Was van der Vaart vor 5 Jahren mal gesagt hat ist heute auch völlig uninteressant. Metzelder wäre als Dortmunder sicherlich auch nie nach Schalke gewechselt, Lehmann als Schalker nie nach Dortmund, gekommen ist es aber dann doch anders (wenn auch über Umwege). Was Fußballer heutzutage erzählen kann man doch gar nicht ernst nehmen.
Das sowieso nicht. Außerdem gehört zu der Valenciageschichte ja auch das, was danach kam. Nachdem vdV wohl oder eher übel doch bleiben musste, kam doch unmittelbar ein Bundesligaspiel, bei dem er entsprehend empfangen wurde. Aber er sielte hervorragend und schnappte sich den Ball, um das entscheidende Tor per 11m zu erzielen: dazu gehörten schon Eier, traf dann direkt 7 oder 8 Spiele in Folge und ührte den HSV in der Hinrunde praktisch ganz alleine zeitweise auf Platz 2.
Insgesamt war sein letztes "HSV I - Jahr" sein bestes und sein letztes Spiel, als es nochmal um die erneute Europacupquali ging, vielleicht sein bestes für den HSV überhaupt. Das war eben der Unterschied zu manch anderem Spieler, der seinen Wechsel erzwingen will und einfach den Betrieb einstellt und innerlich kündigt, wenn er nicht seinen Willen bekommt. Das war bei vdV ja nie der Fall, der hat bis zum lezten Tag Leistung gebracht - und das zählt in meinen Augen deutlich mehr als ein paar Wochen Irritationen,in denen vielleicht die sensible Fanseele verletzt wurde. Ich denke, dass sehen in Hamburg auch die meisten so, sonst hätte es nicht seit seinem Weggang praktisch in jeder Transferperiode Rückkehrgerüchte gegeben.
Dass gleichzeitig natürlich der Boulevard einen multiplen Orgasmus bekommt, weil wieder etwas Glanz in die Hütte kommt, ist eh klar. Dass er (vdV) die Medienkarte jetzt auch voll mitamt Gattin ausspielt, ebenso. Macht aber nichts, weil er eben trotzdem auch ein richig guter Spieler ist, dem man sicher nicht jeden Tropfen medial kolportierten Herzbluts abnehmen muss - dem man aber mMn durchaus abnehmen kann, dass er gern nach Hamburg zurückkommt.
Warum denn auch nicht? Seine Frau arbeitet hier, er selbst hatte beim ersten mal eine erfolgreiche Zeit mit viel Zuspruch und fast durchgehend freundlicher und bevorzugter Behandlung durch die Medien (was in England und Madrid nicht so war und ist), sein Kind wurde hier geboren und wird dann auch hier eingeschult...warum soll sowas mit 30 keine Rolle spielen, wenn das Geld auch noch ähnlich stimmt wie vorher? Ist doch bei jedem anderen 30jährigen genauso.
Ich sehe vdV nicht als den großen Heilsbringer, kann aber überhaupt nichts Schlechtes an seiner Entscheidung, der des Vereins und dem Deal mit Kühne finden...und finde es auch gut für die Liga.
Dass manche - und da ausnahmslos Leute, die mit dem HSV gar nichts zu tun haben - fast schon so tun, als käme die verachtenswerteste Hartgeldnutte des Fußballgeschäfts mittels Geldes eines Halbweltluden zum heruntergewirtschaftesten Club Europas, finde ich etwas befremdlich.