Wenn man die Wege zum ersten Titel der jungen Lebron, Jordan und Giannis spaßhalber (was anderes haben sie sowieso nicht nötig) vergleicht, sieht man auch, wie ähnlich sich die Wege der beiden GOATS sind und wieviel steiler eigentlich der erste Aufstieg von Giannis auf den Olymp war.
Jordan flog, nachdem er zunächst an den alternden Bucks gescheitert ist, immer gegen die legendären Celtics oder Pistons raus, welche jeweils drei Mal in Folge in die Finals zogen und dabei zwei mal gewannen. Dabei dauerte es auch (Bulls waren meist sehr low im seeding), bis da mal wirklich eine Serie bei rauskam gegen diese Teams und sie dann letztlich eigentlich die vorgezogenen Finals waren. Er verlor also letztendlich drei mal gegen den späteren Champ und zwei Mal gegen den Finalsverlierer, bevor die Bulls dann die Pistons entthronen konnten (als Jordan frische 28 war übrigens...).
James verlor auch zunächst gegen die gealterten Pistons, die er dann im Folgejahr besiegen konnte, bevor er dann natürlich chancenlos gegen die legendären Spurs verlor. In den Folgejahren flog er gegen den späteren Champ aus Boston, sowie die Finalsverlierer Magic und Celtics in ihrem letzten guten Jahr, bevor er dann zu den Heat ist und dann auch erst noch einmal gegen die Mavs verlieren musste, bevor der Durchbruch kam mit Mitte 27. Also im Prinzip identisch mit Jordan drei mal gegen den späteren Champ und zwei mal gegen den Finalsverlierer ausgeschieden.
Giannis dahingegen ist eher gegen die kleineren Contender bzw. junge Teams relativ früh geflogen (Chigago, Toronto, Boston) bevor er dann gegen die Finalisten Toronto (Champs) und Heat (relativ kurz) randurfte, bis dann schon der große Wurf gelang.
Wieso Jordans Aufstieg im Nachhinein teilweise etwas "verklärt" wird, ist vielleicht, weil es zeitlich perfekt in dieses Narrativ passt, dass der individuell beste Spieler der Liga (das hatten schon die Celticsspieler damals gesagt) zunächst immer gegen diese Überteams verliert bis er sie dann schlagen kann, weil sein Team inzwischen auch gewachsen ist. Er hat sich seiner Nemesis also selbst entledigt und dann selbst Jahrelang seine Gegner terrorisiert. Giannis hatte nichts vergleichbares, die Nets waren nicht voll besetzt und zu neu, im Westen waren die Lakers und Clippers ebenfalls durch Verletzungen frühzeitig ausgeschieden. Und Lebrons erste Championships kamen in der Phase zwischen der erneuten Boston-Lakers Rivalität und dem Aufstieg der Warriors. Deshalb wird für seine Legacy auch eher der Sieg gegen die Warriors, die seinen inzwischen wieder Cavs so überlegen schienen (4-2 im Vorjahr, 3-1 Führung 2016), so hoch angerechnet, nicht die Championship gegen Oklahoma City.