Formel 1 Saison 2025 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


Professor Moriarty

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Dieses Rennen zeigt, das speziell hier in Monaco, ein 2. Pflichtstop so wie angedacht nicht funktioniert.
Wenn dann bitte mit einem vorgegeben Zeitfenster wie in der DTM.

Ich mag auch, wie geschrieben, keine künstlichen Eingriffe. Monaco hat andere Anreize, da geht es darum ans Limit bis auf wenige Zentimeter zu fahren. Wenn da was passiert, ist es eh mitunter unberechenbar. Mit dieser überschaubaren Spannung muss man leben. Da sollte man es nicht jedenfalls noch künstlich „spannend machen“. Die Racing Bulls und Williams reizten das Reglement allen voran offensichtlich taktisch aus. Natürlich legitim. Gab es dadurch Mehrwert? Ich meine Nein! Ich bin für den Sport Formel 1 und gegen künstliche Show und in diesem Sinne muss auch intern noch beispielsweise in Hinblick auf Urteile erst einmal eine einheitliche Linie gefunden werden. Ohne klare Linie ist das halt eben absurd. Das zieht sich halt quer durch die F1 diese „unklare“ Linie. Auch bei technischen Angelegenheiten. Masi war nur eine Spitze des Eisbergs.
 
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karmakaze

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Ich mag auch, wie geschrieben, keine künstlichen Eingriffe. Monaco hat andere Anreize, da geht es darum ans Limit bis auf wenige Zentimeter zu fahren. Wenn da was passiert, ist es eh mitunter unberechenbar. Mit dieser überschaubaren Spannung muss man leben. Da sollte man es nicht jedenfalls noch künstlich „spannend machen“. Die Racing Bulls und Williams reizten das Reglement allen voran offensichtlich taktisch aus. Natürlich legitim. Gab es dadurch Mehrwert? Ich meine Nein! Ich bin für den Sport Formel 1 und gegen künstliche Show und in diesem Sinne muss auch intern noch beispielsweise in Hinblick auf Urteile erst einmal eine einheitliche Linie gefunden werden. Ohne klare Linie ist das halt eben absurd. Das zieht sich halt quer durch die F1 diese „unklare“ Linie. Auch bei technischen Angelegenheiten. Masi war nur eine Spitze des Eisbergs.
Ein einfacher Vorschlag: Macht C6 Pflicht, das ganze Rennen. Laut Bauer gibt es dort einen Drop Off nach 15 Runden. 45+ Runden auf M helfen sicher nicht. Dann müssen sich die Teams mehr entscheiden und es gibt vielleicht 4 Boxenstops. Aber ja, ansonsten ist das Rennen was es nunmal gibt. Jeder regt sich jedes Jahr auf. Wir sollten mit dem Tradeoff leben.
 

desl

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Wundert mich ein wenig warum die Mercedes das 3x mit sich machen lassen. Verlieren ja jedes Mal über 10 Sekunden, da hätten sie ohne viel zuätzlichen Zeitverlust selbst stoppen können.

Naja, was sollten sie auch machen?
Die Mercedes-Leute haben mit den harten Reifen am Start halt auf das falsche Pferd gesetzt.
Der Gedanke war "wir fahren erstmal lang und schauen wie sich das Rennen entwickelt". Das Ergebnis war, dass Lawson, Sainz und Albon gemütlich machen, damit der Teamkollege in Ruhe seine 2 Stops erledigen kann.

Was wäre die Alternative gewesen? Früh reinkommen, die 2 Boxenstops erledigen, sich hinten dran hängen und warten bis nach und nach alle anderen ihre Reifen wechseln?

Am ehesten hat dies Bearman gemacht, welcher so nach und nach Positionen gewonnen hat und am Ende das Rennen hinter Russell abschloss. Aber mehr ging für Bearman halt auch nicht. Er war früh am Bummelzug dran, aber hatte auch keine Chance auf Punkte oder vor Russell zu kommen, nachdem schließlich auch Antonelli angewiesen wurde die Taktik zu fahren, die VCARB und Williams schon umgesetzt hatten.


Das Bummeltempo von Lawson war so enorm, dass die Mercedes durch einen Undercut Gefahr liefen. So viel ja Hülkenberg hinter Colapinto zurück, der seine zwei Reifenstops am Ende des Feldes machte.

Sauber wollte Hülkenberg (welcher vor den Mercedes fuhr) aus dem Verkehr nehmen, den Lawson staute. Letztlich lief das für Hülkenberg aber überhaupt nicht, weil er dann trotzdem wieder im Verkehr steckte und Bearman und Colapinto ihre zweiten Boxenstop früher machten, während Hülkenberg - aufgrund Mangels anderer Reifensätze - noch einen Soft-Reifensatz aufziehen musste.

Im Nachhinein kann man sagen, dass die Mercedes am besten gekommen wären, wenn sie ihre zwei Boxenstops als erstes erledigt hatten. So wie in der Truppe außerhalb der Punkte Bearman, dann Colapinto. Wer zu spät stoppte fiel halt zurück ... wie Hülkenberg.
Bortoleto (der früh 2 Stops hinter sich brachte) lass ich mal außen vor. Obgleich er den Pulk bald eingeholt hatte (obwohl er zwischenzeitlich im Rückwärtsgang unterwegs war), verstehe ich nicht, warum man ihm mitten im Rennen Soft-Reifen gab, wenn man später noch Mediums draufmachen will.

Aber egal was sie bei Mercedes gemacht hätten. VCARB und Williams hätten ihre Taktik so oder so durchgezogen und Russell und Antonelli wären so Punkte-chancenlos gewesen wie eben Bearman, Colapinto und Hülkenberg.


Gewiss, Mercedes hätte von Anfang an das gleiche Spiel spielen können. Antonelli hätte den Pulk aufhalten können (hätte dabei noch langsamer als Lawson fahren müssen ... was Sainz ja anfangs auch nicht konnte), damit Russell seine zwei Boxenstops macht, ohne zurück zu fallen.
Aber das bringt Russell auch nicht an den Williams vorbei, die dann sofort in die Lücke "reingestoppt" hätten, die Antonelli geschaffen hätte.
So wie Haas und Ocon von der VCARB-Taktik profitierten.
Und wie Lawson dann die Lücke durch Sainz nutzen konnte.

Klar ... Toto Wolff schüttelt den Kopf in die Kameras, weil ihm das Spiel nicht gefällt.
Und man kann meinen "warum lassen die Mercedes sich das gefallen?".
Aber ein konkretes "wie" die Mercedes an Sainz und Albon hätten vorbei kommen können ... das hat dann doch niemand parat.

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Selten so ein sinnloses Rennen gesehen.
Ein Teamkollege blockt alle dahinter wie ein Safety Car und die 2 Stopps kannst du auch in die Tonne kloppen, echt peinliches Rennen.
Ich glaub das wird das letzte Mal das es in Monaco diese Reglung gibt :LOL:
Natürlich legitim. Gab es dadurch Mehrwert? Ich meine Nein!

Nunja, gewiss waren so einige Szenen um die hinteren Punkteränge kurios. Wenn die heutige Konstellation wieder aufträte, würden sich die Teams ein Beispiel an Williams nehmen, sofern sie mit den vorher erzielten Platzierungen zufrieden sind. Bei VCARB war man ja zufrieden damit, sich so nach hinten abzusichern, anstatt z.B. mit Hadjar gegen Hamilton zu kämpfen.

Ob die Regel bleibt? Ob das ganze einen Mehrwert gibt?

Nunja, um die Frage zu beantworten, sollte man sich nochmal das Rennen von 2024 anschauen und anschließend überlegen, welches das unterhaltsamere war.
Wie man es auch dreht und wendet. Norris, Leclerc und Piastri haben vorne gepusht.
Auch Verstappen hat nicht gebummelt, obgleich Norris später im Rennen meinte, er wäre von diesem aufgehalten worden. Denn wenn diesem so gewesen wäre, dann hätte Verstappen sich Sorgen um seine Lücke zu Hamilton machen müssen.


Das Ganze war irgendwo ein Lotteriespiel, bei dem man nich genau wusste was kommen wird.
Bleibt Bortoleto in Portier im Reifenstapel stecken?
Stellt Gasly seinen Boliden am Streckenrand ab (wird noch ein Nachspiel haben, dass er es nicht getan hat)?
Sorgt Alonsos Ausfall für (V)SC?

Es fehlte in diesen Situationen jeweils nicht viel, damit das Rennen deutlich anders verläuft.

Aber auch wenn die Bummelshow im hinteren Teil des Feldes kurios oder gar unwürdig wirkte ... es hält die Leute eher vor den Bildschirmen als ein Rennen wie 2024.

Die Zeiten, dass ein Sutil in Monaco drei Brechstangen-Überholmanöver in einem Rennen auspackt sind mit der heutigen Fahrzeug-Generation nunmal nicht gegeben.
 
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desl

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Der einzige Platzgewinn durch ein nicht orchestriertes Überholmanöver, welcher auch von Dauer war (also anders als Bortoletos Manöver gegen Antonelli):



Ich glaube vorher war Stroll schon zwei Mal gescheitert und musste die Schikane abkürzen und den Platz jeweils zurück gegeben. Irgendwann klappte es dann doch.

Der Unterschied zu manch anderen Zweikämpfen war aber auch, dass manche Piloten zwar früher bremsten (z.B. Albon, um das Feld auszuhalten) ... aber nur, wenn ihre Lücke das auch hergab.

Hülkenberg war in diesem Fall (letzte Runde des Rennens) schon eine ganze Weile auf seinem C6-Satz unterwegs.
 

Emperor

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Mein Vorschlag wäre lasst Monaco eben Monaco sein und die Fans des Sports damit leben. Der Grand Prix ist in so vielerlei Hinsicht ein Sonderfall. Vielleicht könnte man die Boliden wieder verschlanken und auf Diät setzen.
Monaco hatte diesen Platz/Status lange. Ich schaue seit 1995 die Formel 1, damals war Monaco noch besonders. "Der einzige Stadtkurs, ..., es gibt kein Kiesbett, ..., man fährt direkt durch die Stadt, ..., jeder Fehler endet in der Leitplanke, .... Training am Donnerstag, Start um 14.30 Uhr damit der Fürst seine Mittagsruhe hat, ..." so haben meine Eltern mich damals auf das Rennen vorbereitet :D . Und lange war Monaco halt auch so. Die Rennen waren an sich immer eintönig, bis auf einzelne Manöver, wie die von Deslizer genannten Aktionen von Sutil. Vor allem sollte man erwähnen, dass "damals" alle das Ganze gut fanden. Monaco war immer das Highlight des Jahres, der Sieg hatte den höchsten Stellenwert, danach kam eigentlich schon die WM.

Dieser Status ist halt weg, bzw. hat sich automatisch selbst überholt. Die neuen Straßenkurse sollten vom Ansatz her schon anders sein. Highspeed-Strecken, auf denen überholt werden kann. Baku, Jeddah und Las Vegas mögen zwar absolut seelenlose Strecken sein, die Rennen sind aber zumindest spannender als Monaco. Somit hat sich das Alleinstellungsmerkmal von Monaco selbst abgeschafft.

Mein persönliches Gefühl ist, dass der Veranstaltern Monaco mittlerweile eher ein Klotz am Bein ist. Der neue Vertrag war nicht wirklich sicher (sowas wäre von 10 Jahren noch undenkbar gewesen), zudem sind nach und nach alle Privilegien (Training am Donnerstag, der Veranstalter führt selbst die TV-Regie) nach und nach gestrichen worden. Diese "4-Rennen-in-6-Jahres" Vertrag von Spa zeigt meiner Meinung nach, wo die Reise mit den Klassikern zukünftig hingeht. Mich würde es nicht wundern, wenn Monaco in ein paar Jahren nicht mehr dabei ist.

Zum Rennen heute gibt es nicht viel zu sagen. Sportsgeist sieht meiner Meinung nach anders aus, mich widern solche taktischen Spielchen ehrlich gesagt an. Wenn man in einem Autorennen bewusst langsam fährt um andere Fahrer einzubremsen, hat das wenig mit Sport zu tun. Noch schlimmer fand ich da nur Russel und Antonelli. Wenn man so bewusst handelt wie Russel, hätte man diesen auch gerne disqualifizieren können.

Lob an Norris, das Wochenende war absolut fehlerfrei. Mich würde es für ihn freuen, wenn er solche Leistungen regelmäßig bringen kann.
 

karmakaze

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Mein Vorschlag wäre lasst Monaco eben Monaco sein und die Fans des Sports damit leben. Der Grand Prix ist in so vielerlei Hinsicht ein Sonderfall. Vielleicht könnte man die Boliden wieder verschlanken und auf Diät setzen.
Ja, ich versteh deine Position schon, denke ich. Schmalere und leichtere Boliden helfen aber auch nicht, 2014-2016 war man mit den schmaleren Boliden hier auch nicht besser dran.

Das für mich eigentliche Problem ist aber ein ganz anderes: es geht nicht um Überholmanöver. Selbst in Zeiten von Senna und Schumacher konnte man hier nicht wirklich überholen. Die Rennen waren vor allem deswegen spannender, weil es viel mehr Fahrfehler und Ausfälle gab. Heute ist hingegen mit Simulatoren und ausgereiften Standardkomponenten eigentlich alles vordefiniert. Wenn dann noch das Q die Hackordnung abbildet und man auch nicht wirklich pushen muss, dann kommt eben die „längste Formation-Lap aller Zeiten“ (Sky) dabei heraus. Das könnte 200 Runden so gehen, wenn genug Sprit drin wär.

Die einzige Chance, die die Betreiber sehen, sind dann nunmal irgendwelche künstlichen Sachen, die Boxenstops erzwingen und damit taktische Spannung bringen. Angesichts der vielen Celebs und Millionäre kann ich da durchaus verstehen, dass man denen was bieten will. Gewiss wäre es authentischer ohne diese Zwänge, aber dann würden die vielleicht auch nicht mehr so zahlreich erscheinen, da ja gar nichts passiert. Und dann wäre Monaco irgendwann nicht nur einfach Monaco, sondern Ex-Monaco.
 
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Professor Moriarty

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Na ja, jedenfalls ist es besser nichts zu tun, als so eine Einladung zum Glücksspiel und der Wettbewerbsverzerrung rauszuhauen. Im Gegensatz zum technischen Ringen um clevere Lösungen, hat das nichts mit dem Sport zu tun. Klar, die Boliden wurden schwer und breit, aber das kann nicht die Lösung sein. Monaco bleibt dennoch für mich der ultimative Stadtkurs in Sachen Präzision und absoluter Konzentration.
 

aristoteles

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Naja, was sollten sie auch machen?
Die Mercedes-Leute haben mit den harten Reifen am Start halt auf das falsche Pferd gesetzt.
Der Gedanke war "wir fahren erstmal lang und schauen wie sich das Rennen entwickelt". Das Ergebnis war, dass Lawson, Sainz und Albon gemütlich machen, damit der Teamkollege in Ruhe seine 2 Stops erledigen kann.

Was wäre die Alternative gewesen? Früh reinkommen, die 2 Boxenstops erledigen, sich hinten dran hängen und warten bis nach und nach alle anderen ihre Reifen wechseln?
(...)
Aber ein konkretes "wie" die Mercedes an Sainz und Albon hätten vorbei kommen können ... das hat dann doch niemand parat.

Im Nachhinein sehe ich das auch so, dass Mercedes keine Chance gehabt hat an den Williams vorbeizukommen und daher völlig unabhängig von der Strategie mit 0 Punkten nach Hause gefahren wäre.

Mit dem Warten hinter Lawson, Sainz und Albon wären sie halt, wenn sie dann nicht gleiche Spiel mit Antonelli als Blockierer gemacht hätten, letzter und vorletzter geworden. Daher hatte ich das im Rennen hinterfragt, ob das wirklich eine gute Idee ist, sich jedes Mal 20 Sekunden aufhalten zu lassen.

Mich wundert ein bisschen, warum das mit dem extremen Blockieren dieses Jahr zum ersten Mal so durchgezogen wurde. Das hätte man ja auch die letzten Jahre bei dem einen Pflichtstopp machen können. Das Experiment ist auf jeden Fall gescheitert. Und bei allem Flair und aller Tradition: aber wenn es überhaupt keine Möglichkeit gibt zu überholen, dann hat das halt auch wenig mit Rennsport zu tun. Man hatte ja noch Glück, dass an der Spitze die Teamkollegen getrennt waren. Lass nächstes Jahr beide McLaren in Reihe 1 stehen und beide Ferrari in Reihe 2, dann wird genau die Williams-Taktik an der Spitze auch gemacht werden, selbst wenn man die Regel mit den zwei Pflichtstopps für nächstes Jahr streicht. Monte Carlo hat für mich damit nichts mehr im Kalender verloren.
 

karmakaze

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Na ja, jedenfalls ist es besser nichts zu tun, als so eine Einladung zum Glücksspiel und der Wettbewerbsverzerrung rauszuhauen.
Ich fand jetzt die Lösung auch nicht gut, insbesondere die Blockade-Taktiken. Wie Wolf so schön gesagt hat, hätte VCARB und Williams das nicht gemacht, hätten sie es gemacht. Womöglich gibts da keine beste Lösung, aber prinzipiell wäre es schon sinnvoll, Boxenstops zu provozieren, um irgendeine Art von Spannung auszulösen.
Klar, die Boliden wurden schwer und breit, aber das kann nicht die Lösung sein.
Zwei Dinge könnten auf technischer Seite helfen, um Fahrerfehler wahrscheinlicher zu machen: Abseits von krassen Vorstellungen wie einem Monaco-Getriebe, das manuell geschaltet werden muss (was Ablenkung bringt), könnte man Simulatoren für Monaco verbieten und/oder einen erheblichen elektrischen Boost für Hinterherfahrende erlauben. Ersteres wird kaum umzusetzen sein und ich höre schon die Klagen der Teams. Letzteres kommt ja in dieser Form nächstes Jahr. Vielleicht gibt es dann ja nen Monaco-Boost mit extra viel Output.
Monaco bleibt dennoch für mich der ultimative Stadtkurs in Sachen Präzision und absoluter Konzentration.
Absolut. Dennoch können selbst Rookies fehlerfrei und traumtänzerisch Runde um Runde abspulen. Einerseits ist das ein Zeichen, wie gut die Fahrerausbildung mittlerweile ist. Andererseits ist halt der Fahrfehler gefühlt seltener geworden, weil die Boliden fast nie ans Limit kommen.
 

gentleman

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Alex Wurz hat gestern ein Konzept präsentiert, welche Veränderungen man für die Monte Carlo-Grand Prix so andenken könnte, um die Spannung künftig wieder zu erhöhen und die Rennen attraktiver zu machen, ohne dabei den Streckencharakter zu sehr zu verändern:
Zuerst sprach der ORF-Experte die Nouvelle-Schikane (Kurve 10) nach dem Tunnel an. Dies sei eine Passage, wo bereits bisher Überholmanöver "fast" möglich waren und gelegentlich sogar gelangen. Um die Erfolgsquote zu erhöhen, schlägt der ehemalige Formel-1-Pilot vor, die Schikane circa 80 Meter weiter nach vorn zu verlegen. Dadurch wäre es für den Vordermann schwerer, seine Position zu verteidigen. Der Verfolger könnte dafür das Überholmanöver besser vorbereiten und ausführen. Das genaue Kurvendesign sei entscheidend, etwa wie man die Kerbs positioniere.

Der zweite Vorschlag betrifft die Rascasse (Kurve 16). Wurz schlägt vor, den Scheitelpunkt der Kurve (Apex) zwei bis drei Meter nach innen zu verschieben und die Kurvenbreite auf der anderen Seite weitmöglichst zu vergrößern. Dadurch müssten die Piloten anders an die Rascasse heranfahren, was wiederum den Spielraum für eine Dive Bomb vergrößere. So nennt man ein Überholmanöver, bei dem der Hintermann aggressiv in die Kurve hineinsticht und den Konkurrenten spät ausbremst.
Der Vordermann müsse bei der neuen Konstellation, sagt Wurz, entweder verteidigen und käme dann langsamer aus der Kurve heraus oder die Tür offen lassen. "Das ist ein kleiner Trick, der sich ziemlich leicht realisieren ließe und der zumindest für mehr Kämpfe, mehr Druck und vielleicht mehr Überholmanöver sorgen könnte", sagt der 51-Jährige.


Eine weitere Verbesserungsmöglichkeit sieht Wurz – der auch beruflich Rennstrecken entwickelt, unter anderem in Saudi-Arabien – in der Grand-Hotel-Haarnadel (Kurve 6). Die langsamste Kurve der Formel 1 könnte im Eingang und Ausgang verbreitert werden und würde somit mehr Spielraum für eine Dive Bomb geben. Der Vordere müsse mehr verteidigen, womit er langsamer aus der Kurve rauskomme. Diese Dynamik in der neuen Haarnadel könnte zudem ein späteres Überholmanöver in der umgebauten Nouvelle-Schikane erleichtern.
 

aristoteles

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Der zweite Vorschlag betrifft die Rascasse (Kurve 16). Wurz schlägt vor, den Scheitelpunkt der Kurve (Apex) zwei bis drei Meter nach innen zu verschieben und die Kurvenbreite auf der anderen Seite weitmöglichst zu vergrößern. Dadurch müssten die Piloten anders an die Rascasse heranfahren, was wiederum den Spielraum für eine Dive Bomb vergrößere. So nennt man ein Überholmanöver, bei dem der Hintermann aggressiv in die Kurve hineinsticht und den Konkurrenten spät ausbremst. Der Vordermann müsse bei der neuen Konstellation, sagt Wurz, entweder verteidigen und käme dann langsamer aus der Kurve heraus oder die Tür offen lassen.

Problem ist halt, dass sich im Rennen alle die von einem Überholmanöver bedroht sind, für verteidigen entscheiden werden und langsam aus der Kurve rauskommen einem egal sein kann, weil es nur ein paar Meter bis Kurve 17 sind und man dort wieder nicht überholen kann. Das gilt auch für Kurve 6. Die beiden Stellen zu ändern, macht nur Sinn wenn es eine andere richtige Überholmöglichkeit gibt.

Die einzige Chance sehe ich da auch bei der Nouvelle-Schikane, aber nur nach hinten schieben wird nicht reichen. Man muss auch zu zweit in die Schikane reinfahren können (und ob dafür genug Platz ist?), weil sich der verteidigende Fahrer sonst einfach immer innen positionieren kann. 80 Meter werden auch nicht reichen, dass der hinterherfahrende Fahrer schon auf der Gerade vorne ist.

Wenn man das hinbekommen würde, wäre das Top! Eine Überholmöglichkeit würde reichen, um MonteCarlo sofort wieder zu einem der attraktivsten Wochenenden zu machen.
 
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