Im Sport geht es oftmals um Idole und Vorbilder. Wenn die Kids ihre erste Erfahrungen machen mit die Euphorie und dem Jubel der Erwachsenen bei $Sportereignis erleben, dann prägt das. Dafür braucht man aber Erfolg. Den hatten wir. Meiner Meinung nach war die Mannschaft ab 2005 das Resultat der 4-8 Jährigen, die 1987 alle angefangen haben in ihrer Freizeit BB zu spielen. Talent braucht es auch, in der Spitze, aber wenn überdurchschnittlich viele, Tag ein, Tag aus spielen und trainieren, dann hast Du irgendwann automatisch eine gute Mannschaft, weil du einen riesigen Pool an Spielern hast.
Dass der BB in Hellas so gross geworden ist, lag auch daran, dass der Fussball - in Hellas imho deutlich mehr geschaut von den Meisten - eher so eine Randerscheinung war und sich auf nationale Club-Konflikte konzentrierte.
Mit 2004 und bis 2014 haben wir eine Konkurrenz-Situation mit dem Fussball gehabt. Obwohl bis 2010 der BB höher im Rang war. Ich erinnere mich noch an Diskussionen 2009 in Hellas der Art "wird Pau wieder fit, werden die EM, sonst werden wir es, Marc Gasol interessiert nicht" usw. Überhaupt wurde über BB gesprochen.
Fünf Jahre später, wenn man erwähnt hat, dass gleich Hellas spielt, sah das so aus: Wer? Wo? Basketball? Wer schaut das denn noch?
Die Krise hat den Sport in Hellas hart getroffen. Alle meine Neffen beispielsweise wurden vom BB abgemeldet, weil das der erste Punkt war in der Familie Geld zu sparen, um über die Runden zu kommen. Der Fussball ist trotz 2004 und 2014 mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden, da wo er die Jahrzehnte vorher auch schon war.
Aber im BB haben wir den Glücksfall Giannis. Und zwar nicht im Sinne vom sportlichen Erfolg mit der Nationalmannschaft, aber im Sinne von BB-Kultur. Er ist sowohl bei Erwachsenen, aber vor allem bei den Kids extrem populär. Da wird mit Sicherheit eine Generation ranwachsen, die im nacheifert. Auch wenn Giannis in Konkurrenz zu den Ronaldos und Messis dieser Welt steht, wird seine Popularität in Verbindung mit der Nationalität in ein paar Jahren die nächste Generation an talentierten und guten Spielern bringen.
Wir müssen nur diese Lücke halbwegs unbeschadet überstehen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Basketball ist nach wie vor tief in der DNA drin, weil wir nichts anderes haben
Es ist und bleibt aber wichtig auf Nationalmannschaftsebene, wie auch Vereinsebene weiter präsent zu sein, und vielleicht den ein oder anderen Achtungserfolg zu erzielen.
Wenn man aber so einen Fall wie Kroatien hat, wo die letzten Erfolge aus der Jugo-Ära stammen, Vereine gar keine Rolle spielen, gleichzeitig der Fussball zum absoluten Höhenflug angesetzt hat, dann würden auch wir von der Bildfläche verstehen, weil als Land zu klein und andere Sportart dominanter ist.