Ich fand die Folge gut und nicht so schlecht wie andere und damit wohl bisher der einzige User hier und werde jetzt Feuer kriegen (pun intended
).
Clegane Bowl fand ich sehr nice gemacht. Qyburn's Tod war ja mal unwürdig, aber irgendwie auch passend. War aber bis zum Ende loyal, wenn ich König wäre, würde ich mir ihn als Hand wünschen denke ich.
Ich hatte die gesamte Folge Angst, dass Arya Cersei tötet, weil das für mich gar nicht gegangen wäre, dass sie sie nach dem NK auch noch tötet. Um so erleichterter war ich, dass es nicht so kam. Letztendlich war es etwas so wie ich gehofft hatte, nämlich dass niemand den Kill bekommt. Passend, dass Jaime und sie dann auch zusammensterben und sich nochmal nah sind, wenn wir ehrlich sind, ist das der einzige Weg. An der Prophezeiung hat mich schon immer gestört, dass Jaime Cersei überhaupt töten könne, also dazu in der Lage wäre. Wobei es jetzt natürlich so wirkt, als ob Jaime Brienne wirklich nur mal knallen wollte.
Dass Euron und Jaime es austragen fand ich passend.
Die Golden Company muss man als Reinfall sehen, dass die Scorpions nun nicht mehr so effizient waren, damit kann ich leben. Wie Aegon der Eroberer, hat Dany "aus der Sonne heraus angegriffen" (nette Referenz) und damit die Sicht eingeschränkt und die Unflexibilität der Scorpions ausgenutzt. Als Rhaegal starb wurde sie überrascht (egal wie man jetzt dazu steht, ob sie hätte überrascht werden können), das war dieses Mal nicht der Fall, sie konnte sich vorbereiten.
Varys hat den entscheidenen Fehler in der letzten Folge gemacht, weil er Tyrion als Hand der Königin in seinen Verrat eingeweiht hat. Ich denke, dass er dabei über seine eigene Hybris gestolpert ist.
Nun also noch zu Dany. Der Turn zur Madqueen wurde hier auch schon oft besprochen und ich persönlich habe diese Ausgang stets bevorzugt. Die Möglichkeit wurde von Anfang an mehrfach angedeutet. Sie ist zwar als guter Mensch gestartet, hatte aber auch schon immer einige Red Flags. Ich denke, dass uns das zeigen soll, dass der Weg zur Macht einen verändert und man mitunter das wird, was man immer verhindern wollte. Dementsprechend liegt auch eine gewisse Tragik in ihrer Geschichte.
Die Glocken waren geläutet und trotzdem hat Dany angegriffen, warum? Weil sie schon verloren war. In Essos war sie die Heldin, in Westeros hat das von Anfang an nicht geklappt und sie gibt ihren Unmut darüber auch nochmal in dem Gespräch mit Jon wider. Die Unschuldigen sind ihr egal, weil sie 1. denkt, dass sie quasi Cersei unterstützen, weil sie sich nicht auflehnen (wie sie das aus Essos kennt,), sie versteht also nicht die Mechaniken in Westeros, weil sie da nie gelebt hat und ihr das fremd ist (auch das wurde mehrmals von Tyrion zu bedenken gegeben). 2. ist sie in ihrem Stolz verletzt (auch das kommt klar im Gespräch mit Jon raus), dass die Menschen sie nicht lieben - das ist sie gewöhnt gewesen und sie hat so viel für den Sieg der Menschen geopfert. Sie ist fremd in fremdem Land. Ich sehe nicht den Charakterbruch, der überall beschrieben wird, es gibt ja auch einen Grund warum das mit Dany als Madqueen überall so intensiv diskutiert wurde.
Es gab auch Probleme in der Folge, die grundsätzliche Ausrichtung und Umsetzung fand ich längst nicht so schlecht, wie es gemacht wird, auch wenn man jetzt wahrscheinlich dafür kritisiert wird, dass man dann eh alles aus Prinzip verteidigt, aber das ist nicht der Fall, wie man ja an meiner Kritik in Bezug auf Folge 3 gesehen hat.