Zur Formel 2 Halbzeit hat Josh Revell (bekannt u.A. für sein Video zu Mahaveer Raghunathan) beim offiziellen F1-YouTube-Account ein Video zur bisherigen Saison kommentiert.
In Runde 5 von 8 ging es dann nach Monza. Wird Zeit, dass ich die Rennen davon auch mal schaue ... ich hinke schon wieder etwas hinterher.
Monza Sprintrennen 1
David Beckmann hat sein Cockpit bei Charouz aus finanziellen Gründen verloren und wurde dort durch Enzo Fittipaldi ersetzt. Fittipaldi hatte in der Formel 3 eher mäßigen Erfolg, nachdem es für ihn in der FREC besser lief. In Ungarn erzielte er sein erstes Podium ... kurz darauf wurde er durch Hunter Yeany ersetzt.
Beckmann wusste zunächst nicht, ob seine Monoposto-Karriere damit vorrüber sein würde ... doch schließlich fand er bei Campos ein neues Cockpit. Dort ersetzte er Matteo Nannini, der die Saison noch bei HWA begonnen hatte.
Beim Qualifying kam Beckmann unter die Top10 und durfte das erste Sprintrennen von der Pole aus starten. Hinter ihm starteten Vips, Ticktum und Pourchaire.
Vips hatte den besseren Start und konnte sich die Führung von Beckmann schnappen.
Nach der ersten Runde wollte sich Pourchaire an Ticktum vorbei bremsen. Ticktums Bolide wurde beim Anbremsen etwas instabil, doch Pourchaire verpasste seinen Bremspunkt auch und nahm den "Notausgang". Ticktum versuchte die Kurve noch zu kriegen und drehte sich, weil Drugovich hinter ihm auch etwas zu spät bremste und Ticktums Boliden noch anrempelte. Das Feld versuchte sich an Ticktums Wagen - der mitten in der Schikane stand - vorbei zu manövrieren. Von Boschungs Campos gab es noch einen dicken Stoß auf die Nase von Ticktums Carlin, die danach auch nicht viel besser aussah als die an Drugovich' Boliden.
Das SafetyCar kam raus, um Ticktums gestrandeten Boliden zu bergen.
Fittipaldi bekam eine 5-Sekunden-Strafe, weil er eine Kollision beim Start verursacht hatte ... aber er gab das Rennen ohnehin während der SC-Phase auf.
Mehrere Plätze beim Start gewonnen hatten Zendeli, Shwartzman und Lundgaard.
Drugovich kam rein zum Nasenwechsel. Boschung blieb draußen, bis ihm die Schwarz-Orange-Flagge wegen seines beschädigten Frontflügels gezeigt wurde. Während Drugovich sich zum Ende der SC-Phase dem Feld hinten anschließen konnte, kam Boschung quasi in die Box, als das Feld wieder Gas gab.
Lawson versuchte nach dem SC-Ende an Pourchaire vorbei zu kommen, kam dessen Heck aber etwas zu nahe und beschädigte sich ebenfalls die Frontflügel-Aufhängung. Lawson bekam die orange-schwarze Flagge.
Ende der nächsten Runde drückte sich Zhou an Zendeli vorbei, der den Meisterschafts-Anwärter in der Startphase kassiert hatte. Am Ende des Feldes flog Drugovich in der Ascari-Schikane ab und sorgte für eine VSC-Phase.
Nach dem VSC-Ende überraschte Shwartzman seinen Teamkollegen Piastri in der zweiten Lesmo-Kurve, den er dabei etwas ins Kies rausdrückte, so dass Piastri auch hinter Nissany zurück fiel. Ende der Runde kämpfte er dann mit Daruvala, holte sich den kurzzeitig verlorenen Platz aber wieder zurück. Auch Daruvala zog sich dabei eine Beschädigung am Frontflügel zu.
Die Runde drauf hatte Beckmann auf zwei weiterhin Pourchaire dicht im Nacken. Er verbremste sich stark Ende Start/Ziel und musste den Weg um die Styropor-Blocks nehmen, was ihn den zweiten Platz kostete.
Beckmann wurde dann von Zhou kassiert. Zendeli konnte sich knapp vor Shwartzman halten. Dahinter drehte sich Nissany ausgangs der Ascari-Schikane. Piastri wurde dadurch etwas aufgehalten und fiel hinter Lundgaard zurück, der von weit hinten gestartet war.
Pourchaire versuchte dann mit DRS anzugreifen und sich die Führung von Vips zu holen ... doch da kam das VSC wegen Nissany.
Verschoor und Sato kamen mit Problemen in die Box.
Weil Nissany auf der Strecke stand, wurde schließlich das SafetyCar gerufen. Hughes - der eh weit hinten im Feld war - wechselte auf weiche Reifen.
Robert Shwartzman bekam eine 5-Sekunden-Strafe, weil er beim Start etwas zu weit nach rechts fuhr und knapp die rechte weiße Linie der Strecke überquerte.
Am Ende der SC-Phase ging Swartzman an Beckmann vorbei, der kurz darauf auch von Zendeli kassiert wurde.
Ende der folgenden Runde kämpfte sich Pourchaire stark auf der Bremse an Vips vorbei und ging in Führung.
Beckmann wurde auch von Viscaal, Lawson und Daruvala kassiert. Sein kapitaler Verbremser hatte wohl seinen Reifensatz stark in Mitleidenschaft gezogen. Nun war er gar raus aus den Punkten und die Reverse-Grid-Pole für das zweite Rennen war auch nicht mehr greifbar.
Pourchaire flog vorne weg, während Zhou sich nicht recht entscheiden konnte, auf welcher Seite er Vips angreift. Dahinter staute sich das Feld etwas. Lungaard ging dabei an Zendeli vorbei.
Die Runde drauf verbremste sich auch Vips massiv (wie Beckmann einige Runden vorher) und musste die Styropor-Schikane nehmen, wodurch er zwei Plätze verlor.
Dahinter ging Piastri an Zendeli vorbei. Ende der 18ten Runde verlor Zendeli an Vortrieb. Das Feld flog auf Start/Ziel an ihm vorbei. Beckmann war damit wieder in den Punkten.
Piastri kassierte Vips (und seinen Bremsplatten). Lawson (der ja schon seinen zweiten Frontflügel drauf hatte) ging an Viscaal vorbei.
Die Runde drauf hatte Lawson (mit Soft-Reifen übrigens) keine Mühe an Vips vorbei zu gehen. Zendeli musste indes seinen Boliden abstellen. Sehr ärgerlich wenige Runden vor Schluss nach einem durchaus guten Rennen.
Pourchaire gewann am Ende souverän vor Zhou. Lundgaard kam aufs Podium nachdem er von Platz 19 gestartet war.
Shwartzman, der als 3ter im Ziel war, fiel durch die Strafe auf Rang 6 zurück.
Beckmann rettete den 10ten Platz wenige Zehntel vor Armstrong ins Ziel.
Aufregendes Rennen....
Monza Sprintrennen 2:
Nächstes Rennen, nächste Pole für Beckmann. Vielleicht kann er diesmal einen Verbremser vermeiden und mehr Kapital aus der Startposition schlagen?
Daruvala, Vips und Viscaal starteten dahinter. Vips stand ja auch beim ersten Sprintrennen weiter vorne und fiel ebenfalls mit Bremsplatten in die hinteren Punkteränge.
Die Streckentemperaturen waren stark gestiegen ... am Morgen neigten die harten Reifen bei den kalten Temperaturen noch mehr zu Verbremsern.
Wie schon beim ersten Rennen kamen die Fahrer von den Plätzen 2 und 4 besser weg und gingen einen Platz nach vorne. Beckmann und Vips verloren dementsprechend je einen am Start.
Eingangs der zweiten Schikane wurde Lundgaard von hinten von Zhou angeschubst und umgedreht. Damit lag er am Ende des Feldes.
In der Ascari-Schikane berührte Sato den Wagen von Deledda bei einem zu optimistischen Überholversuch. Er brauchte einen neuen Frontflügel.
Ende zweiter Runde wollte sich Piastri seinen Teamkollegen Shwartzman ausgucken, doch dieser schloss die Lücke. Piastri nahm die Außenbahn für die Anfahrt der ersten Schikane, um vielleicht mit besserer Traktion in die Curva Grande hinein anzugreifen. Dadurch machte er die Tür innen weit offen und Theo Pourchaire stach in diese hinein.
Nach Sato versuchte auch Jack Hughes an Delleda vorbei zu gehen und sah sich ebenfalls mit einer "zugeworfenen Tür" konfrontiert. Die beiden Teamkollegen berührten sich Eingangs der zweiten Schikane. Hughes' HWA drehte sich und der Motor starb ab, was zur VSC-Phase führte.
Währendessen rollte Samaia in der Boxeneinfahrt aus.
Zur Mitte des Rennens kam Shwartzman nach zahlreichen Runden "endlich" an Vips vorbei. Die beiden Red-Bull-Junioren - Vips und Lawson - hielten das Feld ein wenig auf, während vorne Daruvala, Beckmann und Viscaal relativ ruhig ihre Runden drehten, ohne sich einander allzu nahe zu kommen.
In Runde 14 sah Piastri eine gute Möglichkeit und ging wieder an Pourchaire vorbei. Zhou hatte eine Runde später eine ähnliche Möglichkeit, war aber nicht so stark auf der Bremse wie Pourchaire.
Beckmann verlor vorne etwas den Anschluss an Daruvala und machte sich sehr breit, um Viscaal hinter sich zu halten.
In Runde 17 bremste Pourchaire dann aber zu spät und musste die Styropor-Schikane nehmen. Zhou ging vorbei.
In Runde 19 hatte Viscaal dann Beckmann in den Fehler getrieben. Wie schon beim ersten Rennen holte sich Beckmann einen Verbremser eingangs der ersten Schikane ab und nahm den Weg um die Styropor-Blocks. Er kam vor Viscaal zurück auf die Strecke und fuhr sofort vor dessen Linie, was etwas gefährlich aussah, doch Viscaal kam mit mehr Schwung locker vorbei.
Mit seinem Bremsplatten hatte Beckmann dann auch direkt Schwartzman im Nacken, der ihn in der zweiten DRS-Zone in der Runde darauf kassierte. Auch Liam Lawson schlüpfte vor der Parabolica vorbei.
Daruvala siegte souverän vor Viscaal und Shwartzman. Lawson wurde vierter, Beckmann rettete den 5ten Platz knapp ins Ziel vor Vips, Piastri und Zhou
Monza Hauptrennen:
Nun wurde nach den Platzierungen im Qualifying gestartet. Piastri stand mal wieder bei einem Hauptrennen auf der Pole. Dahinter Daruvala, Zhou und Lawson.
Die meisten Piloten starteten auf den Soft-Reifen. Der vorderste der mit Medium-Reifen an den Start ging war Ticktum auf Startplatz 8.
Daruvala hatte keinen allzu guten Start, wodurch es im Kampf um Rang 3 in der ersten Kurve recht eng wurde, während Zhou schon lange durchgeschlüpftf war.
Samaia drehte sich ausgangs der zweiten Lesmo und würgte den Motor ab. Er blieb mitten auf der Strecke stehen, was eine SC-Phase hervor brachte.
Beim Restart ging Drugovich an Daruvala vorbei, doch der konterte vor der zweiten Schikane. Etwas weiter vorne ging Daruvalas Red-Bull-Kollege Liam Lawson auch in der zweiten Schikane an Drugovich' Teamkollegen Zhou vorbei.
Boschung kam als erstes in die Box, doch sein Stop dauerte ziemlich lange.
Vips hatte einen technischen Defekt und blieb ziemlich abrupt nach der zweiten Schikane stehen. Ticktum touchierte dabei noch sein Heck ... holte sich aber keine große Blessuren an der Fahrzeugnase. Vips schaffte es nicht bis zum nächsten Marshal-Posten, sondern stand auf der Strecke, so dass das SC erneut rauskam.
Folglich kamen dann die ganzen Piloten mit Soft-Reifen in die Box.
Das warf das Feld etwas durcheinander. Drugovich musste zum Beispiel warten bis Zhou abgefertigt war ... und weil nur eine Person pro Reifen den Wechsel vornimmt, dauert das in der F2 etwas länger.
Lawson musste warten, bis Zhou und Daruvala vorbei gefahren waren, damit er keine unsafe release abbekommt.
Zendelis Boxenstop lief nicht glatt, wodurch auf sein Teamkollege Veschoor lange warten musste.
Vorne waren nun Ticktum, Sato, Lundgaard, Armstrong und Deledda, die auf den Medium-Reifen gestartet waren.
Armstrong - für den das Wochenende mal wieder ziemlich mäßig lief - hatte schon ne kleine Beschädigung, weil ihm Boschung ins Barge Board gefahren war.
Noch bevor es weiterging, musste Sato seinen Boliden (mal wieder) mit technischem Defekt abstellen. Nicht das erste Mal für ihn in letzter Zeit ... aber das erste Mal so weit vorne liegend.
Eine Runde nach der SC-Phase schaute Piastri, dass er an Deledda - einem der langsamsen Piloten im Feld - zügig vorbei kam.
Dahinter lieferten sich Zhou und Daruvala einen harten Zweikampf. In der einen Runde drückte Zhou seinen Gegner ein wenig in der zweiten Schikane von der Strecke. In der nächsten Runde beharkten sie sich ein wenig in der ersten Schikane und berührten sich stärker in der zweiten ... diesmal mit Zhou, der die Schikane abkürzen musste.
Deledda wurde weiter durchgereicht und verlor alle paar Kurven eine Position. Oftmals war sein Bolide dann mäßig positioniert, so dass seine Verfolger viel mehr Schwung mitbrachten und er umso schneller durchgereicht wurde. Trotzdem versuchte er sich einigermaßen zu verteidigen.
In der ersten Schikane wurde es dann eng, so dass er einen Schlag von Fittipaldis Charouz abbekam. Dadurch nahm dann seine linke Vorderradaufhängung Schaden. Nunja ... Fittipaldi hatte ihm mehr als genug Platz gelassen ... Deledda hatte zu früh eingelenkt.
Deledda ist halt meistens so langsam, dass er Zweikämpfe nicht gerade gewöhnt ist ... da kann man sowas schonmal verpatzen.
Piastri ging vorne vor auf Rang 3, vorbei an Armstrong.
Drugovich kam in die Box ... etwas unklar warum. Den neuen Frontflügel, der schon hingetragen wurde, brauchte er dann doch nicht.
Beim Anfahren würgte er den Motor ab ... und fiel dann sogar hinter Deledda zurück, der noch eher langsam um die Strecke kurvte.
Piastri kassierte nun auch Lundgaard. Zhou versuchte ihm zu folgen.
Armstrong fiel mit seinen nachlassenden Reifen schnell zurück.
Ende Runde 21 kamen Lundgaard und Armstrong in die Box. Währenddessen rollte Lawson ohne Vortrieb auf der Start/Ziel-Geraden aus. Bei ihm war der Feuerlöscher los gegangen. Da Lawson auf der Strecke parkte, kam das SafetyCar raus ... sehr gut für Ticktum, der somit bei seinem Boxenstop nicht so viele Plätze verlor wie Lundgaard und Armstrong, die am Ende des Feldes lagen.
Ticktum kam als 11ter zurück auf die Strecke, denn ein paar Piloten (Beckmann 10., Fittipaldi 7., Zendeli 11.) - hinter die er zurück gefallen wäre - zockten und gingen zurück auf Soft-Reifen ... sie verloren dabei nicht viele Positionen.
Die Piloten auf den Plätzen 11 bis 16 waren nun bereit, mit frischen Soft-Reifen die anderen mit alten Mediums zu jagen.
6 Runden waren noch zu fahren.
Piastri verbremste sich vorne etwas und kämpfte danach mit Zhou um die Führung.
Ticktum kassierte sogleich mehrere Piloten, flog aber in der zweiten Schikane - nach einem Schubser von Boschung - beinahe ab und räuberte wild über die Sausage-Curbs. Chaos war angesagt. Die anderen Piloten mit Soft-Reifen (z.B. Beckmann, Zendeli) konnten nicht so schnell folgen, weil sie sich gegenseitig duellierten.
Ticktum konnte weiter machen und überholte einen Piloten nach dem anderen mit überlegenem Grip.
Hinten wurde auch ab und an einer rausgeflückt und dann von den anderen Soft-Piloten durchgereicht.
Bent Viscaal konnte sich aber recht lange vor Zendeli halten, der auf 9 lag (gefolgt von Fittipaldi, Beckmann, Armstrong, Lundgaard.
Noch 3 Runden und noch 3 Piloten vor Ticktum.
Beckmann geriet in das Heck von Viscaal, was beide aus dem Rennen warf. Es gab nochmal ein SafetyCar.
Ticktum hatte Pourchaire noch überholen können, aber nun ging das Rennen im langsamen Tempo zu Ende.
Piastri siegte vor Zhou und Ticktum.
Für Piastri war es der erste Sieg in einem Hauptrennen.
1 | | 149 (+41) |
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2 | | 134 (+31) |
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3 | | 113 (+22) |
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4 | | 104 (+15) |
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5 | | 94 (+29) |
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6 | | 90 (+5) |
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7 | | 81 (+25) |
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8 | | 72 (+24) |
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9 | | 59 (+0) |
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10 | | 50 (+0) |
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