Kaufanreize und Warnungen - Neuerscheinungen


le freaque

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Smithereens-2011

Ihr ungefähr 12tes Album in den letzten fünf Jahren, aber dieses ist ein echtes, mit eigenen, neuen Songs. Das Ergebnis ist vorhersehbar: altmodischer Collegerock a la REM und Bob Mould mit etwas mehr 60s drin. Ganz ok, aber sicher kein Meilenstein.

5/10
 

Auge

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Neues STATUS QUO Album "Quid Pro Quo"

alle alten Rock-Recken beehren uns dieses Jahr mit neuen Alben ...

MAGNUM legten Anfang des Jahres mit "The Visitation" sehr gut los, es folgten NAZARETH mit einem durchwachsenen "Big Dogz" und URIAH HEEP mit dem sehr starken und powervollen "Into The Wild", das von Mike Paxman produziert wurde ... dieser Mike Paxman hatte neben Francis Rossi auch beim neuen STATUS QUO-Album "Quid Pro Quo" die Finger im Spiel und man kann ohne Übertreibung sagen, die ROCKBAND Status Quo meldet sich eindrucksvoll zurück, kein Ausfall auf der Scheibe, es rockt und kracht ordentlich los, hier vier Beispiele, Killer-Songs :crazy::jubel::thumb::

http://www.youtube.com/watch?v=n96mpYSEub4

http://www.youtube.com/watch?v=9kBwwwzBrT8&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=md1Zst63Cuw

http://www.youtube.com/watch?v=jrMaAJy53sg

http://www.amazon.de/Quid-Pro-Quo-Status/dp/B004UC0OZK/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1306789278&sr=8-2

Quo haben ein Hammeralbum geschaffen, kein Ausfall, jeder Song klasse !
Ich freue mich schon riesig auf die Deutschland-Tour und natürlich auf "Wetten Dass", wo Thomas Gottschalk (selbst ein Riesen-Quo-Fan) ja zum Abschluss am 18.6. in Mallorca auf eigenen Wunsch mit Quo zusammen zu seinem Abschied abrocken wird und auch die neue Quo-Single Rock'n Roll'n You vorgestellt wird ...

und dann kommt auch noch das neue SAXON-Album "Call To Arms", Rocker-Herz, was begehrst Du mehr ...
 

steb

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was ich gerade neu entdeckt habe: alamo race track.
ganz große musik, wer interessiert ist, kann hier http://www.alamoracetrack.com/ mal reinhören, teilweise ruhig, teilweise folk, teilweise rockig, hat mich ziemlich umgehauen, weil bei den 3 alben kaum ein lied dabei war, das ich weitergeskipt habe, die sind auf jeden fall meine nächste anschaffung.
 

"El Terrible"

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Wer hat das neue Bon-Iver-Album gehört? Wird ja momentan ziemlich extrem gehypt, wenn ich da nur an die Pitchfork-Wertung von 9,5 denke. Fand den Vorgänger "For Emma, Forever Ago" ziemlich genial, wenn es auch ein paar Füller gab. Allerdings auch 2-3 Übersongs wie "Skinny Love" oder aus meiner Sicht auch "Creature Fear". Also musste ich mir natürlich auch das neue Album - schlicht und ergreifend "Bon Iver" genannt - kaufen.

Eins muss man sicherlich vorwegnehmen: Das Projekt Bon Iver bzw. Justin Vernons Gesang ist wohl so ein Love-It-Or-Hate-It-Ding. Manchen geht dieses "Weinerliche" wahnsinnig auf den Keks, andere berührt die Stimme einfach. Bei mir erreicht er Zweiteres, auch wenn ich mir das Album sicherlich nicht immer anhören kann. Man muss schon in einer entsprechenden, etwas melancholischen Stimmung sein.

Ich bin jetzt bei fünf oder sechs Durchläufen, und auch wenn das Ganze sicherlich noch wachsen wird, kann ich getrost sagen, dass "Bon Iver" ein tolles Album geworden ist. "Perth" ist ein grandioser Opener, der sich langsam steigert. "Holoscene" ist einfach wunderschön, genauso wie die Single "Calgary". Den krönenden Abschluss bildet "Beth/Rest", das in einem ungewohnten 80er-Stil daherkommt, aber keineswegs deplatziert wirkt, sondern eine andere Facette von Vernon zeigt. Davor gibt es einige Songs, die ich nicht als Füllmaterial bezeichnen möchte, die aber noch wachsen müssen. "Hinnom, TX" hat es mir aber jetzt schon angetan. Ich würde als ersten Eindruck 8/10 Punkten geben.
 

le freaque

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Red Hot Chili Peppers - I'm with you

Das erste Album nach Frusciante ist da. Ersetzt wurde er durch Josh Klinghoffer, der schon auf der letzten Tour als zweiter Gitarrist dabei war, ein guter Freund Frusciantes ist und von diesem selbst vorgeschlagen wurde.
Das hört man auch, Grundsätzliches hat sich bei den RHCP nicht so viel geändert, das Album steht im Wesentlichen in der Tradition der letzten drei Alben. Ein paar neue Stilaspekte gibt es aber doch, eher im poppigen Sinn. Produziert von Rick Rubin ist der Sound natürlich erstklassig, die Arrangements sind es auch, die Kompositionen selbst können da nicht immer ganz mithalten, sind aber nicht schwächer als auf der doch sehr aufgeblasenen §Stadium arcadium". Ich würde "I'm with you" hinter "By the way" und "Californication" einordnen, aber vor "Stadium..".

Im Einzelnen mit Hörbeispielen:
1. Monarchy of roses
Schön düster-psychedlische Strophe, gefolgt von "A walk in the park"-Refrain. Nett und tanzbar, aber auch ein bisschen billig. Gute Backings von Josh, immerhin zwei Zwischenparts, von denen der gleich zweigeteilte Zweite dann das Stück komplett nach oben hin rausreißt. 8,5/10 - dank der gelungenen zweiten Hälfte.
2.Factory of faith
Cooles Bassthema, geiler Bassound. Gute Backings von Josh, die Frusciantes sehr ähnlich sind (zieht sich durchs ganze Album). Der Refrain enttäuscht leider kompositorisch leicht. 7,5/10
3.Brendan's death song
Akkustikgitarre, das hat man bei den Peppers ja nicht so oft. Atmosphärisch sehr schöne Nummer. 9/10
4.Ethiopia
Funky vertrackte Strophe mit Gegentakt, das gefällt mir. Leider fehlt (wie oft auf dem Album) sowas wie ne Bridge, es geht von Strophe direkt in den Refrain, der dann nicht ganz das Versprechen halten kann. Der Zwischenpart ist dann wieder ganz cool und leicht jazzig. 8/10
5. Annie wants a baby
Nette Gitarrensounds, aber letztlich plätschert der Song so vor sich hin, eigentlich eine klassische B-Seite. 6,5/10
6.Look around
Yep, jetzt groovt es wieder, das tat auch Not, hier gibt es auch ne Bridge. Gute, sehr klassische Peppersnummer, die auf jedem Album ab "Blood, sugar, sex, magik" hätte sein können. Gekrönt von einem instrumentalen Police-ähnlichen Zwischenpart. Klare Single, gutes Ding und Flea groovt wie Hölle. 9/10
7. The adventures of rain dance Maggie
Die aktuelle Single. Sehr routiniert gemacht, aber doch seeehr erwartungsgemäß und kalkuliert. Trotzdem: nett ist es schon und ich mag die "My sweet Lord"-Gitarre über dem Refrain. 8,5/10
8. Did I let you know
Mal was Anderes: Latinrhythmen mit perlenden Gitarren, Trompetensolo und female Backings. Warum nicht? 8/10
9. Goodbye hooray
Zeit für mehr Funk, Shaftige Strophe, schön treibender Beat, guter Refrain, sehr gute Gitarrenarbeit. Extremst auf den Punkt gespielt (meine Fresse, wie machen die das?) und daher punchy wie sonstwas. Geiles Bassolo, dass in einen Fusion-Zwischenpart mündet und wieder auf die 12 mit dem Refrain rausgeht. Besser kann man sowas nicht machen. Super song. 10/10
10. Happiness loves company
Könnte auch von Madness ("The sun and the rain"-Zeit) oder Ray Davies sein. Klavierbetonte 60s-Pop Nummer. Purer Pop, aber passt trotzdem aufs Album und Kiedis zeigt, dass er mittlerweile auch sowas singen kann. 9/10
11. Police station
Es geht poppig weiter, groovy, aber melancholisch und mit vielen Major7-Akkorden. Sehr schöne Strophe, der Refrain hält nicht ganz mit. 8/10
12. Even you Brutus
Wieder viel Klavier, klingt ein wenig wie Maroon5 mit besserem Groove. Insgesamt aber eher so lala. 6/10
13. Meet me at the corner
Melancholische Nummer mit schönen, warmen 7er Gitarren. Josh übernimmt teilweise die Lead vocals und macht das sehr gut. Schöner zweistimmiger Teil zum Ende hin. 9/10
14. Dance, dance, dance
Der Name ist Programm. Wieder klare Disco-Anleihen, 'n bisschen Ethno ist auch dabei. Eher was für die Barfuß-Tänzerinnen, ich find's recht überflüssig. 5,5/10

Insgesamt ein gutes, abwechslungsreiches Album, dem so ein bisschen die großen Highlights fehlen (außer "goodbye hooray"), dafür gibt es auch keine wirklichen Ausfälle. "I'm with you" klingt warm und vetraut, einen Tick zu poppig vielleicht.
Glatte 8/10
 

Max Power

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wollte auch was zu RHCP sagen, aber Le Freaque hat das so schön zusammengefasst, dass ich da nicht viel hinzuzufügen habe :thumb:

Wobei ich "Even You Brutus" ganz nett finde. Meine persönlichen Highlights sind bisher "Monarchy of Roses", "Brendan's Death Song", "Goodbye Hooray" und "Police Station" sind. Klinghoffer ist ein netter Gitarrist - Frusciante kann er natürlich nicht ersetzen, aber dennoch ist "I'm With You" ein schönes Album geworden. Bin sehr zufrieden mit den ersten Eindrücken, mal sehen, wie lange das Album im Ohr bleibt.
 

The Great

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Sehr gut und informativ geschrieben und sogar mit Links! :thumb: Mehr davon, Le Freaque.

Ich habe schon in ein paar Songs reingehört, mehr dann heute Nacht nach dem Deutschland Spiel.
 

le freaque

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Wenn es wirklich zu jedem Song Hörlinks gibt und man weiß, dass sich noch ein paar mehr für die Band interessieren, macht das ja auch Spaß, eine detaillierte Besprechung zu verfassen.
Wenn man die Links erst mal selbst hochladen muss und es eher um Nischenbands geht, ist das Aufraffen immer so ne Sache. Ich finde aber grundsätzlich, dass dieser Thread zu wenig genutzt wird. Ich lese gern Plattenkritiken mit ein paar Hörbeispielen, auch aus "fremden Gefilden". Mir persönlich ist sowas lieber als das bloße Songposting wie im "was hört ihr gerade..."-Thread. Ich hab ganz gern ein bisschen "drumherum" Text, der neugierig macht (oder auch nicht).
 

torben74

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Eigentlich möchte ich da auch nichts mehr groß hin zu fügen.

"I'm with you" ist weitaus besser geworden als ich es befürchtet hatte.
Der neuerliche Abgang von Frusciante wurde besser kompensiert als erwartet. Ich denke, man sollte Klinghoffer einfach noch ein bissel Zeit geben. Der wird sich schon entwickeln.
Ich sehe es insgesamt so wie Le Freaque: die Platte ist klar besser als "Stadium arcadium", steht aber auch klar hinter "By the way" und vor allem klar hinter "Californication" zurück.
 

Max Power

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Everlast - Songs of the Ungrateful Living

Drei Jahre nach "Love, War and the Ghost of Whitey Ford" veröffentlicht Erik Schrody a.k.a. Everlast nun sein bereits 5. Soloalbum. Schon auf den Vorgängern hat er den Hip Hop kontinuierlich zurückgefahren und Akustikgitarren in den Vordergrund geschoben, und dieser Trend setzt sich auch auf diesem Album fort: viel Akustikgitarre, eindeutige Blues-Anleihen, nur vereinzelt HipHop-Beats. Ein Album, bei dem man sich den Sänger vorstellt, wie er auf der Veranda mit einem Glas Whiskey sitzt und mit der Akustikgitarre Lieder über Alltagsprobleme spielt.

Was die Texte angeht sind einige kritische Songs dabei, was Politik und Gesellschaft angeht. Der Wirtschaftskrise sind mehrere Songs gewidmet: "I Get By" könnte die ultimative Hymne für die aktuellen Wall Street-Proteste sein ("Got to keep the rent paid and the power on. I don’t trust the government, I don’t trust no cops. We dip and we dive and we socialize, we struggle and we strive just to stay alive. I get by, I barely get by") und übt dabei auch klare Kritik an der Politik ("The senator took a bribe in hand, he went and shipped my job to New Delhi") und an Obama, den Everlast ursprünglich unterstützt hatte ("I voted for some change and it’s kinda strange, now it’s all I got in my pocket"). Auch weitere Songs schlagen in diese Kerbe, so zum Beispiel "The Rain" ("I've been breakin my neck just to live correct. Keep my head above water, living check to check. I get no respect, I got no regard. Patience is a struggle when times is hard. Paper's in the shortage, tryin to pay the mortgage. I can't get to work, they repossess my car").

Ansonsten spult Everlast gekonnt seine Lieblingsthemen ab - Liebe, Beziehungsprobleme ("got a hole in my heart, got the guiltiest feeling, got a bottle of Jameson, that's how I keep dealing" /// "It's been a bit of a while since I've seen you smile, it's been too long, baby, what went wrong? Tell me when it went bad and how we could get back to the time we had"), Krieg, Religion und der liebe Alltag. Whitey Ford tritt diesmal nicht auf, aber vielleicht hab ich ihn auch übersehen ;)

Musikalisch bietet er wie gehabt seinen üblichen Mix aus Country, Blues und Hip Hop, wobei letzterer wie gesagt nur noch selten auftritt ("I Get By", "Moneymaker", "The Rain"). Manche Songs sind so typisch Everlast, dass man ihm fast schon Selbst-Plagiarismus vorwerfen muss - "Little Miss America" könnte auch "White Trash Beautiful 2" heißen. "Gone For Good", "Long Time", "Friday the 13th" und "I'll Be There For You" hat man auch so oder so ähnlich schon von Everlast gehört. Einziger Ausfall ist aus meiner Sicht "The Crown" - der Beginn mit dem Country-Riff hat definitiv Schlagercharakter undn der Refrain mag dann gar nicht zünden.

Nach ein paar Durchläufen kann ich sagen: SotUL ist ein gutes, aber kein überragendes Album geworden. Es bietet kaum Überraschungen, dafür auch keine Enttäuschungen. Everlast verlässt sich auf seine Stärken und spielt seine Trümpfe souverän aus. Fand man auf Everlasts ersten Album aber noch jede Menge Füllmaterial und nur ein paar Perlen, ist es jetzt fast umgekehrt - auch wenn keine Instant Classics wie "What It's Like" oder "Black Jesus" dabei sind. Kein "Album des Jahres", aber trotzdem sehr gelungene und abwechslungsreiche 52 Minuten. Wer Everlast kennt und mag, wird mit dem Album sicher auf seine Kosten kommen!

8/10

Anspieltipps:
Gone For Good
I Get By
Little Miss America
Long Time
Moneymaker
Some Of Us Pray
Even God Don't Know
 

le freaque

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Coldplay - Mylo xyloto

Vorabhoffnung: Coldplay haben alles erreicht, vielleicht besinnen sie sich ob prall gefüllter Konten wieder auf das, was sie wirklich können - das haben in den letzten Jahren ja selbst U2 so ein bisschen hingekriegt
Vorabbefürchtung: die kriegen es hin und machen das vierte Album in Folge, das schlechter als sein Vorgänger ist.

Na denn, auf ans Werk (die Zwischenspiele lasse ich weg):
1.Hurts like heaven - sehr merkwürdiger Sound, kein soo schlechter leichter Upbeatsong, aber was sind das für komische Delaysounds und hypercompressor über der Gesamtproduktion? Die Drums sind so sehr nach vorne gemixt, dass sie permanent verzerren. Keine schlechte Nummer, aber derart viel Breitwandkompression drauf, dass es man permanent am Anlagen-Equalizer rumdrehen möchte. Ist so unhörbar 3/10
2.Paradise - oha, klingt wie schlechter Pathossynthiepop mit synthetischen Handclaps.Wird nicht besser, auch nicht mit Gesang. Ein paar Ohohos zum Pseudo-Mitsingen, Synthiestreicher, keine wirkliche Gesangsmelodie...Quark, der auf Gazebo-meets-Thompson-Twins-meets-Cutting crew macht. Doof 3/10
3.Charlie Brown - so ganz allmählich sollte mal was kommen. Das hier ist die sich selbst erfüllende Prophezeiung: U2, aber eher ne B-Seite aus "Joshua tree" Zeiten. Inklusive Bono-Uuuuuhs und The Edge Gitarrensounds. Belanglos 3/10
4.Us against the world - endlich was ordentliches. Akustisch, nett, der Gesang klingt wie Justin Currie (Del Amitri) nach 12 Guinness und 2 Stunden Schlaf...aber zu gewollt. Trotzdem ganz ok...nee, doch nicht. Eigentlich ist auch die Melodie nicht gut, das positive Gefühl entsteht zu 80%, weil die Songs davor so übel waren. 5/10
5.Every teardrop is a waterfall - die erste Single. Blöder Dancepop-Ripoff des letzten Hits ohne dessen Hook, dafür wieder mit veritablen U2-Ripoff. 3/10
6.Major Minus - oh, Duran Duran, die haben ja auch ne halbwegs neue Platte auf dem Markt (und die ist erstaunlicherweise nichtmal übel). Bisschen Alarm und Killing Joke zu ihren Hitzeiten ist auch drin. Nette Retrosounds, aber wo ist der Song? 4/10
7.UFO - wieder mal akustisch, lustiger Gesangssound, sehr auf 4-Spur-Demo getrimmt. Passt aber irgendwo, die Sreicher sind auch nicht zu prätentiös. Nette, kurze Nummer 7/10
8.Princess of China - Duett mit Rihanna und genau so klingt es auch. Schrott, wie er gern im Abspann von Sportsendungen mit den "Bildern des Tages" gespielt wird. Das kann jede bessere Werbeagentur genau so produzieren. Gemessen an Parachutes und co eine komplette Bankrotterklärung. 1/10
9.Up in flames - Klavierballade ohne griffige Melodie und mit Sounds, die jedes zweite VST-Computerprogramm besser hinkriegt. Sorry, da hat Helene Fischer bessere Klavierballaden mit besseren Sounds und besseren Melodien (und besser singen tut sie auch). Überflüssiger "Song" ohne jede Grundidee, eigentlich eine Frechheit, gedehnt auf 3:13 1/10
10.Don't let it break your heart - "Where the streets have no name", gespielt von Keane und mit superduper Breitwandkompression drauf. Hätte ne 6/10 werden können, mit dem Breitwandmist,der jedes Hörvergnügen zunichte macht: 4/10
11. Up with the birds - keine so üble Ballade, die erste Hälfte wird ducrh nervige und viel zu laute Enosounds zerstört. Danach kommt mehr Band - typische Schlussnummer, um sowas wie "da schließt sich der Kreis" zu suggerieren. Funktioniert aber nicht wirklich, weil a) eben Eno die erste Hälfte pulverisiert und dem großen Pathos-Band-Schluss die Fantasie fehlt. 5/10

Zählen wir zusammen: 39 durch 11, wäre ne knappe 4/10. Dazu der Gesamteindruck, der eher eine ziemlich verärgerte 2/10 ist. Also sagen wir
3/10. Mit Abstand die schlechteste Coldplay-Cd, die alle Befürchtungen noch um ein gutes Stück unterschreitet. Kurz: ich mochte diese Band mal sehr gerne, aber das hier ist eine echte Sch...platte und ich glaube mittlerweile wirklich, dass Coldplay inzwischen eine wirklich durch und durch miese Band geworden ist, von der nichts mehr zu erwarten ist, jedenfalls nichts Gutes.
Die Parallelgeschichte zu U2 in den späten 80ern, nur noch viel schlimmer.

Von mir ein fetter "Warnung: NICHT kaufen, dies ist ein wirklich mieses Album" Button.
 

theGegen

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Randbelgien
Danke für die Warnung, aber ich hatte ohnehin nicht vor gehabt, dieses Album zu kaufen. ;)
Von den mir bis jetzt bekannten Stücken finde ich "Charlie Brown" und "Paradise" aber immerhin okay, so auf der Skala 5/10. Halt so mittel, nicht übel - aber auch nicht wirklich gut. Was sich aber nach unten hin korrigieren wird, wenn man das über irgendwelche Medien dauernd um die Ohren gehauen bekommt. (Ein Glück, dass ich kaum Radio höre).....

Nachtrag: so wie ich es Gonzalo Castro wünschen würde, wenn er von Bayer Leverkusen zu einem ordentlichen oder sympathischen Verein wechseln würde, so wäre es Will Champion zu gönnen, dass dieser erstklassige Drummer (in Relation zum erstklassigen Fußballspieler) irgendwoanders und vernünftig unterkommen kann, damit sein Können nicht derart verschwendet wird. Zum Beispiel könnte er von mir aus zu den Cure transferiert werden, denn die alten Helden haben es nach wie vor drauf und mit einem richtig guten Schlagzeuger könnten die Coldplay und Co sogar noch richtig den Hintern versohlen.
 
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steb

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Red Hot Chili Peppers - I'm with you

Das erste Album nach Frusciante ist da. Ersetzt wurde er durch Josh Klinghoffer, der schon auf der letzten Tour als zweiter Gitarrist dabei war, ein guter Freund Frusciantes ist und von diesem selbst vorgeschlagen wurde.
Das hört man auch, Grundsätzliches hat sich bei den RHCP nicht so viel geändert, das Album steht im Wesentlichen in der Tradition der letzten drei Alben. Ein paar neue Stilaspekte gibt es aber doch, eher im poppigen Sinn. Produziert von Rick Rubin ist der Sound natürlich erstklassig, die Arrangements sind es auch, die Kompositionen selbst können da nicht immer ganz mithalten, sind aber nicht schwächer als auf der doch sehr aufgeblasenen §Stadium arcadium". Ich würde "I'm with you" hinter "By the way" und "Californication" einordnen, aber vor "Stadium..".

Im Einzelnen mit Hörbeispielen:
1. Monarchy of roses
Schön düster-psychedlische Strophe, gefolgt von "A walk in the park"-Refrain. Nett und tanzbar, aber auch ein bisschen billig. Gute Backings von Josh, immerhin zwei Zwischenparts, von denen der gleich zweigeteilte Zweite dann das Stück komplett nach oben hin rausreißt. 8,5/10 - dank der gelungenen zweiten Hälfte.
2.Factory of faith
Cooles Bassthema, geiler Bassound. Gute Backings von Josh, die Frusciantes sehr ähnlich sind (zieht sich durchs ganze Album). Der Refrain enttäuscht leider kompositorisch leicht. 7,5/10
3.Brendan's death song
Akkustikgitarre, das hat man bei den Peppers ja nicht so oft. Atmosphärisch sehr schöne Nummer. 9/10
4.Ethiopia
Funky vertrackte Strophe mit Gegentakt, das gefällt mir. Leider fehlt (wie oft auf dem Album) sowas wie ne Bridge, es geht von Strophe direkt in den Refrain, der dann nicht ganz das Versprechen halten kann. Der Zwischenpart ist dann wieder ganz cool und leicht jazzig. 8/10
5. Annie wants a baby
Nette Gitarrensounds, aber letztlich plätschert der Song so vor sich hin, eigentlich eine klassische B-Seite. 6,5/10
6.Look around
Yep, jetzt groovt es wieder, das tat auch Not, hier gibt es auch ne Bridge. Gute, sehr klassische Peppersnummer, die auf jedem Album ab "Blood, sugar, sex, magik" hätte sein können. Gekrönt von einem instrumentalen Police-ähnlichen Zwischenpart. Klare Single, gutes Ding und Flea groovt wie Hölle. 9/10
7. The adventures of rain dance Maggie
Die aktuelle Single. Sehr routiniert gemacht, aber doch seeehr erwartungsgemäß und kalkuliert. Trotzdem: nett ist es schon und ich mag die "My sweet Lord"-Gitarre über dem Refrain. 8,5/10
8. Did I let you know
Mal was Anderes: Latinrhythmen mit perlenden Gitarren, Trompetensolo und female Backings. Warum nicht? 8/10
9. Goodbye hooray
Zeit für mehr Funk, Shaftige Strophe, schön treibender Beat, guter Refrain, sehr gute Gitarrenarbeit. Extremst auf den Punkt gespielt (meine Fresse, wie machen die das?) und daher punchy wie sonstwas. Geiles Bassolo, dass in einen Fusion-Zwischenpart mündet und wieder auf die 12 mit dem Refrain rausgeht. Besser kann man sowas nicht machen. Super song. 10/10
10. Happiness loves company
Könnte auch von Madness ("The sun and the rain"-Zeit) oder Ray Davies sein. Klavierbetonte 60s-Pop Nummer. Purer Pop, aber passt trotzdem aufs Album und Kiedis zeigt, dass er mittlerweile auch sowas singen kann. 9/10
11. Police station
Es geht poppig weiter, groovy, aber melancholisch und mit vielen Major7-Akkorden. Sehr schöne Strophe, der Refrain hält nicht ganz mit. 8/10
12. Even you Brutus
Wieder viel Klavier, klingt ein wenig wie Maroon5 mit besserem Groove. Insgesamt aber eher so lala. 6/10
13. Meet me at the corner
Melancholische Nummer mit schönen, warmen 7er Gitarren. Josh übernimmt teilweise die Lead vocals und macht das sehr gut. Schöner zweistimmiger Teil zum Ende hin. 9/10
14. Dance, dance, dance
Der Name ist Programm. Wieder klare Disco-Anleihen, 'n bisschen Ethno ist auch dabei. Eher was für die Barfuß-Tänzerinnen, ich find's recht überflüssig. 5,5/10

Insgesamt ein gutes, abwechslungsreiches Album, dem so ein bisschen die großen Highlights fehlen (außer "goodbye hooray"), dafür gibt es auch keine wirklichen Ausfälle. "I'm with you" klingt warm und vetraut, einen Tick zu poppig vielleicht.
Glatte 8/10

:thumb: schöne rezension. ingesamt kommt es mir eine spur zu gut weg, 7/10 hättens für mich auch getan, aber auf ein paar dinge, die du beschreibst muss ich mir beim nächsten mal hören mal genauer achten.

frusciante's abschied ist ein großer verlust, aber klinghoffer ist ein sehr guter musiker, ein bisschen schade, dass er sich nur per gitarre und vocals austoben kann, ich finde sein paradeintstrument ist eigentlich das schlagzeug.

hab mir eines dieser verdammt überteuerten tickets für die tour geholt, 85€ ist eigentlich wirklich nichtmehr tragbar, aber irgendwie konnte ich nicht widerstehen... bin mal gespannt, was sie live bringen.
 

Max Power

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Chevelle - Hats Off to the Bull

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"Hats Off to the Bull" ist das mittlerweile sechste Studioalbum vom Trio aus Chicago. Der Durchbruch in Europa ist den Loeffler-Brüdern (Gesang/Gitarre sowie Schlagzeug) und ihrem Schwager (Bass) bisher verwehrt geblieben, und daran wird auch das neue Album wahrscheinlich nichts ändern. In den USA sieht die Sache anders aus: die letzten vier Alben waren allesamt in den Top 15 der Billboard Charts vertreten, zwei davon in den Top 10. Gold und Platin gab es auch bereits.

Stilistisch bleiben sich Chevelle im Großen und Ganzen treu, wobei man aber auch einige Experimente gewagt hat. Das Songwriting und die Lyrics sind wieder einmal ganz fantastisch, Pete Loeffler hat sich wieder selbst übertroffen und glänzt nebenbei auch mit seiner stimmlich bisher besten Leistung. Die Songs wirken bis ins Detail ausgefeilt, und stilistisch lässt sich das Album am ehesten mit ihrem 2004er-Werk "This Type of Thinking (Could Do Us In)" vergleichen - keine schlechte Referenz, zählt dieses IMO doch zu den stärksten Alben im Chevelle-Katalog.

Nach ein paar Tagen Dauerbeschallung nun mein Urteil:

1) Face to the Floor
Zum Start gleich mal richtig Tempo. Ein typisch rockender Chevelle-Song, das Riff bleibt lange im Ohr hängen. Am besten passt hier ein Zitat von der Band selbst: "a pissed off, angry song about people who got taken by the Ponzi scheme that Bernie Madoff had for all those years". 8/10

2) Same Old Trip
Interessanter Aufbau und Rhythmus, aber zünden mag der Song nicht wirklich. Erwähnenswert sind hier die Background-Vocals, die die Schwester von Sänger Pete und Drummer Sam eingesungen hat. Insgesamt aber einer der schwächeren Songs. 7/10

3) Ruse
Perfekt. Das Stück, das mir nach dem ersten Durchhören am besten gefallen hat - good old Chevelle halt. Erneut schöne Riffs, sogar sowas ähnliches wie ein Solo und Pete Loeffler spielt hier sein ganzes sängerisches Spektrum aus. Kurz gesagt: richtig gut. 9/10

4) The Meddler
Stilistisch hätte dieser Song gut auf das 2002er-Album "Wonder What's Next", aus meiner Sicht das beste Chevelle-Album, gepasst. Etwas schleppend und vertrackt in den Versen, eingängig im Refrain. Ein typischer Chevelle-Song. 8/10

5) Piñata
Der Anfang ist recht brachial, vom Riff ist man fast an SOAD's "BYOB" erinnert. Im Gegensatz zu anderen Songs wird das Tempo hier gerade zum Refrain eingebremst - sehr abwechslungsreicher Song mit interessantem Aufbau, immer wieder wird das Tempo abrupt geändert. Bonus für den Refrain: "It's almost like you're breaking my piñata!" 8/10

6) Envy
Nachdem es zu Beginn des Albums eher flott dahingeht, beginnt "Envy" nur mit einer Akustikgitarre zu den Vocals, baut sich aber schön langsam auf, ehe der Song nach zweieinhalb Minuten auch Schlagzeug und Bass einsetzen und der Song Tempo aufnimmt. Gehört zu den absoluten Highlights am Album. 9/10

7) Hats Off to the Bull
Der Titeltrack ist vom Riffing her etwas härter ausgefallen und hätte vom Stil her gut auf "Vena Sera" (2007) gepasst. So ganz warm geworden bin ich damit aber bisher noch nicht. 7/10

8) Arise
Auch dieser Song passt in die "Vena Sera"/"Sci-Fi Crimes"(2009)-Schiene. Ruhiger und eingängiger als "Hats Off to the Bull", aber leider ähnlich durchschnittlich. 7/10

9) Revenge
Nach zwei eher durchschnittlichen Songs nun wieder ein Highlight. Einfach extrem stark von Anfang bis Ende. 9/10

10) Prima Donna
Der einzige komplett akustische Track. Bestenfalls Durchschnitt, für mich der schwächste Song am Album. 6/10

11) Clones
Der eingängigste Song des Albums hat sich ausgerechnet ganz am Ende versteckt. Schönes Riffing und schöner Text - zum Abschluss noch einmal ein klassischer Chevelle-Song 9/10

Dazu haben ees die beiden iTunes-Bonustracks mittlerweile auf Youtube geschafft:

12) Indifference
Wie "Prima Donna" komplett akustisch, aber aus meiner Sicht noch schwächer und somit verdient nicht auf dem Standard-Album. 5/10

13) Glimpse of the Con
Okay, hier muss ich mich ärgern. Finde es sowieso nervend, dass die iTunes-Käufer immer noch einen Bonus bekommen - aber wenn es ein richtig guter Song wie dieser ist, ist es wirklich ärgerlich. Hätte es locker aufs Album schaffen können! 8/10

Fazit:
Ich bin mit großer Spannung und Hoffnung an das Album herangegangen, und meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. Mit"schuld" ist hier wohl auch Produzent Joe Barresi (der übrigens auch das neue Tool-Album produziert!), der dem Album eine perfekte Produktion verpasst hat und der Band damit das richtige Gewand verleiht und nach zwei eher schwächeren Alben wieder zurück auf den Pfad der Erleuchtung führt. Pete Loeffler muss noch einmal hervorgehoben werden, der als Songwriter ein extrem hohes Level erreicht hat und stimmlich immer die perfekte Mischung findet. Ich würde ihn gesanglich irgendwo zwischen Maynard James Keenan und Chino Moreno einordnen, wenn das irgendwem hilft ;)

Unterm Strich bleiben Chevelle damit eine der spannendsten und abwechslungsreichsten Rockbands aus den USA. Für mich persönlich ist "Hats Off to the Bull" ein später, aber aussichtsreicher Kandidat für mein Lieblingsalbum 2011.

8,5/10
 

twinpeaks

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Nada Surf - The Stars Are Indifferent to Astronomy

Die ersten vier, fünf Lieder sind großartig; der vorwärtsdrängende Opener "Clear Eye Clouded Mind", die Melodien und Hooks bei "Waiting for Something" und "Jules and Jim", das verhalten beginnende und sich fast schon zur Hymne steigernde (mitsamt halbem Stadionrock-Gitarrensolo) "When I Was Young". Die zweite Hälfte des Albums fällt demgegenüber leider ein wenig ab. Da drohen die Lieder manchmal zu ähnlich zu werden in ihrer Struktur, ihren Melodien. Schade auch, dass mit "Let the Fight Do the Fighting" das einzige Lied, das sich von Sound und Tempo her deutlich von den anderen absetzt, eher enttäuschend ist. Dennoch meiner Meinung nach insgesamt ein sehr gelungenes Album, das Nada Surf in jedem Fall wieder deutlich und vor allem durchgängig (worin eben auch ein gewisses Problem liegen mag) rockiger zeigt als der (grandiose) Vorgänger Lucky.
 

le freaque

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Na dann, die neue Ärzte, einer muss es ja machen... ;) Nachdem der geschätzte austrische Kollege Max Power ja eher wenig angetan war und mir die Single samt EP auch nicht so richtig zusagte, war ich ein wenig ängstlich. Immerhin sind die Ärzte eine Legende im positivsten Sinn, es wäre schade, wenn sie keine lebende, sondern eine untote wären. Na dann. Trotzdem gekauft, kauf ich ja immer seit der Reunion und da es vermutlich eh das letzte Ärzte-Studioalbum zumindest für lange Zeit ist...was soll's?

Vorweg: ich finde es grandios, dass die Band zu jedem Song ein Video gemacht und in ihren youtube Kanal gestellt hat, das macht Kritiken ja auch viel nachhörbarer und man erkennt manchmal auch besser die Intention des Songs. Meist sind es zwei (ein Bandvideo und ein Animationsvideo, manchmal drei, wenn es als Single vorgesehen ist)
Auf geht's:

1. Ist das noch Punkrock
Farinsong. Klassische Farin PopmeetsPunkrocklosgehnummer mit schöner Strophe und Bridge, Refrain etwas schwächer. Thematisch und musikalisch aber als Opener völliig ok 8/10.

2. Bettmagnet
Bela. Typisch Bela im Sinne von "Friedenspanzer" oder "Leichenhalle"...oder seinen Solosachen. Aber nicht so lustig wie die genannten Beispiele, eben eher wie die Solosachen. Aber ganz ok 7/10

3.Sohn der Leere
Rod. Soll wohl 90s Gothic sein. Ist aber Schei*e, richtiger Mistsong, den man so nicht veröffentlichen dürfte. Einen Pluspunkt für guten, curigen Bassound. Darum noch 3/10

4.TCR
Farin. Klassiches Metalruff a la Revelations (Maiden), danach typisch Farin angepunkte Strophe. Synthiepopbridge, dann wieder Revelations...nett. Schöner Text und grandiose Schlussminute, die den kompletten Musikbetrieb mit all seinem "wir sind wie ... , bloß völlig eigenständig" sehr schön auf die Schippe nimmt. Ärzte, wie sie gehören 9/10.

5.Das darfst du
Bela. Farins Gitarre im Video ist nicht schön. Das ist auch so ziemlich das Bemerkenswerteste an diesem Song, der nicht bervt, aber auch nicht kickt. Bisschen Düsterpoprock ohne Höhe- oder Tiefpunkte. 5/10

6. Tamagotchi
Rod. Powerpop-60s-Melodie a la Fountains of Wayne oder Gigolo Aunts. Viele 7er und Dur-Moll-Fic*erei plus Moog-quietschesynthies (die nerven latent, gehen aber noch durch). Ich mag sowas gern, wird aber nicht jedem so gehen. Hübsche Akkordwechsel. 8/10

7. M&F
Farin.Jetzt ist Dischko mit zugehörigen Streichern und Foxtrott-Refrain. Nette Persiflage auf ähnlich geartete Hits z.B. der Killers u.ä.. ...Oh, schöner Castagnetten-Baccara-Zwischenpart über Erasuremelodien. Die Gimmicks machen's rund und reissen es raus , so werden aus 6 am Ende sogar noch knapp 8/10

8. Freundschaft ist Kunst
Bela. Distortionvocals mit Breitwandgitarren...naja. "Ich häng mit Künstlern ab, da weiss ich, was ich hab" ist aber ne nette Zeile. Belas Problem ist einfach, dass 1 Minute reinhören reicht, Zwischenparts etc kann er einfach nicht. So ist es eben immer etwas langweilig. 6/10

9. Angekumpelt
Rod. Klassischer Popsong, schöne Harmonien, sehr schöne Strophenmelodie, wieder sehr 7er-orientiert und dadurch mit natürlichem 60s-good vibrations-Feeling. Superrunder Song, alles komplett richtig, sicher ne Single und ein sehr sehr schönes, sympathisches social network bashing. Bisher bester Song, bin ein bisschen verliebt. 10/10

10. Waldspaziergang mi Folgen
Farin. Old school Indie rock a la Ocean colour scene, also mit R&B-Einflüssen im Sinne von Ten years after, Hendrix plus Motown beat, bisschen Cream ist auch drin. Sehr schön produziert (Gitarren- und Orgelsound), die Komposition kann nicht immer ganz mithalten. 7/10

11. Fiasko
Farin. Cool, Strophe NDW a la Grobschnitt/Grauzone/frühe Ideal mit Phaserbass, dann in Bridge und Refrain gutes Geholze.Kurz und sehr geil. 10/10

12. Mistsück
Bela. Alternative country mit Cure-Anleihen, sowas mögen sie ja immer mal ganz gerne. Bela hat bei sowas schon Charme, cooler Text. Komposition eher mäßig, aber der derbe Text und die überzeugende Interpration machen am Ende 7/10

13. Das finde ich gut
Rod. Der Mann ist aber mächtig im 60er Modus. Am Ende eine lärmige Interpretation von Smokey Robinson u.ä.. Also fast schon eher späte 50er. Nicht so gut wie Rods Stücke davor auf diesem Album, aber auch hier zeiht sich, dass er in Sachen Harmonielehre einen Qualifikaionvorsprung gegenüber den anderen beiden hat, den diese ja auch stets betonen. Für Ärzte-heyheyhey-Punkrock-Grölfans und Anhänger der härteren Gangart ist das vielleicht nichts (Max Power neiigt nach meiner Erinnerung ja auch eher zu härteren Tönen), aber musikalisch ist es durchaus hochwertige, weil gut und sauber durchkomponierte Ware. 7/10

14. Cpt Metal
Farin. Jau. NWOBHM mit zweistimigen Gitarren und Doublebass. Klassische Ärzte-Funnummer. " Sein Name ist Programmm, härter als Jean Claude van Damme, die ein Mann Metall-Armee". Geiles, klassisches Old-School-Arpeggiosolo mündet in Sabbath/Manowar und Obertonsologewitter im Doubletiming. So gehört Metal. 10/10

15.Die hard
Rod. Duster-Alternative-Breitwandrock mit tiefer gestimmten Gitarren. Refrain dann poppiger. Ok 7/10

16. Zeitverschwändung
Bela. Die erste Single. Ich finde sie so lala, nett produziert aber etwas öde. 7/10

Macht im Notenschnitt 7,44/10. Die Ärzte achten bei ihre vielleicht letztem album extrem auf gleichmässige Kompositionsverteilung, was der Platte nicht immer gut tut. 2-3 Highlights sind drauf, ein echter Ausfall. Das Songproblem liegt mMn im Gegensatz zu Max Powers keineswegs bei Rod, sondern eindeutig bei Bela, dessen Songs einfach zu eindimensional sind. Mit Sympathiebonus ist es eine knappe 8, da der eine Ausfall mehr nach unten zieht, als es der Gesamteindruck zulässt.
Für ein Abschlussalbum ist es mir aber nicht gut genug, im Ärzte-Katalog nach der Reunion rangiert es bestenfalls im Mittelfeld.

Btw: Obwohl im Schnitt Farins Songs natürlich seit jeher die besten Ärztestücke sind, bevorzuge ich das FURT keineswegs, weil Farin nach der ersten Platte leider dazu übergegangen ist, ausnahmslos jeden Song gleich zu intsrumentieren und zu produzieren, gerade beim letzten Album war das in jedem Song ab dem ersten Refrain ein einziges Gitarrenbreitwandgewitter mit Hochpegel und Supercompression auf allen Spuren.
Auf dem tollen ersten Album war das nicht so, bei den Ärzten ist das auch nicht so.Farin kann die Band vielleicht für Ärzte Fans oder Sympathisanten kompositorisch allein ersetzen (als Sänger eh), als Alleinproduzent aber ist er leider bislang eine echte Niete. Das letzte FURT-Studioalbum und auch die Liveplatte "klangen" in meinen Ohren wirklich mies, weil undifferenziert, ohne Transparenz und und nur auf Phon und Breitwand gemixt. Sowas mag ich nicht, weil es Musik jede Dynamik nimmt.
 

Max Power

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erst mal :thumb: für die Mühe!

Nachdem der geschätzte austrische Kollege Max Power ja eher wenig angetan war ...
nach mehreren Durchläufen finde ich das Teil eigentlich nicht schlecht. Sicher kein Meisterwerk, aber in Ordnung. Interessant finde ich bei den Ärzten ja immer, dass bei mir häufig jene Songs im Ohr bleiben, bei denen ich mir denke: "blöder Song". Ging mir auch diesmal so, dass mir ausgerechnet Belas Songs im Ohr hängen blieben, die ich als belanglosen Durchschnitt abgetan hätte :crazy:

Das Songproblem liegt mMn im Gegensatz zu Max Powers keineswegs bei Rod, sondern eindeutig bei Bela, dessen Songs einfach zu eindimensional sind.
ich persönlich bin mit Rod's Songs seit jeher nur selten warm geworden (mit Ausnahmen wie 1/2 Lovesong), das gebe ich auch gerne zu. Meine Kritik bezog sich hier in erster Linie auf die Texte, die bei den Ärzten doch immer einen wesentlichen Teil ausmachen. Ich für meinen Teil hab da immer den subtilen Humor geschätzt, und wenn Herr Gonzalez dann einen Text wie jene bei "Tamagotchi" oder "Die Hard" vom Stapel lässt, weiß ich nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Vielleicht verstehe ich die Ironie nicht, aber in erster Linie sind die Lyrics da doch eher peinlich ;)

Ich mach auch keinen Hehl daraus, dass ich Farin mit Abstand für den besten Songwriter im Team halte und auch das FURT sehr gut finde. Dass Urlaub auch diesmal (zumindest für mich) wieder die Highlights setzt (Cpt Metal, Fiasko und TCR sind überragend, M&F gefällt mir mittlerweile auch sehr gut), ist da nur logische Konsequenz. Bei Bela ist das für mich immer sehr hit or miss ... das war schon immer so (Der Graf und Das Lied vom Scheitern sind zB zwei Highlights für mich) und ist auch diesmal so - nur dass das diesmal gar nicht so recht zünden mag. Vielleicht bunkert er die guten Songs auch für sein nächstes Soloalbum, keine Ahnung. Ich halte Rod generell für das schwächste Glied, aber Bela ist diesmal nicht viel besser.

Ich würde unterm Strich eine 7 vergeben - Prädikat "nett". Die Urlaub-Songs finde ich durch die Bank gut (Cpt Metal hat sich als absolutes Highlight noch ein Sonderlob verdient - für mich der beste Ärzte-Song seit vielen Jahren!), von Bela fand ich "ZeidverschÄndung" eigentlich ganz okay und bei Rod ist "Angekumpelt" mit Abstand das beste Stück.
 

Max Power

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Die Toten Hosen - Ballast der Republik

Nur kurze Zeit nach den Ärzten liefern auch die Hosen wieder ein neues Album ab. Und weil die Hosen dieses Jahr ihren 30er feiern, gibts neben den 15 (das Intro zählt ja nicht ;)) neuen Songs in der Deluxe-Version auch noch 15 Cover-Versionen auf einer Extra-CD.

Während bei vielen Bands, die eine ähnlich lange Bandgeschichte vorweisen können, die Tendenz eher nach unten geht, hatte ich bei den Hosen schon vor diesem Album einen anderen Eindruck: den Vorgänger "In aller Stille" fand ich überaus gelungen und empfand ich sicher als Steigerung gegenüber den anderen Alben, die im neuen Jahrtausend von den Hosen rausgekommen waren. Dementsprechend hatte ich ursprünglich hohe Erwartungen an das neue Album, die von der Vorabsingle "Tage wie diese" jedoch schwer getrübt wurden. Zum Glück stellt sich nun heraus, dass es den Hosen diesmal einfach nicht anders ging als vielen anderen Bands: die Vorab-Single gehört zu den schwächsten Songs.

Aber nun gut, rein ins Vergnügen:

2. Ballast der Republik
Nach dem kurzen Intro "Drei Kreuze (dass wir hier sind)" wischt der Titeltrack alle Zweifel weg, die die Vorab-Single vielleicht ausgelöst hat: nach etwas gewöhnungsbedürftigem Einstieg rocken die alten Herren erfrischend nach vorne und besingt die offenbar zweifelhafte Lage der Nation ("Wir haben keine Zeit mehr für Politik und Religion / Wenn wir an Götter glauben, dann tragen sie Trikots"). Schönes Tempo und typischer Hosen-Chor-Refrain. Passt. 9/10

3. Tage wie diese
Da ist sie, die erste Single. Textlich ist das recht gut gelungen, musikalisch ... nicht unbedingt. Radio-Rock mit einem Refrain, der Freunden von U2-Standard-Stadionrock Freudentränen in die Augen treiben wird. 6/10

4. Traurig einen Sommer lang
Feine Satire über das "saugefährliche" Musikantenleben. Schöner Uptempo-Song, unterlegt mit vertonten Erinnerungen an Jim Morrison, Sid Vicious, Bon Scott, Michael Jackson und sogar Rex Gildo (Hossa!). Sehr stark. 10/10

5. Altes Fieber
Auch hier gibt es Vergangenheitsbewältigung, und diesmal wird das Tempo auch etwas herausgenommen. Hier besteht durchaus die Gefahr, in "früher war alles besser"-Duseleien abzudriften, doch wie auch schon bei einigen Songs auf "In aller Stille" gelingt es auch diesmal noch, nicht ganz in den Kitsch abzurutschen. 8/10

6. Zwei Drittel Liebe
Erinnert ein bisschen an "Disco" vom Vorgänger, sowohl textlich als auch musikalisch. Simpel und geradlinig, gegen Ende immer besser. 7/10

7. Europa
Definitiv eines der Höhepunkte. Flüchtlinge, die mit Booten den Kontinent erreichen wollen ("die Patrouillen werden sie aufgreifen, um sie in unserem Auftrag zu deportieren / und der Rest wird ersaufen, im Massengrab vom Mittelmeer"). Stampfender Rhythmus und Klavier. "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sterben sie noch heute". 10/10

8. Reiß dich los
Aufbruchsstimmung, Fernweh und Chor-Refrain. Ganz nett. 8/10

9. Drei Worte
Der Einstieg lässt eine Ballade erwarten, ehe der Song Fahrt aufnimmt und schön nach vorne rockt. Kurzweiliger Song in gewohnter Hosen-Manier, über die Worte "ich liebe dich", die sich "den Hals hochschleimen wie ein schmieriger Wurm". Rockt sehr schön nach vorne. 9/10

10. Schade, wie kann das passieren?
Wieder mal eine Sporthymne von den Hosen, diesmal nach einer Eishockey-Niederlage geschrieben. Hat Potential zum Sport-Gassenhauer - "schade, ******e, wie kann das passieren?" bringen wahrscheinlich auch noch Fans mit drei Promille nach einer Niederlage heraus. Ich stimme es schon mal an, wenn City nächste Woche die Premier League gewinnt. 8/10

11. Draußen vor der Tür
Auf den Sportsong zum Mitgrölen folgt Campino mit Akustikgitarre, der seinen toten Vater besingt - das Gegenstück zu "Nur zu Besuch" also, wenn man so möchte. Zwischendurch versagt fast die Stimme, aber das passt. Ganz großes Kino und keinen Deut weniger rührend wie "Nur zu Besuch". 10/10

12. Das ist der Moment
Wieder Vater-Sohn, diesmal in anderen Rollen - Campino als Vater, somit auch viel positiver und flotter. Fällt allerdings ein bisschen ab. 6/10

13. Ein guter Tag zum Fliegen
Eingängiger, netter Rocksong mit Keyboard-Einlagen. Hat aufgrund der Einfachheit und des Rhythmus durchaus Single-Potential. 8/10

14. Oberhausen
Eines meiner Highlights bislang, ohne das irgendwie begründen zu können. Einfach ein schöner, schnörkelloser Midtempo-Song mit flottem Refrain. 10/10

15. Alles hat seinen Grund
Kurz vor dem Schluss noch eine Ballade. "Wir wollen nicht gehen und wir wollen nicht bleiben, wir haben Angst uns zu entscheiden" - gilt hoffentlich noch nicht für die Band, auch wenn dieser Song nicht zu den Höhepunkten gehört. 7/10

16. Vogelfrei
Der Tod hat sich ja schon öfters auf ein Hosen-Album verirrt ("Paradies", "Leben ist tödlich" etc.), und so überrascht es nicht weiter, dass er auch hier kurz vorbeischaut - das allerdings höchst ironisch und in Form eines flotten Rocksongs. 8/10

Unterm Strich ergibt das offiziell 8,2 von 10, die ich gerne noch auf mindestens 8,5 oder gar 9 aufrunde. In dieser Form dürfen die Hosen gerne noch lange weitermachen. Keine Spur von Altersmüdigkeit oder einsetzender Einfallslosigkeit, nö. Das klingt mitunter sehr zwanglos und "locker von der Leber", und das wirkt sich höchst positiv auf den Gesamteindruck aus :thumb:

Bleibt noch die Bonus-CD mit den Coversongs ... naja, ich sag mal, man muss mit viel Augenzwinkern an die Sache herangehen, sonst werden sicher einige Nostalgiker Tränen vor Wut in den Augen haben, wenn die Hosen Kraftwerks "Das Modell" oder Falcos "Rock Me Amadeus" verwursten. Gut dagegen "Computerstaat" oder auch "Schrei nach Liebe" von den Ärzten, das aber auch sehr nahe am Original angelegt ist. Dazu werden auch noch Hesse und Kästner vertont, wer hätte das gedacht?
 
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