Formel 1 Saison 2024 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


desl

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Was aber noch schlechter aussieht, ist der Punkt dass Perez im Qualifying fast eine Sekunde hinter Verstappen liegt und im Rennen trotz besserem Startplatz und besserer Boxenstop-Taktik am Ende hinter Hülkenberg ins Ziel kommt (obgleich der in der vorletzten Runde einen Fahrfehler übers Kies begeht).
Perez hat da das deutlich schnellere Auto mit 12 Runden frischeren Reifen und müht sich an einem Haas ab. Man kann es nicht schön reden ... so symphatisch Checo auch sein mag.

Piastri und Perez starten in der gleichen Startreihe. Der eine arbeitet sich vor und profitiert von den Schäden bei Norris, Verstappen und Leclerc ... so dass ein Podium rausspringt.
Der andere fährt derart weit hinter seinem Teamkollegen dass er 17 Sekunden hinter diesem im Ziel ankommt, obgleich Verstappen einen (Reparatur-)Boxenstop mehr einlegt und den Großteil einer Runde auf 3 Reifen unterwegs ist.

Zu Perez' Verteidigung darf man anmerken, dass er n Loch im linken Seitenkasten hatte.
Allerdings kam dieses Zustande, als er in der ersten Runde Piastri Ausgangs Kurve 4 von der Strecke drängte ... also gewissermaßen ist er da auch selbst Schuld dran.

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Im Laufe des Rennens ist das Loch wohl größer geworden ... zumindest wenn man nach dem Bild auf Perez' Instagram-Kanal geht.
Bei den Aufnahmen aus Hülkenbergs Onboard-Perspektive sieht es aber - finde ich - nicht soooo riesig aus.

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l*v*l

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Wie bei so einigen Mehrfach-Weltmeistern zuvor dürfte das System "wo keine (interne) Strafe, da kein Problem" gelten. Nur jetzt ist Verstappen nicht mehr der Teenager, der arrivierte Fahrer ärgert oder wie '21 endlich mal die WM von AMG wegschnappen kann. Jetzt ist er der Dauerweltmeister, der sich mit anderen aufstrebenden (und sympathischen) Fahrern messen wird (Kerze ist aufgestellt, dass es so kommen wird und die Langeweile nicht zurückkehrt). Kann sein, dass sich da der Wind bei denen dreht, die ihn bisher nicht auf dem Kieker hatten.
Ob das jetzt herausragend unfair in der Welt der hoch dekorierten Fahrer war, da habe ich Zweifel. Ein erster Schritt zur Relativierung der best buddys war es ggf., Netflix lässt die Korken knallen.

Bei Norris und McLaren mehren sich die Momente, bei denen man denkt, das hätte auch anders/positiver ausgehen können. In Kanada mit dem ausbleibenden Call zum Stopp, Samstag mit dem freien Fight zwischen Oscar und Lando aufs Team bezogen. In Bezug auf Lando selbst beim eventuell nicht idealen Verteidigen der Position, bzw. Ausnutzen des ggf. in dem Moment schnelleren Wagens beim Sprint und bei der Art, den Platzwechsel sonntags zu forcieren. Gerade auch mit der S/W-Flagge im Hinterkopf. Das Tempo ist da, aber es wirkt zuweilen unglücklich, nicht on point. Schade, aber gemessen an dem, wo sie herkommen, dennoch beachtlich!
 

Domen4Fan

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Ich habe mir grade mal die Rennhighlights angesehen. Ja der Crash der zu den Platfüßen führt geht defintiv auf das Konto von Verstappen, der Norris da keinen Platz gelassen hatte. In Summe auch ein völlig unnötiger Move angesichts seiner recht klaren WM-Führung. Warum alle 25 Punkte aufs Spiel setzen, wenn man im Zweifel es sich erlauben kann 7 Punkte abzugeben? 2021 gings ja um jeden Punkte, da konnte die Intention im Kampf gegen Hamilton zumindist noch nachvollziehen (nicht die Methoden versteht sich), hier und heute war die Ausgangssituation ja wesentlich komfortabler.

Ansonsten sehe ich aber die Sache wie desl:
Tjoa, die Kollision geht auf Verstappen, der einfach nicht "a car's width" neben ihm Platz lässt, als er sich wieder der Ideallinie annähert, nachdem er vorher die Innenbahn verteidigt hat.

Gewiss, man hat vorher auch Norris' Ungestümheit gesehen, als dieser sich in gleicher Kurve einmal übers Ziel hinaus an Verstappen vorbei bremste (im Versuch seinen Move vom Sprint zu replizieren), so dass für ihn - nachdem die schwarz-weiße Flagge schon kam - womöglich ohnehin eine 5-Sekunden-Strafe auf dem Programm stand.
Ich mein Norris hatte sich 2 mal auch sehr ungeschickt angestellt. Jeweils in Kurve 2 oben viel zu spät gebremst und Verstappen von der Strecke gezwungen (genau wie Verstappen dann kurz später ihn, wenn auch rabiater). Ich will nicht missverstanden werden, das entschuldigt nicht Max Vergehen, aber auch da verstehe ich nicht warum man auf Gedeih und Verderben an dieser Stelle sich irgendwie durchquetschen möchte. 2-3 Runden sich den Gegner ausgucken und dann an der richtigen Stelle zuschlagen. Daran sollte sich Norris orientieren und nicht alles auf Verstappen schieben (so habe ich zumindist die Interviews wahrgenommen, vielleicht sieht er es mittlerweile anders). Auch wenn ich die Frustration natürlich irgendwo nachvollziehen kann.

Ansonsten freut es mich ein mal mehr für Russell, tolle Fahrt. Hülkenberg und Magnussen, also beide Haas, mit dem Rennen des Jahres. Nico konnte sogar Perez am Ende noch hinter sich halten!
 
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desl

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Warum alle 25 Punkte aufs Spiel setzen, wenn man im Zweifel es sich erlauben kann 7 Punkte abzugeben?

Ja ... Verstappen wurde auch die Frage anschließend gestellt, warum er nicht auf Sicherheit gespielt hat und Norris vorbei gelassen hat.
Seine Antwort: "i could also stay home? i’m here to win, i’m not here to finish P2. and when you are fighting for the win, why cant you fight in a hard way?'

 

Eric

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Verstappen hat ja im Prinzip recht. Solange es keine eindeutige Ansage gibt, warum sollte er dann was ändern? Das Problem ist halt, dass es überhaupt kein Racing geben würde, wenn jeder so verteidigt wie er. Der Motorsport verlangt halt eine gewisse Bereitschaft der Fahrer im Grenzbereich zu kooperieren und einzusehen, wenn man geschlagen ist. Verstappen scheint diese Möglichkeit aber überhaupt nicht in Erwägung zu ziehen. Und du hast natürlich immer die Möglichkeit dem anderen vor die Kiste zu fahren. Es steht jedem Fahrer offen, den Gegner abzudrängen, sobald der einen Move macht. Die meisten sehen jedoch ein, dass das kein Racing ist. Insofern finde ich es absolut richtig, dass Norris mal reinhält. Er kämpft nicht um die Weltmeisterschaft, er hat nichts zu verlieren. Die anderen Fahrer dürfen Verstappen da keine Sonderrolle zugestehen, wenn es um Überholmanöver geht.

Ich habe neulig mal eine interessante Theorie gehört. Verstappen hat im Prinzip nur rund ein Jahr im Formel-Sport verbracht und ist schon mit 17 direkt aus der F3 in die F1 gekommen. Er hat in der F1 gleich rumgeholzt, die etablierten Fahrer haben sich zwar beschwert, aber ihm Prinzip ist er damit durchgekommen. Hätte er mehrere Jahre im Formel-Sport verbracht, hätten die anderen jungen Fahrer ihn eingenordet und ihm die "Proper Racing Etiquette" beigebracht. Stattdessen hat er im Prinzip immer nur positives Feedback für seinen Fahrstil bekommen.
 

desl

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Ich habe neulig mal eine interessante Theorie gehört. Verstappen hat im Prinzip nur rund ein Jahr im Formel-Sport verbracht und ist schon mit 17 direkt aus der F3 in die F1 gekommen. Er hat in der F1 gleich rumgeholzt, die etablierten Fahrer haben sich zwar beschwert, aber ihm Prinzip ist er damit durchgekommen. Hätte er mehrere Jahre im Formel-Sport verbracht, hätten die anderen jungen Fahrer ihn eingenordet und ihm die "Proper Racing Etiquette" beigebracht. Stattdessen hat er im Prinzip immer nur positives Feedback für seinen Fahrstil bekommen.

Ein gewisses Abdrängen hat man auch bei anderen Piloten zuweilen gesehen ... z.B. beim jüngeren Hamilton.
Auch Vettel war in jüngeren Jahren kein Kind von Traurigkeit und hat selten zurückgesteckt, wie man es z.B. von Fahrern wie Button eher kannte.

Mancher erinnert sich vielleicht noch, dass so manch Piloten sich arg über Verstappens "moving under braking" aufregten. Der Erlass dagegen wurde dann gar umgangssprachlich "Verstappen-rule" genannt. Ironischerweise war es dann Vettel, der wegen seines Manövers gegen Ricciardo in Mexiko entsprechend dieser Regel bestraft wurde.
 

Professor Moriarty

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Aus pädagogischen Gründen war es gut, dass es geknallt hat. Es ist halt nicht möglich, Verstappen normal zu überholen. Er wechselt die Spur, er fährt neben die Strecke, er drängt ab. Und solange das gut und keine Konsequenzen hat, macht er das zu Recht.

Lauda war seinerzeit der Einzige, der ihn bei seinem Move gegen Kimi schon einweisen wollte.

2021 unter Masi war es halt der Gipfel des „drüber seins“ in Qualität und Quantität. So wurde ihm der Titel natürlich auch gewährt. Deshalb wird es oft erwähnt, gerade aktuell wieder. Da brauchen Horner und Marko gar nicht heulen, dass viel die WM seinerzeit relativieren.

Red Bull ist gerade mit Marko auch ein Umfeld, wo genau so ein Verhalten lächelnd gebilligt wird, da deren #1 stets unreflektiert Puderzucker in den Arsch geblasen wird. Sorry, was war Vettel für ein bockiges ********* damals. Je weiter er weg war von Red Bull, desto sympathischer wurde er.
 
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