Nettes Rennen. Schöner Sieg für Verstappen, garniert mit einem weiteren WM-Titel.
Button (der als Co-Kommentator durchaus gefällt) meinte beim Rennen, Verstappe möge vom Fahrzeugverhalten her ein "pointy car" und dass man sowas auch im Regen haben wolle. Nunja ... ich weiß nicht wirklich, was konkret im Detail damit gemeint ist ... aber der Reifenverschleiß auf der Vorderachse war dann doch schon ein anderer als bei Leclerc.
In manchen Verhältnissen sind abgefahrene Intermediates die schnellsten Reifen (z.B. Singapur letztens). In Suzuka war das nicht der Fall.
Das sah man ja auch gegen Rennende, als Alonso nochmal nach vorne sprintete (er wäre gar besser gekommen, wenn er die Reifen 1-2 Runden früher gewechselt hätte). Zwar holte jener damit nicht mehr Punkte als er vorher hatte ... aber er war auch nicht mehr davon bedroht, von Russell eingeholt zu werden. Jener war nämlich - nachdem er an Latifi vorbei war - so schnell unterwegs wie Verstappen.
Für Stroll und Tsunoda ging sich das jedoch weniger aus, da sie durch den Extra-Stop ihre Position gegenüber Ricciardo verloren.
Sehr (!) schade übrigens, dass die Regie meinte zwei Mal eine Zeitlupe von Leclercs Verbremser zeigen zu müssen (das kann man auch später machen), anstatt dass man die Zweikämpfe zwischen Ocon und Hamilton, sowie zwischen Vettel und Alonso zeigt.
Nicht mal anschließend wurden davon noch Bilder im World Feed gezeigt....
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Red Flag? Wozu haben die Regenreifen, wenn die gar nicht mehr benutzt werden?
Rote Flagge...das ist ein Witz....so stark Regnet es doch garnicht....
Ach Gottchen, Restart abgesagt.
Diese ängstlichen Helikopter-Muttis in der Rennleitung.
Mein Gott wenn man Bedenkt was für Regen Rennen wir früher noch hatten....und jetzt bricht man beim kleinsten Schauer ab...
Das Problem war nicht die Traktion, das Problem war die Sicht.
Ich bin da letztes Jahr schon ausführlich drauf eingegangen und ich erwähne das auch gerne nochmal ... das Fenster, in dem ein F1-Rennen mit den aktuellen Regenreifen (nicht den Intermediates) durchgeführt werden kann ist recht schmal.
In Istanbul wurde vorletztes Jahr auf Regenreifen gestartet, allerdings war die Sicht klar besser.
Es stand nicht so viel Wasser auf der Strecke wie in Suzuka und der Asphalt war ein anderer ... es wurde nicht so viel Gischt aufgewirbelt.
Dennoch waren die Regenreifen am Start schneller als die Intermediates, was auch daran lag, dass die Strecke äußerst schmutzig und rutschig war.
Klar ... es ist irgendwo auch Pech, wenn man durch Aquaplaning erwischt wird, wie Sainz im Rennen und Schumacher nach dem Ende des freien Trainings. Die Fahrer gaben ja durchaus kund, dass der Grip nicht das große Problem sei.
Auch wenn man durch den Helm vielleicht mehr erkennt, als in den Aufnahmen der Cockpit-Kamera ... es war z.B. bei der Onboard-Perspektive von Tsunoda beim Rennstart durchaus erkennbar, dass er durch die Esses fast nur nach Gefühl fährt ... bzw. dorthin, wo die Rücklichter der vor ihm fahrenden Fahrzeuge blinken.
Der Einsatz von Regenreifen beschränkt sich beinahe darauf, wenn die Boliden etwas weiter auseinander liegen (verringert die Gischt ein wenig) und der Regen während des Rennens zunimmt. Wenn das Feld dann schon während eines SCs zusammengeführt würde, ist die Sicht gleich wieder unbrauchbar.
Klar, früher war vieles anders.
In den 80gern ist man bei solchen Bedingen gefahren ... auch wenn schlechte Sicht Didier Pironi nicht nur den WM-Titel, sondern beinahe auch die Beine komplett kostete und seine F1-Karriere beendete.
In den 90gern hat man bei Aufnahmen von Adelaide 1991 beinahe den Eindruck, dass weniger Gischt vorhanden ist als in Suzuka. Teilweise stehen hier und da Boliden auf der Strecke und werden knapp von den Führungsfahrzeugen gemieden. Man sieht Marshalls und Bergungsfahrzeuge auf der Strecke, während die anderen Piloten vorbei brettern. Heute kaum mehr denkbar. Schließlich wurde das Aquaplaning zu heftig.
Jahre später reicht die Sicht nicht aus, dass Michael Schumacher erkennt/erkennen kann, dass David Coulthhard ihn (1998) in Spa überrunden lassen will. "Are you trying to fucking kill me?" die Frage des wutentbrannten Schumacher anschließend...
Keine Ahnung, wo Schumachers rechtes Vorderrad damals ganz hingeflogen ist.
Legendär damals der Rennstart, bei dem mehrere Piloten ohne Sicht in ein riesiges Scharmützel gefahren sind.
Und so weiter.
Heutzutage ist die Situation nicht besser.
Die Boliden erzeugen mehr aerodynamischen Abtrieb und wirbeln in ihrem Sog mehr Wasser auf.
Die Boliden sind größer als vor 10 Jahren. Ihr größerer Luftwiderstand wirkt auch wie ein größeres Vakuum hinter dem Fahrzeug.
2017 wurden die Boliden nochmal breiter ... und die Reifen ebenso. Das bringt noch mehr Wasserverdrängung, noch mehr Gischt.
Interessant sind durchaus Größenvergleiche zwischen jüngerer und älterer Fahrzeuggenerationen.
Als kleine Erinnerung:
2016 flog Räikkönen mit Aquaplaning nach dem SC-Restart in Brasilien ab, Ocon reagierte noch und rauschte knapp vorbei.
Ocon hat Räikkönen spät gesehen ... aber er hat ihn noch gesehen.
Verstappen hat das nun am Sonntag im "cool down room" richtig bemerkt: "He's lucky he didn't get t-boned there."
Sainz stand quer zur der Strecke ... also ungünstiger geht es nicht, wenn evntl. ein anderer Fahrer in einen reinkracht. Auch wenn der Seitenaufprall-Schutz sich seit dem Hubert-Correa-Crash verbessert hat ... gefährlich bleibt dies dennoch.
Als Alonso mit seinem Überholmanöver gegen Hamilton scheitert, versucht dieser aus der Kurve besser rauszubeschleunigen und setzt sich links neben Alonso.
Hamilton sieht Sainz überhaupt (!!!) nicht und reagiert dadurch nicht ansatzweise auf den gestrandeten Ferrari. Mit seinem Hinterreifen trifft er die vom Ferrari abgerissene Rolex-Reklame und wirbelt diese weiter auf die Strecke.
Gasly sieht diese Reklame-Fläche überhaupt nicht ... bis sie plötzlich an seiner Fahrzeugfront hängt.
Die Piloten haben kaum bis keine Möglichkeit bei den Geschwindigkeiten und bei der Sicht hinreichend zu reagieren.
Deswegen dann der folglich richtige Rennabbruch ... und deswegen die anschließende Vorsicht.
Nicht wegen Aquaplaning bei Sainz oder dem Dreher von Zhou ... sondern weil etwaige Gefahren viel zu spät gesehen werden konnten.
Alleine, dass Sainz nicht getroffen wurde, grenzt an einem Wunder.. Wahnsinn wie man genau nichts sieht.
Uff die Traktorgeschichte bei Gasly höhrt sich aber übel an
Die Kommentatoren haben sich sehr auf die Traktor-Geschichte versteift, wodurch es mir glatt etwas zu kurz kam, dass Sainz beinahe schon von Hamilton getroffen wurde.
Wie auch immer, die Begegnung von Gasly und dem Bergefahrzeug wird auch ihr Nachspiel haben.
Manch kritische Stimmen kamen auf, dass Gasly hätte wissen müssen, dass es dort einen Unfall gab (nunja, den verunfallten Sainz hat er ebenso wenig gesehen, wie die Reklame, die ihm vor die Nase flog). Manche meinten, man hätte ihm über Funk anweisen müssen, dass ein Bergungsfahrzeug auf der Strecke ist. Nunja ... abgesehen davon kann ein Funk auch mal ausfallen. Egal ob man das bei Alpha Tauri nun tat oder nicht ... darauf verlassen sollte man sich nicht.
Auch wird angemerkt, dass man bei doppelt geschwenkten gelben Flaggen bereit sein sollte jederzeit anzuhalten. Soweit ich weiß, steht in den Regularien aber nicht, dass dies innerhalb der Sichtweite zu erfolgen habe.
Ralf Schumacher (Scherzkeks) moniert, dass Gasly nicht rechtzeitig auf die rote Flagge reagiert habe ... nunja, das Sginal kam gerade mal mal eine Sekunde, bevor Gasly an der Unfallstelle war.
Es wird behauptet, dass Gasly zu schnell unterwegs gewesen sei. Gasly war jedoch 9 Sekunden langsamer als seine SafetyCar-Deltazeit bis zu dem Zeitpunkt, als die rote Flagge signalisiert wurde. Gasly hatte da ein Interesse dran, möglichst bald auf das Fahrerfeld aufzuschließen, falls mehrere Boliden noch in die Box kommen, um ebenfalls auf Regenreifen zu wechseln.
In Singapur kommt Kritik auf, dass das SafetyCar gerufen wird, weil der Zhou-Bolide vermutlich ein Bergungsfahrzeug braucht.
In Suzuka steht ein Bergungsfahrzeug schon auf (!) der Strecke, während der Großteil des Feldes zwar langsam vom SafetyCar dran vorbei geführt wird, ein Pilot allerdings sich an seiner Deltazeit orientiert und dieses Bergungsfahrzeug nicht sieht.
Ausgerechnet Suzuka. Ausgerechnet die Strecke, bei welcher ein Pilot bei doppelt geschwenkten gelben Flaggen die Kontrolle über seinen Boliden verlor und mit seinem Leben bezahlte. Ausgerechnet die Strecke, bei dem ein Unfall mit einem Bergungsfahrzeug dazu führte, dass das VSC eingeführt wurde und dass es eine SC-Phase gibt sobald ein Bergungsfahrzeug innerhalb der Leitplanken o.Ä. unterwegs ist.
Im ersten Moment vielleicht nachvollziehbar, dass da ein paar Zuschauer sich aufregen, dass das Rennen abgebrochen wurde, obgleich der Grip ausreichte, um mit Regenreifen zu fahren.
Aber man muss einfach sehen, dass Hamilton und Sainz, sowie Gasly und der Traktor beinahe einen sehr üblen Zusammenstoß gehabt hätten.
Dass Sainz bei solchen Verhältnissen über die Strecke rennt, sollte im nächsten Fahrerbriefing vielleicht auch noch diskutiert werden....
Kann man nicht notfalls montags fahren? In Spa letztes Jahr ging das nur nicht, weil man einen Double Header hatte, was man jetzt nicht hat.
In Spa gab es anschließend großen Ärger bei den anwesenden Fans. Nicht nur, weil der Fan-Service generell mäßig war (schlechte Parkplätze, kaum Streckendurchsagen, etc.), sondern weil sich Streckenbetreiber und FOM gegenseitig den schwarzen Peter zuschoben.
Etwaige Regressforderungen der Zuschauer für ihre Ticketpreise wurden vom Promoter abgewiesen, weil man ja den eigenen Part erfüllt hatte und nichts dafür kann, wenn die F1 letztlich nich fährt. Abgesehen davon, dass der Promoter auf die Ticketeinnahmen angewiesen ist.
Die FOM wiegelte ab, denn letztlich sei es ja nicht ihre Entscheidung, ob gefahren werde oder nicht ... sondern die der FIA.
Und die FIA gab auch nur Kund, dass sie für die sichere Durchführung der Rennen zuständig sei ... mit Vermarktung und Tickets usw. habe sie nichts zu tun.
Und sowas hätte auch in Suzuka zum Problem werden können. Die Zuschauer sind ja da und ihre Ausgaben sorgen dafür, dass der Streckeneigentümer/-betreiber die Gebühren an die FOM überweisen kann. Klar ist dann der Wunsch gegeben, dass man am Sonntag fährt, solange in Aussicht steht, dass am Sonntag gefahren werden kann. Und das war ja der Fall ... wenngleich verspätet und nicht übermäßig lange.
Einfach absagen und montags fahren ... das wäre für die Zuschauer (die montags wieder arbeiten/studieren/zur Schule müssen) nicht hinnehmbar gewesen. Ergo hält man am Sonntag fest, soweit möglich ... und das Rennen war ja schon gestartet.
Abgesehen davon ... heute regnet es in Suzuka ebenfalls.
Dass das Rennen in Spa nicht auf den Montag verschoben wurde lag übrigens weniger am Double-Heeder mit dem damals folgenden Rennen in Zandvoort (notfalls hätte man dort Freitags-Trainings ausfallen lassen), sondern viel mehr daran, dass man für den Montag kein Personal gehabt hätte.
Viele Helfer - z.B. Streckenposten - sind während der Rennwochenenden ehrenamtlich aktiv und gehen Montags wieder ihren Berufen nach.
Das ist in Suzuka ebenso der Fall.
Es gibt also mehrere Gründe, dass es ausgeschlossen ist, ein Rennen um einen Tag von Sonntag auf Montag nach hinten zu schieben.
Haas ist so ein Deppen Verein
Naja ... es war einen Versuch wert.
Gewiss, der Ausgangspunkt war, dass Schumacher vor den Reifenwechseln in den Punkten lag. Aber wäre es tatsächlich dazu gekommen, dass es ein SafetyCar gibt, dann hätte er ggf. bei einem Wechsel unter SC ein paar Positionen gut gemacht.
Nichtsdestotrotz ... ein besonderes Bonbon hat das das Ganze für sich, denn Mick Schumacher ist nun der einzige F1-Pilot, der jemals in einem Haas eine Führungsrunde erzielt hat.
Denn nachdem Alonso in die Box abgebogen war, überquerte er die Start-Ziel-Linie knapp vor Verstappen. Er lag zwar nur wenige Sekunden in Führung ... aber hat damit dennoch eine Führungsrunde zu Buche stehen.
Latifi stark...
Ja, das darf man ihm durchaus lassen.
Er hat ja seine schwächeren Rennen und vielleicht auch etwas Glück gehabt, dass man bei Williams etwas wagte ... aber er hat das dann später auch sauber umgesetzt.
Im Funk fragte er später mit seiner ruhigen Stimme, ob der Regen am zunehmen sei ... während er eine halbe Sekunde hinter Alonso fährt.
Danach hat er dann Norris im Griff gehabt, der zwar später wieder seinen Rückstand auf Latifi verringerte, aber nicht mehr zu einem Überholmanöver ansetzen konnte.