Der F1-Einstieg von Audi (und ggf. Porsche) dürfte schon ne gute Chance für ihn mit sich bringen. Die hätten sicher gerne einen deutschen Fahrer, und viele Alternativen gibt es ja nicht.
Das hängt aber auch davon ab, wann und wieviel Kontrolle Audi beim Sauber-Team übernimmt.
Zhous Vertrag läuft bis Ende nächsten Jahres. Bei Bottas bin ich mir nicht sicher.
Manche sind von Zhous Leistungen in seiner Rookie-Saison recht angetan, doch unterm Strich verliert er das teaminterne Duell im Qualifying und auch im Rennen zumeist deutlich gegen Bottas.
Gewiss ... Bottas wirkt bei Sauber wie neu geboren. Ohne die Last der Erwartungshaltung eines Top-Team-Cockpits und den Druck eines Top-Teamkollegen wirkt er wie befreit (ein wenig wie Massa bei Williams). Man sieht ihn zumeist mit guter Laune und nebenbei gewinnt er Gravel-Bike-Rennen, signiert Bilder von seinem nackten Hintern und lässt sich einen Keke-Rosberg-Schnauzer wachsen.
Wenn Zhou jedoch auch nächste Saison neben Bottas so untergeht, dann hat er womöglich ein Problem. Der Einstieg als Rookie ist oft nicht leicht. Lando Norris mühte sich auch neben Sainz bei McLaren. Aber die Ansprüche wachsen.
Giovinazzi konnte sich einem immer weniger motivierten Räikkönen nur mäßig nähern. Nachdem er in der Formel E hinterher fährt und im freien Training den Haas zerlegt hat, ist dessen F1-Karriere wohl auch endgültig vorbei.
Zhou hat das Cockpit nicht unbedingt wegen seiner F2-Leistungen bekommen. Es waren die gut 30 Millionen Euro an Sponsor-Geldern, die er in das Team bringt, weswegen er den Vorzug bekam, obgleich man - wegen der Connections zu Ferrari - sicherlich auch über Testfahrer Callum Ilott nachdachte, oder über Ferrari-Ersatzfahrer Schwartzman.
Audi ist auf diese Gelder nicht angewiesen und ich denke man wird auch nicht so auf den Geldbeutel schielen wie Alpine/Renault.
Liefert Zhou nächste Saison nicht ab, dann denke ich, dass er nach 2023 ersetzt wird.
Fraglich dann natürlich durch wen.
Ein deutscher Fahrer wäre eine Option, wenngleich keine zwingende. Sollte Pascal Wehrlein (quasi Mitglied der VW/Porsche/Audi-Konzernfamilie ... auch einst mit Verknüpfung zu Ferrari) nächstes Jahr in der Formel E auftrumpfen, dann hätte er vielleicht Chancen auf eine Rückkehr in die F1, denke ich. Aber das ist ein großes wenn.
Viel eher jedoch denke ich, dass man bei Audi bzw. Sauber eher in die eigenen Reihen schaut. Und dort hat man mit Theo Pourchaire ein Top-Talent, das sich sicherlich woanders umschauen wird, wenn man ihm nach 2023 nicht mehr anbieten kann als die Rolle des Ersatzfahrers (siehe Piastri).