Den Karrierschnitten nach wurde sie nicht ausschließlich so eingesetzt:
Sigma 32% 3-FG% und 0,7 3FGA/G
Laimbeer 32% 3-FG% und 0,6 3FGA/G
Perkins 36% 3-Fg% und 1,8 3FGA/G
Webber 30% 3-FG% und 1,1 3FGA/G
Zm Vergleich:
Nowitzki 38,1% 3-FG% und 3,2 3FGA/G
Okur 37,7% 3-FG% und 2,5 3FGA/G
Anderson 37,9% 3-FG% und 3,8 3FGA/G
Vor 1999 gab es 20 Forwards die mehr als 2FGA/G bei 35% aufwiesen. Seitdem Nowitzki in der Liga ist
65 Forwards. Wobei die meisten nicht größer als 6-8/9 und damit oft SFs sind.
Das liegt bestimmt nicht ausschließlich an Nowitzkis Game, aber der Trend ist schon erkennbar finde ich. Die Magic, Mavs, Suns, Spurs und teilweise auch Celics benutzen diese Stretch 4-Taktik und sind die letzten jahre nicht schlecht damit gefahren.
Natürlich wurden sie nicht ihre ganze Karriere lang so eingesetzt. Hat ja auch niemand behauptet. Es ging nur darum, dass andere Big Men den Weg schon vorgezeichnet hatten, also dass es nicht unüblich wurde, dass ein so langer Spieler viele Würfe vom Perimeter aus nimmt. Perkins ist da das allerbeste Beispiel:
"Once tough inside, "the Big Smooth" has developed into more of an outside player in the latter stages of his career, a center who can hit the three-point shot and pass out of the high post."
Und Sikma war nunmal auch am Ende seiner Karriere da angelangt, dass er sich einen ordentlichen Distanzwurf zugelegt hatte, und den wendete er entsprechend an: Im Schnitt 2,7 Dreier pro Spiel bei einer Quote von 38% zu nehmen, ist ja kein Zufall, sondern Absicht. Dass er zuvor jahrelang viel "klassischer" spielte, tut da wenig zur Sache. Das gleiche trifft schließlich auch auf Bird zu, der als Rookie gezeigt hatte, was für ein Dreierschütze er sein kann, aber in den Folgejahren kaum noch Dreier nahm (weniger als einen pro Spiel, und die miesen Quoten, die er damit erzielte, sind wohl auch größtenteils darauf zurückzuführen, dass es Verzweiflungswürfe mit ablaufender Uhr waren).
Mir geht es am meisten darum, dass Dirk oft als "revolutionär" dargestellt wird, aber das nunmal nicht so sehr ist. Es gab Spieler, die ähnliches schon zuvor gemacht haben, und der eigentliche Anstoß dafür war ganz besonders die verkürzte Dreierlinie: Etliche Big Men, die schon einen guten Mitteldistanzwurf (ähnlich wie Garnett) hatten, konnten so mit nur wenig Erweiterung plötzlich Dreier mit Quoten von mehr als 35% versenken, und damit lässt sich was anfangen (der von dir genannte Extrapunkt kommt da zum Tragen). Der schon genannte Perkins ist dafür das Paradebeispiel, denn er nahm auch mit der wieder entfernteren Dreierlinie weiter seine Würfe. So hat Dirk nunmal seine Vorgänger auf seiner Position, die schon ein halbwegs ähnliches Spiel aufwiesen.
Sicherlich ist Dirk mitverantwortlich für den Einsatz solcher Spieler wie Frye, Villanueva oder Ryan Anderson. Keine Frage. Und noch viel mehr für die Versuche, trotz ihrer Größe fast rein perimeterorientierte Europäer in die Liga zu holen, mit mehr (Bargnani) oder weniger (Tskitishvili) Erfolg, aber er ist nicht der einzige Grund. Weitere Gründe sind die schon genannten Vorgänger, die auch ihren Teil dazu beigetragen haben, und vor allem die erlaubte Zonenverteidigung, welche reine Low Post-Spieler und Slasher sehr aus dem Spiel nehmen kann. So nehmen ja heute nicht nur einige Power Forwards Dreier, sondern auch die Guards im Schnitt sehr viel mehr Distanzwürfe als die Spieler der 80er. Dieser Wurf ist generell immer mehr in Mode gekommen:
1987/88: im Schnitt 410 Dreier pro Team in der gesamten Saison
1997/98: 1042 Dreier pro Team
2010/11: 1477 Dreier pro Team
Die Entwicklung hat schon vor Dirk angefangen, und insofern ist er eigentlich nicht die "Revolution" (wie gesagt störe ich mich an dem Begriff, denn der wird allzuschnell und unpassend angebracht).
Ebensowenig hat Garnett bislang zu zahlreichen mindestens 208cm großer Spieler geführt, die als eierlegende Wollmilchsäue unterwegs sind. Versucht hat man es, denn so kam in seinem Schatten auch Jonathan Bender in die Liga, den man als 7ft großen Small Forward einsetzen wollte, oder Darius Miles (immerhin ja auch 2,06) hat es ebenfalls nicht gepackt. Unter den aktiven Spielern gibt es eben KG und Odom, und das war es dann auch schon. Etwas wenig für eine "Revolution".