Formel 1 Saison 2022 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Professor Moriarty

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Worum genau handelt es sich dabei? Ich sehe den schwarzen Peter da ehr bei den Fahrern selbst.

Nenn gerne weitere Beispiele ;)


Natürlich liegt das in erster Linie am Fahrer selbst, aber die verbissene Art und Weise bei Red Bull seit Horner und vor allem Marko trägt natürlich auch dazu bei. Einerseits verbissen, andererseits werden manchen Fahrern Tonnen Puderzucker in den Arsch geblasen.

Bei Vettel musste erst einige Zeit und Reife auf Abstand den Bach runterfließen, damit dies besser wurde. Was war er für ein Kotzbrocken seinerzeit.

Das beste Beispiel ist doch 2021, wie man sich das vorstellen kann. Nach außen hat man sowieso stets Öl ins Feuer gegossen. Wenn ein Fahrer so „sportlich“ drüber ist, muss ich intern auch mal was zügeln. Dank FIA kam man da noch einmal damit davon. Das hätte aber definitiv nach hinten losgehen müssen und man hatte mehr Glück oder Connection als Verstand. Wer sich in einem rechtsfreien Raum fühlt, der verliert Respekt und Demut. Red Bull braucht sich insofern nicht wundern, wenn auch ihre Favoriten irgendwann nicht mehr auf sie hören. Das mit zwei Fahrern war auch noch nie so ihre Sache.

Man stelle sich Verstappen mit einem Rosberg-Kaliber als Teamkollegen vor, da wäre Red Bull auch heuer schon nach der Hälfte aller Rennen chancenlos auf jeglichen Titel gewesen.

Man kann über Lauda oder Wolff sagen, was man möchte, aber trotz Sympathien für ihre „Einser“ wäre das unter ihnen nicht möglich.
 

L-james

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da du ein absoluter Verstappen fanboy bist.

Ich bin Fanboy von niemanden und sicher nicht von einem 25-Jährigen Fremden den ich persönlich nicht kenne.
Er ist weder mein Bruder, noch guter Freund aus Kindheitstagen.
Dennoch ist er ein absoluter Ausnahmefahrer und ich bin nicht so verbittert oder lüge mich nicht aus welchen Gründen auch selber an, um Ausnahmeerscheinigungen nicht zu würdigen.
Die "Legenden" von früher hätten es heute verdammt schwer in jungen Jahren.
Egal ob Verstappen, Mahomes, Alcaraz, Doncic..., statt diese Jungs kleiner zu halten, sollte man dankbar für sie sein und nicht versuchen sie zu Average Joes zu machen.

Verstappen ist niemand der einen Beliebtheitswettbewerb gewinnen wird. Das weiß jeder, auch er, aber deshalb ist er weder "ekelhaft" noch ein schlechter Junge.
 

Nimea

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Ich bin Fanboy von niemanden und sicher nicht von einem 25-Jährigen Fremden den ich persönlich nicht kenne.
Er ist weder mein Bruder, noch guter Freund aus Kindheitstagen.
Dennoch ist er ein absoluter Ausnahmefahrer und ich bin nicht so verbittert oder lüge mich nicht aus welchen Gründen auch selber an, um Ausnahmeerscheinigungen nicht zu würdigen.
Die "Legenden" von früher hätten es heute verdammt schwer in jungen Jahren.
Egal ob Verstappen, Mahomes, Alcaraz, Doncic..., statt diese Jungs kleiner zu halten, sollte man dankbar für sie sein und nicht versuchen sie zu Average Joes zu machen.

Verstappen ist niemand der einen Beliebtheitswettbewerb gewinnen wird. Das weiß jeder, auch er, aber deshalb ist er weder "ekelhaft" noch ein schlechter Junge.
Ich erkenne an, dass er zusammen mit Lewis der beste Fahrer derzeit ist. Dennoch darf man seine ganzen Aktionen kritisieren, wie man es damals auch mit Senna/Prost/Schumi gemacht hat. Er hatte zudem Glück, dass seine unsportlichen Verfehlungen zugunsten des WM Kampfes nicht geahndet wurden. Der WM Titel letztes Jahr ist einfach wahnsinnig dreckig, der Titel dieses Jahr hochverdient.
 

HamburgBuam

Adalaide Byrd
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Habe mir den Boxenfunk nun mal angehört. Es stimmt, das war eine krumme Nummer von Max. Unabhängig von der Vorgeschichte. Da hätte er Perez auch einfach in einem unbeobachteten Moment in den Drink Pinkeln können. Aber eine Racheaktion derart öffentlich und mit Auswirkungen auf die Vize-Meisterschaft austragen - Und somit auch auf Kosten des Teams - sieht schlecht aus.

Ich bin Verstappen Fan, weil er der Hoffnungsschimmer nach ewiger Hamilton-Dominanz war. Und auch, weil er eben keinen zu glatten Charakter hat. Gegen Hamilton hätte ich aber auch Jeden unterstützt, von den Panzerknackern bis zu Friedrich Merz. Hauptsache Abwechslung. Aber zu sehr darf sich Max nicht von seinem Ego Leiten lassen. Salz ist nett, aber zu viel verdirbt das Gericht.
 

Nimea

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Laut Bild ist Mick raus und Hülkenberg 2023 bei Haas. Anscheinend soll dies am Mittwoch Offiziell verkündet werden.

Es sollte wenig Grund bestehen dies anzuzweifeln, hätte man mit Mick weitermachen wollen, hätte man ihn doch schon längst verkündet.
 

Roberts

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Aber eine Racheaktion derart öffentlich und mit Auswirkungen auf die Vize-Meisterschaft austragen - Und somit auch auf Kosten des Teams - sieht schlecht aus.
[...]
Ich bin Verstappen Fan, weil er der Hoffnungsschimmer nach ewiger Hamilton-Dominanz war. Und auch, weil er eben keinen zu glatten Charakter hat. [...] Aber zu sehr darf sich Max nicht von seinem Ego Leiten lassen. Salz ist nett, aber zu viel verdirbt das Gericht.
Verstappen unterscheidet sich nur insofern von den anderen Allzeitgrößen, dass er das Maß an Egozentrik und Rücksichtslosigkeit wohl in neue Höhen zu treiben scheint. Das ist eine Frage des Charakters und der wird von vielen Faktoren beeinflusst. Senna, Schumacher, Vettel, Alonso, Hamilton & Verstappen sind alles Fahrer, die sehr erfolgreich waren/sind, die zur Härte und überbordenden Ehrgeiz erzogen wurden, damit sie die mentale Belastung aushalten, die ein solcher Sport mit sich bringt. Wer Jos Verstappen und Helmut Marko zuhört, weiß genau, wer dieses Monster herangezüchtet hat. Wenn man bei Sportlern, die erst einmal überhaupt das entsprechende Talent mitbringen müssen, dann auch noch den unbedingten Erfolg will und sie zu entsprechenden Maschinen drillt und als Zuschauer sich für solche Leute begeistert, dann darf man sich über deren überbordende charakterliche Kehrseiten nicht beschweren.

Es ist solange hochunwahrscheinlich, dass Verstappen teamintern für seine Unsportlichkeiten kritisiert oder gar bestraft wird, solange er seinen Anteil am Erfolg des Teams hat und das Quäntchen mehr an Leitung erbringt, dass ihn zur Nr. 1 macht. Das ist letztlich für jedes Team auch ein Teufelskreis, weil das Genie mit der Zeit an Genialität verliert, dafür an Maßlosigkeit zunimmt und dann irgendwann nur noch eine Belastung wird.
 

LeZ

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Mal sehen, ob Hülkenberg dann die erwarteten Wunder wirken kann, und mit dem Haas über Wasser fährt.
 

L-james

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:gitche:

dass Verstappen teamintern für seine Unsportlichkeiten
Unsportlich ist wenn überhaupt, diese Stallorder einen der Fahrer absichtlich vorbei zu winken, hat nichts mit sportlichem Wettkampf zu tun.
Und wenn ein Fahrer absichtlich einen Unfall in der Quali baut, damit niemand mehr vor ihm in der Startaufstellung steht, der hat auch vom Teamkollegen keine Geschenke verdient.

Muss dann jeder für sich entscheiden wie er mit so einer Nummer von Perez umgeht, manche sagen "Schwamm drüber" andere belohnen das nicht auch noch mit Geschenken. Bilde mir ohne beteiligt zu sein kein Urteil darüber, kann jeder selber entscheiden, dennoch bin ich schon enttäuscht von Perez, dass er sowas nötig hat.
 

Harman

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:gitche:


Unsportlich ist wenn überhaupt, diese Stallorder einen der Fahrer absichtlich vorbei zu winken, hat nichts mit sportlichem Wettkampf zu tun.
Und wenn ein Fahrer absichtlich einen Unfall in der Quali baut, damit niemand mehr vor ihm in der Startaufstellung steht, der hat auch vom Teamkollegen keine Geschenke verdient.

Muss dann jeder für sich entscheiden wie er mit so einer Nummer von Perez umgeht, manche sagen "Schwamm drüber" andere belohnen das nicht auch noch mit Geschenken. Bilde mir ohne beteiligt zu sein kein Urteil darüber, kann jeder selber entscheiden, dennoch bin ich schon enttäuscht von Perez, dass er sowas nötig hat.

war das auch so? Gibt es beweise das Perez diese Aktion absichtlich getan hat?

Als amtierender WM war das eine ganz schwache Aktion und grob unsportlich!

Immerhin spielte Perez 2021 das ganze Jahr über den Wasserträger für Max und das soll der dank sein?

Ein Senna schenkte Berger einen Sieg OHNE Stallorder.. Einfach so, weil er WM war, Berger ihn unterstützte und Senna sich einfach damit bedankte.. WM ist eben nicht gleich Weltmeisterlich!

Ganz schwach von Max
 
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Naja offenbar hatte Max seine Gründe. Scheint etwas mit dem Monaco Wochenende zu tun zu haben. Ob man so nachtragend sein muss sei mal dahingestellt, aber ihn alleine den schwarzen Peter zuzuschieben erscheint mir nicht richtig
 

Roberts

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Ganz schwach von Max
Fahrer sind Angestellte des Teams. Wenn die Teamleitung entscheidet, dass Fahrer A Fahrer B vorbeizulassen hat, dann trägt sie die Verantwortung dafür und Fahrer A hat dem Folge zu leisten. Wenn er dies nicht macht, wirft das kein gutes Licht auf den Fahrer und wenn er damit durchkommt, kein gutes Licht auf die Teamleitung. Für viele "Fans" sind die Fahrer die Größen in dem Sport, eigentlich und so ist auch das Selbstverständnis der Rennställe, sind es die Teams und ihre Konstruktionen. Ein Fahrer ist da ein Rädchen im Getriebe und zweifelsfrei ein sehr wichtiges, aber eben nicht das wichtigste. Deshalb ist auch der Konstrukteurs-Titel der wichtigere.

Die Geschichte mit Perez mag stimmen. Kann aber aus dem zuvor Gesagten nicht als Rechtfertigung herhalten. Wenn jeder einzelne Angestellte darüber entscheidet, was er macht oder nicht, bricht der Laden zusammen.

Darüber hinaus könnte man noch anmerken, dass ein Perez sich im letzten Jahr - mehr noch als in diesem Jahr - sehr verdient als Wasserträger gemacht hat. Wohl möglich hätte Verstappen den Titel im letzten Jahr ohne Perez nicht gewonnen. Vor dem Hintergrund bleibt das eine Charakterfrage, die Verstappen ebenso beantwortet hat wie die Frage nach dem Charakter, wenn man mal wieder einen Gegner auf der Strecke in den Wagen fährt, obwohl der eigene eine Bremse hat und man es an anderer Stelle unter besseren Bedingungen erneut mit einem Überholvorgang versuchen kann. Das gilt auch dann, wenn der Gegner mehr Platz lassen könnte.
 

LeZ

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Wäre dann aber schon ein starkes Stück, Perez für diesen Unfall im Qualifying Vorsatz zu unterstellen um den eigenen Teamkollegen zu sabotieren. Bei Schumacher war das damals ja naheliegend, weil es um die Konkurrenz ging. Aber bei Perez ?

Wäre diese Szene:
 
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Wäre dann aber schon ein starkes Stück, Perez für diesen Unfall im Qualifying Vorsatz zu unterstellen um den eigenen Teamkollegen zu sabotieren. Bei Schumacher war das damals ja naheliegend, weil es um die Konkurrenz ging. Aber bei Perez ?

Wäre diese Szene:
Habe irgendwo gelesen, dass er den Vorsatz zugegeben haben soll…ob es stimmt weiß man nicht
 

desl

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Munteres Rennen. Interlagos verspricht häufig Action und auch dieses Wochenende hat die Strecke geliefert.


Schöner Sieg für Russell. Ist glatt ein wenig untergegangen in der ganzen Aufregung. Könnte natürlich auch damit zusammenhängen, dass es kein Sensationssieg ist wie bei den ersten Siegen von Ocon, Gasly und Vettel. Es wird ja mehr oder weniger erwartet, dass noch weitere folgen, zumal Russell schon jetzt als Hamilton-Teamkollege besser dasteht als einst Kovalainen bei dessen ersten Sieg.
Freut mich für Russell nach einem starken Wochenende. Zugegeben, ich war in dem Sinne etwas nervös bei seinem zweiten Boxenstop, nicht dass ihm der verdiente Sieg entgeht wie in Bahrain/Sakhir.

Hamilton durchaus auch mit einem starken Rennen, auch wenn er für mich nicht "driver of the day" ist.

Sainz darf man für das Rennen auch loben. Medium-Soft-Soft zu fahren war vielleicht geplant ... aber die Soft-Stints hätten halt kürzer sein sollen. Sein Teamkollege ist dies ja im Prinzip gefahren (nachdem der erste Reifensatz nur kurz drauf war). Für Sainz hieß es dann nach dem zweiten Boxenstop wieder auf Medium zu schwenken, sonst wäre er auf Soft zu lange draußen geblieben.
Es wäre interessant gewesen zu sehen, ob er sich ohne die SafetyCar-Phase vor Perez und Hamilton hätte halten können. Mit SafetyCar war klar, dass er nochmal Reifen wechseln muss, sonst wäre er mit den alten Mediums durchgereicht worden.

Beeindruckend, dass Leclerc nach dem Unfall noch so ein Rennen fahren konnte.
Sein Renningenieur wirkte fast etwas überrascht, dass Leclerc noch unterwegs ist und sich auf den Weg zur Box macht. Der Einschlag war fast ein wenig "glücklich", als dass er hauptsächlich auf die Nase ging.


Verstappen hat es geschafft trotz enttäuschendem Rennen das Rampenlicht auf sich zu ziehen. Wenn er freie Fahrt hatte, dann entsprach sein Speed etwa dem von Russel, Perez und Leclerc. Auch ohne die Kollision mit Hamilton wäre es also fraglich gewesen, ob er Russell hinreichend unter Druck hätte setzen können.

Die Kollision mit Hamilton kann man unterschiedlich sehen. Sicher, Verstappen bremst später und ist dadurch kurz vorne ... muss dadurch aber auch einen engeren Radius fahren und liegt somit gleich darauf hinten.
Sicher, Hamilton hätte ihm mehr Platz geben können ... so wie er die Schikane nahm, ist eine Kollision da gewissermaßen vorprogrammiert, wenn der Gegner nicht zurück zieht.

Interessant ist in dem Zusammenhang auch, wie Verstappen die Kollision sieht.
Verstappen ist der Ansicht, Hamilton hätte ihm nicht genug Platz gelassen.
Vielleicht sollte er sich seinen Unfall mit Ocon 2018 anschauen, die Bilder ähneln sich dort stark. Verstappen ließ Ocon auch nicht mehr Platz, Ocon wurde die Hauptschuld gegeben und er bekam eine Strafe.
Sicherlich waren die Vorzeichen anders. Verstappen ging es darum einen Platz zu gewinnen und Hamilton ging es darum einen Platz zu verteidigen.
Vor 4 Jahren ging es Verstappen nur um sein Ego ... mehr wäre nicht beeinträchtigt gewesen, wenn er Ocon auf dessen frischen Reifen vorbei gelassen hätte. Ocon ging es damals darum, dass Verstappen ihn aufhielt und er noch näher an die Punkte-Ränge ran wollte.

GP fragte Verstappen süffisant über Funk, was er davon halte, dass er eine 5-Sekunden-Strafe bekommen hat. "Where did they expect me to go?" fragt Verstappen nach. Vielleicht sollte er sich Runde 13 vom Sprint-Rennen anschauen, als Russell deutlich später bremst und auch kurz die Nase vorne hat ... dann aber steckt Russell zurück um auf eine bessere Chance zu warten ... während Verstappen ihn hin zu Kurve 2 vor die Nase fährt. Es ist also durchaus möglich, dort zurückzustecken.

Nunja gut ... ein Fahrer sucht selten die Schuld bei sich selbst. Aber wer damals die Schuld bei Ocon sah, der darf sie nun auch bei Verstappen sehen. Unabhängig davon, ob es um Positionen oder Überrundungen geht. Wer sieht, wie Verstappen die Tür vor Russell zu wirft und sieht wie jener zurücksteckt, der darf auch von Verstappen erwarten, dass er zurücksteckt, wenn der Gegner ihm die Tür zuwirft.


Die 5-Sekunden-Strafe und der klemmende rechte Hinterreifen hat Verstappen nicht gerade geholfen. Schließlich fiel er ja so hinter Leclerc zurück.
Die SafetyCar-Phase und der Restart kamen ihm gewiss entgegen. Die Reifen von Bottas, Vettel und Ocon waren nicht fiel älter und sie hätten da einen für ihn ungünstigen DRS-Train schaffen können, während sie versuchen Alonso einzuholen (ohne SC wäre der wohl durchgefahren).

Verstappens Reifen im dritten und später im letzten Stint hatten schon ein paar Runden auf dem Buckel, als sie aufgezogen wurden. Red Bull hat sich da beim Bedarf an Soft-Reifen etwas verkalkuliert.

Das sah man ja auch bei Perez. Der hatte ja die Soft im Sprint ... davon hätte er vielleicht im Rennen gerne einen Satz mehr gehabt. Das SC war dann für ihn höchst ungünstig. Gewiss, auf Mediums fiel er hinter Hamilton zurück und verlor einiges an Zeit auf Sainz. Im letzten Stint konnte er dann auch nur ein bisserl Zeit von Sainz abknabbern ... fraglich also, ob er diesen eingeholt hätte, wenn das SC nicht gekommen wäre.

Ich denke, Red Bull hat da ein Stück zu weit auf die Track Position geguckt. Man konnte damit rechnen, dass Sainz in die Box kommen würde und Perez dadurch vor ihm landet ... als der McLaren sich lange nicht bewegen ließ, hätte man aber auch damit rechnen können, dass ein volles SC kommt und dass Perez sich dann mit den Mediums gegen Sainz' neuere Soft mäßig wehren kann ... zumal dann auch Leclerc und Verstappen nahen.
Die Lücke von Perez nach hinten zu Bottas war riesengroß ... man hatte genug Zeit ihm auch neuere Reifen zu geben. Wenn man diese gehabt hätte ... klar.
Aber nachher ist man immer schlauer.

Und das ist Perez auch in Bezug auf Verstappen. Dieser trägt ihm irgendetwas nach ... vermutlich sein Portier-Dreher in Monaco.

Als Perez zu Red Bull kam war er gewiss überglücklich. Nach der Saison neben Button schien ein Top-Team weit außer Reichweite. Nachdem Perez für die Insolvenz bei Force India sorgte, hatte er gewissermaßen das Glück, dass er im Gegensatz zu Ocon einen Vertrag für die Folgesaison hatte, so dass dieser Stroll weichen musste. Nachdem Papa Stroll mit Vettel ein gewisses Prestige oder PR ins Team holte, da war Perez' Zukunft ungewiss.
Von daher war er freilich glücklich, bei Red Bull unterzukommen ... auch wenn klar war, dass von ihm die Rolle des Wasserträgers erwartet wird.

Perez nahm diese Rolle an und tat was ihm aufgetragen wurde. Wenn Perez nicht angreifen sollte, griff er nicht an. Wenn er Platz machen soll, macht er Platz. Wenn er einen Gegner aufhalten soll, hält er ihn auf.
Sicher ... bei 3 von 4 Rennwochenenden (oder mehr) ist Verstappen ohnehin klar schneller, bei einem Teil der Rennen wird bei Perez die Strategie "angepasst", um den Gegner zu beeinträchtigen (sehr früher erster Stop, um via Undercut Druck aufzubauen ... oder sehr später erster Stop, um den Gegner aufzuhalten). Perez kommt ohnehin kaum in die Verlegenheit, Verstappen in die Quere zu kommen.

Nichtsdestotrotz, es stellt sich die Frage, ob Perez künftig in Bezug auf Verstappen so hilfsbereit sein wird, wie bisher.
"That shows who he really is." ist nicht gerade der Satz, der einer freundschaftlichen Fahrer-Paarung förderlich ist. Horner und Marko versuchen notdürftig in Folge-Interviews die Wogen zu glätten ... aber ob das klappt? Was wenn Perez künftig Kampflinie fährt, wenn Verstappen angreift? Wenn die beiden sich Duellieren ... mehr oder weniger wie Hamilton-Rosberg, Vettel-Leclerc, Vettel-Webber, Ocon-jeder-Teamkollege.

Verstappens patziges "You guys don't ask that again to me - are we clear about that?" das rüberkommt wie "Ich hab hier das Sagen." kann er sich in seiner Position womöglich erlauben. RB lässt dem protegierten Liebling in der Fahrerpaarung gerne eher mal was durchgehen. So war es auch bei Multi21 oder nach dem Türkei-Crash 2010.
Dennoch, es könnte auch passieren, dass Verstappen nächste Saison merkt, dass sich manch Rennsieg schwieriger gestaltet wenn Checo ("... is a legend!") nicht mehr für ihn fährt, sondern gegen ihn.
Klar, dass Horner und Co. die Wogen wieder glätten wollen.

Manch einer orakelt schon, dass es für Ricciardo garkeine so schlechte Idee ist, bei Red Bull als Test- und Ersatzfahrer anzudocken. Schließlich läuft Perez' Vertrag bislang nur bis Ende 2023 und ob Tsunoda oder De Vries dann für das Hauptteam bereit wäre, bliebe fraglich.



Apropos Teamzwist ... Alonso auch mit einem starken Rennen. Die aggresive Taktik mit dem frühen ersten Boxenstop hate sich bezahlt gemacht. Womöglich hätte er auch ohne SC-Phase Bottas und Vettel hinter sich halten können.
Man merkt Alonso zwar an, dass er auf Alpine nicht mehr allzu viel Bock hat (zu viele Pleiten, Pech und Pannen ... und ein Teamkollege der nicht immer einfach ist) ... aber er gibt weiterhin sein bestes, während z.B. Vettel 2020 ziemlich demotiviert wirkte.

Bei McLaren mochte man gestern noch grinsen angesichts dessen, dass Ocon und Alonso sich ihr Rennen gegenseitig kaputt machen.
Und einen Tag später? Norris und Ricciardo sorgen für Unfälle und fallen durch die Beschädigungen zurück oder aus. Schon hat Alpine wieder Fahrwasser.

Interessant ist, dass Alfa Romeo ebenso wie Alpine die Strategie gesplittet hat. Alonso und Zhou kamen früh rein, Bottas und Ocon zu ähnlicher Zeit.
Zhou hatte den Speed von Alonso, nachdem die beiden zum ersten Mal ihre Reifen gewechselt hatten.
Doch Bottas und Vettel kamen hinter Alonso raus und dieser hielt seinen Platz. Zhou landete hinter den beiden. Norris und Ocon überholten ihn mit frischen Reifen. Zhous Abstand wuchs an ... auch durch die Zweikämpfe. Nach dem nächsten Boxenstop hatte auf Alonso 15 Sekunden Rückstand ... statt wie vorher 5 Sekunden. Hinter Albon verlor er nochmals Zeit, während Alonso an Stroll und Schumacher schnell vorbei ging.
Alpine holte Alonso in der SC-Phase rein, damit er mit frischen Reifen angreifen konnte.
Sauber ließ Zhou draußen, so dass er mit den recht alten Reifen noch hinter Stroll und Gasly und ihren frischeren Reifen zurück fiel.

Interessant, wie 5 Sekunden Abstand (zwischen Alonso und Zhou) sich im Rennen sehr unterschiedlich auswirken können, obgleich die beiden bei freier Fahrt eine ähnliche Pace hatten.

Während Ocon immer hinter irgendwem festhing (lange hinter Vettel z.B.), konnte Alonso mit dem tyre offset easy überholen. Ocons Rennen lief damit deutlich schlechter als das von Alonso ... obgleich Ocon eine Strategie fuhr wie Bottas, dessen Rennen deutlich besser lief als das von Zhou ... der eine Strategie fuhr wie Alonso.
Fast schon paradox. Es sind halt kleine Nuancen, die sich über 70 Runden addieren.


Und manchmal sind es halt auch große Brocken, die einen Treffen. Wie aus der Sicht von Perez und Vettel die SC-Phase und dass sie nach dem Restart mit ihren Mediums recht alt aussahen.


WTF-Highlight war für mich noch die Tsunoda-Geschichte.
"Lapped cars may now overtake" kam irgendwann die Nachricht, als der Norris-Wagen gefühlt schon 2 Runden lang geklärt war. Im World Feed wurden die Nummern 6 (Latifi) und 23 (Albon) eingeblendet. Tsunoda - der vor Latifi fuhr - wusste freilich auch, dass er überrundet war ... so viele Autos waren zwischen ihm und dem SC auch nicht unterwegs.

Albon rundete sich zurück und Tsunoda bekam per Funk auch die Nachricht, dass er überholen darf.
Er fuhr dann an Sainz vorbei und bekam kurz darauf über Funk die Nachricht, dass er abwarten soll.
Tsunoda war verwirrt ... er nahm Gas raus und war sich wohl unsicher, ob er Sainz wieder vorbei lassen soll. Eine große Lücke klaffte auf.
Latifi überholte Tsunoda (was er eigentlich nicht darf) und rundete sich zurück. Mit der Delta-Zeit schaffte er es aber im Gegensatz zu Albon nicht mehr das Feld einzuholen.

Tsunoda schimpfte über Funk ... er verstand nicht was los war und warum er abwarten sollte. Schließlich bekam er dann auch die Nachricht, dass er nicht überholen soll. Vielleicht ein Hinweis von der Rennleitung an das Team, damit Tsunoda beim Restart nicht im Weg ist.
Naja ... er machte dann beim Restart Platz, bis er dann auch von beiden Williams überrundet war.

Und warum wurde Tsunoda vergessen?
Nunja ... das ist auch etwas kurios, könnte man sagen. Die Zeitmesssoftware der F1 wurde dahingehend angepasst, dass überrundete Fahrzeuge automatisch gekennzeichnet werden. Das war eine Reaktion auf die Kontroverse vom Saisonfinale letztes Jahr, als dies nur einem Teil der Fahrzeuge (zwischen Hamilton und Verstappen) erlaubt wurde ... nicht jedoch den Fahrzeugen zwischen Verstappen und Sainz.
Diese Automatismus machte nun aber Tsunoda einen Strich durch die Rechnung.
Manch einer wird vielleicht im Rennen gesehen haben, wie ein Fahrer im Tableau kurzzeitig eine Position gewann, als er in die Box einfuhr.

Die Boxeneinfahrt ist recht flott. Man erreicht die dort aufgemalte Start-Ziel-Linie u.U. früher als wenn man auf der Strecke bleibt. Es gibt auch Leute die im Codemasters-F1-Spiel ausprobiert haben, ob man ein Rennen in Silverstone gewinnen kann, wenn man als Zweitplatzierter in der letzten Runde in die Box abbiegt.

Jedenfalls fuhr Tsunoda zwischen Russell und Albon, als das SafetyCar rauskam.
Das Zeitmesssystem stellte fest, dass Tsunoda überrundet war.
Nun bog Tsunoda jedoch in die Box ab. Ab der SafetyCar-Linie 1 durfte er bis zum Boxeneingang Vollgas geben. Das führte dazu, dass er Russell kurzzeitig überholte und sich zurückrundete, bis Russell ihn dann gleich darauf überrundete, als Tsunoda in der Boxengasse unterwegs war.

Für das automatische System stellte sich damit aber klipp und klar fest, dass Tsunoda sich während der SC-Phase zurück gerundet hat ... und das darf man in selbiger nur einmal. Albon und Latifi durften sich zuück runden ... Tsunoda hatte es quasi schon getan (und wurde während der SC-Phase überrundet).

Die FIA stellt demnach fest, dass die Systeme fehlerfrei arbeiten und es keine Verfahrensfehler gab.
War halt insgesamt ein ungewöhnliches Szenario. Es kommt eher selten vor, dass sich jemand durch das Fahren in die Boxengasse während der SC-Phase zurück rundet.
Vielleicht gibt es in Zukunft noch ein manuelles Kontrollverfahren.


An der Stelle tut sich bei mir eine kleine Regellücke auf.
Darf man in der letzten Runde in die Boxengasse fahren, wenn gleichzeitig eine SafetyCar-Phase gilt?


Wir das Rennen unter SC-Bedingungen beendet, dann fährt das SC ja häufig dennoch in die Box, damit es beim Zielphoto nicht zu sehen ist. Was wenn der Führende dann dennoch vorher einen großen Abstand zum SC lässt?
Könnte der Zweitplatzierte dann in die Boxengasse einbiegen und dort das SC überholen oder den Führenden überholen, falls er das SC dort nicht mehr einholt?
 

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Wir das Rennen unter SC-Bedingungen beendet, dann fährt das SC ja häufig dennoch in die Box, damit es beim Zielphoto nicht zu sehen ist. Was wenn der Führende dann dennoch vorher einen großen Abstand zum SC lässt?
Könnte der Zweitplatzierte dann in die Boxengasse einbiegen und dort das SC überholen oder den Führenden überholen, falls er das SC dort nicht mehr einholt?

Interessante Frage. Es gibt da tatsächlich auch eine Regel zu:

"no car may enter the pits whilst the safety car is deployed unless it is for the purpose of changing tyres."

Also es macht vermutlich keinen Sinn. Jeder, dessen Box vor der Ziellinie ist, müsste noch Reifen wechseln, und für jeden anderen dürfte es wohl schwer nachzuweisen sein, dass er Reifen wechseln wollte, obwohl das Rennen (da Box hinter der Ziellinie) schon vorbei war.

100% nachvollziehbar ist die Tsunoda Entscheidung übrigens nicht, wie mir beim Nachschlagen der Regeln aufgefallen ist, denn es gibt auch folgende:

"When entering the pits a driver may pass another car [...] after he has reached the first safety car line."

Also dass er sich vor der Linie zurückgerundet hat (was aber erforderlich wäre, um die weitere Berechtigung dafür zu verlieren) ist regeltechnisch an sich gar nicht möglich. Ggf. wäre hier stattdessen eine Strafe für ihn die richtige Entscheidung gewesen.
 

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Mal sehen, ob Hülkenberg dann die erwarteten Wunder wirken kann, und mit dem Haas über Wasser fährt.

Sollte das Auto keinen Sprung in der Performance machen (vielleicht weiß man da aufgrund der Ressourcen schon mehr) ist das sicher die konservative und bessere Lösung. In Saison 2 werden die Verhältnisse sicherlich nochmal konsolidiert, da man mehr Erfahrungen mit den Autos und deren Entwicklung hat. Ich gehe davon aus, dass Haas weiter zurückfällt. Ich gespannt, wie es mit Mick weitergeht. Meines Erachtens wird er schlechter gemacht als er ist... v.a. von deutschen Fans. Mercedes soll ihm wohl einen Platz als Testfahrer bieten. Vielleicht tut sich noch bei Williams was auf.
 

L-james

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Wäre dann aber schon ein starkes Stück, Perez für diesen Unfall im Qualifying Vorsatz zu unterstellen um den eigenen Teamkollegen zu sabotieren. Bei Schumacher war das damals ja naheliegend, weil es um die Konkurrenz ging. Aber bei Perez ?

Wäre diese Szene:

Die Intention dahinter wäre für Perez nicht gewesen Verstappen zu sabotieren, wie kommst du darauf? Hat hier und sonst nirgendwo auch nur einer behauptet.
Es geht darum, dass er absichtlich einen Unfall gebaut hat, um seinen Startplatz (3) zu behalten und nicht Gefahr zu laufen weiter hinten starten zu müssen.
Verstappen war dann einer der Benachteiligten davon, da er auf Platz 4 startete.
Perez gewann übrigens den Grand Prix dann auch.

Falls das stimmen sollte (Perez soll es angeblich bei Horner und Marko zugegeben haben), dann ist Verstappen da für mich aus der Schusslinie und Perez drin.
 

desl

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When entering the pits a driver may pass another car [...] after he has reached the first safety car line."

Also dass er sich vor der Linie zurückgerundet hat (was aber erforderlich wäre, um die weitere Berechtigung dafür zu verlieren) ist regeltechnisch an sich gar nicht möglich. Ggf. wäre hier stattdessen eine Strafe für ihn die richtige Entscheidung gewesen.
Die SafetyCar-Linie 1 ist zu Beginn der Boxengasse.

Als Tsunoda diese passierte, war er hinter Russell.

Dann konnte er Gas geben bis zum PitLimiter und überholte Russell so vor Start/Ziel. Nach Ende des Pit Limiters konnte Tsunoda wieder Gas geben... bis zur SafetyCar-Linie am Ende des Boxenausganges
 

tamtam

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Medien: Hülkenberg zu Team Haas:Schumacher verliert wohl Formel-1-Cockpit​


Meint ihr das wars dann für Mick erstmal und er gibt sich tatsächlich mit der Testfahrer Rolle zufrieden?
 
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