Dazu 2 Fragen:
-Wieso darf man da nicht drüber fahren, ist das nicht eher ein Nachteil?
- Trat das Problem bei der Strecke schon immer auf?
Es kommt sehr auf die Strecke und die Kurve an, ob es ein Vorteil ist oder nicht, die Strecke leicht zu verlassen.
Grundsätzlich gilt ja, je weniger ich die Lenkung einschlagen muss und je schneller ich durch die Kurve fahren kann ... desto besser. Das egalisiert dann oftmals den geringfügigen Zeitverlust der durch das Überfahren der Curbs entsteht ... was auch davon abhängt, wie hoch und glatt diese evntl. sind.
Das Problem besteht in Spielberg schon länger und gerade die Abschüssigkeit der letzten beiden Kurven führt leicht dazu, dass man hier neben die Strecke gerät.
Die Sicht aus dem Cockpit ist ziemlich schlecht, soll heißen die Piloten sehen nicht, ob sie mit ihren Reifen auf der Linie fahren, oder diese überfahren. Das wurde mit den 18-Zoll-Felgen nicht besser. Die Fahrer können die Vibrationen durch die Curbs spüren und sich so an das Limit herantasten ... doch die Curbs in Spielberg sind recht breit.
Damit nicht jeder fährt wie er Bock hat, hat man sich in der Formel 1 darauf festgelegt, dass die beiden weißen Linien am Rand die Strecke begrenzen und das Überfahren mit allen vier Reifen (zum Zeit- oder Positionsgewinn) nicht erlaubt ist.
Bei manchen Strecken ist das kein Problem. Da gibt es stattdessen Mauern (Monaco, Baku) oder Gras (Montreal). Je nach Kurve bieten sich auch Kiesbetten an.
In Spielberg werden jedoch auch Motorradrennen durchgeführt und für diese ist es sicherer, wenn zumindest unmittelbar neben der Strecke ein fester Bodenbelag vorzufinden ist.
Überall der Formel 1 zuliebe Gras zu pflanzen oder Kiesbetten anzulegen, wäre für den Motorradsport problematisch.