Michael Andretti plant einen neuen Anlauf.
Nachdem der Versuch, das Sauber-Team zu übernehmen, aufgrund der Preisvorstellungen der Eigentümer (Islero Investments AG) gescheitert war, plant der ehemalige Formel-1-Fahrer (nach seinem IndyCar-Titel der Teamkollege von Senna bei McLaren) den Einstieg mit einem neuen Team.
Das würde bedeuten, dass Andretti gemäß dem Concorde Agreement eine Antrittsgebühr von gut 200 Millionen Dollar zu zahlen hätte, welche auf die anderen Teams verteilt würde ... denn diese erhalten von den FOM-Geldern einen kleineren Stück vom Kuchen, wenn diese auf die einzelnen Teams verteilt werden.
Angeblich hat Andretti schon einen Motorenpartner an der Angel. Außerdem verrät sein Vater, der frühere F1-Weltmeister Mario Andretti, dass die Boliden (im Gegensatz zu den Haas) in einer neuen Fabrik in den USA entstehen sollen (genaugenommen in Indianapolis). Eine Teambasis in England sei aber geplant.
Ob die FIA die Bewerbung annimmt, ist eine andere Frage. Andretti plant derzeit einen Einstieg für 2024 ... was - gemessen an der Größe eines solchen Projektes - nicht mal weit entfernt ist ... erstrecht, wenn man fast bei 0 anfängt.
Man bedenke, Haas sattelt quasi auf Dallara-Autos mit zugekauften Ferrari-Teilen und hat selbst nicht die größte Infrastruktur, obgleich man die Manor-Fabrik kaufte. An CNC-Maschinen soll es bei Haas nicht mangeln.
Manor/Virgin/Marussia basierte auf dem Formel-3-Team und holte sich Unterstützung von Nick Wirth.
Lotus/Caterham basierte auf dem Litespeed-F3-Team, das sich die finanzielle Unterstützung von Tony Fernandez holte.
HRT ließ sich den Wagen größtenteils von Dallara entwerfen, bevor Kolles den Chaos-Laden übernahm, und von der Basis seines DTM-Teams in Greding aus operierte.
Klar ... Andretti hat reichlich Erfahrung mit den IndyCar- und den Formel-E-Teams.
Aber einen eigenen Boliden entwerfen und konstruieren und fertigen und aufzubauen ... das ist nochmal ne ganz andere Hausnummer. Natürlich kann man sich da auch in Nordamerika entsprechende Unterstützung holen (z.B. von Riley/Multimatic)