass diese auch Geld mitbringen.
Ferrari-Fahrer Robert Schwartzmann wird zwar von SMP gesponsort ... stünde aber vor den gleichen Schwierigkeiten wie Mazepin aufgrund seiner eigenen Nationalität und die seiner Geldgeber.
Antonio Giovinazzi und Callum Ilott wären auch Beispiele für Fahrer, die eine Nähe zu Ferrari haben und dadurch für Haas interessant sein könnten. Beide sind "noch" für andere Rennserien (Formel E bzw. IndyCar Series) eingeplant. Aber das war Tsunoda auch...
Wenn Ferrari einverstanden wäre, würde Renault/Alpine wahrscheinlich gerne Piastri unterbringen ... und vielleicht auch Geld dafür locker machen. Im eigenen Rennstall ist für Piastri kein Platz bei den langen Verträgen von Ocon und Alonso.
Ähnlich denkbar wäre auch, dass Mercedes für einen Einsatz von Frederik Vesti bezahlt, so wie man es mit Wehrlein bei Manor gemacht hat. Allerdings käme der Schritt für Vesti (trotz genügender Superlizenz-Punkte) noch etwas früh.
Ebenso könnte RedBull sich Jehan Daruvala, Jüri Vips, Denis Hauger, Jack Doohan und Liam Lawson in der Formel 1 vorstellen. Sie alle wären für eine Superlizenz berechtigt oder (Vips) haben schon eine.
Oder wie wäre es mit Pato O'Ward von McLaren, der vielleicht mexikanische Sponsoren anlocken könnte?
Wenn es nur darum geht, einen Paydriver mit Superlizenz ins Cockpit zu setzen, dann könnte auch Louis Deletraz für Haas fahren. Jener war ja auch Haas-Ersatzfahrer gewesen.