Leichtathletik


Gordo

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Ich hatte letztens eine Debatte mit meiner Freundin, weil sie behauptet hatte, dass je länger die Distanz wird, desto näher ran kommen Frauen an Männer. Soweit plausibel und sie meinte, dass es bei den längsten Strecken sich sogar umkehrt. Ich war total ungläubig und doch ist dem tatsächlich so. Nicht bei der Marathondistanz, aber bei der Ultra-Distanz kehrt es sich sogar minimal um.

keine ahnung ob es diesen effekt gibt (könnte es mir vorstellen, da der kraft-aspekt immer weiter abnimmt bei längerer distanz), aber was ist denn das für eine abenteuerliche studie? läufe ab 314 km (wtf), durchschnittsalter der läufer 42 jahre, läufer werden generell schneller je länger die distanz etc.? habe mir auch die original-studie angesehen und nicht nur den artikel, aber das ist offenbar völliger unsinn vom studien-design bzw. von der stichproben-auswahl.

bei der 100 kilometer-distanz liegen die weltrekorde bei 6:09 stunden (männer) vs 6:33 stunden (frauen), also immer noch ein deutlicher unterschied.
 

Francois

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Ich hatte letztens eine Debatte mit meiner Freundin, weil sie behauptet hatte, dass je länger die Distanz wird, desto näher ran kommen Frauen an Männer. Soweit plausibel und sie meinte, dass es bei den längsten Strecken sich sogar umkehrt. Ich war total ungläubig und doch ist dem tatsächlich so. Nicht bei der Marathondistanz, aber bei der Ultra-Distanz kehrt es sich sogar minimal um.


Das wurde schon längst widerlegt . Dem liegen keine Fakten sondern sagen wir vorsichtig isolierte Daten mit minimaler Kontrollgruppe zugrunde Du hast bei den Ultra Läufen sofern sie kompetitiv sind immer Männer mit Abstand vorne aber bei den längeren Läufen ala 300km etc hast oft wenige Starter mit unter 10 Finishern.. Das ist ein (sehr ungesunder) Sport für ein paar Freaks. Schau mal in Siegerlisten (Alblauf etc) von so Veranstaltungen. Ich war bis vor Covid ab und zu bei Laufveranstaltungen wo es auch so lange Läufe gab und da gewinnt dann oft ein 50+ Jahre alter Läufer in Frührente mit insgesamt 8 Finishern . Hat mit Elite des Laufens nix gemein. Da is dann Mann und Frau durcheinandergewürflet und gewinnt auch oft die Frau. Geht da eher darum wer sich sowas überhaupt antut. :D

Kompetitiv ist z.B. der Ultra Mont Blanc Lauf mit knapp 2000 Teilnehmern als quasi Weltmeisterschaft der Ultra Trailrunner über 170km. Der männliche Sieger läuft da i.d.R. 2 Stunden schneller als eine Frau auch dieses Jahr. Wenn du jetzt in der Teilnehmerliste nach unten weitergehst werden die Abstände zwischen Man/Frau eher noch größer. Zwischen den beiden Dritten ist es z.b. zweieinhalb Stunden.

Es ist halt eine ideologische Idee die hier gepusht wird und imo sehr ermüdend weil gezielt Daten passend gemacht werden.

Vor ein paar Jahren gabs die große Überschrift in Laufmagazinen das Frauen bei nem Vergleichslauf Männer dominiert haben ergo Frauen besser. Wenn man genauer geschaut hat ging es um Infantriesoldaten die gegen trainierte weibliche Ausdauersportler angetreten sind. Solcher Quark kommt dann halt raus.

In Zukunft werden wir solche News eher häufiger sehen wo man im Namen der Gleichberechtigung biologische Männer im Frauensport antreten lässt. Recht absurd da es jede Chance von Frauen zerstören wird irgendwas zu gewinnen. Da werden sich die Bestzeiten noch mehr annähern sofern diese Fraktion ihren Einfluss halten / bzw ausdehnen kann. WIrd der Untergang des professionellen Frauensports wenn es kommt. Wir haben z.B. bei Stadtläufen in Deutschland wo man als Profi Geld verdienen kann das oft schon erlaubt mit der Konsequenz das Männer die Frauenwertung abräumen.

Letzten Endes sind die Top Leute in diesen superlangen Läufen oft zurückgetretene Profis aus dem Marathonbereich die hier noch ganz vorne dabei sein können aufgrund der geringeren Leistungsdichte. In Afrika interessiert sich kein Mensch für nen 100km Weltrekord. Die 100km WEltrekordinhaberin ist z.B. auch eine im Marathon zurückgetretene Profi Läuferin.
 
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Wurzelsepp

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Was ich mal gehört habe (vom Hörensagen lernt man Lügen, schon klar), ist die Vermutung, dass Frauen bei langen Trails dann Vorteile haben, wenn auch die gesamte Verpflegung mitgeschleppt werden muss, als Beispiel diente da der PCT (Pacific Crest Trail) im Westen der USA. Grund ist dann der Umstand, dass Frauen wohl bessere Nahrungsverwerter sind und darum weniger Nahrung auch relativ, also pro kg Körpergewicht, mitschleppen müssen... Ist dann die Verpflegungsmenge schwer (zB für 10 Tage) genug, so hätten die Frauen gegenüber den Männern tatsächlich eventuell leichte Vorteile oder zumindest kaum Nachteile.

Das stimmt dann natürlich nicht für Läufe mit Verpflegungsmöglichkeiten unterwegs. Beim legendären RAAM (Race Across America) gab es bisher zwei Siegerinnen (2021 Goldstein und 2023 Pulver). Die Rekordzeit der Frauen liegt bei 9 Tagen 4 Stunden, bei den Männer bei 7T16h, da ist der Unterschied relativ gross.
 

Francois

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Was ich mal gehört habe (vom Hörensagen lernt man Lügen, schon klar), ist die Vermutung, dass Frauen bei langen Trails dann Vorteile haben, wenn auch die gesamte Verpflegung mitgeschleppt werden muss, als Beispiel diente da der PCT (Pacific Crest Trail) im Westen der USA. Grund ist dann der Umstand, dass Frauen wohl bessere Nahrungsverwerter sind und darum weniger Nahrung auch relativ, also pro kg Körpergewicht, mitschleppen müssen... Ist dann die Verpflegungsmenge schwer (zB für 10 Tage) genug, so hätten die Frauen gegenüber den Männern tatsächlich eventuell leichte Vorteile oder zumindest kaum Nachteile.
Auch das ist nicht korrekt da Männer weit mehr Traglast unter geringerer Anstrengung aufbringen. Würde auch gerne die Untersuchung sehen wo Frauen bessere Verwerter sind.?Das alles hat was extrem krampfhaftes. Lass uns 99% der Daten ignorieren um in dem einen Prozent Theorien aufzubauen die wir krampfhaft warhaben wollen. Es gibt Spezies wo die Weibchen stärker.,ausdauernde ..etc sind bei uns ist es halt nicht der Fall.
 

Wurzelsepp

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Auch das ist nicht korrekt da Männer weit mehr Traglast unter geringerer Anstrengung aufbringen. Würde auch gerne die Untersuchung sehen wo Frauen bessere Verwerter sind.?Das alles hat was extrem krampfhaftes. Lass uns 99% der Daten ignorieren um in dem einen Prozent Theorien aufzubauen die wir krampfhaft warhaben wollen. Es gibt Spezies wo die Weibchen stärker.,ausdauernde ..etc sind bei uns ist es halt nicht der Fall.
HIER ein spannender Artikel in der NZZ über die Leistungsunterschiede von Mann und Frau. Aktuell gebe es einen Bereich, wo Frauen den Männern tatsächlich überlegen seien, nämlich im Langdistanzschwimmen, sonst sei der Mann überall besser.

PS: Das mit den langen Trails mit Verpflegungsmitnahme finde ich wirklich nicht mehr, könnte aber auch an etwas liegen, was im Text zu lesen ist, nämlich

"«Weibliche Muskeln sind im Allgemeinen ermüdungsresistenter, erholen sich schneller und weisen nach dem Training weniger mechanische Schäden auf», sagt der Sportmediziner Scherr. Zudem sei ihr Fettstoffwechsel besser. «Bei Rennen über längere Distanzen zapfen sie ihren Kohlenhydratspeicher später an und übersäuern deshalb später.»"

Da auf einem Trail relativ bald in den Fettstoffwechsel gewechselt wird, Langdistanzwandern ist kein Hochleistungssport, ist ein besserer Fettstoffwechsel sehr gut.

Trotzdem: Ich habe tatsächlich keinen Beleg für meine Behauptung mehr gefunden, ist auch schon eine Weile her... darum: "mea culpa"!
 
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Habe das auch schon häufiger gehört, dass Frauen auf Ultra-Distanzen irgendwann stärker sind. Ich kann da kein wirkliches Urteil zu abgeben. Klar, je weniger die Komponente Kraft eine Rolle spielt, desto eher verlieren Männer ihren Vorteil. An die Theorie mit dem mehr Gewicht aufgrund von mehr Nahrung glaube ich nicht so ganz. Ja, ein Mann nimmt mehr Nahrung zu sich und muss mehr tragen, aber er kann eben auch mehr tragen. Ein Kumpel von der Bundeswehr meinte, dass Frauen in der Bundeswehr meistens daran scheitern, schwere Sachen mit sich tragen zu müssen. Selbst wenn sie vom Fitness-Level und von der Ausdauer stark sind, ist das offenbar ein großes Problem.
 

Ken

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Von diesen Studien zu Extrem Ausdauerleistungen habe ich auch öfter gehört. Der Stichprobenumfang dürfte ein Problem hinsichtlich der Belastbarkeit dieser Aussage darstellen.
Der Kommentar bei Eurosport ist ähnlich baff wie ich angesichts der Leistung Chepngetichs.
Übermenschlich? Eine sportliche Mondlandung? Der Tod der Leichtathletik? Ruth Chepngetich hat mit ihrem neuen Marathon-Fabelweltrekord die Lauf-Szene in Staunen versetzt - und gleichzeitig große Zweifel genährt.
"Es ist fast so, als würde man jemanden auf dem Mond landen sehen", sagte Carrie Tollefson, Olympia-Teilnehmerin von 2004, nachdem Chepngetich in Chicago nach 42,195 km in historischen 2:09:56 Stunden ins Ziel gestürmt war, die Ex-Weltmeisterin aus Kenia knackte als erste Frau die 2:10-Stunden-Schallmauer.

Für den irischen Mittelstreckler Stephen Kerr war damit der Tag gekommen, "an dem wir uns endlich darauf einigen können, dass die Leichtathletik als Sport tot ist", meinte Kerr bei "X": "Ich frage mich, was sie im Training verändert hat, das diese massive Leistungssteigerung bewirkt hat".Und diese Steigerungen sind - nun ja - bemerkenswert. Bei ihrem Lauf in die Geschichtsbücher verbesserte Chepngetich ganz nebenbei ihre Bestleistungen über 5000 sowie 10.000 m und lief den fünftschnellsten Halbmarathon der Geschichte. Im Ziel war Chepngetich vier Minuten und 22 Sekunden schneller als bei ihrer bisherigen Bestleistung vor zwei Jahren, den Weltrekord verbesserte sie um fast zwei Minuten.
 
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