Also ich finde diesen Thread sehr unterhaltsam, v.a. weil so emotional diskutiert, ja fast gekämpft wird.
Ich versuchs mal ganz objektiv. Offensichtlich wird hier versucht zwei Spieler miteinander zu vergleichen. Dazu muss man sich halt einfach einigen, bzgl. welcher Kriterien verglichen werden soll. „Besser“ ist kein richtiges Kriterium, da es so nicht gemessen werden kann. Statistiken, PERs und Erfolgen können problemlos verglichen werden. Hier kann man sich dann nur noch streiten, ob man das absolute Alter des Spielers oder sein relatives NBA-Alter zu Grunde legen sollte. (@ Bender: Hier halte ich zweiteres für wesentlich sinnvoller. Es geht ja schlicht um eine Kombination aus Erfahrung und Ausbildung. Und hier hatte Lebron als er in Jordans Rookie-Alter war, schon 3 Jahre Erfahrung und Spielzeit in der stärksten Liga der Welt auf dem Buckel, inkl. täglichem Training und Einzeltraining. Was konnte Jordan dagegen vorweisen? Am College sind die Trainingsmöglichkeiten enorm beschränkt, weder Mit- noch Gegenspieler spielen auf höchstem Niveau. Völlig andere Taktik und Physis…)
Welche Vergleichskriterien sind nun die entscheidenden? James soll ja mit Jordan verglichen werden um festzustellen wer ist der GOAT, oder? Natürlich ist das erst am Ende einer Karriere möglich. Wer von uns weiß schon, was James noch alles vollbringen wird. Reine Spekulation.
ABER: Warum wird Jordan denn als GOAT gesehen? Es ist sicherlich nicht die reine Anzahl der Titel. Denn dann gäbe es etliche weitere Kandidaten, Robert Horry z.B.
Der Grund liegt doch eher hier:
Jordan war 6x im Finale, hat 6x gewonnen, wurde 6x Finals-MVP, war also auch 6x der entscheidende und beste Spieler seines Teams. Die Erfolgsquote liegt also bei bombastischen 100%.
James war bereits 1x im Finale und wurde 2007 gesweept und bei seinem aktuellen Trip in die Finals ist ganz klar D-Wade „the man“. Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, dass wir in 10 Jahren vom GOAT Lebron sprechen, vielleicht legt er ja über die nächsten 5-6 Jahre 30-10-10 in den Playoffs auf und holt 6 Championships und 6 Finals-MVPs in Folge. Aber ich halte dieses Szenario für extrem unrealistisch.
Ich denke, am Ende des Tages ist es schlichtweg eine Typ Frage. Lebron ist zweifelslos ein phantastischer Spieler mit dem wohl größten Potential in der Liga. Aber ich halte ihn – bis jetzt – nicht für einen Kämpfer. Nicht für einen Typen, der die Sommer durch an sich wie ein Verrückter arbeitet um besser zu werden. Nicht für einen Besessenen wie Mike es war. Mike wollte seine Gegenspieler nicht nur besiegen, er wollte sie immer vernichten! Lebron ist da mMn einfach nüchterner. Er will gewinnen. Damit gehört er für mich aber nicht in die GOAT-Diskussion.