Hitzlsberger war ein sehr sympathischer Fußballer, soll er glücklich werden. Vor allem wünsche ich ihm, dass er eine Chance bekommt, sich nicht nur als Experte für Homosexualität zu profilieren. Das wird bestimmt schwer, weil der Aspekt durch den Medienhype um homosexuelle Fußballer bei ihm alles andere überlagern wird. Ich denke aber, er ist intelligent genug, sich nicht nur darauf reduzieren zu lassen.
Das ist auch der Punkt, der mich stört. Homosexualität ist ja im Fußball nun nicht so der zentrale Punkt. Rassismus halte ich etwa für viel wichtiger. Aber da wird selbst vom DFB so ein Bohei veranstaltet, als ob bewiesen werden muss, dass Fußball der Hort der Toleranz und des Fortschritts ist. Ist es eben nicht, es ist ein Ort niedrigster Triebe und Instinkte. Der erste Spruch, den ich Anfang der 80er im Stadion gehört habe (HANSA gegen Rot-Weiß Erfurt) war: "Jürgen Heun - der Schwule mit der Neun." Mein GOTT, nicht korrekt, aber immerhin reimt es sich.
Und dann finde ich auch diesen missionarischen Drang so furchtbar. Jeder muss da auf Linie gebracht werden und es ist kaum möglich, eine andere Meinung überhaupt zuzulassen. Ich teile die Meinung von His Rayness nicht, aber ich hab das Gefühl, einige sind ganz dankbar, dass man da einen Prügelknaben gefunden hat, den man bekehren bzw. beleidigen kann. Das geht mir generell bei vielen Themen (z.B. Ausländer in D) so, bei denen ich den Eindruck habe, dass die Intoleranz immer mehr auf Seite der „Progressiven“ und angeblich Toleranten ist.