Boxen ist ein Glücksspiel. Du kannst ein Held werden wie Teofïlo Stevenson, kurvige Kubanerinnen vögeln bis an dein Lebensende und nie mehr bezahlen für deinen Mojito, oder du kannst ein Mafia-Boxer werden wie Sonny Liston und jung sterben, oder du kannst ein schwarzer Boxer sein wie Muhammad Ali und dich dem Mainstream verkaufen, und die vermarkten noch deine Krankheit und deinen Tod. Oder du bist deutsch. Dann läuft es halt deutsch ab, massvoll, bedachtasam und nachhaltig.
Da Brähmer langsam aber sicher gen Rente schielen wird/muß, wird üblicherweise die Wahrscheinlichkeit höher daß man der Taktik des "Titels auf Teufel komm raus zu halten" etwas weniger Priorität einräumt und doch noch den Ein oder Anderen großen Fight anstrebt. Wird der verloren, ist die Karriere eben vorbei und Boxer und Promoter haben nochmal gut gecashed.
Nett skizziert, und so bildhaft dargestellt (vor allem das Modell "Stevenson"). Innerhalb dieser Modelle gibt es noch einen gewissen Spielraum und auch verschiedene Abschnitte. Da Brähmer langsam aber sicher gen Rente schielen wird/muß, wird üblicherweise die Wahrscheinlichkeit höher daß man der Taktik des "Titels auf Teufel komm raus zu halten" etwas weniger Priorität einräumt und doch noch den Ein oder Anderen großen Fight anstrebt. Wird der verloren, ist die Karriere eben vorbei und Boxer und Promoter haben nochmal gut gecashed.
....und das ist auch gut so! Nicht umsonst heißt es "Berufsboxen". Die hier so häufig gelesene Idealisierung des (Berufs-)Boxens ist zwar nett zu lesen und wäre sicher auch wünschenswert, ist aber Blödsinn. Ich schreibe schon lange nicht mehr, wenn sich hier einige über "Ducken", Feigheit u.a. von Profis erregen. Geboxt wird was ökonomisch Sinn macht - frei nach einem Ex-Bundeskanzler - BASTA!
Ja aaabsolut. BASTA und AMEN.
Ich meine... wo wuerden wir hinkommen, wenn im Profisport die Besten gegen die Besten antretten wuerden?!
Haben wir das im Fussball, Basketball, Tennis, Eishockey, Ping Pong, Baseball, American Football, Pfeilbogenschiessen, Kirchkernweitspucken etc.? NEIN, also!
Immer diese Idealisten...
Typisch dieses überzeichnen. Das eine schließt das andere nicht aus. Große Fights bringen große Kohle. Das heißt jedoch nicht, dass ich einen Fight machen muss der mir wirtschaftlich schadet. Als Beispiel: Wer im MW zur Zeit gegen GGG boxt ist ein Dummkopf (...weil GGG m.E. zur Zeit eine Ausnahmestellung hat). Außer es liegt in seinem Planungsrahmen (Alter u.a.) und bringt ihm viel Geld.
Das der Bezug auf andere Sportarten nicht sonderlich stichhaltig ist, brauche ich eigentlich nicht zu erwähnen. Bayer München kann fünf mal hintereinander gegen irgend wen verlieren, das kratzt ein wenig am Tagesimage, das ist auch alles. Bei einem Boxprofi kann (!) schon eine Niederlage einen Karriereknick bedeuten. Ein gutes Beispiel ist Brähmer. Warum soll er gegen die ersten drei, vier boxen? Er wird vermutlich verlieren. Nein, er ist ziemlich ausgebuffter Profi und verdient so gut wie möglich sein Geld. Dass das den Boxpuristen nicht passt, was soll es....es ist wie die Sau mit der Eiche.
Nur kurz: lustig wie du von den Boxpuristen/Idealisten sprichst, die 'unrealistische' Forderungen an den Boxsport haben.
Ich kann von meinem persönlichen Umfeld vorallem erkennen, dass die Casuals / Gelegenheitsboxzuschauer nicht verstehen konnten, warum den die "Besten" wie Mayweather/ Pacquiao, Abraham/ Sturm etc nicht gegeneinander kämpften oder aber ein Sturm kein guter Gegner "aus den Staaten" hat.
Dies ist auch einer der Hauptgründe, warum der Boxsport mehr und mehr eine Stellung im Schatten grösserer Sportarten hat.
Von unrealistischen Forderungen habe ich nicht gesprochen. Du wirst Dich wundern, aber dem Grunde nach gebe ich Dir Recht. Der Gelegenheitsboxzuschauer ist tatsächlich derjenige der hinter die Fichte geführt wird. Und noch einmal gebe ich Dir Recht, wenn dadurch das (Berufs-)Boxen beschädigt wird. Aber der Boxer ist Unternehmer und hat danach seine Vorgehensweise auszurichten, langfristige Auswirkungen seines Verhaltens kommen für ihn erst an zweiter Stelle.
Wir haben da eine unterschiedliche Herangehen- und Betrachtungsweise. So etwas ist in einem Forum mit zwei, drei Zeilen sicher nicht auszudiskutieren. Möglicherweise hätte ich mir meinen Beitrag sparen sollen.
Ohne eine gewisse sportliche Legimitation lassen sich mit Boxen mit Deutschland keine vernünftigen Quoten machen. Die Ansage der Zuschauer in den letzten Jahren ist doch ziemlich deutlich.
Nur kurz: lustig wie du von den Boxpuristen/Idealisten sprichst, die 'unrealistische' Forderungen an den Boxsport haben.
Ich kann von meinem persönlichen Umfeld vorallem erkennen, dass die Casuals / Gelegenheitsboxzuschauer nicht verstehen konnten, warum den die "Besten" wie Mayweather/ Pacquiao, Abraham/ Sturm etc nicht gegeneinander kämpften oder aber ein Sturm kein guter Gegner "aus den Staaten" hat.
Dies ist auch einer der Hauptgründe, warum der Boxsport mehr und mehr eine Stellung im Schatten grösserer Sportarten hat.
Mehr Sorgen mach ich mir eher um solche Virtualitäten wie z.B. bei der WBA, die teilweise 3 champs haben. Was für ein Unsinn, mit dem man gleichermaßen Gelegenheiszuschauer und langjährige Fans vergrault ! Und dann diese Hinterfotzigkeit der Aussagen, man wolle die champs pro Gewichtsklasse reduzieren.
Hab' mir mal den 'no-hoper Brand angeguckt, den ich bisher null auff der Rechnung hatte und muss sagen -
sooo no hope ist der gar nicht.
Er boxt, wie eine Mischung aus Sergio Martinez und Sam Soliman, somit sehr unorthodox.
Im infight scheint er auch recht gedankenschnell zu agieren. Leider ist er recht langsam im Angriff und tendiert dazu seine Schläge oft aus Bogota zu holen.
Nicht falsch verstehen - ich möchte ihn nicht starkreden, aber so schlecht ist er auch nicht und für eine SD-Niederlage gegen Badou Jack, die auch anders herum hätte gegeben werden können, hat es immerhin gereicht.
Und punch scheint er ja zu haben...
Wird zumindest interessanter, als zunächst gedacht.