Last Prediction/O-Scoring/Nachbesprechnung: Peter vs. Klitschko, Cotto vs. Torres


platine

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harrison schrieb:
So, dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben

Zuerst zur Wertung. Habs auch 114:111 gehabt. Die 5. mit 10:7 und die 10. mit 10:8 an Peter, den Rest an Waldemar. Den einen Niederschlag in der 5. hätte man nicht unbedingt als solchen werten müssen, aber gut.


Hallo Harrison,

so habe ich im Grunde auch gewertet (die 5. nur 10:8, so zwingend fand ich die Runde insgesamt nicht).

Aber müsste nach Deiner Wertung das ERgebnis nicht 115:110 sein?

10x10 + 7 + 8 = 115
10x9 + 2x10 = 110


Andere Wertungen kann ich aber akzeptieren, da Peter in einigen Runden ab der Dritten sehr dominant aufgetreten ist, von der Ringmitte geboxt und mächtig Druck gemacht hat. Imho hatte WK im übrigen rein punktemäßig mehr Hände, meist mit dem Jab, drin. Vielleicht ist diese Zählweise aber auch zu amateur-mäßig.

Nun zu Waldemar. Er hat diesmal die berühmte Hölle, zumindest zur Hälfte, durchlebt. Er hat sich in der 5. nach den Niederschlägen einigermaßen gut wieder erholt und hat die Runde überstanden. In der 10. hat das Rundenende etwas mitgeholfen. Zudem hatte er Glück, dass ein Peter eben kein Sanders ist, gegen diesen, zumindest den von vor zwei Jahren, wäre er nach den Niederschlägen in der 5. wohl nicht wieder zurückgekommen. Peter hat nach den Niederschlägen nicht konzentriert und präzise genug nachgesetzt, sondern weiter versucht mit wilden Schwingern zu arbeiten. Aber gut, heute war Peter im Ring und nicht Sanders.
Insgesamt waren jedoch alle drei Niederschläge völlig überflüssig. Waldemar neigt immernoch dazu, nach ein, zwei souveränen Runden wieder unachtsam zu werden, ich würde fast schon sagen überheblich, womit er solch unnötige Situationen selbst herbeiführt. Warum bringt er nicht durchgehend den Jab und geht stattdessen immer näher zum Mann?! So etwas darf einem Weltklasseboxer einfach nicht passieren, denn dass Peter zuhauen kann war klar, ebenso dass Waldemar bei überdurchschnittlichen Schlägen die Standfestigkeit verliert.

:thumb: Ich habe mich teillweise auch gefragt, warum Wk die Arme fallen lässt. Manchmal sah es so aus, als ob er Peter "ziehen" wollte, so tief hing die linke Schulter. Nach dem Niederschlag in der 5. dachte ich auch, dass WK jetzt fertig ist und die Deckung nicht mehr hochbekommt (brewster-like). Allerdings hat sich wieder gefangen, wobei Peter ihn in der 6. auch zurückkommen lassen hat.

Insgesamt denke ich, dass man auch gesehen hat, dass gegen Brewster nicht die beesen Mächte im Spiel waren. WK ist von schweren Schlägen einfach körperlich stark beeindruckt und neigt zudem dazu, völlig aus dem Konzept zu geraten (er lässt die Deckung fallen und "stolpert" teilweise unbeholfen weg). Nach den Niederschlägen in der 5. war Klitschko gegen Peter auch ziemlich am Ende. Der Unterschied zu Brewster war, dass er besser geklammert hat und sich taktisch in die Pause retten konnte. Dort hat er sich recht gut erholt, Steward hatte sehr viel Wert auf die Atmung in der Pause gesetzt, und in der 6. konnte Klitschko seine taktische Marschroute wieder aufgenommen. Vielleicht hat Peter auch nicht ganz so klug nachgesetzt.


Zu Peter, er hat mich weder positiv noch negativ überrascht, denn ich hatte ihn eigentlich genauso erwartet. Etwas tapsig und behäbig hinterherlaufend und am Mann mit schnellen und harten Händen, einzig das Kinn hatte ich ein wenig schwächer erwartet. Gegen Leute wie Byrd oder Vitali sehe ich für Peter keine Chance. Vitali würde ihn mit seinem Jab, den er über die ganze Distanz bringt zermürben, dazu kann er im Gegensatz zu Waldemar auch etwas einstecken ohne gleich den Boden zu besuchen. Byrd würde Peter austanzen.

Mich hat darüber hinaus schon überrascht, dass sich Peter nagesichts seiner Möglichkeiten taktisch recht gut im RIng bewegt. Er hat Klitschko sehr kompromisslos versucht, die Ecken abzuschneiden und gerade dadurch ständig Druck ausgeübt. Dass macht imho den Unterschied zu zB SSS aus, der dem Gegner mehr "hinterherstappft".


Nochmal zur Wertung. Klar kann man bei anderer Schwerpunktsetzung auch zu einem Sieg Peters kommen. Ich habe jedoch die häufigeren und klareren Treffer bewertet und kam somit zu dem genannten 114:111 für Waldemar.


PS: Von den gewonnen 60 und paar zerquetschte Euronen werde ich dick essen gehen und zum Nachtisch gibts ne Milchschnitte :D

Ich habe dem Kampf erstmals zum Anlass genommen, mich mich Sportwetten zu beschäftigen (außer einigen Pferdewetterfahrungen beim Derby in Hamburg-Horn). Leider zu spät, um noch rechtzeitig Geld überweisen zu können, ich habe noch keine Kreditkarte. So konnte ich leider nur aus meinem 5€ Anfangsrabbat bei mybet.com 10,70€ machen. Wollte eigentlich 50€ auf WK setzten. (War mir natürlich bewusst, dass die genausogut hätten verloren gehen können).

:wavey:
 
S

sabatai

Guest
Wenn er Top 10 sein will dann _MUSS_ das genauer werden, er hat viel zu wenig auf der Innenbahn geschlagen, keine Arbeit zum Körper im Infight wo Wlad wirklich gut geklammert hat.

Also wenn Peter nach diesem Fight nicht als Top 10 Mann eingestuft wird, weiß ich auch nicht mehr weiter. Welche 10 Boxer bitte, sollen Peter denn schlagen?
 
S

sabatai

Guest
Was eindeutig ein Witz ist, ist Deine Wertung.Runde12 für Peter, der nur um 1 Haar dem KO entgeht

Weil er kurz eingeknickt ist? Kurz vor dem KO sieht bei mir anders aus. Cotto war in der zweiten Runde gegen Torres kurz vor dem KO, aber Peter hat sich relativ schnell wieder gefangen und den Treffer gut weggesteckt. Er hatte zu beginn der zwölften IMO die besseren Treffer und gewinnt deshalb die Runde.
 

platine

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Deslizer schrieb:
Etwas enttäuscht hat mich Emanuel Stewart ... das einzige an was ich mich erinner kann von ihm gehört zu habn war dass Klitschko wieder sein System boxen soll und schön den Jab bringen soll ... nunja, dass hätt ich ihm auch erzählen können. Der Sieg Klitschkos war meiner Ansicht nach nicht sein Verdienst.

Allerdings fand ich, dass Manni in der Pause von der 5. zur 6. gut reagiert hat (Wenn ich mich nicht stark täusche, war es in dieser Pause). Klitschko war infolge der Treffer starl angschlagen. Hier hat er auf die richtige Atmung von Klitschko geachtet und dies beständig angemahnt.


P.S.: Wer Rechtschreibfehler ausmacht möge sie der Beck's-Brauerei senden.

Bremer?
 

platine

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D. Crosby schrieb:
Auch hinter seinem Kinn steht IMO kein Fragezeichen mehr - es ist definitiv unterdurchschnittlich! Schlägt es hart ein, geht Wladimir meist runter.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob es wirklich die direkte Wirkung eines einzelnen Wirkungsschlages ist. Jedenfalls hat ein solcher Volltreffer bei Klitschko generell die Wirkung, dass er auseinanderfällt und Folgetreffer nimmt - etwa auch in rechgt unbeholfenen Ausweichbegungen. Insgesamt war seine Reaktion in diesem Kampf allerdings wesentlich besser als noch bei Sanders oder Brewster. Vor allem in der 10.
 

platine

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The Ref schrieb:
@platine
Ja 2 Niederschläge und gewonnene Runde , 2 +1= 3 10-3= 7 und gewonnene Runde immer 10. ;)

danke. ich wusste nicht, dass dies automatisch so gezählt wird, sondern dachte dass Wertungen > 10:8 allgemein wertend nach dem Ausmaß der Überlegenheit gewertet werden. Da ich im Werten noch nicht sonderlich erfahren bin, bin ich mit einer 10:7 zurückhaltend gewesen.
 

CocaCoala

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platine schrieb:
:thumb: Ich habe mich teillweise auch gefragt, warum Wk die Arme fallen lässt. Manchmal sah es so aus, als ob er Peter "ziehen" wollte, so tief hing die linke Schulter. Nach dem Niederschlag in der 5. dachte ich auch, dass WK jetzt fertig ist und die Deckung nicht mehr hochbekommt (brewster-like). Allerdings hat sich wieder gefangen, wobei Peter ihn in der 6. auch zurückkommen lassen hat.

Insgesamt denke ich, dass man auch gesehen hat, dass gegen Brewster nicht die beesen Mächte im Spiel waren. WK ist von schweren Schlägen einfach körperlich stark beeindruckt und neigt zudem dazu, völlig aus dem Konzept zu geraten (er lässt die Deckung fallen und "stolpert" teilweise unbeholfen weg). Nach den Niederschlägen in der 5. war Klitschko gegen Peter auch ziemlich am Ende. Der Unterschied zu Brewster war, dass er besser geklammert hat und sich taktisch in die Pause retten konnte. Dort hat er sich recht gut erholt, Steward hatte sehr viel Wert auf die Atmung in der Pause gesetzt, und in der 6. konnte Klitschko seine taktische Marschroute wieder aufgenommen. Vielleicht hat Peter auch nicht ganz so klug nachgesetzt.

sehe ich genauso, nach der 5ten runde dachte ich schon, oh weh, das wird wieder nichts....der blick und gang in die ecke von wladimir waren, so mein eindruck, exakt die selben wie nach der ersten runde gegen sanders. aber gut, er konnte die situation ja, mit unterstützung seiner ecke, ganz gut meistern und kam in der 6ten rd wieder besser in den kampf.

CC
 

CocaCoala

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platine schrieb:
Insgesamt war seine Reaktion in diesem Kampf allerdings wesentlich besser als noch bei Sanders oder Brewster. Vor allem in der 10.

gut, ein bisschen spielte ihm auch immer die zeit in die karten, oder peter brauchte n päuschen...da war dann die runde vorbei und peter hatte seine chance vertan...!! aber alles in allem hat er sich schon verbessert gezeigt (wladimir meine ich), wenn es auch noch nicht ganz das gelbe vom ei war...was mir vorallem sorge macht sind die sich häufenden niederschläge in der karriere des WK, ich werde das gefühl nicht los dass dies in gar nicht allzuferner zukunft mal wieder in die hose gehen wird, er wird nicht immer das glück wie gegen peter oder TOS haben und um niederschläge zu überstehen gehört auch immer ein bisschen glück dazu (dies gilt nicht nur für WK), irgendwann kommt dann wieder mal ein abend wie gegen sanders, puritty oder brewster und WK stellt die augen erneut auf null.

CC
 

fireball

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Klar wird Wlad immer Probleme bekommen sobald er einen Gegner vor den Fäusten hat der versucht seinen Kampfstil durchzusetzen. Wäre er heute Nacht Sanders gegenüber gestanden hätte er sehr wahrscheinlich nicht die 12 Runden überstanden, das hatte er insbesondere Peter's mangelnder Kondition zu verdanken. Ich weiß ja echt nicht wie der im Sparring trainiert, dürfen die gegnerischen Boxer da nicht zurückschlagen oder weshalb verunsichert ihn das immer noch so? Wenigstens hat er jetzt mal die sprichwörtlichen Eier gezeigt und hat sich durchgebissen. Das wird ihm ganz bestimmt einiges an Auftrieb geben und vielleicht findet er dadurch zu längst vergangener Souveränität zurück. Er muss aber schleunigst seine Beinarbeit verbessern, bei ihm schauts immer aus als wenn er im nächsten Moment einknickt, da passts nicht ganz mit der Motorik. Durch seinen schlechten Stand geht er dann zwangsläufig runter, sah man ja ganz schön deutlich heute, teils durch "Wischer". Und dann bitte nicht dieses nach Hilfe schreiende Gesicht wenns mal ein paar hinter die Ohren gibt...
 

Totila

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fireball schrieb:
Wäre er heute Nacht Sanders gegenüber gestanden hätte er sehr wahrscheinlich nicht die 12 Runden überstanden, das hatte er insbesondere Peter's mangelnder Kondition zu verdanken.


Als Konditionswunder war Sanders aber auch nicht gerade bekannt.

@the Ref
Hättest du den Cotto-Fight vorher abgerbrochen?
 

Patrick

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Not only did all three judges score the Klitschko-Peter bout the same at 114-111 they scored every round the same as one another giving Peter only the 3rd, 5th, and 10th rounds.

So hatten es die meisten Fans auch. 3, 5 und 10 an Peter, der Rest an Wladimir.
 

Nephilim1271

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so, nun auch mal meine einschätzung (habe nur die letzten beiden seiten hier gelesen...)

verdienter sieg für waldemar, was mich persönlich sehr freut. ob er ein so schwaches kinn hat, mag ich nicht beurteilen, aber es ist frappierend, wie schnell wladimir nach treffern runtergeht. ich habe manchmal das gefühl, als würde es ihm da an widerstandskraft fehlen. andererseits kam er nach 3 niederschlägen wieder zurück in den kampf, was wiederum von starkem willen und auch widerstandskraft zeugt.
wird er getroffen, reagiert er immer noch panisch, stolpert hilflos zurück und verliert jegliche linie. außerdem frage ichmich, warum er in solchen situationen keine deckung aufbaut. das einzige, was dann von ihm kommt, sind irgendwelche ruderbewegungen mit den armen, die jeder boxer mit gutem auge ausgucken kann und dann in die lücke schlagen kann.
er fuchtelt nur mit den armen rum..das wird früher oder später wieder einmal ein böses ende nehmen. ich frage mich, warum man, bei solch offenkundigen mängeln in der defensive dort nicht intensiver arbeitet. seitlich weggehen und die arme zur doppeldeckung vor den kopf - gehört doch zum 1x1 der boxgrundlagen. das sollte doch jeder, der den anspruch der weltspitze hat, bewerkstelligen können.
vor allem wird er gegen puncher, die kompromisslos die entscheidung suchen, nachdem sie ihn angeklingelt haben, immer wieder immense probleme bekommen.
außerdem ist mir aufgefallen, dass wk wohl ziemlich empfindlich auf körpertreffer reagiert.
trotzalledem ein positives fazit... waldimir hat gegen einen puncher bestanden, er kam vor allem nach 3 niederschlägen wieder zurück und hat seine linie wiedergefunden. in der hinsicht hat er schonmal dazugelernt. vielleicht bekommt er den makel mit seinem, meiner meinung nach, ungenügenden defensivverhalten auch noch hin, und wir werden noch einige aufregende kämpfe des jüngeren klitschko sehen. mein puls war heute morgen jedenfalls in schwindelerregenden höhen :D
 

stunner

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Gratulation an Waldi!

Ich hatte ihn zwar auch nur mit einer Runde vorn, aber er hat gewonnen und darüber kann selbst ich nicht groß diskutieren.
Einen Dominator konnte ich aber in diesem Kampf auf beiden Seiten nicht ausmachen. Ohne die Rahmenbedingungen hätte ich den Kampf auch nicht besonders spannend gefunden.
Ohne "Hater-Fan"-Dikussionen hier im Forum, Wlads Karierrefrage und viele Verschwörungstheorien wäre es nur ein durchschnitlicher und über weite Strecken unsauberer (von beiden) HW-Kampf geworden.

Wladi hat lediglich in den ersten beiden Runden alte Klasse aufblitzen lassen. Die waren technisch sauber, präzise und druckvoll.
Danach wurde es ein ziemliches Gewürge mit eingestreut klaren Aktionen. Klammern, aufbocken, abdrehen, scheunentorgroße Lücken in der Deckung, sich in den Mann fallen lassen, drücken mit dem Ellbogen, nee, technisch "brillantes" Boxen sieht dann doch anders aus.
Positiv war für mich einzig, dass er nicht eingebrochen sondern (wie auch immer) "durch's Feuer gegangen ist", dass er trotz harten Treffern nicht panisch geworden ist und überpaced hat und, wenn denn geboxt wurde, die ordentliche Beinarbeit. Das sein Jab und seine Rechte super sein können ist ja nichts wirklich Neues.

Peter hat vieles von dem getan, was ich im Vorfeld als taktisch richtig vermutete. Er hat die Wege gut abgeschnitten und ist druckvoll marschiert. Manchmal zeigte er auch schöne Meid-, Pendelbewegungen.
Aber alles in allem war er zu inaktiv, hat zuviel unnötiges genommen und war fürchterlich unpräzise. Dass er, wie von anderen kritisiert, oft zum Hinterkopf schlug, lag nun wirklich nicht an ihm alleine. Wenn der kleinere Mann den größeren oft am Hinterkopf trifft, wirft das doch einige Fragen auf.
Noch ist sein Schlag-Repertoire leider zu begrenzt und seine Schwinger (die doch sehr schnell kommen) viel zu ungenau. Er hat den unbedingten Willen zu finishen, aber er hat (noch?) nicht die dazu nötigen Qualitäten. Obwohl Wladi Reichweitenvorteile hat, kam Peter mehrmals auf der Innenbahn, mit Jabs und Geraden schön durch. Die sind dann aber nicht druckvoll genug. Und kurz geschlagene Haken zu Kopf und Körper scheinen bei ihm inexistent.
Bezeichnend, wie Peter in der 12. (okay, die Erschöpfung sei berücksichtigt) sich beim Versuch eines Uppercuts beinahe selbst traf.

Beide dürfen zukünftig, erstmalig oder wieder, im Ringelreihen um die Titel mittanzen. Wirkliches WM-Niveau haben sie aber auch beide nicht gezeigt.
Mal sehen wie's weitergeht?
Ein bischen spannender und offener ist die HW-Division seit gestern jedoch wieder geworden.

Der Zvennie hat gestern erfreulich viel stimmiges und kritisches gesagt. Aber wie er es sagt - Oh Graus!
Achja ARD, Hype aufbauen gut und schön, aber doch nicht so. Dieser alkoholgezeichnete Strasenmusiker-Rentner mit seinem "Fladimo Klitschko, remember the name. New York, Fladimo Klitschko, New York." hätte selbst eingeschworene Waldi-Fans auf eine Neiderlage hoffen lassen können, auf dass sie so etwas nie wieder sehen/hören müssen.

Um es nicht untergehen zu lassen:

Cotto-Torres, was für ein Krimi!

Vor diesem Kampf war ich müdigkeitsbedingt schwer am abbauen und fürchtete fast, ich würde nicht bis fünf durchhalten.
Danach und währenddessen war ich plötzlich wieder hellwach.
Dieses Hin und Her, das Wahnsinnstempo und die Härte/Präzision von beiden, das war einfach spektakulär. Hut ab vor diesen beiden warriors!
Ob sie sich auf lange Sicht und gesundheitlich nen Gefallen tun sei mal dahingestellt.

Dieser Holt dürfte nach der Demonstration drei Kreuze gemacht haben, dass er nur drüber gefaselt hat gegen Cotto ranzudürfen. Sein Bonsai-Waldemar hat ihm das Leben ganz schön schwer gemacht und gezeigt, dass es nicht reicht sich beeindruckend zu geben. Man muss auch beeindruckend boxen und davon ist Holt ne ganze Ecke weg.

Dann waren da noch recht ansehnliche Kämpfe von Sipos und Akinwande. Den Henri sehe ich wirklich immer gerne, wenn er vernünftig trainiert und eingestellt ist.

Insgesamt ein solider und in Teilen sogar aufregender oder zumindest spannender Kampfabend. Danke ARD!
Aber bitte, bitte, "Fladimo Klitschko", bitte nit mehr mache, bitte, ja?

Gruß

s.

Edit und kleiner Nachtrag:
Peter mit dem Eisenmichl zu vergleichen ist fast schon Blasphemie. Was der junge Mike an Explosivität, Präzision, Variabilität in den Schlägen, Schnelligkeit, Ringübersicht und Härte mitbrachte, davon ist der gute Sam Welten entfernt.
Mike war ein Chirurgeninstrument, Sam ist ein Bosch-Hammer.
(Effizient können natürlich beide sein, doch niemals vergleichbar effektiv) ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Sir

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Der Kampf hat meine Erwartungen deutlich übertroffen.
Wladimirs Leistung habe ich in etwa so erwartet. Von Peters Leistungsvermögen bin ich positiv überrascht -er war buchstäblich nur noch einen einzigen Wischer vom KO Sieg entfernt aber auch nach Punkten hätte er gewinnen können. Wenn er in der 12. Runde noch ein bisschen mehr Puste gehabt hätte...au weia Waldemar !

Bereits in den ersten Runden konnte man Wladimirs entsetzten Gesichtsausdruck feststellen als er voll durchkam und Peter keinerlei Reaktion zeigte sondern sofort wieder gefährlich wurde. Da wußte W., daß der Kampf Schwerstarbeit werden würde.

Als der Ard Reporter noch unaufhörlich Lobeshymnen auf Waldi einstimmte (bis Runde 3), war mir bereits klar, daß es bald sehr brenzlig werden würde.

Wladi hat seinen Kopf mit Geschick und viel viel Glück gerade nochmal aus der Schlinge ziehen können.

Fight of the year !!!
 

Husky85

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Einer der geilsten Fights, die ich bisher im Schwergewicht gesehen habe.
Wladimir hat gezeigt, dass er doch Eier hat. Beeindruckend, wie er trotz der Niederschläge (die beiden in Runde 5 waren für mich keine) wieder zu seiner Linie zurückgekehrt ist.

Bis zu Beginn der 12. Runde hatte ich beide gleich auf. Das Tänzchen, das Peter kurz vor Ende hingelegt hat, hat die Runde und somit den Sieg für Wladimir gesichert.

Und wieder kann ich diejenigen nicht verstehen, die von einem Fehlurteil sprechen. In meinen Augen hat Peter Runde 3 und 4, sowie die beiden Runden mit den Niederschlägen gewonnen. Der Rest ging an Wladimir aufgrund der häufigeren Treffer.
 

Harrison

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platine schrieb:
Hallo Harrison,

so habe ich im Grunde auch gewertet (die 5. nur 10:8, so zwingend fand ich die Runde insgesamt nicht).

Aber müsste nach Deiner Wertung das ERgebnis nicht 115:110 sein?

10x10 + 7 + 8 = 115
10x9 + 2x10 = 110

Du hast recht. Hab gerade nochmal auf meine "Scorecard" geschaut und gemerkt, dass ich noch die 3. Runde an Peter gegeben hatte, daher die 114:111.
 

ThePlayer

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fireball schrieb:
Klar wird Wlad immer Probleme bekommen sobald er einen Gegner vor den Fäusten hat der versucht seinen Kampfstil durchzusetzen. Wäre er heute Nacht Sanders gegenüber gestanden hätte er sehr wahrscheinlich nicht die 12 Runden überstanden, das hatte er insbesondere Peter's mangelnder Kondition zu verdanken. Ich weiß ja echt nicht wie der im Sparring trainiert, dürfen die gegnerischen Boxer da nicht zurückschlagen oder weshalb verunsichert ihn das immer noch so? Wenigstens hat er jetzt mal die sprichwörtlichen Eier gezeigt und hat sich durchgebissen. Das wird ihm ganz bestimmt einiges an Auftrieb geben und vielleicht findet er dadurch zu längst vergangener Souveränität zurück. Er muss aber schleunigst seine Beinarbeit verbessern, bei ihm schauts immer aus als wenn er im nächsten Moment einknickt, da passts nicht ganz mit der Motorik. Durch seinen schlechten Stand geht er dann zwangsläufig runter, sah man ja ganz schön deutlich heute, teils durch "Wischer". Und dann bitte nicht dieses nach Hilfe schreiende Gesicht wenns mal ein paar hinter die Ohren gibt...


Bis auf Sanders stimme ich da voll zu! :jubel: was ich eben auch net verstehe war die aktion in Runde 5,beim zweiten "Niederschlag"!Warum macht er das???Um Luft zu holen,um sich zu sortieren????ER gibt da doch nen Punkt auf den Scorecards viel zu locker her.Hat da jemand ne Erklärung dafür??Und dann dieses Gesicht von Wladilein dazu???Das baut doch nur den Gegener auf?
 

"The Ref"

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Totila schrieb:
Als Konditionswunder war Sanders aber auch nicht gerade bekannt.

@the Ref
Hättest du den Cotto-Fight vorher abgerbrochen?

@Totila

Gute Frage!
Aber ich denke mal am Tv ist das einfacher zu sagen ja, als im Ring zu entscheiden.Das ist immer Ansichtssache und Gefühlssache des jeweiligen Ref,s.
Ich habe den KAMPF auch verfolgt und bin nicht erfreut über die Nehmerfähigkeiten beider Boxer.Das sind Kämpfe; die beiden nicht in den Schuhen stecken bleiben und in folgenden Kämpfen andere Ref,s in Schwierigkeiten bringen. (L.Johnson) :crazy:
 
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