Nach der Vorgeschichte zwischen Shaq und Kobe kann man natürlich in die Richtung vermuten, dass "kein Kommentar" eine negative Sichtweise Shaqs bedeutet, und auch ich halte das für die wahrscheinliche Alternative.
Es ist aber albern, dieses als üble Aussage oder Kritik überhaupt hinzustellen.. Was wäre denn erst gewesen, wenn er irgendetwas gesagt hätte, sei es positiv oder tatsächlich negativ? Bei einem Lob hätte er selbst der Presse Futter gegeben, in der Konkurrenz zwischen beiden Bryant über ihn zu stellen (was ihn gewiss sehr gewurmt hätte - so kann man ihn wohl einschätzen), bei Kritik hätte er weiter und weiter und weiter die ewige Geschichte der beiden angeheizt - den Handschlag vom MLK-Day könnte man aber auch so sehen, dass er das Thema "Rivalität der beiden" (so wie es über den sportlichen Rahmen weit hinaus ging), so wie die Presse jedes Spiel der beiden behandelt hat, schlichtweg leid ist und er es beenden wollte, selbst wenn er vorher selbst viel dazu beigetragen hatte.
Kurzer Sinn: Wenn jemand egal zu welchem Thema "Kein Kommentar" sagt, ist dies zwar oft als tendenziell in eine Richtung zu interpretieren
möglich, aber es bleibt dann nur
Spekulation und man sollte es eher so behandeln, als wäre derjenige erst gar nicht gefragt worden - neutral.
experience_maker schrieb:
James hätte sicherlich keine Schwierigkeiten damit, der Co-Star von Shaquille O'Neal zu sein und nicht ständig den Ball in seinen Händen zu haben. Das unterscheidet ihn (und Wade, Carter) von Bryant, McGrady oder Marbury - und das ist auch gut so und soll sich nicht ändern.
McGrady hat gewiss mit sehr viel Recht durch sein Verhalten im jeweils letzten Jahr in Toronto wie auch in Orlando einen angeknacksten Ruf, allerdings muss man davon ausgehen, dass er nicht in der Lage sei, zwei Schritte im Voraus denken, wenn er tatsächlich ein Problem mit dem Dasein als Co-Star hat, da er sich nach Florida dadurch locken ließ, nach dem ursprünglichen Plan an der Seite von Tim Duncan bzw. dann schließlich Grant Hill zu spielen. Ob seine Rolle an der Seite von Duncan oder einem gesunden Hill so viel entscheidender gewesen wäre als bei den Raptors neben Carter? Schwer vorstellbar. Vielleicht hatte es mehr mit seinem Cousin selbst zu tun als mit der Position als "Co-Star" an sich?
Bei den Rockets hat er jedenfalls bisher ebenfalls keine großen Probleme, mit Yao einen Spieler neben sich zu haben, auf den das Spiel ausgerichtet ist (anfangs lief es sogar noch mehr über den Center, erst bei ausbleibendem Erfolg wurde McGradys Rolle in der Offense noch größer).