Ich war am vergangenen Freitag auf dem IRON MAIDEN-Open Air im Südweststadion in Ludwigshafen.
Die Vorgruppen Lauren Harris (Tochter von Steve Harris) und Mastodon haben wir wegen eines Staus in Karlsruhe verpasst. Als wir kamen, spielten Papa Roach. Die machten "Nu Metal" und haben mich ziemlich genervt, auch wenn sie nicht ganz so schlimm waren wie befürchtet. Von den Schweden In Flames war ich dann enttäuscht. Die wenigen Lieder, die ich von ihnen kenne, sind viel melodiöser als das Geschrubbe am Freitag. Auch der Gesang war ein einziges Gegrunze. Immerhin haben sie mächtig Gas gegeben.
Um 21.00 Uhr begannen dann vor über 20.000 Zuschauern im Südweststadion in Ludwigshafen Iron Maiden. Zuerst folgten mehrere Songs von der aktuellen Scheibe "A Matter of Life and Death", die zwar live besser kamen als auf Platte, aber trotzdem noch nicht so richtig gezündet haben. Stimmung kam dann erst auf, als bei "Number of the Beast" ein großer Teufel hinterm Drumkit auftauchte und als bei "Fear of the Dark" und "Hallowed by thy Name" große Mitsingchöre angestimmt wurden. Sehr gut an kamen auch "Run to the Hills" und "Iron Maiden". Überraschungen gab es kaum welche, außer vielleicht "Wrathchild". Gehört hätte ich gerne noch "Aces High". Songs von den Alben mit Blaze Bailey wurden nicht gespielt.
Bei einem der Songs vom aktuellen Album erschien dann hinter Nicko McBrain ein großer Panzer, aus dessen Luke schließlich Eddie auftauchte, der später noch über die Bühne wanderte und sich ein Fechtduell mit Janick Gers lieferte. Die Bühne selbst war als Schützengraben gestaltet. Der Sound war von Anfang an ausgezeichnet, wenn man von gelegentlichen Mikroproblemen bei Bruce Dickinson absieht.
Enttäuschend war dann aber, dass um 22.38 Uhr, also nach nur gut anderthalb Stunden, schon Schicht war. Zwei Stunden hätten sie ruhig spielen dürfen. Vielleicht gab es aber auch Lärmbeschränkungen, da das Stadion mitten in einem Wohngebiet liegt.
Übrigens habe ich selten zuvor so viele unästhetische Menschen auf einem Haufen gesehen. Zahlreiche Fans haben ihre pickeligen und behaarten Rücken nackt präsentiert, ebenso wie ihre schlecht gestochenen billigen Tattoos mit Monstern, Totenköpfen etc. Auch die Körpergerüche waren recht heftig. Die wenigen anwesenden Mädels hätte ich nur mit OP-Handschuhen angefasst aus Sorge vor Infektionsgefahr.
Nach dem Konzert gab es dann den Metal Hammer 2/2007 mit CD geschenkt. Auf ein T-Shirt habe ich angesichts des Preises von € 30,- und mehr verzichtet.
Fazit: Schwache, unpassende Vorgruppen; unästhetische Besucher; ein gewohnt solider und professioneller Headliner, der aber viel zu kurz gespielt hat.