Ach so, na dann.:laugh2:
Man könnte es auch als reichlich frech betrachten, Sportler unter Generalverdacht zu stellen.
Hat nix mit schönreden zutun, aber wenn euch seine Art stört, dann ignoriert ihn doch. Stattdessen gewinnt man den Eindruck, dass ihr es "genießt".
Wenn jede Ansicht gleich ein "frecher Verdacht" ist, können wir dieses Diskussionsforum direkt schließen, denn hier wird überwiegend nicht anhand von harten Fakten auf irgendwas geschlossen, und es soll mal niemand so tun, als ob er immer völlig vorurteilsfrei durchs Leben liefe und nie frühere Erfahrungen auf andere Situationen mitprojiziere.
Mein Bild ist so nunmal beeinflusst von zahlreichen Dopingsündern in anderen Sportarten (die allerdings leider trotz zigfacher Tests während der aktiven Zeit erst dann aufflogen, wenn jemand mal auspackte oder gewisse Mittel mit einer neuen Methode mal umfassend nachgewiesen werden konnten und sollten) und zwei Freunden, die nach anfänglichen und auch schon bemerkenswerten Erfolgen bald an gewisse Grenzen stießen und dann schnell mit Clenbuterol anfingen, und das war nur für sie selbst auf Amateurbasis - wie sich einige erst verhalten, wenn es um Einkommensmöglichkeiten geht, sagt mir da schon meine Logik: Wenn mir die Einnahme eines Mittels eine ziemliche Leistungssteigerung verspricht, wodurch ich in der Lage bin, mir im Sport Vorteile zu verschaffen, dann bin ich dem gewiss nicht mehr so abgeneigt, wenn das Risiko des Auffliegens derart gering ist: Seltene Tests, und dazu auch nur Urintests, und davon allesamt während des Training Camps bzw. der Saison, sind wirklich nicht viel, wenn man ein wenig Ahnung davon hat, wie schnell einige Mittel nach ihrer Einnahme nicht mehr nachzuweisen sind, und - ja, hier bemühe ich die Verschwörungstheorie wieder - die Liga, welche die Tests selbst durchführt, mehr Interesse daran hat, dass ein Star spielt, als dass sie ihn wegen Dopings sperrt.
Bei Chris Andersen gehe ich von harten Drogen aus (bei Roy Tarpley war es übrigens Kokain), und sonst wurden welche Spieler bisher wegen leistungssteigernder Mittel bestraft? Darius Miles im Jahr 2008 (da war es ein Appetitzügler, den er nahm, um nach seiner langen Pause und ziemlicher Gewichtszunahme wieder in Form zu kommen), Don MacLean 2000, Matt Geiger 2001 und Soumaila Samake 2002, der wiederum die übliche Angabe machte, er hätte wohl das Nandrolon unabsichtlich und -wissentlich mit einem Nahrungsergänzungsmittel zu sich genommen, ebenso wie Lindsey Hunter 2007 ("Diätpillen meiner Frau") und Rashard Lewis als noch größter Name letztes Jahr.
Ansonsten gibt es da nur ein paar Sperren wahrscheinlich wegen Marihuana (mit Chris Webber als bekanntesten Star, der 2004 mal aufflog), und da muss man schon dreimal positiv getestet werden, damit man überhaupt gesperrt wird.
Ich denke, die Steroid-Erwischten sind die Bauernopfer, die dafür herhalten müssen, dass dafür positive Testergebnisse der Stars ähnlich wie bei Carl Lewis und dem US-Leichtathletikverband 1988 unter den Tisch fallen gelassen werden können, um das saubere Image der Liga aufrecht zu erhalten und dem Publikum das zu geben, was es sehen will: Die großen Stars, denn darauf beruht ein großer Teil des NBA-Erfolgs schon seit Ewigkeiten, spätestens beginnend mit "Mikan vs. the Knicks".
Die Angst vor den Nebenwirkungen wird durch die ärztliche Betreuung gemildert, und als Betrug oder Unsportlichkeit empfinden es viele Sportler (inklusive gar vieler Fans) eh nicht, denn die Chancengleichheit wird auf einem gewissen Level gewahrt, denn "viele andere dopen ja auch".
Um es abschließend mal zu sagen: Eigentlich ist es mir wurscht, was sich da einige selbst antun. Es ist gewissermaßen tatsächlich ihre Sache.
Aber ich muss auch nicht das Bild des sauberen Superstars adaptieren, sondern darf es sehr wohl in Frage stellen, gerade wenn so oft erstaunliche Muskelzuwächse und extrem niedrige Fettwerte (ich verstehe immer noch nicht, wie da eigentlich gemessen wird, wenn Körperfettanteile von unter 8% teils immer noch als "zu hoch" -
siehe Michael Beasley bei DraftExpress - angesehen werden, denn ein solcher Wert ist schon recht niedrig und gewiss nicht leistungsschmälernd, und Werte unterhalb von 5% wären für einige schon gesundheitsgefährdend) als völlig normal angesehen werden. Da lehrt mich die Erfahrung dann doch etwas anderes.