Kaufanreize und Warnungen - Neuerscheinungen


Lendenschurz

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Placebo – Battle For The Sun

Die Band hat in diesem Forum keinen guten Stand – ist mir aber auch ziemlich egal. „Battle For The Sun“ ist ein ausgesprochen gutes Album geworden. Mit Steve Forrest sitzt nun ein bedeutend jüngerer Drummer hinter dem Schlagzeug, und diese Verjüngungskur hat sich voll ausgezahlt: Operation gelungen, Patient quicklebendig! Forrest verleiht der Band einen dynamischeren Sound, was dem Album hörbar guttut.

Bisher waren es vereinzelte Perlen, die auf Placebo-Alben herausstachen – diesmal ist es die Dichte an guten Songs, die mich überzeugt. Es gibt eigentlich kein Füllmaterial, es zieht sich ein Faden durch das Album, und doch kann jeder Song sehr gut für sich selbst stehen. Die vorab veröffentlichte Radiosingle „For What It’s Worth“ ist dabei fast noch das schwächste Glied in der Songkette.

Wie bei jedem Album wird auch diesmal experimentiert. So hört man diesmal neben sehr unterschiedlicher Instrumentierung mehr, mitunter schwere Gitarren („Julien“) – vermutlich als Komplement zu dem neuen Drumming, das bedeutend mehr Raum bekommt. Auch wenn die Melancholie noch immer dominant ist („Come Undone“, „Happy You’re Gone“ …), sind doch auch bedeutend mehr „fröhlichere“ Songs dabei („For What It’s Worth“, „Ashtray Heart“, „Bright Lights“).

Bisher 9/10.

So, dann mal meine Meinung dazu. Ich sehe das etwas anders, nämlich schlechter. Prinzipiell wird hier einfach das allermeiste mit einer Gitarrenwand zugekleistert, so dass Krawall entsteht, der nicht mal wirklich Druck ausübt. (Als gegenbeispiel hierzu sei auf "the bitter end" verwiesen, was deutlich dynamischer ist) Nur laut können die meisten anderen auch. Die meisten Stücke wollen mir bislang nicht wirklich gefallen, lediglich einzelne Songs sind stark. Textlich ist es relativ eintönig und weniger überzeugend, aber das stört mich persönlich sowieso eher selten.
Der Titelsong gefällt mir, da der Rhythmus da mal aus dem Breitwandgitarren-Gebolze heraus variiert wird, "the never-ending why" bringt wirklich mal Tempo und Druck mit rein, ansonsten gibts bislang noch das ein- oder andere gute Element in den einzelnen Songs zu entdecken.
Zu dem Vorgänger "Meds", der wirklich gut war, kein Vergleich.

Bislang eher so 6/10

ach ja, und:
sind doch auch bedeutend mehr „fröhlichere“ Songs dabei („Ashtray Heart“, „Bright Lights“).
:crazy:
bis auf nen gefälligen Melodieverlauf ist bei bright lights nun nix "fröhlicher" als sonst. ("a heart that hurts is a heart that works" panik:)



Ach ja, wo wir grad beim Thema sind.

The Sounds - Crossing the rubicon
ist sicher auch Geschmackssache, allerdings trifft das meinen Nerv ziemlich gut. Da könnten mindestens 8,5/10 drin sein. :)
 

The Great

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Auch die Kritiker sind einer Meinung: 8/10 bei Spiegel online, 4,5/5 bei DER Plattenbibel allmusic.com (das haben da Coldplay noch nie, U2 gerade 2 x geschafft).

So hoch/besonders ist die Bewertung in Höhe von 4,5/5 Sternen bei allmusic.com auch nicht. Elvis Costello hat für 6 seiner ersten 7 Alben 5/5 bekommen (zurecht, übrigens :D).
 

liberalmente

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So hoch/besonders ist die Bewertung in Höhe von 4,5/5 Sternen bei allmusic.com auch nicht. Elvis Costello hat für 6 seiner ersten 7 Alben 5/5 bekommen (zurecht, übrigens :D).


also nichts gegen costello, aber das rückt die ansonsten doch harten bewertungen (beim überfliegen habe ich nur sgt. pepper und die meisten anderen beatles alben mit 5/5 gesehen, meisterwerke wie "Aenima" von tool oder "oh, inverted world" von den shins haben 4,5, andere meisterwerke wie "chutes too narrow" von den shins oder "lateralus" von tool, um mal bei den beiden genannten bands zu bleiben, jeweils 4,0) in ein anderes licht.


bist du zufällig der chefredakteur von allmusic.com? :skepsis:
 

Bratfisch

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So, dann mal meine Meinung dazu. Ich sehe das etwas anders, nämlich schlechter. Prinzipiell wird hier einfach das allermeiste mit einer Gitarrenwand zugekleistert, so dass Krawall entsteht, der nicht mal wirklich Druck ausübt. (Als gegenbeispiel hierzu sei auf "the bitter end" verwiesen, was deutlich dynamischer ist) Nur laut können die meisten anderen auch. Die meisten Stücke wollen mir bislang nicht wirklich gefallen, lediglich einzelne Songs sind stark. Textlich ist es relativ eintönig und weniger überzeugend, aber das stört mich persönlich sowieso eher selten.
Der Titelsong gefällt mir, da der Rhythmus da mal aus dem Breitwandgitarren-Gebolze heraus variiert wird, "the never-ending why" bringt wirklich mal Tempo und Druck mit rein, ansonsten gibts bislang noch das ein- oder andere gute Element in den einzelnen Songs zu entdecken.
Zu dem Vorgänger "Meds", der wirklich gut war, kein Vergleich.

Bislang eher so 6/10

Ich gebe dir in einem Punkt bisher Recht: "Meds" ist besser. Da gefällt mir inzwischen jeder Song ausnahmslos. Geile Platte sozusagen.
Aber bei "Battle of the Sun" geht es mir ähnlich wie mit vielen Alben, die zu meinen Lieblingen gehören: je öfter gehört, desto besser gefällts.
Wenn Meds eine 10/10 bei mir ist, dann ist Battle of the Sun eine gut 8/10 mit Potenzial nach oben.
Ich habe übrigens die Limited Box und kann sagen, dass das unplugged Konzert aus Angkor Wat gut ist, aber auch sehr kurz. Dafür ist die Doku recht interessant. Die andere DVD habe ich noch nicht geschaut.
 

Max Power

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bis auf nen gefälligen Melodieverlauf ist bei bright lights nun nix "fröhlicher" als sonst. ("a heart that hurts is a heart that works" panik:)
als ich das schrieb, hatte ich noch nicht die Zeit gehabt, mich mit den Lyrics auseinanderzusetzen. Trotzdem gehört der Song von der Melodie und vom Rhythmus her zu den "positiveren" Songs im Placebo-Katalog, ohne Frage. Gerade zwischen zwei "typisch melancholischen" Songs wie "Devil in the Details" und "Speak in Tongues" kommt das besonders gut hervor, finde ich.

Ich hab das Album auch bewusst nicht mit "Meds" vergleichen wollen, weil sich beide Alben zwar nach Placebo, aber eigentlich ganz unterschiedlich anhören. Ich will momentan auch nicht abschätzen, ob mich "Battle For The Sun" in drei Jahren noch so mitreißen kann wie es "Meds" tut. Aber für den Moment bin ich zufrieden.

"Ashtray Heart", "Speak in Tongues" und "Breathe Under Water" (das hat doch eine nette Dynamik, oder nicht, Lendenschurz? ;)) gehören für mich auch locker zu den besten Songs, die Molko & Co. bislang abgeliefert haben.
 

twinpeaks

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Bob Dylan - Together Through Life

Der große Bob bewegt sich hier meist im musikalischen Terrain seiner letzten beiden Alben, wobei der Blues- und Country-Einschlag wohl noch größer ist. Vielleicht liegt es daran, dass es sich um ein Dylan-Album handelt, aber mich hat nicht einmal das Akkordeon so richtig gestört - obwohl das für mich neben der Blockflöte das schlimmste Instrument ist, das je erfunden wurde. Mir jedenfalls gefällt Bobs neuestes Werk.

Anspieltipps:

Life Is Hard

If You Ever Go to Houston


The Mars Volta - Octahedron

Die Band selbst hatte ihr Werk ja als "akustisch" angekündigt, und wenn man damit v.a. "ruhig" assoziiert, so stimmt das durchaus - gerade im Vergleich zu den anderen Alben. So viele Akustikgitarren waren jedenfalls noch auf keinem Album von Mars Volta zu hören, aber sie meistern auch diese Aufgabe mit Bravour und festigen damit ihren Status als eine der interessantesten und vielseitigsten Bands unserer Zeit.

Anspieltipps:

Since We've Been Wrong

Cotopaxi

Vom vielleicht besten Lied, "Desperate Graves", ist leider gerade kein Video aufzutreiben ...

PS: Falls sich jemand am Jan-Wigger-Geschwätz erheitern will: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,631863,00.html
 
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Furiosa

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Nach der ersten Jahreshälfte Zeit für ein kleines persönliches Zwischenfazit, meinetwegen alles als Kaufanreiz zu verstehen. :rocky:

1. Archive - Controlling Crowds

Wie schon zuletzt im "was ihr hört ihr..." - Thread erwähnt konnten Archive mich bisher am meisten begeistern 2009. "Bullets" sticht neben "Dangervisits" als Highlight heraus. Wobei hier sowieso alles ganz toll ist, selbst die Rap-Parts fügen sich nahtlos ein, die Ausstrahlung von mehr 12 Jahren Banderfahrung ist omnipräsent.
Weiterer Anspieltipp ist "Whore", was mich angenehm an Portishead in der Zeit vor ihrem Monster "Third" erinnert. "Controlling Crowds" braucht sicher 5-6 Durchläufe bis es seine wahre Größe entfalten kann, läuft aber mittlerweile rauf und runter bei mir. 9/10


2. The Decemberists - Hazards of love

The Decemberists, nach Arcade Fire sowas schon sowas wie eine Lieblingsband, enttäuschen auch dieses Jahr nicht. Auf der Spur nach dem perfekten Popsong waren sie ja lange genug, in "Crane Wife" gab es dann schon eine Nacherzählung eines japanisches Volksmärchens als Überbau und genau diese Idee eines Konzeptalbums wurde weiterentwickelt. Auch wenn der glasklare Pophit diesmal fehlt funktioniert auch jeder Song eigenständig betrachtet prächtig. Das Album als Gesamtwerk ist dennoch rätselhafter als frühere Werke, der Sound rockiger, durch verteilte Rollen beim Gesang, Vorahnungen und Rückblicke, wiederkehrende Motive ausgefeilter. 9/10, der Thron von "Picaresque" wackelt jedoch nicht.

Anspieltipps:
"The Wanting Comes in Waves"
The hazards of love 3 (Revenge!)
The queen's rebuke/The crossing


3. The Thermals - Now we can see

Ein im Prinzip klassisch rockendes Gitarrenalbum, dass mit Hits und den wunderbarsten Melodien nur so um sich wirft. Ich weiß nicht welcher Trick es genau ist, aber mich bekommen sie damit im Minutentakt.
Viel gibt youtube nicht her, aber immerhin das Video zu "Now we can see" und eine gelungene Live-Version von "we were sick". 8,5/10


4. Bat for lashes - Two Suns

Natasha Khan a.k.a. Bat For lashes brachte dieses Jahr ihr zweites Album raus. Das sie sich diesmal Yeasayer an Bord geholt hat um den Sound zu verfeinern hat hört man beispielsweise an den wunderbaren Trommeln beim Opener "Glass". Mit "Daniel" gibt es auch noch eins der besten Musikvideos des Jahres zu bestaunen. Ein Duett mit Scott Walker rundet das Ganze ab, vielleicht das heimliche Highlight zum Schluß - eine musikalische Atmosphäre, die auch gut in den "club silencio" von Mulholland Drv. gepasst hätte.
Für Jeden, der mit PJ Harvey, Tori Amos oder Beth Gibbons´ Soloplatte was anfangen kann ist "Two Suns" unbedingt zu empfehlen. 8/10
(das Berlin-Konzert im Mai wurde leider abgesagt und erstmal aufs Jahresende verschoben *seufz*)


5. Anthony and the Johnsons - The crying light

Kann mich der Bewertung von Who, der hier eh meist sehr tolle Sachen vorstellt, nur anschließen.
Who schrieb:
Antony Hegarty ist der Sänger und hat einfach eine so dermaßen unglaubliche Stimme dass du aus dem Staunen nicht mehr herauskommst. Schlicht eine Offenbarung, dazu unglaublich tiefsinnige Texte die mit ganz grandioser Poesie daherkommen. Damit ich nicht nur einfach weiter mit Superlativen schmeiße darft mal wer anders, um mal etwas aus der FAZ zu zitieren :

"...man kann kaum glauben, dass solche unsagbar traurigen, zugleich schwerelosen Lieder möglich sind. Das kann man nicht gebrauchen, ich wüsste jedenfalls nicht, wozu. Und weil ich Antony nicht brauche, werde ich nicht mehr ohne ihn leben können."
Zwar nicht mein Favorit in diesem Jahr, aber möglicherweise ein Album, das noch weit länger nachwirkt als die bereits erwähnten. ?/10

"Another World"


6. Metric - Fantasies

Fantasies heißt das mittlerweile vierte Album der Kanadier um Frontfrau Emily Haines. Den ganz großen Ohrwurm-Hit gibt es gleich zu Begin mit "Help I'm Alive". Die Single-Auskopplung "Sick Muse" steht dem in Nichts nach, zieht in punkto Eingängigkeit sogar nochmal die Geschwindigkeit an. Den letzten Anspieltipp liefert "Front Row", warum dieses schreckliche Hintergrundbild für youtube gewählt wurde weiß ich allerdings nicht. panik:
Insgesamt hätte das Album vielleicht die ein oder andere zackige Idee mehr vertragen können, die Melodien überzeugen aber weitesgehend und im Gegensatz zu den Yeah Yeah Yeahs wurde 2009 das Niveau der Vorgängeralben gehalten. 8/10


7. Klez.E - Vom Feuer der Gaben

Nach vielen Kommentaren, die in Richtung "weinerlich" und "zu kitschig" gingen war ich im Vorfeld schon etwas skeptisch. Eine unberechtige Sorge, Klez.E spielen 2009 alles an die Wand, was deutschsprachigen Alternativerock angeht. Extrapunkt für das Einbauen der Textzeile "Liebst du mich dann Lieb ich dich" ohne dass das schlager- oder tomtemäßig (was ja im Grunde das Gleiche ist) klingt. 8/10

Wir ziehen die Zeit
Madonna


9. The Dø - A Mouthful

Glücklicherweise gibt es mit Go TV noch sowas wie anständiges Musikfernsehen. Und zum Glück lief das an die Cardigans erinnernde "On my shoulders" vor 2-3 Monaten bei denen rauf und runter. Bin dadurch auf die französische Indiepopband "The Dø" gestoßen. Deren Album "A Mouthful" ist zwar schon aus dem letzten Jahr, wurde aber bis vor kurzem nicht in Deutschland veröffentlicht. Neben den eingängeren Popsongs steht die Band aber auch für Vielseitigkeit und Einfallsreichtum. "Queen dot kong" als Beispiel, ebenfalls toll: "Aha". 8/10


9. Sophie Hunger - Monday´s Ghosts

Ein weiteres Album, dass zwar schon älter ist, aber erst dieses Jahr den Weg nach Deutschland gefunden, diesmal aus der Schweiz. Sophie Hunger heißt die Dame und glänzt mit einer betörenden Stimme sowie Songs, für die es nur schwer treffende Worte geben kann. Diese sind beinah durchweg in englischer Sprache geschrieben, ein zauberhaft rührendes Highlight bietet jedoch "Walzer für Niemand", das bislang stärkste deutschprachige Lied in diesem Jahr. "Bald bin ich nichts / Und das, was dann bleibt / Ist Deine Wenigkeit."
Das Potenziel scheint beinah endlos, auch wenn es hier noch nicht durchweg abgerufen wird folgende zwei Highlights:
Rise and Fall
Round and round
8/10


10. Wintersleep - Welcome to the night sky

Um es kurz zu beschreiben: emotional gefärbter Rock, der in den besten Momenten an Aereogramme erinnert.
Mein Highlight auf der Platte: "dead letter and the infinite yes". Weiterer Anspieltipp: Weightly Ghosts
7,5/10


11. Marissa Nadler - Little Hells

Nadlers Stimme ist nicht greifbar, verliert jegliche Bodenhaftung. Ihre Songs sind oft nur durch eine erhaben gepickte Gitarre getragen. Die verträumt sehnsüchtige Leichtigkeit in der Musik erinnert auch an Anthony and the Johnsons oder an Joanna Newson würde sie schneller auf den Punkt kommen - im Gegensatz zu Marissa Nadler klingen all die Norah Jones Lieder, all die Songs von Dido oder Katie Melua nach harmloser Fahrstuhl-Musik. 7,5/10

Heart Paper Lover


12. The Dears - Missiles

The Dears schweifen gerne aus, pefektionieren ihre Songs akribisch, verbrauchen beinah jegliche Saite oder Klaviertaste die zur Verfügung steht um zum Ziel zu gelangen. Missiles wurde so zu einem Album dem man jede investierte Arbeitsminute anhört, bleibt aber im Grunde dennoch Popmusik. Vielleicht etwas melodramatischer als der Rest, vielleicht an einigen Stellen zu dick aufgetragen, exemplarisch eine Stelle aus Crisis 1 &2: "It's a suicide mission that has us by the balls". 7/10

Anspieltipps:
Crisis 1 & 2
Dream Job
Disclaimer
Money Babies


13. Maximo Park - Quicken the heart

Im Gegensatz zu Franz Ferdinand, die es doch recht klar nicht in meine Auswahl schaffen, machen Maximo Park weiterhin Spaß. Überragend ist das zwar alles schon seit 2005 nicht mehr, die clubtaugliche Explosivität ist aber glücklicherweise weiterhin auf ihrer Seite. 7/10

Wraithlike
The kids are sick again


14. The Pains of being pure at heart - The Pains of being pure at heart

Angenehm unzeitgemäß klingt diese Newcomer-Band aus Brooklyn, die Songs sind denkbar simpel ohne das es negativ belegt wäre, der Sound versprüht eine einzigarte Leichtigkeit. Die Platte ist schön, ohne Zweifel, um auch noch alle möglichen Schubladen aufzumachen: Indiepop meets shoegaze meets Raveonettes mit mehr Gitarren meets the smiths... 7/10

Ganz nach Sum 41: all killer no filler
A Teenager in love

Young Adult Friction


15. Sunset Rubdown - Dragonslayer


Hab die CD noch nicht alzu lange, eine höhere Platzierung dieses Nebenprojekts von Wolf Parade - Frontmann Spencer Krug wäre sonst zweifelsfrei möglich. Für mich immernoch eine der eindrucksvollsten Stimmen im Geschäft, auch nach wenigen Durchgängen bin ich schon hin und weg. ?/10

Silver Moons
Idiot Heart

---

Das wäre dann meine Halbjahresliste, ebenfalls erwähenswert:

Morrissey - Years of Refusal
Zum ersten Mal gefällt mir ein Morrissey Soloalbum fast durchweg. Tipp: I´m throwing my arms around Paris

Trail of dead - The Century of self
Knapp am cut gescheitert. // Insatiable Two

Beirut - March Of The Zapotec / Realpeople Holland
Leider deutlich schwächer als frühere Werke, ein klares Highlight immerhin mit La Llorona

Niccokick - The good times we shared, were they so bad?
Jugendliche Leichtigkeit, die ebenfalls an "the pains of being pure at heart" erinnert - kenne nur ein paar Songs über youtube, diese sind aber gar nicht verkehrt. // the poet

Dredg - The Pariah, The Parrot, The Delusion
Catch without Arms und El Cielo waren Meisterwerke, das aktuelle Album ist nur noch gut. Information wird wohl schon sehr bekannt sein mittlerweile.

Lily Allen - It´s not me, It´s you
Album geht durchaus in Ordnung, "The Fear" ist schon ein guter Popsong, Text leider recht platt.

---


Noch nachzuholen aus Jahreshälfte 1:

A Hawk and a hacksaw, Placebo, Dirty Projectors, Mars Volta, Wilco, Malajube und und und ;)
 

theGegen

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Randbelgien
Wurde von mir bereits im "was hört ihr gerade.." Thread angesprochen und als grosses Madness comeback prognostiziert.

Und das ist es auch. In der normalen Version 15, in der Deluxe 22 echte Popperlen. Stilistisch orientiert an der Postskaphase der frühen bis mittigen 80er zeigt sich die Band bei ihrem dritten Album seit der Reunion 1999 von ihrer allerbesten Seite.
Kein einziger Schwachpunkt, grossartige Melodien, die Madness-üblichen opulent-kruden Arrangements, tiefschwarzer Humor - alle Zutaten sind da und das Menü ist mehr als vorzüglich. Meilenweit entfernt von Abzocke-Comebacks anderer 80er Grössen gibt es hier 22 Popsongs auf absolutem Weltklasseniveau und im echten Madnessound, in Originalbesetzung und grandioser Spielfreude.

Und es rentiert sich: gingen die ersten beiden Comebackalben noch eher unter (das zweite, doofe "Dangermen sessions" auch völlig zurecht), feiern sie mit "The liberty of Norton Folgate" ihre höchste UK-Albenplatzierung seit "7" im Jahre 1981. Platz 5, sogar höher als "Rise and fall" seinerzeit mit "Our house" als Smash-Hit-Single.
Auch die Kritiker sind einer Meinung: 8/10 bei Spiegel online, 4,5/5 bei DER Plattenbibel allmusic.com (das haben da Coldplay noch nie, U2 gerade 2 x geschafft). Und sie haben alle Recht: ein schweinegeiles Album.

10/10, keine Frage. Album des Jahres-Titel schon jetzt so gut wie sicher. Und - für die die Madness ein bisschen kennen: Ja, es IST die beste Madnessplatte seit 1981. Definitiv.

Kann mich dem nur anschließen. Hatte mir die normale Version von meinen Töchtern zum Geburtstag schenken lassen - hatte aber erst kürzlich die Muße, sie mir am Stück durchzuhören. Alles aus einem Guss - kann man straight von vorne bis hinten durchhören, ohne dass es auch nur 1 Minute langweilt.
 

Max Power

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hier mal ein paar Sachen, die ich in letzter Zeit gehört habe:

Black Stone Cherry - Folklore and Superstition

Wow! Was die vier Herrschaften aus Kentucky hier abliefern, ist absolute Klasse. Das Werk ist eigentlich aus 2008 und ist mein neuester Spontankauf - beim kurzen Durchhören im Shop hat mich das Album sofort überzeugt. Black Stone Cherry liefern hier feinen Southern Rock und bedienen sich dabei einflussreichen Bands wie Lynyrd Skynyrd und AC/DC. Furztrocken produziert (da hatte wieder mal Bob Marlette seine Finger im Spiel), kommt "Folklore and Superstition" auch fast ohne balladesken Stoff aus, und wenn die Jungs mal tatsächlich etwas ruhigere Töne anschlagen, will ihnen das nicht unbedingt zu Gesicht stehen ("Things My Father Said"). Leider habe ich nur 3 Studioversionen bei Youtube gefunden, ansonsten lediglich ein paar Liveversionen. Ich bin ich jedenfalls sehr überrascht und gebe starke 9/10.

Anspieltipps: Blind Man, Long Sleeves, Please Come In, The Bitter End (live), The Ghost of Floyd Collins (live)

Dredg - The Pariah, The Parrot, The Delusion

Alice hats schon richtig angerissen - mit den Vorgängern als Referenz kann das neue Werk nicht ganz mithalten. Absolut gelungen sind wieder die stimmungsvollen, kurzen Instrumentals - "Drunk Slide", "R U O K" und vor allem das grandiose "Long Days and Vague Clues" kleben etwas zwiespältige Songs, die etwas zu oft in Kitsch und Pomp abdriften, aneinander. "Information" fällt eher in diese Kategorie, ist aber ein derart fieser Ohrwurm, das man da noch mal ein Auge zudrückt. "Saviour" und "I Don't Know" zeigen dann doch sehr eindrucksvoll, dass die Band auch sehr spannend sein kann. Insgesamt ein etwas durchwachsener Output, der an manchen Stellen Achselzucken hervorruft, nur um im nächsten Moment zu begeistern. Ich bin hin- und hergerissen, gebe am Ende 7/10.

Anspieltipps: Information, I Don't Know, Saviour, The Pariah, Drunk Slide (instrumental), Long Days and Vague Clues (instrumental, hier in einer Live-Version)

Green Day - 21st Century Breakdown

Der Weg von "American Idiot" wird hier konsequent fortgesetzt: weg vom Punk, hin zum Poprock-Mainstream. Schon lustig, sich hinzustellen und zu jammern, dass man durch das letzte Album von der Punk-Szene "verstoßen" wurde und dann im Anschluss ein solch zwiespältiges Werk abzuliefern. Vieles auf "21st Century Breakdown" ist absolut radiotauglich - das muss ja nicht schlecht sein, aber oft schiebt man den Punk zu weit in die Ecke und verlässt sich auf Kitsch und ein wenig Pathos. Dass sie den Spagat beherrschen, zeigen Songs wie "Viva La Gloria" oder "Murder City", aber große Songs, wie man sie auf "American Idiot" noch stellenweise fand ("Give Me Novocaine" oder "Whatsername" seien hier genannt), habe ich hier noch nicht gefunden. Abgerundet wird das ganze leider durch teilweise wirklich seichte Lyrics. Hier wird wohl der neuen, jungen Fanschaft, die mit "American Idiot" entstand, schön artig in die Hände gespielt, mein Fall ist es nicht unbedingt. 5/10.

Anspieltipps: Viva La Gloria, 21 Guns, Murder City, The Static Age
 

twinpeaks

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13. Maximo Park - Quicken the heart

Im Gegensatz zu Franz Ferdinand, die es doch recht klar nicht in meine Auswahl schaffen, machen Maximo Park weiterhin Spaß. Überragend ist das zwar alles schon seit 2005 nicht mehr, die clubtaugliche Explosivität ist aber glücklicherweise weiterhin auf ihrer Seite. 7/10

Wraithlike
The kids are sick again

Das neue Album von Franz Ferdinand finde ich auch eher schwach, und auch bei Maximo Park bin ich deiner Meinung. Nicht schlecht, vom Sound her wieder etwas rockiger - aber es fehlen halt doch (meist) die unwiderstehlichen Hooks und Melodien, die Maximo Park sonst ausgezeichnet haben.

Ansonsten habe ich noch "Kingdom of Rust" der Doves nachzutragen. Die Doves waren meiner Meinung nach schon immer eine Band, die zu viele Lieder hatte, die nur vom patentierten Britpop-trifft-Psychedelica-Sound lebten, aber auf ihrem neuen Album gibt es erstaunlich wenig Füller, wenn auch vielleicht nicht den einen großen Song, den andere Platten zu bieten hatten.
 
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Max Power

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Drei neue von mir:

Julian Plenti - Skyscraper

Wer zum Teufel ist denn Julian Plenti?! Berechtigte Frage. Hinter dem komischen Namen verbirgt sich niemand anderer als Paul Banks, Sänger der erfolgreichen Formation Interpol. Wüsste man das nicht, könnte man der Platte getrost den Stempel "dreist kopiert und abgekupfert" verpassen. "Skyscraper" fühlt sich manchmal an wie eine Sammlung von Interpol-Outtakes, verbreiten Songs wie "Games For Days" doch ohne Frage den typisch kühlen Interpol-Charme. Auch sonst sind einige Parallelen erkennbar, zum Beispiel der Synthie-Einsatz beim Opener "Only If You Run". Nichtsdestotrotz zeigt Banks auf seinem Solodebüt mehr Mut zum Experiment als bei seiner Hauptband. Für einen Titelsong ist "Skyscraper" ausgesprochen minimalistisch, aber sehr atmosphärisch ausgefallen, und "On The Esplanade" ist gar ein reiner Akustiksong geworden. Der absolute Übersong, wie man ihn auf jedem Interpol-Album findet, ist aber leider nicht dabei. Das Album ist in jedem Fall ein Grower, aber Interpol-Kenner gehen sowieso nicht davon aus, dass alles sofort ins Ohr geht. 7,5/10

Anspieltipps: Only If You Run, Games For Days, Unwind, Fly As You Might

Chevelle - Sci-Fi Crimes

In den USA sind Chevelle seit Jahren eine ganz große Nummer im Alternative Rock, hierzulande wird auch der mittlerweile fünfte Longplayer nicht mehr für den Durchbruch sorgen. Das ist verdammt schade, denn "Sci-Fi Crimes" ist ein verdammt tolles Album geworden und reiht sich im Bandkatalog bei mir an einer starken zweiten Stelle hinter dem überragenden 2002er Werk "Wonder What's Next" ein. Die Eckpfeiler bleiben weiterhin eine potente Rhythmussektion und Pete Loeffler's grandioser Gesang, wobei der Chef der Band aus einer Schnittmenge von Maynard James Keenan und Jared Leto heraus agiert. "Sleep Apnea" ist der vielleicht druckvollste und beste Opener im Genre seit langem. "Mexican Sun" und "Shameful Metaphors" sind potentielle Hitkandidaten, "Fell Into Your Shoes" und "Letter From A Thief" sind typische Chevelle-Trademark-Songs, die phasenweise richtig fesseln. Schönheitsfleck: so toll wie sich "Sci-Fi Crimes" in Hälfte eins präsentiert, so stark fällt das Album gegen Ende hin ab. Unterm Strich 9/10

Anspieltipps: Sleep Apnea, Fell Into Your Shoes, Jars, Mexican Sun, Letter From A Thief

Arctic Monkeys - Humbug

Eins sollte man wissen, bevor man "Humbug" in den Player legt: produziert wurde das Werk von ... Josh Homme. Wer hätte das gedacht? Man stelle sich einen Monkeys-Song mit QOTSA-Einschlag vor - da kann eigentlich nur was geniales rauskommen, oder? Die Antwort ist eher jein. Die Monkeys verlieren beim dritten Album endgültig, was viele am Debüt so mochten: wirklich frech und unbekümmert klingt "Humbug" nämlich nicht mehr, hingerotzt ist da rein gar nichts mehr. "My Propeller" leitet das Album ein und bereitet auf das neue Album vor: etwas sperrig und nicht wirklich eingängig. Trotzdem überzeugt der Song nach mehrmaligem Hören mit schönen Gitarrenläufen, und das ist es auch, was auf einige der Monkeys-Songs 2009 zutrifft: sie gehen nicht sofort ins Ohr, sondern entfalten sich mit jedem Durchlauf etwas mehr. Die erste Single "Crying Lightning" trägt dann ganz klar die Handschrift von Homme - schwere Gitarren, tiefe Bässe und flottes Drumming. Man kann das fast schon "Stoner Rock mit dem Gesang von Alex Turner" nennen. Dieses Bild zieht sich durch den Großteil des Albums. "Secret Door" und "Potion Approaching" lassen dann doch durchblicken, wie die Monkeys auf dem Debüt geklungen haben. "Humbug" ist eine klare Weiterentwicklung der Band. Wer einem Album auch gerne etwas länger Zeit gibt und mit Josh Hommes Arbeit vertraut ist, wird sicher auf seine Kosten kommen. Mir gefällts. 8,5/10

Anspieltipps: My Propeller, Crying Lightning, Cornerstone, Potion Approaching, Dance Little Liar
 

twinpeaks

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Drei neue von mir:

Julian Plenti - Skyscraper

Klingt beim ersten Hören ganz nett; hat mich jetzt allerdings auch nicht vom Hocker gehauen.

Chevelle - Sci-Fi Crimes

Auch da habe ich reingehört. Die Nähe zu Tool ist deutlich - macht aber insgesamt einen recht guten Eindruck, die Band.

Mit den Arctic Monkeys werde ich mich bei Gelgenheit mal ausführlicher beschäftigen.


The Dead Weather - Horehound

Jack White sitzt bei seinem neuesten "Side Project" am Schlagzeug, aber auch da macht er eine gute Figur. Das ist klassischer Rock 'n' Roll, wie ihn sonst heutzutage eigentlich kaum jemand macht. Unterstützt wird der gute Jack dieses Mal u.a. von Alison Mosshart (The Kills). Gelungenes Album, wie ich finde.
Anspieltipps: 60 Feet Tall, Treat Me Like Your Mother
 

torben74

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Third Eye Blind - "Ursa Major"

Wie die hier schon angesprochenen Chevelle und Dredg gehören Third Eye Blind zu einer Gruppe von Rockbands, die in den USA sehr bekannt sind, aber hier in Europa und besonders in Deutschland zumindest von der großen Öffentlichkeit nur am Rande wahrgenommen werden. Völlig zu Unrecht wie ich meine.

TEB haben nun ihr neues Album rausgebracht und es ist ein sehr hörenswertes. Gestartet ist die Truppe um Stephan Jenkins ja 1997 mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum, welches gleich ein wahres Monsterwerk war. Neben einigen richtigen Krachern (Losing A Whole Year, Semi-Charmed Life, Jumper) enthält es auch zwei Songs für den ewigen Rockolymp (How's It Going To Be, God Of Wine).
Danach folgten leider nicht so gute Alben, die teilweise richtige Song-Gurken enthielten.

Aber mit "Ursa Major" sind TEB wieder in der richtigen Spur. Ihr Markenzeichen sind ja flockige (im Guten Sinne) Rocksongs zum mitwippen und "arschbewegen" :) Die gibt es auf der neuen Scheibe auch zu hören. Aber insgesamt ist es doch auch ein ruhigeres Album, das man richtig gut durchhören kann.
ich kann die Platte auf alle Fälle jedem an Herz legen, der auf gute Musik steht. Zumindest sind Third Eye Blind auch ein Mittel gegen diesen ganzen Einheitsbrei a la Lady Gaga und Juli und DSDS und ....ach, ihr wist's ja selber :laugh2:

Hörtipps:
Can You Take Me, Sharp Knife, Why Can't You Be
 

le freaque

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Hab gar nicht den Eindruck, dass diese Bands hierzulande sooo unbekannt sind, das hören doch viele.Die neue 3rd eye blind gefällt mir ganz gut, die Chevelle im Songwriting durchaus, in der Produktion aber überhaupt nicht. Viel zu aufgeblasen, zu breitwandig, zu sehr auf dem Ultra-Breitwand-Compression-Bandwagon. Da geht jede Dynamik verloren, obwohl die Songs es durchaus hergeben würden.
Das Problem haben 3rdeye auch, aber nicht so schlimm.
 

le freaque

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Zurück zu meinem ureigenstem Metier: gepflegte Popmusik für Erwachsene mit einer gewissen Haltbarkeit abseits des Mainstreams.

Heute:

FUN. - Aim and ignite

"Fun." (der Punkt nach dem Bandnamen ist wohl wichtig) setzen sich zusammen aus dem Sänger der tollen "The Format" und dem Multiinstrumentalisten der ebnfalls sehr guten "Steel Train", beide leider Geschichte.
Die Band zieht das ganz grosse Register: Queen, Beatles, und Supertramp/ELO als Ureinflüsse, dargebracht im Gewand grosser 80er Bands wie Squeeze, Aztec Camera oder Split Enz.
Wem das nichts sagt, muss Fun. auch nicht hören, für den ist das auch nichts. Wem das aber sehr wohl etwas sagt, MUSS Fun. hören!
Grosse Melodien in opulentem Gewand - Fun. halten sich nicht mit Kleinkram auf und sie beherrschen das, was sie da tun nahezu perfekt: und dazu perfekt arrangiert von Pop-Genius Roger Manning.

Ganz grob gesagt sind Fun. die neuen Squeeze, aber in jeder Beziehung eine ganze Klasse besser - und ich mag Squeeze sehr.


Grosse Platte einer fantastischen "neuen" Band: 9/10 mindestens.
 

Max Power

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Brand New - Daisy

In einem der Vorab-Reviews stand zur Stilrichtung des neuen Albums: "they are either having the time of their lives or a nervous breakdown". Jetzt, wo ich das Album gehört habe, verstehe ich, was der Reviewer meinte. Brand New war ja schon immer eine schwer zu verdauende Band, schwer einzuordnen und niemals langweilig. Es war dieses leichtfüßige Seilspringen zwischen verschwiedenen Stilrichtungen und ein punktgenaues Songwriting, das die Band aus New York so spannend gemacht hat.

"Daisy", das nunmehr bereits vierte Album der Band, spannt den Bogen weiter. Weg von den teils epischen Rocksongs, hin zum Lauten. Verzerrte Gitarren, flottes Drumming und ein Jesse Lacey, der sich die Seele aus dem Leib schreit. Schon der Opener "Vices" bereitet den Hörer darauf vor, dass auf dem neuen Album nichts mehr so ist wie vorher: eine gute Minute lang hört man Klavierspiel und eine singende Frau, nur um plötzlich mit einem brutalen Break aus der Idylle gerissen zu werden. Was folgt, ist eine Mischung aus Post-Hardcore und Grunge, wer hätte das gedacht. Auch "Bed" hat seine Wurzeln im Grunge, und mit "Gasoline", "Be Gone" und auch "Sink" folgen später weitere wütende Ausbrüche. Dazwischen tummeln sich auch echte Perlen, wie etwa das sechsminütige "You Stole" - ein Trademark-Song der Band, vergleichbar mit früheren Werken: langsamer Beginn mit einer Gitarre und ruhigem Gesang, bis sich schön langsam alles steigert und nach drei Minuten explodiert, um danach wieder langsam abzusinken. Das ist Brand New, wie man sie kennt. Auch "Bought A Bride" versprüht den Charme, den die Band eigentlich ausmacht und hätte gut auf den Vorgänger "God and Devil are Raging Inside Me" gepasst hätte. Das Album endet dann furios: schon der Titeltrack vereint sämtliche Stärken der Band, "In A Jar" verbeugt sich wieder vor den 90er Jahren und der in schweren Bass getränkte Abschluss "Noro" bekommt die Balance zwischen Melodie und Aggression genau so hin, wie es sein sollte.

Unterm Strich ist "Daisy" ein spannender, innovativer Output. Hier und da hört man Anleihen von Nirvana, Nine Inch Nails und den Deftones, was ja keine schlechte Referenzliste sein dürfte. Brand New pendeln auf dem neuen Album zwischen Grunge, Post-Hardcore, Noise und ein wenig Industrial. "Daisy" kommt für Kenner der Band unerwartet daher und hinterlässt doch ein zwiespältiges Gefühl. Das Album braucht sicher viel Zeit, von daher gebe ich vorerst mal 7/10.

Anspieltipps: You Stole, Bought A Bride, Bed, Daisy, In A Jar, Noro


Three Days Grace - Life Starts Now

Das kritische dritte Album, und das bei einer Band, die gemeinsam mit dutzenden anderen Bands dieser Stilrichtung gerne in eine einzige Schublade gesteckt wird. Da kann dann nichts gutes dabei rauskommen, oder? Nicht ganz. "Life Starts Now" ist zwar keine Offenbarung und nicht mal eine Riesenweiterentwicklung, aber es ist doch ein gereifter Output, der neue Ansätze mit altbekannten Mustern vermischt.

Letztens habe ich über das neue Chevelle-Album geschrieben und dabei dessen Opener "Sleep Apnea" in den Himmel gelobt. Das sollte auch dem Opener auf diesem Album zustehen, denn "Bitter Taste" ist ebenfalls druckvoll mit einem schönen Riff und einem absoluten Killer-Refrain. Erwähnenswert ist auch das halbminütige Solo - jep, Three Days Grace haben Soli für sich entdeckt. So gut wie auf "Bitter Taste" funktioniert das bei anderen Tracks zwar nicht ganz, versprüht aber doch ein wenig Innovation - zum Beispiel bei der ersten Single "Break", die man ansonsten ganz genau so erwarten konnte. Ebenso "World So Cold", beherrscht der Song doch genau den Spagat zwischen Eingängigkeit und gesunder Härte. "The Good Life" ist ein netter Rocker mit einer schönen Dynamik und kann mit "Riot" vom Vorgänger verglichen werden.

Und dann kommt genau der Track, den man bei Howard Benson erwarten muss. Wenn Mr Benson ein Album mit seiner Produktion glattbügelt, schnappt er sich eben einen einzelnen Song, der dann besonders rauh rüberkommen muss - bei diesem Album ist es "Bully". Der Song kommt ziemlich vertrakt daher und ist mit einem Wort "creepy". Kritikpunkt ist hier Gontiers Lyrik - weinerlich, klischeebehaftet, inhaltslos. Dazwischen findet man - natürlich - mainstreamige Halbrockballaden en masse. "Last To Know" ist eine Pianoballade, die nur ganz, ganz, ganz knapp am Kitsch vorbeisegelt. "Lost In You" ist auch so ein typischer Radiosong, was ja an und für sich nichts schlechtes sein muss - im Gegenteil, der Song geht ins Ohr. Nur hat man das eben schon 217 mal gehört. Ähnlich verhält es sich mit "No More" und "Without You". "Goin' Down" ist dann wieder genau meine Wellenlänge - schnell, dynamisch, spannend. Gitarrenmäßig erinnert mich das im Refrain hier gar ein wenig an Offspring. Der Titeltrack steht dann wieder mal ganz am Ende, ohne zu begeistern.

Unterm Strich ist "Life Starts Now" genau das, was man sich von Three Days Grace erwartet hat - und ein bisschen mehr. Howard Benson hat das ganze wieder sehr aufwändig produziert, wobei er die eine oder andere Kante gerne belassen hätte dürfen, anstatt sie wieder sorgfältig rauszuschleifen. Ansonsten kann man nicht viel meckern - die Instrumentierung ist sehr gut und dass Adam Gontier ein Wahnsinns-Organ hat, ist auch bekannt. 8/10

Anspieltipps: Bitter Taste, The Good Life, Goin Down, Bully, World So Cold, Someone Who Cares
 

GHOSTDOG

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Muse - The Resistance

Aus der Amazon.de-Redaktion
Muse sind noch nie auf Nummer sicher gegangen. Jedes ihrer Alben war ein neues, spannendes Klangabenteuer, das dem Hörer anfangs einiges an Konzentration abverlangte. Auch The Resistance ist keine Fastfood-Platte, sondern originelle musikalische Filigrankunst. Als "entschlackter" und "elektronischer" kündigten Muse ihr fünftes Studioalbum im Vorfeld an, und tatsächlich klingt The Resistance deutlich reduzierter und weniger gitarrenlastig als der grandiose Vorgänger Black Holes & Revelations. Es sind zwar auch vereinzelt typische Muse-Riffgewitter wie "Unnatural Selection" zu finden, der Schwerpunkt liegt jedoch ganz klar auf ruhigeren und Keyboard-lastigeren Stücken. Ein Song wie "Undisclosed Desires" schlägt den Bogen zu Wave-Größen wie Depeche Mode, mit "Resistance" liefern die drei Engländer einen geschickt zwischen treibend und sphärisch pendelnden Mainstream-Rock-Hit ab, und auch ansonsten dominieren aufs Notwendigste reduzierte Arrangements und klare, einprägsame Melodielinien, die von Frontmann Matthew Bellamy nicht mehr ganz so oft im oberen Bereich seines beachtlichen Stimmumfangs gesungen werden. Selbst das großartige dreiteilige Epos "Exogenesis: Symphony" mit seinen Klassikeinschüben kommt schnörkellos und federleicht daher. Freunde der progressiveren, bombastischen Muse werden allenfalls beim stark an Queen und Led Zeppelins "Kashmir" angelehnten "United States Of Eurasia" an Alben wie Absolution erinnert. Die Band hat sich mal wieder spürbar weiterentwickelt, und erneut ist es für die Hörer eine Herausforderung, ihr auf ihrem Weg zu folgen.- Michael Rensen

Direkt am Anfang meiner Kritik wollte ich diese Kritik aus der Amazon-Redaktion hervorheben, da ich sie sehr treffend und aussagekräftig finde; sie entspricht auch meiner Meinung, ich kann mich dem zitierten also nur anschließen. Nun aber zu meinem Teil.

Muse ist für mich etwas Neues, es ist mein erstes Album. Vorher kannte ich nur wenige Stücke von ihnen, vor allem aber waren sie mir durchs Reinhören im Kopf geblieben. Ein Kauf schie sowieso nicht mehr weit entfernt, da bei mir "Origin of Symmetry" ganz oben auf der Liste stand. Aber dann kam plötzlich und völlig unerwartet ein neues Album raus. Natürlich habe ich das dann für den wohl besten Einstieg in die Welt von Muse gehalten, weil dann auch das Mitreden über Aktuelles möglich ist. Die alten Alben kann ich mir immer noch besorgen.

Und ich bin begeistert! Ganz, ganz tolles Album. Mit den Vorgängern kann ich es leider nicht vergleichen, aber das, was es auf diesem Album zu hören gibt, macht Lust auf mehr und ist auf ganzer Linie überzeugend. In irgendein Genre kann ich Muse nach wie vor nicht einordnen, aber feststeht, dass sie im Prinzip alle Genres vereinen.

Die Musik von Muse (auf diesem Album) ist sehr traurig, bedrückend und aufmunternd zugleich. Es wechselt immer hin und her zwischen harter Rock-Musik und sehr melancholischen Stücken, die einen in eine komplett andere Stimmung versetzen. Dieser Wechsel findet nicht nur zwischen einzelnen Stücken statt, sondern auch innerhalb bestimmter Songs wird fröhlich gewechselt, sodass man am Ende ganz verwirrt ist.

Die Reise beginnt mit "Uprising", einem hervorragenden Opener, der nicht leise beginnt, sondern einen direkt ergreift und fesselt. Kein einfacher Start. "Uprising" ist meiner Meinung nach eines der bedrückendsten Lieder auf dem Album, die Melodie ist schon sehr melancholisch, auch der Gesang wirkt sehr gefühlvoll, schon fast "leidend" und voller Trauer. Dennoch gibt es auch in diesem Songs etwas Positives, was die ernste Stimmung verbessert, da gegen Ende richtig schön gerockt wird (mit dem Publikum). "Resistance" folgt, ein schön poppiger Song, der nun wirklich alles mit sich bringt. Definitiv ein kleiner Höhepunkt auf dem Album. Auch das nächste Lied, "Undisclosed Desires", hat etwas von Popmusik und erinnert an U2, Depeche Mode usw. usf. Einfach ein richtig toller Mix aus allem, mit starkem Gesang und Refrain. Dann folgt mit "United States Of Eurasia" ein weiterer Höhepunkt, der auf jeden Fall sehr an Queen erinnert, aber keinesfalls wie eine Kopie wirkt, da nach am Schluss des Refrains der Stil von Muse beigefügt wird, indem man eine "arabische" Melodie dranhängt, die das Lied, welches auch perfekt beendet wird, zu einem kleinen Meisterwerk machen. Bei "Guiding Light" wird wieder viel Wert auf Gesang gelegt, solider Song, der irgendwie perfekt zum ganzen Verlauf des Albums passt und somit in keiner Weise stört, auch, wenn es stärkere Songs gibt. Dann kommt "Unnatural Selection", das beste Lied des Albums, neben "United States Of Eurasia". Laut anderer Rezensionen erinnert es sehr stark an die Vorgänger-Alben. Außerordentlich rockig am Anfang und am Schluss, in der Mitte auch sehr stark mit gutem Refrain. "MK Ultra" ist der nächste sehr rockige Song, der auch gefällt. "I Belong To You" ist auch nochmal ganz ordentlich, zwar nicht so rockig, aber dennoch sehr gut. "Exogenesis: Symphony Part 1 [Overture]" + "Exogenesis: Symphony Part 2 [Cross-pollination]" + "Exogenesis: Symphony Part 3 [Redemption]" fass ich als großes Experiment zusammen. Ist sehr, sehr gut gelungen mMn. Passt zur ganzen verträumten Stimmung und ist wirklich sehr künstlerisch.

Fazit: Ein grandioses Album, sowohl für Einsteiger als auch für Kenner. Besondere Musik für interessierte Zuhörer. Ein Kunstwerk.

9/10

Anspieltipps:

Unnatural Selection
United States of Eurasia
 

steb

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dem kann ich zustimmen.
ich verfolge muse seit "origin of symmetry". "absolution" hat für mich einen sehr, sehr großen stellenwert und befindet sich mit sicherheit unter den top10 meiner lieblingsalben aller zeiten, weil es mir zu dem zeitpunkt wahnsinnig viel bedeutet hat und ich es mit einigen schönen dingen in meinem leben verbinde.
mit "black holes" konnte ich wenig anfangen, war zwar auch wie bei "absolution" beim konzert und finde es ist ein gutes album, aber es hat mich einfach nicht so mitgerissen.
"resistance" ist wieder eher mein fall, an absolution kommt es nicht ran, aber ein großes album.
der einzige song, der mir widerstrebt ist dieses queen-lied, aber der rest ist klasse.:thumb:
 
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