Durry im MTC - Köln am 04.09.2024
Zum ersten Mal war ich im MTC! Erstaunlich, dabei kann ich das super fußläufig erreichen. War auch mein erstes Livekonzert wieder nach langer Pause, weil ich körperlich dazu einfach nicht fit genug war.
Hatte diesmal im Vorfeld auch etwas Bammel, weil ein Knie vor 2 Wochen streikte, aber das war nach dem letzten Wochenende wieder okay. Ich hätte vielleicht noch ominöses Pulsrasen bekommen können, aber auch das war nicht der Fall.
Karte wurde gottseidank rechtzeitig gekauft, die wollte ich unbedingt sehen.
Das MTC ist ein Kellerschlauch bzw. Kellerloch. Definitiv nicht barrierefrei. Kapazität laut Angabe 300. Das scheint mir sehr großzügig bemessen. Gestern waren es circa 200 (sagte jemand vom Einlass) und es war proppevoll.
Minibühne von 1 Meter Höhe.
Ich orientierte mich erstmal nach einem günstigen Standpunkt und fand auch einen, als es losging.
Aber nicht mit Durry, sondern es gab eine Vorband. Eine Punkband aus Münster namens Hal Johnson (mit englischen Texten). Da überkamen mich berechtigte Zweifel, ob ich meinen eigentlich guten Platz über Vorband, Umbau etc. bis Durry durchhalten kann.
Also erstmal lieber Theke, die den Schlauch noch verengt, weil man da jetzt gut drankam.
Da war auch noch ein Barhocker frei, mit Blick auf die Bühne dank knapp >1,80 Meter.
Die Münsteraner waren absolut okay. Ein oder zwei prima Lieder, guter mehrstimmiger Gesang. Insgesamt aber etwas monothematisch mit ihrem Anliegen: Work from 9 to Five ist zwar notwendig zum Lebensunterhalt, aber auch voll kacke, weil man eigentlich lieber Musik machen möchte.
Sound war angemessen laut und okay, aber natürlich ziemlich scheppernd in dem Schlauch.
Irgendwie fand ich Gefallen an meinem Platz an der Theke und hatte auch während des Umbaus und des dann stets folgenden Platztausches an der Bühne kein allzu großes Interesse mehr, mich nah an die Bühne zu bewegen.
Die beiden weiblichen Servicekräfte hinter der Theke waren zudem ziemlich lustig.
Weil die Geschwister Durry nicht eben kurzwüchsig sind, schien mir auf diese Weise auf sicher, dass ich von dort alles mitbekomme und ich bis zum Ende durchhalten kann.
Fazit: Okay, die kleine Bassistin und den Drummer habe ich von dort nicht sehen können. Dafür hätte ich mich aber auch direkt vor die "Bühne" stellen müssen.
Aber Durry lieferten auch aus Entfernung live komplett ab.
Richtig gutes Entertainment, klasse Interaktion mit dem Publikum, schneller Powerpop-Indierock.
Die Texte mit viel Witz, Selbstironie bzw. mit angemessenem Tiefgang.
Sie haben quasi alles vom Debütalbum gespielt und auch die TikTok - Burner plus ein Cover von Jimmy Eat World (als durchaus passende musikalische Referenz).
Durry war 10/10, Vorband und Sound 6/10. Location 2/10, Personal 9/10.
Verkehrstechnische Anbindung für mich 10/10, für Auswärtige 1/10. Barrierefrei: 0/10.
Durry - Losers Club
Bin schon ganz gespannt auf das 2. Album.