Jürgen Klopp - Head of Global Soccer bei RB


Wie steht ihr zu Klopps Engagement bei Red Bull?


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Frusciante15

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Da bekommt das Abschiedsspiel von Kuba und Pisczcek schon einen Beigeschmack. Hauptsache nochmal schnell Klopp von Vereinsseite ausgeschlachtet und ihn sich inszenieren lassen, bevor es nicht mehr geht.
 

Ben Jamin

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Weiß gar nicht, ob Klopp sich so sehr selbst inszeniert. Also, sicherlich auch. Aber die eigentliche Inszenierung funktioniert doch über die Medien und die Konsumierenden. Das Problem seh ich auch mehr in der unrealistischen Erwartungshaltung und Projektion. Klopp war vorher schon kein Messias, Heiliger, Kommerzzerstörer. Warum auch? Er ist ein ganz normaler Mensch. Das man das überhaupt sagen muss... :D

Leute, die in ihrem Leben selber Red Bull trinken, Wiesenhof-Wurst kaufen, Benziner fahren, an Tieren getestete Hygienartikel kaufen, Amazon Prime-Day mitnehmen ... haben die unrealistische Erwartung an einen wildfremden Trainingsleiter und Millionär, irgendwelche moralischen Ansprüche zu erfüllen, die sie selber nicht erfüllen. Hat ein bisschen was vom Leben des Brian.

Wie gesagt geht Klopp unter Umständen auch dahin, weil ihm das Arbeitsumfeld bei RB taugt und ihn die Aufgabe reizt (dass das Geld eine Rolle spielt, ist klar. Aber Saudi Arabien hätte sicherlich mehr gezahlt).

Klopp hat für Mainz, den BvB und Liverpool sportlich Dinge geleistet, die ihres Gleichen suchen. Dafür hat er Respekt verdient. Wer ihn für seine menschliche Integrität respektiert hat, ist einfach komplett verblendet. Nicht, weil Klopp keine Integrität hätte - sondern weil es super anmaßend ist, die menschliche Integrität von außen bemessen zu wollen.

@Frusciante15 Keine Ahnung, warum das Abschiedsspiel da einen Beigeschmack bekommt?
 

Locke

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Weiß gar nicht, ob Klopp sich so sehr selbst inszeniert. Also, sicherlich auch. Aber die eigentliche Inszenierung funktioniert doch über die Medien und die Konsumierenden. Das Problem seh ich auch mehr in der unrealistischen Erwartungshaltung und Projektion. Klopp war vorher schon kein Messias, Heiliger, Kommerzzerstörer. Warum auch? Er ist ein ganz normaler Mensch. Das man das überhaupt sagen muss... :D

Leute, die in ihrem Leben selber Red Bull trinken, Wiesenhof-Wurst kaufen, Benziner fahren, an Tieren getestete Hygienartikel kaufen, Amazon Prime-Day mitnehmen ... haben die unrealistische Erwartung an einen wildfremden Trainingsleiter und Millionär, irgendwelche moralischen Ansprüche zu erfüllen, die sie selber nicht erfüllen. Hat ein bisschen was vom Leben des Brian.

Wie gesagt geht Klopp unter Umständen auch dahin, weil ihm das Arbeitsumfeld bei RB taugt und ihn die Aufgabe reizt (dass das Geld eine Rolle spielt, ist klar. Aber Saudi Arabien hätte sicherlich mehr gezahlt).

Klopp hat für Mainz, den BvB und Liverpool sportlich Dinge geleistet, die ihres Gleichen suchen. Dafür hat er Respekt verdient. Wer ihn für seine menschliche Integrität respektiert hat, ist einfach komplett verblendet. Nicht, weil Klopp keine Integrität hätte - sondern weil es super anmaßend ist, die menschliche Integrität von außen bemessen zu wollen.

@Frusciante15 Keine Ahnung, warum das Abschiedsspiel da einen Beigeschmack bekommt?

Aber das fällt ihm doch im Moment auf die Füße.
Der selbsternannte "normal one", der gerne Mal über die Möglichkeiten anderer Klubs geschimpft hat usw.

Seine Leistungen in Mainz, Dortmund und Liverpool spricht ihm doch keiner ab ( wer das tut, ist wahrlich ein Depp), aber über den Gegenwind darf sich halt auch keiner wundern.
 

Ben Jamin

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@Locke

Deshalb versteh ich auch nicht, was @Frusciante15 mit diesem Beigeschmack meint. Entweder wird Klopp für seine sportlichen Verdienste beim BvB abgefeiert. Dann gibt es keinen Beigeschmack. Oder @Frusciante15 hat in Klopp menschlich etwas gesehen, was man gesunderweise lieber in den Liebsten um sich herum sehen sollte.
 

le Tissier

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Klopp ist Legendenbildung egal. Ihn reizt die Aufgabe einfach. Er sucht die Herausforderung und RB zu großen Titeln zu führen ist doch eine schöne Herausforderung. Er verfügt hier über Mittel und Möglichkeiten den Bayern mal wieder weh zu tun, was ihn glaube ich auch ein wenig kitzelt. Das ganze Gewäsch von Tradition und Wettbewerbsverzerrung juckt ihn herzlich wenig.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist der BVB 100 Jahre älter als RB und Mainz 104 oder sowas.
In 100 Jahren ist RB 115 Jahre alt und der BVB 215 Jahre. Wen interessiert da noch das Traditionsgelaber. Der Fußball verändert sich ständig und auch die Art der Finanzierung, Vermarktung etc.
Mit Fußball kann man viel zu viel Geld verdienen, insofern ist in einigen Jahren auch das 50+1 und die heimeliche Vereinsmeierei vorbei. Club's die das nicht akzeptieren wollen und können, werden sich in Zukunft eher im Breitensport wieder finden (was per se auch nicht schlecht ist).
Entweder du gehst mit der Zeit, oder die Zeit geht ohne dich.

Das sind aber einige wilde Thesen... Ich halte die Spekulation zu seiner Motivation für sehr gewagt.

Es wird auch in vielen Jahren noch immer einen Unterschied zwischen Leipzig und anderen Clubs geben. Und es gibt auch heute noch Clubs mit einer Identität, einer klaren Vision, sportlichem Erfolg und trotzdem "Wurzeln" die nicht im Kommerz liegen.
Freiburg hat gerade 40 Millionen Gewinn verkündet. Spielt im eigenen Stadion, ist ein eingetragener Verein mit echten Mitgliedern. Auch sowas gibt es heute noch.

--

Gleichzeitig glaube ich aber auch. dass es die große Mehrheit der Fussballfans in Deutschland kaum interessiert ob Klopp jetzt bei Red Bull arbeitet. Durch dieses Engagement gehen da in Zukunft keine Türen zu.
 

Ben Jamin

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Weil Klopp seinen Teil beigetragen hat.

Er hat durch seine Werbe-Deals in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass man ihn schon vorher als "Gallionsfigur anti-kommerzieller Fußballträume" ungeeignet finden durfte. Das hat aber nichts mit seinen sportlichen Erfolgen zu tun.

Kurz gesagt: Wer ihn als "moralischen Menschen" abgefeiert hat, war vorher schon blind und naiv (oder findet die DVAG, Erdinger usw. geil. gibts natürlich auch).

Wer ihn sportlich abgefeiert hat, hat keinen Grund, das jetzt nicht mehr zu tun.

Und ich wiederhole: Ich finde den Move subjektiv auch kacke. Das will ich niemandem absprechen! Ich muss nur über den Versuch schmunzeln, hier irgendeine moralische Zäsur herbeizureden
 

Locke

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Er hat durch seine Werbe-Deals in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass man ihn schon vorher als "Gallionsfigur anti-kommerzieller Fußballträume" ungeeignet finden durfte. Das hat aber nichts mit seinen sportlichen Erfolgen zu tun.

Kurz gesagt: Wer ihn als "moralischen Menschen" abgefeiert hat, war vorher schon blind und naiv (oder findet die DVAG, Erdinger usw. geil. gibts natürlich auch).

Wer ihn sportlich abgefeiert hat, hat keinen Grund, das jetzt nicht mehr zu tun.

Und ich wiederhole: Ich finde den Move subjektiv auch kacke. Das will ich niemandem absprechen! Ich muss nur über den Versuch schmunzeln, hier irgendeine moralische Zäsur herbeizureden

Bis auf den letzten Satz bin ich voll bei dir.
Über Moral in dem Fall zu urteilen ist halt so subjektiv.
Wer den Move von Klopp aus der Sicht kacke findet, der darf das mMn auch.

Und in nem halben Jahr kräht eh kein Hahn mehr danach.
Es sei denn Klopp haut Mal wieder nen superduper Fussballromantiker Spruch raus.

Er will ja nun den Fussball verändern.
Das in Verbindung mit Red Bull.
Gut möglich, das er in vielen Jahren als einer der apokalyptischen Reiter des Fußballs gilt. :D
 

L-X

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"Aber du warst immer so nett. Ich mochte dich gern und dachte, da wäre mehr zwischen uns."

"Oh, dann entschuldige bitte, dass ich einfach nur nett war."

"Mach das nie wieder! Ich hasse dich!"

"Okay."
 

Jerry

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Aber das fällt ihm doch im Moment auf die Füße.
Der selbsternannte "normal one", der gerne Mal über die Möglichkeiten anderer Klubs geschimpft hat usw.

Seine Leistungen in Mainz, Dortmund und Liverpool spricht ihm doch keiner ab ( wer das tut, ist wahrlich ein Depp), aber über den Gegenwind darf sich halt auch keiner wundern.

Das hat er aber auch schon gemacht als er in Liverpool absurde finanzielle Möglichkeiten hatte und da war es auch schon fragwürdig.

Das Ding ist ja auch einfach, dass es für manche nur schwarz weiß gibt.
Ich finde beispielsweise Traditionsvereine richtig geil und natürlich gehe ich lieber ins Olympiastadion gegen Hansa Rostock statt gegen Elversberg.
Gleichzeitig fand ich damals schon Hoffenheims Aufstieg superinteressant und superattraktiv, wobei ich seit Jahren hoffe, dass sie absteigen. Ich hab auch den RB Aufstieg sehr interessiert verfolgt. Und Bayer Leverkusen (bin Jahrgang 87) war für mich während meiner Jugend ein komplett normaler Verein, dem ich gerne zugeschaut habe.
Ich sehe auch in der aktuellen Situation nicht, dass RB und Co. den Fußball kaputt machen. RB ist nicht singulär dafür verantwortlich, dass Schalke, Hertha, Lautern, Köln, H96, HSV hinter Mannschaften wie Mainz, Heidenheim oder Augsburg stehen.

Und ich glaube Klopp tickt ähnlich. Der kann halt "Gutes" an beiden Seiten sehen.
 

MadFerIt

Apeman
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diese diskussion ist hochgradig albern. jeder verein in den großen ligen in europa ist ein profitorientiertes, turbo-kapitalistisches unternehmen und verhält sich entsprechend. und einige sind sogar an der börse notiert. das geht heutzutage auch gar nicht mehr anders, wenn man da oben mitspielen will. da jetzt eine moralische verfehlung herbeireden zu wollen, weil klopp bei redbull unterschrieben hat, macht überhaupt keinen sinn, wenn man sieht, woher er kommt. und gerade klopp ist einer, der sehr offensichtlich auch einfach gern ordentlich kohle mitnimmt, wo es geht. bei dem fragt man sich doch mittlerweile, für was er eigentlich noch nicht sein strahlendes lächeln in eine kamera gehalten hat.
 

Paulie Walnuts

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Ich finde gut, was Jürgen Klopp jetzt gemacht hat. Seine öffentlichkeitswirksame Entscheidung zeigt nüchtern und realitätsgetreu auf, dass jeder, der angeblich nur Fußballtradition und Fußballromantik gutheißt und den so genannten "Kommerz" lautstark ablehnt, letztlich trotzdem - mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit - mit dem VfL Wolfsburg oder der TSG Hoffenheim (oder eben mit Red Bull) ins Bett gehen würde, wenn die Kohle und das Angebot entsprechend stimmt.
 

le freaque

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Er hat durch seine Werbe-Deals in der Vergangenheit dazu beigetragen, dass man ihn schon vorher als "Gallionsfigur anti-kommerzieller Fußballträume" ungeeignet finden durfte.
Natürlich durfte man das. Andererseits hat er diese ganzen Deals ja hauptsächlich eben wegen diesem Status bekommen und nicht, weil er ein sehr erfolgreicher Trainer war. Eben weil er die "Gallionsfigur anti-kommerzieller Fußballträume" war, wurde er ja als Testimonial für so viele Firmen interessant. Klopp hat das öffentliche Bild von ihm über Jahre schon gut gepflegt, er war da auch sehr gut beraten.
Das hat ihm, neben seiner rein fachlichen Leistung (die herausragend ist, Klopp gilt völlig zu Recht als Top3-Trainer unserer Zeit...und das weltweit) eine riesige Popularität und sehr, sehr viel Geld gebracht. Es gibt keinen deutschen Promi, der auch nur annähernd eine solche Anzahl von hoch dotierten Werbeverträgen hat. Und im Gegensatz zu z.B. Günther Jauch, der grunsätzlich alle Werbeeinnahmen spendet, ist ähnliches von ihm nicht bekannt.
Das macht auch nichts, wir befinden uns in der Unterhaltungsindustrie und es ist aus meiner Sicht komplett in Ordnung, da auch (fast) alles mitzunehmen. "Fast", weil man halt nicht für die DVAG werben sollte, wenn man eine solche Wirkung auf Menschen und ein solches Image hat.

Ich habe Klopp nie für "einen von uns" oder "den letzten Rock'n'Roller im kommerziellen Fußballzirkus" gehalten, sondern immer nur für einen herausragenden Trainer, der dabei sich selbst als Marke pflegt. Daran ändert RB wenig: an seinen fachlichen Qualitäten genau gar nichts. Jeder Verein/Verband/Multiclub kann froh sein, wenn er auf Klopps Expertise zugreifen oder zurückgreifen kann. Weil es nunmal nicht viele gibt, die den Fußball auf dem Platz besser verstehen und besser vermitteln können, als er.
Seine Werbevielfalt wird natürlich einbrechen, weil die Marke Klopp, wie wir sie kennen (eben mit der Volksnähe und dem R'n'R Touch und der herausgehobenen Authentizität) mit diesem Engagement eigentlich so nicht mehr funktionieren kann. Aber das wird er durchgerechnet haben, Klopp ist nicht doof.

Das ist alles nicht schlimm. Für Klopp onehin nicht und natürlich werden ein paar naive Heldenfans in die Realität des Radikalkapitalismus zurückgeholt, die der Profifußball nunmal ist. Das passiert aber früher oder später eh jedem Fußballfan, dafür ist Klopp auch nicht verantwortlich. Weil er mit seiner Art, seinem bisherigem Auftreten und seiner Marke Klopp auch niemandem geschadet hat. Vielleicht platzt der ein oder andere Fantraum, aber das passiert auch bei Popstars, Influencern, Schauspielern und anderen Sportlern ständig. Ein Star ist nicht für das Leben oder die Wahrnehmung seiner Fans verantwortlich, bis...


...ja bis er Werbung für einen Finanzdienstleister wie die DVAG macht. Werbung für ein Unternehmen, dessen Praktiken dazu taugen, Menschen in den kompletten Ruin zu treiben. Wenn man sich da als jemand, der Authentizität für die kleinen Leute zu seinem Markenkern gemacht hat, als Werbegesicht zur Verfügung stellt - dann richtet man potentiell tatsächlich Schaden an. Dagegen ist RB - für mich - gar nichts. Und ja, ich weiß, dass ich das schon vorher angesprochen habe, Ich spreche es aber ganz bewusst noch einmal an. DVAG ist für mich Klopps Sündefall, nicht RB. Das darf er mit seiner Strahlkraft auf einfache Menschen einfach niemals tun.
 

Solomo

Hundsbua
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Klopp muss ja auch mal in einem Interview angedeutet haben, dass er jede Einnahmequelle mitnimmt, die sich auftut. Kann man ihn dafür verurteilen? Ich finde, zuerst mal sollte man sich klar machen, dass man (von mir ausgehend) aus der Sicht von jemand argumentiert, der nie in die Verlegenheit kommen wird, dass ihm jemand einen hochdotierten (Werbe-) Vertrag anbietet. Da sagt es sich leicht "das würde ich nicht machen".
 

LoverNo1

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Klopp ist 100+ Mio schwer. Da stellt sich schwerlich die Frage, ob zu mehr Geld ja oder nein sagen sollte. Scheint mir schlicht unerheblich.
 

LoverNo1

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In der Taz stand folgender Satz:

In Liverpool und Dortmund verhüllt die zelebrierte Tradition den Kommerz noch leidlich – und Klopp war der beste Showman in diesem Illusionstheater. Nun steigt er aus. Im Grunde ist das ehrlicher als vorher.

Da ist m.E. was dran.

In die Richtung hatte ich gestern hier auch etwas geschrieben. :belehr:

Insgesamt ein interessanter Vorgang. Bleibt zu hoffen, dass sich jetzt nicht noch mehr Narren so etwas zum Anlass nehmen, um an gar nichts mehr zu glauben.
 
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