Kürzlich gelesene Literatur - Belletristik


Mahoney_jr

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"Effingers" - Familienroman, Industrialisierung Deutschland, Kaiserreich und Antisemitismus. Find's super. Vielleicht weil es das literarische Brennglas für meine Spielesessions mit Victoria 3 ist.
 

DunKing

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Eigentlich ein cooler Thread, der bisher sehr unter meinem Radar geflogen ist.

Ich lese allgemein viel, zurzeit ist mein Hauptfokus auf ‚Lord of the rings‘, welches ich mit meinem Bruder lese und diskutiere. Für ihn ist es das erste Mal, ich kenne alle Werke Tolkiens schon.

Ich bin wieder aufs Neue überrascht und beeindruckt, wie gut die Bücher sind. Das world building mit eigener Mythologie, Geschichtsschreibung, Sprachen etc. ist in seiner Fülle und Detailgrad unerreicht. Aber ich liebe tatsächlich auch die Sprache Tolkiens. Für mich ist er ein Meister seines Fachs, der sich auch vor den klassischen Weltliteraten nicht zu verstecken braucht.

Dies wird mE teilweise etwas verkannt, da er halt über Elben und Zauberer schrieb.
 

Gladio

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Ich lese allgemein viel, zurzeit ist mein Hauptfokus auf ‚Lord of the rings‘, welches ich mit meinem Bruder lese und diskutiere. Für ihn ist es das erste Mal, ich kenne alle Werke Tolkiens schon.
Ich hoffe du liest den Herrn der Ringe in englischer Sprache, oder zumindest in der älteren Übersetzung in deutscher Sprache. Die Neuauflage mit neuer Übersetzung ist sehr sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man die deutschsprachige Erstübersetztung gelesen hat.
 
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DunKing

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Ich hoffe liest du den Herrn der Ringe in englischer Sprache, oder zumindest in der älteren Übersetzung in deutscher Sprache. Die Neuauflage mit neuer Übersetzung ist sehr sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man die deutschsprachige Erstübersetztung gelesen hat.
Ich habe die Bücher schon in der Originalsprache gelesen und kenne auf Deutsch sowohl Carroux als auch Krege. Letzteren finde ich in der überarbeiteten Version auch völlig in Ordnung.
 

Mahoney_jr

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Ich habe mir vorgenommen, wieder etwas mehr Romane zu lesen. Vor dem Einschlafen gehen üblicherweise besser die leichteren Dinger.

Drei Krimis die mir gefallen haben, in aufsteigender Begeisterung:

Marc-Uwe Kling mit "Views" - etwas drüber, aber schön snackable und Kling kann imho auch Krimi. Aufgrund der aktuellen Themen eine nette Sache
Jakob Nolte mit "Die Frau mit den vier Armen" - echt gut. Eigentlich "nur" ein richtig deutscher Krimi Marke Tatort. Aber dann doch etwas mehr, mit Innenschau von unterschiedlichen Persönlichkeiten, dir mir wirklich gut gefallen hat.
Lavie Tidhar mit "Mahor" - Israel als Gangster/Polit-Thriller. Bisschen Geschichte, bisschen Politik, bisschen Korruption, bisschen Cops, bisschen Drogen. Auch aus aktueller Sicht wirklich spannend und gut.

Nun geht es aber wirklich in Richtung Romane und das wird nicht so leichte Kost:

Ich bin mit der Buchpreisgewinnerin angefangen: "Guten Morgen, wie geht es dir?" und habe mir zudem noch ein Exemplar von "Die Projektoren" gegönnt. Ersteres klingt wirklich interessant, ist aber auch gut und schnell wegzulesen. Zweiteres ist ein harter Knochen, aber Clemens Meyer umrahmt einfach unglaublich vieles: Kriege auf dem Balkan, Karl May, Deutschland. 1.000 Seiten.. ein größeres Projekt.
 

Seoulsaram

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Ich bin mit der Buchpreisgewinnerin angefangen: "Guten Morgen, wie geht es dir?" und habe mir zudem noch ein Exemplar von "Die Projektoren" gegönnt. Ersteres klingt wirklich interessant, ist aber auch gut und schnell wegzulesen. Zweiteres ist ein harter Knochen, aber Clemens Meyer umrahmt einfach unglaublich vieles: Kriege auf dem Balkan, Karl May, Deutschland. 1.000 Seiten.. ein größeres Projekt.
Ich lese ja auch sehr viel und bin immer froh über Tipps und habe mir das Buch eben mal angeschaut. Ich finde das Buch hört sich bisschen danach an, dass man alles abdecken wollte und dann daraus ein Roman konstruiert hat. Kann sicher gut sein, aber kann auch mächtig in die Hose gehen und bisschen geläuterte Rechtsradikale mitreinbringen entspricht auch bisschen dem Zeitgeist der Preisverleiher. Allgemein bin ich doch eher kritisch freue mich aber auf dein Feedback.
 

Jerry

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Clemens Meyer klingt auf jeden Fall nach einem sehr sympathischen Zeitgenossen, da kriegt man richtig Lust auf das Buch. Aber wahrscheinlich war selbst dieses Aufführen am Ende wirtschaftlich sinnvoll.
 

Mahoney_jr

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Ich lese ja auch sehr viel und bin immer froh über Tipps und habe mir das Buch eben mal angeschaut. Ich finde das Buch hört sich bisschen danach an, dass man alles abdecken wollte und dann daraus ein Roman konstruiert hat. Kann sicher gut sein, aber kann auch mächtig in die Hose gehen und bisschen geläuterte Rechtsradikale mitreinbringen entspricht auch bisschen dem Zeitgeist der Preisverleiher. Allgemein bin ich doch eher kritisch freue mich aber auf dein Feedback.

Ich lese parallel, beides auf ihre Weise gut.

Das zweite Kapitel in Projektoren scheint eine frühere Kurzgeschichte, die mit aufgenommen wurde. "Die Nacht im Bioskop".

Man ahnt es zuerst gar nicht, aber es geht um das Massaker von Novi Sad im zweiten Weltkrieg. Teilweise spielt es in einem Kino als Ort der Flucht und Ruhe während draußen die Juden und Serben zusammen getrieben und unter dem Eis der Donau ertränkt werden. Das ahnt man als unwissender Leser aber nur, weil der Schrecken eher wie ein Schnitt in einem Film für FSK 6 ausgeblendet wird und am Ende bleibt unwirkliches Trauma, so als ob jemand versucht, das alles zu vergessen. Schon sehr gut.

@Jerry
Ich hatte vor der Verleihung gekauft, weil nur noch "16 verfügbar" waren laut Händler. Wollte das gerne gebunden und nicht auf dem E-Reader haben und sowieso kaufen. Weil ich dachte, ich bekomme es vielleicht nicht später, wenn es gewinnt, hatte ich es schon besorgt.

Nach seinem Auftritt und Interview bleibt mir wohl nur, Künstler vom Werk zu trennen ;)

Den Gewinner hab ich nur gekauft, weil es gewonnen hat, nach der Wahl. Das ist mir vorher nicht aufgefallen. Ist wirklich schön, wirkt neben den Projektoren aber wie ein kleines Kammerspiel.
 
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Gladio

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Dennis E. Taylor

Bobverse
(Bisher erschienen)
-Ich bin viele
-Wir sind Götter
-Alle diese Welten
-Himmels Fluss

Als ich das erste Mal den Roman "Ich bin viele" der Bobverse Reihe in die Hand nahm, dachte ich bei mir selbst: "Das kann eigentlich nur schlecht sein".

Ein Informatiker und vorzeige Nerd (Robert "Bob" Johannson), der sich dazu entschließt nach seinem Ableben in Kryostase versetzten zu lassen und kurz darauf tatsächlich bei einem Unfall auf dem Weg zu einer Sci-Fi Con (schon mal super nerdig) in Vegas ums Leben kommt.

Das nächste was Bob wahrnimmt ist sein Bewußtsein, doch etwas stimmt nicht mit ihm. Er muss entsetzt feststellen, dass sein Körper nicht mehr existiert und sowohl sein Geist als auch seine Erinnerungen, durch moderne Technologie, aus seinem Körper extrahiert worden sind.
Er ist jetzt, 117 Jahre nach seinem Tod, eine biologische K.I. die in einem Computer fortbesteht.

Mit Hilfe eines Spezialisten (Dr. Landers) lernt Bob sich, anders als weitere Versuchspersonen, erstaunlich schnell an die neuen Begebenheiten einzugewöhnen. Scheinbar ist sein früheres Leben als Loner ihm dabei entgegengekommen. Das Persönlichkeitsprofil seines vergangenen haptischen Lebes hilft ihm, mit der permanent Einsamkeit in seinem neuen Dasein wesentlich besser umzugehen als allen anderen Probanden.

Die Gesellschaft des Jahres 2133 unterscheidet sich ebenfalls wesentlich von der heutigen Gegenwart. Auf großen Teilen des nordamerikanischen Kontinents herrscht seit rund 100 Jahren eine theokratische Diktatur. Wissenschaftliche Forschung wird stark eingeschränkt. Die bevorstehende Erforschung fremder Welten dient nur den Machtkämpfen zwischen den verbliebenen Großmächten, den Vereinigten Staaten von Eurasien, China, der afrikanischen Republik, Australien und dem brasilianischen Reich.

So erfährt Bob mit der Zeit auch warum er wiedererweckt wurde. Er soll die Kontrollheinheit einer Von-Neumann-Sonde werden. Eines interstellaren Satelliten der in der Lage ist autark Entscheidungen zu treffen und entsprechend zu handeln. Ziel ist es die menschliche Kolonisation anderer Sonnensysteme vorzubereiten. Nach zahlreichen Sabotageversuchen gelingt tatsächlich der Start der Von-Neumann-Sonde, welcher einen weltweiten Konflikt auslöst, der in einem Atomkrieg endet.

Hier beginnt nun die eigentliche Reise unseres Protagonisten Bob. Um nochmal auf meinen Anfagssatz zurück zu kommen. Sechs Jahre später und mittlerweile den vierten Roman beendet, kann ich mit Fug und Recht behaupten, wie falsch ich doch mit meinem ersten Gedanken lag.

Steven E. Taylors Bobverse ist eine Hommage an die Popkultur, eine Mahnung an die Vernunft und Blick in eine mögliche Zukunft in der die menschliche Zivilisation an ihrer eigenen Unvernunft scheiterte.

Für mich persönlich eines der besten Roman Reihen seit Isaac Assimovs Foundation Zyklus, Tad Williams's Otherland Romanen und Stephen Kings Dunkle Turm Saga.
 
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