So, habe mir jetzt die mir bisher verfügbaren Zahlen etwas genauer angesehen:
Aus dem Geschäftsbericht 2020/21 - ein nahezu komplettes Corona-Jahr bzgl. Zuschauer
Umsatz: 103,8 Mio
davon:
Spielerlöse/Ticketing: 0,2 Mios
Fernsehgelder: 69,2 Mios
Werbung: 17,8 Mios
Transfererlöse: 11,4 Mios
Handel: 4,4 Mios
sonstige: 0,8 Mios
Personalkosten: -93,0 Mio
sonstige betriebliche Aufwendungen:
Spielbetrieb: -20,2 Mios
TV/Werbung: -6,7 Mios
Transfer: -13,7 Mios
Handel: -1,0 Mios
Verwaltung: -7,1 Mios
Amateur- und Jugendfußball: -0,9 Mios
Bilanzwerte:
Spielerwerte: 101,7 Mios
Verbindlichkeiten: -99,6 Mios
Eigenkapital: 107,6 Mios
aus selbigem Bericht die Zahlen für 2019/20 (ab März Corona)
Umsatz: 113,0 Mio
davon:
Spielerlöse/Ticketing: 11,2 Mios
Fernsehgelder: 65,6 Mios
Werbung: 28,6 Mios
Transfererlöse: 1,2 Mios
Handel: 4,8 Mios
sonstige: 1,6 Mios
Personalkosten: -80,2 Mio
sonstige betriebliche Aufwendungen:
Spielbetrieb: -25,6 Mios
TV/Werbung: -11,8 Mios
Transfer: -12,5 Mios
Handel: -0,9 Mios
Verwaltung: -6,4 Mios
Amateur- und Jugendfußball: -1,3 Mios
Bilanzwerte:
Spielerwerte: 106,4 Mios
Verbindlichkeiten: -141,7 Mios
Eigenkapital: 36,7 Mios
Ein Beispiel, die Ausgaben für Amateur und Jugendfußball sind zu niedrig: Ein Unterbau in der Bundesliga ist schnell mit 3-5 Mios zu veranschlagen und diese Zahlen sind 10-15 Jahre alt, als ich mich genauer mit mehreren Vereinen auseinandersetzte.
Das legt nahe, dass eben einige Ausgaben diesbezgl. in den anderen Bereichen "Verwaltung", etc. drin sind.
Prognosebericht:
"... Nach dem derzeitigen Planungsstand wird unter Berücksichtigung von Transfererträgen mit einem Jahresfehlbetrag von 69,5 Mios geplant,..."
Für 2021/22 wurden also 69,5 Mios Minus geplant, eingetreten ist ein Minus von 79,8 Mios. Ebenfalls eine sehr gefährliche Entwicklung.
Zahlen aus dem letzten Geschäftsjahr (2021/22), aus Medien und Eurer News-Veröffentlichung vom 13.11.2022 - sollte hier jemand den Geschäftsbericht, Link haben, gerne nennen.
Umsatz: 146,6 Mios
Gesamtausgaben: -226,3 Mios
davon:
Spielerlöse/Ticketing:---
Fernsehgelder: 54,6 Mios
Werbung&Handel: 28,9 Mios
Transfererlöse: 46,8 Mios
Handel: --- wohl siehe Werbung
sonstige: ---
Personalkosten: -97,7 Mio
Abschreibungen: -64,6 Mios
Verbindlichkeiten: -80,8 Mios
verbliebenes Eigenkapital laut Bild 29,5 Mios
Meine Bewertung:
Aktuell ist das Eigenkapital vermutlich schon negativ, denn die restlichen knapp 30 Mios dürften schon lange weg sein, denn neben den strukturellen Defizitproblemen (ca. 30-50 Mios zu hohe regelmäßige Ausgaben gegenüber den regelmäßigen Einnahmen. Dies betrifft vor allem die Personalkosten, welche nahezu die kompletten regelmäßigen Einnahmen auffressen) gab es diese Saion keine 45 Mios Transfereinnahmen. Könnte mir durchaus deshalb vorstellen, dass das Eigenkapital schon negativ achtstellig ist.
Mit Spielerwerten von 100 Mios (Stichtag 30.06.20219), also vor Einnahmen von ca. 45 Mios, dürften immer noch Spielerwerte im Bereich von >50 Mios in den Büchern stehen und ich sehe in Eurem Kader keinen gesamten Ablösewert von 50 Mios aktuell, sprich hier gibt es sogar eine stille Belastung. Unabhängig davon werden diese in den kommenden Jahren noch abgeschrieben und belasten die GuV somit weiter und somit folgerichtig auch das Eigenkapital.
Gehaltskosten sind unter Bobic leider gestiegen, statt gefallen, da lief definitv etwas komplett falsch. Wie strukturell falsch ist dagegen schwer zu bewerten, da viele Leihgeschäfte mit der Intention getätigt wurden die Spieler hoffentlich "bald" (am Ende des Leihgeschäfts) wegen guter Leistungen der Spieler von der Backe zu bekommen. Vermutlich musste Hertha hierbei viel Gehalt übernehmen, weil eben nahezu jeder Spieler bei der Hertha überbezahlt ist. Evtl. wären die tatsächlilchen Kaderkosten ja um 15 Mios reduziert, die Weiterbezahlung von Leihspielern beträgt aber weiterhin 15 Mios. Das ist leider in der Einschätzung nicht möglich, nur hätte es nie passieren dürfen, dass strukturelle Kosten steigen, obwohl strukturelle Einnahmen sogar fallen:
Personalkosten 2019/20: 80,2 Mios auf 97,7 Mios (2021/22)
TV-Einnahmen 65,6 Mios auf 54,6 Mios
Innerhalb von 2 Jahren wurde hier Coronaunabhängig ein strukturelles Defizit um ca. 27 Mios erhöht!!! Das war eine Entwicklung die es hätte niemals geben dürfen, NIE. Hier vermute ich, dass Hertha auch Corona als Möglichkeit zum "verstecken" genutzt aht, also es schreib eh jeder riesige Verluste und ob da noch 10,20 Mios mehr dabei sind, da schaut keiner hin. ....in der Hoffnung, dass man endlich eine Saison spielt, womit man nach Europa kommt und somit endlich Mehreinnahmen generieren kann.
Dazu mal die Werte der letzten Jahre von fernsehgelder.de:
2022/23: 47,5 Mios
2021/22: 51,9 Mios
2020/21: 58,4 Mios
2019/20: 57,8 Mios
2018/19: 56,7 Mios
Von den aktuellen 47,5 Mios kann man sich auch nicht extrem schnell wieder auf 10 Mios mehr erholen, dazu benötigt es 2-3 relativ erfolgreiche Saisons.
Ich bahupte einfach mal dreist, dass eine Aussage, das diese und die kommende Saison aktuell durchfinanziert seien eine komplette dreiste Lüge von Bernstein sind, sondern eher das Gegenteil der Fall ist und man den 777-Deal mit mind. 100 Mios Spritze zum durchfianzieren benötigt und bei 100 Mios selbst dies eine absolute Herausforderung darstellt.
Ihr habt Personalkosten von Europateams wie Frankfurt und Gladbach (Stand 2020/21), der deutlich über Freiburg (ca. 40 Mios mehr) liegt und seid in der Fernsehtabelle aber sogar ca. 25 Mios hinter den Einnahmen dieser Vereine (Europa), bzw. 10 Mios hinter Freiburg.
Bobic war wohl Eure letzte Patrone, die Hoffnung groß, dass er sportlich direkt einen Europapokalteilnehmer formt und dafür wurde auch auf radikale Sparmaßnahmen verzichtet. Diese Hoffnung wäre für mich schon komplett unsinnig gewesen und wie man jetzt sieht auch gescheitert mit dem Problem, dass Ihr wirklich tot seid. 100 Mios werden Euch am Leben halten für kurze Zeit, dann aber geht das Spiel von vorne los. Bei Abstieg weiß ich nicht, wie das weitergehen sollte. Klar, kommen die 100 Mios, geht's nicht direkt runter in Liga 3, vieles hinge da aber an den vorhandenen Verträgen. Sollten die Klauseln, auch mit 25% Gehaltskürzung für Liga 2 beinhalten, wäre das fatal.
ich bezweifel aber, dass ein Investor 100 Mio für einen radikalen Sparkurs investiert...