Bei der WM 2018 hat man an sich stark gespielt, die Tore sind halt nicht gefallen. Und man kassiert vor lauter gewinnen wollen blöde Tore gegen Südkorea und Mexiko, als deutlich stärkere Mannschaft. Hatte aber auch da schon mit Löws offensichtlichen Defiziten bei der Teamtaktik zu tun, man brachte die PS vor den Strafraum aber nicht in Toraktionen.
Sehe ich nicht ganz so. Gegen Mexiko hat man spätestens nach 10 Minuten gesehen, was das Problem im deutschen Spiel ist. Wenn Kimmich nur nach vorne unterwegs ist, Khedira auch nur nach vorne rennt und Kroos eben Kroos ist, kann man mit einem simplen Diagonalball auf die rechte Offensivseite eine riesengroße Lücke nutzen. So ist ja auch das Tor gefallen. Löw hätte das erkennen müssen, wenn er es nicht tut, erwarte ich, dass ein Khedira das erkennt und sich zügelt, bzw. dass Boateng (rechter IV) oder Neuer eingreifen. Oder das Müller eingreift, verbal und/oder, indem im Zweifelsfall er als Rechtsaußen mitmacht.
Zum zweiten Spiel hat Löw eigentlich den richtigen Schluss gezogen und mit Rudy eine defensive Sechs aufgestellt, der sich aber dummerweise schnell das Nasenbein zerdeppert hat.
Mexiko war für mich ein ganz klares taktisches Versagen von Trainer und Team, alles andere (und auch dieses Versagen) läuft für mich unter "ich weiß es nicht, ich kann es nicht beurteilen, ich bin zu weit weg, aber irgendwas MUSS da vorgefallen sein." Löw hat es zum ersten mal bei einem Turnier nicht geschafft, eine eingeschworene Truppe zu bilden. Dass er mit dem Rauswurf von Müller, Boateng, Hummels und Khedira die Hierarchie über Bord geworfen hat, spricht auch dafür und war im Grunde richtig, nur muss man sich halt überlegen, wer dann anführen soll und ob die das können. 2010, 2012, 2014 mag flache Hierarchie funktioniert haben, aber da hatte man genug wirkliche Leader im Team.