Macht doch einfach selber mal Musik


Young Kaelin

merthyr matchstick
Beiträge
42.269
Punkte
113
Je mehr ich mich seit einiger Zeit mit dem Gitarrenspiel auseinandergesetzt habe, bemerkte ich, wieviel mir an Theoriewissen fehlt. Das war schon etwas ernüchternd.

Hatte zwar damals als 10-jähriger, als ich mit dem Spielen anfing, durchaus Noten lesen gelernt, konnte auch ein paar Griffe, aber von einem Quintenzirkel, von Pentatonic Scales, von einem CAGED-System usw usf. hatte ich nie was gehört. Ich konnte die Akkorde auch nicht übers ganze Fretboard greifen. Auch das Tempo war wohl nicht präzis.

Kurz: der Satz: ich weiss, dass ich nichts (wenig) weiss, ist/war zutreffend. Es ist so wie bei vielem: ohne sehr viel Fleiss, ohne ein gewisses Feu sacre, ohne üben, üben, üben, wird man nicht besser. Eine Schwäche war auch, dass ein Lied vorschnell mit: passt, abgehakt wurde, obwohl es nicht wirklich ausgereift war. Auswendiglernen von Songtexten war auch nie meine grosse Stärke. Dieses "Schleifen" an Songs, bis es wirklich okay ist, macht nicht immer nur Spass, ist aber notwendig, um sich zu verbessern. Finde es auch gut, mich selber aufzunehmen und mir das mal anzuhören. Da waren nicht selten Momente des: oh je dabei, bringt aber wirklich was. Meistens sind die Takes 5 oder 6 dann doch etwas besser.

Fürs Tempo habe ich mir tatsächlich ein Metronom angeschafft. Im Moment lasse ich das beim Ueben immer mitlaufen.

Im deutschen Sprachraum ist man einfach mit dem B und H imo auch nicht gut aufgestellt und sieht man sowas:


B-moll2.png beim Quintenzirkel das Nämliche: quintenzirkel2.png


in den Anfängen war die 2. Seite von unten die H-Saite. Der gelernte Merkspruch für das Merken der Saiten war: Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer.

Finde die "internationale" Notation der Töne um Welten logischer: A, B, C, D, E, F, G und fertig.


circle of fifth2.png B anstelle von H und Bb anstelle von B

Jedenfalls hab ich mich entschlossen, das "alte" B und H ein für alle Mal zu streichen und nur noch Bb und B zu verwenden.

Das machts für mich leichter.

Damit der Spass und die Spielfreude nicht zu kurz kommt, gings back to the roots: In meiner Jugend habe ich regelmässig die Gitarre gepackt und ging an den See spielen. Feuer gemacht, Gitarre gespielt auf den See geschaut, die Wellen im Ohr, glücklich gewesen.

Heute packe ich oft Abends die Gitarre, gehe in den Park, wo kleine Teile die ganze Nacht beleuchtet sind. Setze mich an einen dieser von der Stadt gestellten Campingtische, setze das Metronom auf den Tisch und spiele und singe, nach Lust und Laune. An guten Tagen bin ich ähnlich glücklich wie damals am See. Irgendwie halt back to the roots......
 
Zuletzt bearbeitet:

piedropantalone

Nachwuchsspieler
Beiträge
587
Punkte
63
Ihr könnt mir bestimmt helfen und habt den ein oder anderen Tipp für mich. Nach über 15 Jahren Musikpause möchte ich wieder ein wenig Gitarre spielen. Mein alter Marshallamp und Gibson SG ist leider einem Wasserschaden zum Opfer gefallen. Einzig mein Metalzone-Fusspedal hat überlebt. Jetzt suche ich günstiges Equipment für den Hausgebrauch um wieder reinzukommen. Früher hab ich in der ein oder Punk und Hardcore Combo gespielt, mein Talent ist überschaubar hab ich hab Lust wieder das ein oder andere Riff zu schmettern.
Habt ihr Empfehlungen? Verstärker wäre cool, wenn es was für Gitarre und Bass gibt, da später vielleicht noch ein Bass dazu kommen soll.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
60.873
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Ihr könnt mir bestimmt helfen und habt den ein oder anderen Tipp für mich. Nach über 15 Jahren Musikpause möchte ich wieder ein wenig Gitarre spielen. Mein alter Marshallamp und Gibson SG ist leider einem Wasserschaden zum Opfer gefallen. Einzig mein Metalzone-Fusspedal hat überlebt. Jetzt suche ich günstiges Equipment für den Hausgebrauch um wieder reinzukommen. Früher hab ich in der ein oder Punk und Hardcore Combo gespielt, mein Talent ist überschaubar hab ich hab Lust wieder das ein oder andere Riff zu schmettern.
Habt ihr Empfehlungen? Verstärker wäre cool, wenn es was für Gitarre und Bass gibt, da später vielleicht noch ein Bass dazu kommen soll.

Da empfiehlt sich ein "Modelling Amp". Funktionsprinzip hat @le freaque auf Seite 1 erklärt. Kurz: da sind bestimmte Verstärkertypen und Sounds vorprogrammiert, die man abrufen und verstellen kann.
Ich hatte mir den Fender Mustang GT 40 gekauft (199,- €) und der taugt für Gitarre UND Bass. Auch wenn mir die "Experten" im Music-Store etwas anderes weismachen wollten. Der Amp hat sogar extra voreingestellte Bass-Verstärker in den Programmen, also natürlich funktioniert das.
Als Instrumente bevorzuge ich akkustische Geräte (Westerngitarre, Akkustikbass), weil ich die einfach lieber spiele. An den Verstärker gekabelt, kann man die Geräte auch elektrisch verzerren oder verfremden.
 

le freaque

Bankspieler
Beiträge
22.886
Punkte
113
Ort
Hamburg
Ihr könnt mir bestimmt helfen und habt den ein oder anderen Tipp für mich. Nach über 15 Jahren Musikpause möchte ich wieder ein wenig Gitarre spielen. Mein alter Marshallamp und Gibson SG ist leider einem Wasserschaden zum Opfer gefallen. Einzig mein Metalzone-Fusspedal hat überlebt. Jetzt suche ich günstiges Equipment für den Hausgebrauch um wieder reinzukommen. Früher hab ich in der ein oder Punk und Hardcore Combo gespielt, mein Talent ist überschaubar hab ich hab Lust wieder das ein oder andere Riff zu schmettern.
Habt ihr Empfehlungen? Verstärker wäre cool, wenn es was für Gitarre und Bass gibt, da später vielleicht noch ein Bass dazu kommen soll.
@theGegen hat es ja gesagt: die Fender Mustang Amps sind alle gut und tauglich, du findest online auch jede Menge Presets, die du problemlos einspeisen kannst. Ich habe auch zwei Modelingamps von Vox, die sind auch gar nicht so teuer und sind ebenfalls super. Aber: die haben zwar eine USB Schnittstelle, lassen sich aber nicht in Homerecording Sofware wie Cubase, Logic etc als Plugin einbinden. Ein echter Nachteil, wenn man zuhause im Wohnzimmer aufnehmen willl, du musst den Amp immer per Mikro abnehmen (laut, Nachbarschaft).
Ich würde da immer Fender nehmen.
Du kannst für zuhause auch mit nem kleinen Mustang anfangen: den Mustang 1 oder den 1v2 bekommst du bei Ebay für knapp nen Fünfziger und die haben auch schon jede Menge Sounds. Sind nicht mehr bei Fender verfügbar, abe die Originalsoftware und ca 10.000 (ungelogen) presets kannst du von mir kriegen, passen locker in eine e-mail. Die kleinen Mustangs haben nur 20 w, aber für den Anfang reicht auch das, Sonst eben Gegens 40er, der ja auch nicht soo teuer ist und mit dem du auch locker im Proberaum oder bei kleinen Gigs bestehen kannst.

Wenn du per Mikro abnehmen willst, sind, wie gesagt die Vox VTX Sachen auch gut. Tolle Sounds, aber eben kein USB-Homerecording.Die Marshall Code sind auch klasse, aber ein bisschen eindimensional.

Wenn du einfach erstmal nur wieder reinkommen willst, würde ich sagen:
-Fender Mustang 1v2 über ebay (50 Euro)
- für den Bass noch einen kleinen Preamp: z.B. Behringer V-Tone Bass driver DI (bei Thomann 30 Tacken oder so)
- auf jeden Fall ein Audio Interface, ohne geht nichts. Kann man auch gerne gebraucht kaufen, es gibt eine Menge, die nicht mehr aktuell sind, aber problemos ihren Dienst tun: Steinberg CI2, ein älteres Fcousrite oder die M-Audio, besonders das M-Track Duo. die kriegst du gebraucht auch für nen 30er-50er und die machen auch genau das, was die neuen 200 Euro Teile tun.

Dann bist du bei der Peripherie bei ungefähr nem guten Hunni und hast im Prinzip alles, um loszulegen. Und die Sachen werden bei ebay wirklich oft und ständig angeboten, da musst du nicht aufs erste Teil mitbieten, bei dem dann der Kumpel des Anbieters den Preis hochtreibt.

Für den kleinen Mustang nicht mehr als 50, für das Interface genauso. Alles drüber nicht mitmachen. Beim Basspreamp ruhig die günstige Neuware. Der große Mustang ist schon bass-tauglich, die kleinen aber eher nicht. Wenn du nen GT-40 gebraucht für nen guten Hunderter kriegst, kannst du das Bassteil auch weglassen.

Instrumente:

Ich bin recht angetan von den Harley Benton Sachen, die sind echt viel, viel besser als die anderen Eigenmarken von anderen Stores. Ich habe ne Tele, ne Jazzmaster und ne Semiakkustik und das sind alles tolle, amtliche Instrumente für sehr wenig Geld. Die sind auch besser als Squier Affinity oder die billigen Epiphones wie LP Special - Finger weg von beiden Serien. Du bezahlst den Namen und kriegst billigsten Chinakram.
Squier CV ist super, kostet aber auch um die 400-500.
Die günstigen Ibanez sind natürlich immer ihr Geld wert, ebenso die Jackson Dinky. Aber nimm nicht sowas wie Squier Bullet oder eben LP Special, das ist Schrott. In der Kategorie hab ich selber Sachen im Keller liegen, die kannst du gerne gegen Versandkosten von mir haben. Glaub mir, das willst du nicht.

Nimm dir ne Harley Benton. Gut verarbeitet, schön schwer(Sustain), die Pickups sind ok, Bespielbarkeit auch. Kräftige hälse, wenn du ganz kleine hände hast eher nicht, aber ab normalgröße passt das schon.
Ich würde die Jazzmaster nehmen (habe auch eine davon):


Zwei P-90 (also Humbucker im Single coil Format) verbaut, kann Alternative, 60s, aber auch Punk. Viel Sustain, fetter Hals, schwer, aber gut spielbar. Und preislich attraktiv.

Ist ne sehr schöne Gitarre, die für das Geld ne Menge kann.

oder, wenn du sie gebraucht siehst;

Stagg R-500

Fast das Gegenteil, aber auch sehr geil. Telekorpus, aber Doppelhumbucker und fast schon ein Shredder-Hals, extrem schlank. Wenn du kleine Hände hast, ist das eine super Gitarre für recht kleines Geld (neu 250 oder so).
 

piedropantalone

Nachwuchsspieler
Beiträge
587
Punkte
63
Erstmal vielen Dank für zahlreichen Infos und Tipps. Ich merke gerade ich hab scheinbar nicht nur knapp 20 Entwicklung in der Verstärkerwelt verpasst, sondern gefühlt 2000.
Verstärker mit solchen Einstellungsmöglichkeiten, da muss der Teufel beteidigt sein, vorallem für das Geld.
Ich denke so ein Fender Mustang ist das richtige für mich, welches Modell wird wohl der knappe Geldbeutel entscheiden.
Auf dein Angebot mit den Sounds per Mail kommt ich gerne zurück.
Hat der klassische Verzehrer per Fusspedal dann ausgedient, oder hab ich das falsch verstanden?

Sehe ich das richtig, ein Audio-Interface bräuchte ich nur, wenn ich aufnehmen möchte, oder? Das hätte dann Zeit, ich werde erstmal kräftig üben müssen, um wieder rein zukommen.

Bei der Gitarre bin ich mir unschlüssig, meine Hände sind eher groß, wichtig wäre mir das die Gitarre sich gut runterstimmen lässt und Palm Mutes leicht von der Hand gehen. Wahrscheinlich aber auch ganz schön große Wünsche für meine Preisklasse.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
60.873
Punkte
113
Ort
Randbelgien
.....
Hat der klassische Verzehrer per Fusspedal dann ausgedient, oder hab ich das falsch verstanden?.....

Nein. Du kannst immer noch alles dazwischen schalten, was zur Verfügung und nötig ist.
Ist auch sinnig, um nicht allzusehr von einem bestimmten voreingestellten Sound abhängig zu sein.

Es ist überhaupt kein Problem unter all den voreingestellten Sounds eine Einstellung für Neil Young oder Johnny Marr zu finden. Zumal die sogar so heißen...... :LOL: Die lassen sich auch noch feinjustieren, aber ein abrupter Soundwechsel mittendrin wird durch einen Extremsound natürlich ziemlich eingeschränkt.
Für solche Belange stellt man den Amp besser auf einen gewünschteren neutraleren Sound ein. Es sind viele Verstärker in den Programmen enthalten, deren Sound moduliert wurde.
Gerade das hat mir super gefallen (und ich bin ebenfalls technisch komplett oldschool), weil ich den Verstärker für Gitarre UND Bass nutzen wollte.

Das war mit das Wichtigste, das ich wissen wollte, als im Music-Store einkaufen ging (Seite 1 und 2 dieses Threads) und @le freaque konnte mir da wirklich wertvolle Tipps geben. Die Leute aus dem Laden wollten mich zunächst mit der vorher ausgesuchten favorisierten Akkustikbass-Gitarre zuerst nicht in den Amp-Übungsraum (andere Abteilung) lassen, aber ich hatte ein Kabel von einem Praktikanten bekommen, also durfte ich "trotzdem" rein. Ein Kunde (der Praktikant kannte sich mit Modelling-Amps nicht aus), erklärte mir dann das grobe Suchsytem und sofort fand ich einen geklonten Bass-Amp und der extrem günstige Akkustik-Bass hörte sich verkabelt super darauf an.

Zuhause schalte ich meinen Uralt-Lila-Flanger von Boss dazwischen. Moderat eingestellt, aber das macht den Bass-Sound so schön fett.
Meinen früher bevorzugten düsteren Melodie und Solo-Bass-Stil (Cure, Siouxsee) bekam ich sofort wieder hin damit.

Nachteil: Der Mustang 40 hat kein Line-Out. Also müsste ich das mit Mikro abnehmen (oder Umweg über PC gehen), wenn ich etwas oldschool aufnehmen möchte, aber durch das Tascam steige ich immer noch nicht durch, weil mein geplantes Homestudio immer noch in einer Renovierungssstufe und Schleife gefangen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

le freaque

Bankspieler
Beiträge
22.886
Punkte
113
Ort
Hamburg
Bei der Gitarre bin ich mir unschlüssig, meine Hände sind eher groß, wichtig wäre mir das die Gitarre sich gut runterstimmen lässt und Palm Mutes leicht von der Hand gehen. Wahrscheinlich aber auch ganz schön große Wünsche für meine Preisklasse.
Gar nicht. Wenn du sowas ansteuerst, sind meine Gitarrenvorschläge natürlich nichts für dich. Dann brauchst du natürlich was metal-tauglicheres mit H-S-H Bestückung. Also zwei Humbuckern und vielleicht einem Singlecoil in der Mitte. Da bieten sich die Ibanez RG Geschichten an, die selbst in der "gio" Serie sehr ordentliche Gitarren anbieten. Da kriegst du bei thomann haufenweise Zeugs, das taugt. Ich perönlich würde aber auch mal bei ebay gucken. Da bekommst du Gitarren aus den 90ern für das gleiche Geld, die aber damals zu Recht das dreifache gekostet haben - weil sie einfach viel, viel besser verarbeitet sind.
Heute musst du schon gucken, ob es "schon" China oder doch nur Indonesien ist. Damals war es Japan oder Korea und das ist von der Qualität einfach eine andere Liga.
 

Jimfreiheit

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.899
Punkte
83
Ort
Bremen
Ich schreib hier bald auch nochmal was. Bin nur gerade im Urlaub, und faul.
So ein Technikfreak bin ich allerdings nicht( Sänger).
Ich hab mir aber mal, selbstständig, von meinem eigenen Geld, ein Mikrophon gekauft. 😉
 

le freaque

Bankspieler
Beiträge
22.886
Punkte
113
Ort
Hamburg
Also hier (wenn es @Jimfreiheit schon nicht selbst macht) , weil es sonst im "was hört ihr" Wust untergeht und das extrem schade wäre.

We live we die

von jetzt

und

Tryboy

von 2018.

Gefällt super, an sich klassischer Punknrock im modernen Soundgewand. Tryboy hat für mich noch mehr Alternative-Anleihen, klingt gitarrenmäßig ein bisschen runtergestimmt (?). Schön kompakt, gutes Riff, schöner "Plönker-Bass" (ich mag sowas, seit ich Steve Harris zum ersten mal hörte): Anschlag im doppelten Sinn - man hört den Saitenanschlag und es klingt auch aggressiv wie ein Anschlag. So muss das bei dem Stil aber auch sein, viel zu viele Bands in ähnlichen Genres wummern da im Bass nur undefiniert vor sich hin. Mag ich nicht. So ist gut.

We live we die ist aber nochmal ein Riesenschritt nach vorne. Die Grundzutaten sind ähnlich: wieder ein gutes Riff mit Lead-Thema, wieder prägnanter Bass, wieder Punkrock im änhlichen Tempo.
AAAber: Das Lead-Thema ist viel prägnanter, der Sound viel breiter und gleichzeitig direkter und für eine Produktion, die an sich schon auf Breitwandsound setzt, hervorragend transparent: man hört trotzdem alles raus, jedes Instrument. Und das ist sauschwer, den allermeisten Bands gelingt das leider nicht. Kein Brei, kein Loudness War, trotzdem laut und auf die Zwölf.
Dabei alles 1 A gespielt - handwerklich ist das instrumental wie produktionstechnisch Top Ware. Da müsst ihr euch vor gar nichts verstecken.

Der Song ist natürlich auch eingängiger als Tryboy und der Refrain wirkt viel weniger "gezwungen" oder "angekündigt", viel organischer und passiert natürlicher. Auch im Songwriting sehe ich da ein klares Plus (Tryboy war gut, aber das hier ist klar besser geschrieben). Alles in allem ist das absoute Top Profiware, da gibt's nichts. Ich werde das Album ganz sicher kaufen: der Stil taugt mir, die Attitüde taugt mir, alles ist hervorragend gemacht und nicht "für einen Sportforen-User", sondern für einen Musiker.
Einfach richtig gutes Zeugs.

Einziger Minuspunkt und das bei beiden Songs: ich finde, dass der Gesang im Mix bei euch immer einen Tick zu weit hinten ist. Bei so viel Gitarrenwand links und rechts hätte ich ihn lieber noch etwas weiter vorne, einen Tick "vor der Band".
 

Jimfreiheit

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.899
Punkte
83
Ort
Bremen
Also hier (wenn es @Jimfreiheit schon nicht selbst macht) , weil es sonst im "was hört ihr" Wust untergeht und das extrem schade wäre.

We live we die

von jetzt

und

Tryboy

von 2018.

Gefällt super, an sich klassischer Punknrock im modernen Soundgewand. Tryboy hat für mich noch mehr Alternative-Anleihen, klingt gitarrenmäßig ein bisschen runtergestimmt (?). Schön kompakt, gutes Riff, schöner "Plönker-Bass" (ich mag sowas, seit ich Steve Harris zum ersten mal hörte): Anschlag im doppelten Sinn - man hört den Saitenanschlag und es klingt auch aggressiv wie ein Anschlag. So muss das bei dem Stil aber auch sein, viel zu viele Bands in ähnlichen Genres wummern da im Bass nur undefiniert vor sich hin. Mag ich nicht. So ist gut.

We live we die ist aber nochmal ein Riesenschritt nach vorne. Die Grundzutaten sind ähnlich: wieder ein gutes Riff mit Lead-Thema, wieder prägnanter Bass, wieder Punkrock im änhlichen Tempo.
AAAber: Das Lead-Thema ist viel prägnanter, der Sound viel breiter und gleichzeitig direkter und für eine Produktion, die an sich schon auf Breitwandsound setzt, hervorragend transparent: man hört trotzdem alles raus, jedes Instrument. Und das ist sauschwer, den allermeisten Bands gelingt das leider nicht. Kein Brei, kein Loudness War, trotzdem laut und auf die Zwölf.
Dabei alles 1 A gespielt - handwerklich ist das instrumental wie produktionstechnisch Top Ware. Da müsst ihr euch vor gar nichts verstecken.

Der Song ist natürlich auch eingängiger als Tryboy und der Refrain wirkt viel weniger "gezwungen" oder "angekündigt", viel organischer und passiert natürlicher. Auch im Songwriting sehe ich da ein klares Plus (Tryboy war gut, aber das hier ist klar besser geschrieben). Alles in allem ist das absoute Top Profiware, da gibt's nichts. Ich werde das Album ganz sicher kaufen: der Stil taugt mir, die Attitüde taugt mir, alles ist hervorragend gemacht und nicht "für einen Sportforen-User", sondern für einen Musiker.
Einfach richtig gutes Zeugs.

Einziger Minuspunkt und das bei beiden Songs: ich finde, dass der Gesang im Mix bei euch immer einen Tick zu weit hinten ist. Bei so viel Gitarrenwand links und rechts hätte ich ihn lieber noch etwas weiter vorne, einen Tick "vor der Band".
Danke le freaque, das du was geschrieben hast. Über die eigene Musik zu schreiben ist eher nicht mein Ding. Muss ich manchmal machen, mache ich aber nicht gerne.
Sehr schön zusammengefasst. Laut unseres Schlagzeugers, der mit mir zusammen alle Songs von Drunk Motorcycle Boy schreibt, bist du endlich mal jemand, der die Musik verstanden hat 😀.
Bzgl des Gitarrensounds und der höheren Klarheit/ Erkennbarkeit der Aufnahme von we live/ we die, könnte es daran liegen, daß wir zu Tryboy Zeiten einen Gitarristen hatten, der viel mit Overdubs im Studio gearbeitet hat. Ausserdem sind seine Gitarrensachen immer gedoppelt. Fetter, aber dadurch auch breiiger. Bei der neuen Platte haben die beiden neuen Gitarristen jeweils ihre Spur aufgenommen, und gut ist. Dadurch hört man viel mehr raus,- Stimmt.
Finde ich auch besser. Übrigens Ist ALLES auf Drop D. Also auf D runtergestimmt. Auf allen drei LPs.

Am Freitag ist Releasekonzert hier in HB. Bin mal gespannt ob wer kommt. Im höheren Alter kommen ja nicht mehr, wie früher, alle Freunde ind Freundinnen rum. Mal schauen.

Hab auch noch zwei weitere Bands. Eine eher punking, und deutschsprachig, die andere ist als Projekt in der Coronazeit entstanden. Da wird ordentlich aufgetragen. 80er Jahre Rock/ Hardrock mit Schrotttexten. Ein Wahnsinn ist das!
Davon aber später evtl mehr wenn ich verstanden habe, wie ihr die YT Videos hier immer so schön einfügt.
1a.
 
Zuletzt bearbeitet:

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
60.873
Punkte
113
Ort
Randbelgien
.....

Hab auch noch zwei weitere Bands. Eine eher punktgenau und deutschsprachig, die andere ist als Projekt in der Coronazeit entstanden. Da wird ordentlich aufgetragen. 80er Jahre Rock/ Hardrock mit Schrotttexten. Ein Wahnsinn ist das!
Davon aber später evtl mehr wenn ich verstanden habe, wie ihr die YT Videos hier immer so schön einfügt.
1a.

You-TubeURL kopieren.

Name der Band und Titel in einen Text schreiben. Also hier z.B.

Drunk Motorcycle Boy - We live we die

Dies markieren und oben in der Bearbeitungsleiste auf das Kettensymbol klicken. Kopierte URL einfügen und einfügen klicken.
Fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Jimfreiheit

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.899
Punkte
83
Ort
Bremen
Also hier (wenn es @Jimfreiheit schon nicht selbst macht) , weil es sonst im "was hört ihr" Wust untergeht und das extrem schade wäre.

We live we die

von jetzt

und

Tryboy

von 2018.

Gefällt super, an sich klassischer Punknrock im modernen Soundgewand. Tryboy hat für mich noch mehr Alternative-Anleihen, klingt gitarrenmäßig ein bisschen runtergestimmt (?). Schön kompakt, gutes Riff, schöner "Plönker-Bass" (ich mag sowas, seit ich Steve Harris zum ersten mal hörte): Anschlag im doppelten Sinn - man hört den Saitenanschlag und es klingt auch aggressiv wie ein Anschlag. So muss das bei dem Stil aber auch sein, viel zu viele Bands in ähnlichen Genres wummern da im Bass nur undefiniert vor sich hin. Mag ich nicht. So ist gut.

We live we die ist aber nochmal ein Riesenschritt nach vorne. Die Grundzutaten sind ähnlich: wieder ein gutes Riff mit Lead-Thema, wieder prägnanter Bass, wieder Punkrock im änhlichen Tempo.
AAAber: Das Lead-Thema ist viel prägnanter, der Sound viel breiter und gleichzeitig direkter und für eine Produktion, die an sich schon auf Breitwandsound setzt, hervorragend transparent: man hört trotzdem alles raus, jedes Instrument. Und das ist sauschwer, den allermeisten Bands gelingt das leider nicht. Kein Brei, kein Loudness War, trotzdem laut und auf die Zwölf.
Dabei alles 1 A gespielt - handwerklich ist das instrumental wie produktionstechnisch Top Ware. Da müsst ihr euch vor gar nichts verstecken.

Der Song ist natürlich auch eingängiger als Tryboy und der Refrain wirkt viel weniger "gezwungen" oder "angekündigt", viel organischer und passiert natürlicher. Auch im Songwriting sehe ich da ein klares Plus (Tryboy war gut, aber das hier ist klar besser geschrieben). Alles in allem ist das absoute Top Profiware, da gibt's nichts. Ich werde das Album ganz sicher kaufen: der Stil taugt mir, die Attitüde taugt mir, alles ist hervorragend gemacht und nicht "für einen Sportforen-User", sondern für einen Musiker.
Einfach richtig gutes Zeugs.

Einziger Minuspunkt und das bei beiden Songs: ich finde, dass der Gesang im Mix bei euch immer einen Tick zu weit hinten ist. Bei so viel Gitarrenwand links und rechts hätte ich ihn lieber noch etwas weiter vorne, einen Tick "vor der Band".
Und wegen dem Gesang im Hintergrund. Ich bin eher nicht ein zurückhaltender Typ. Bei meinem Gesang aber schon. Ich wollte ihn noch leiser...wurde aber überstimmt 😉 .
 

Jimfreiheit

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.899
Punkte
83
Ort
Bremen
Nightjet Warrior of love

Ich bin Ende 2020 morgens aufgewacht, und dachte mir, nach Monaten des keine Konzerte spielens, und des stressigen abmischens der LP meiner dritten Band ( El Mariachi):
mach doch mal was entspanntes. Also hab ich den el mariachi Gitarristen angerufen, und ihn gefragt, ob wir nicht so Loverboy Songs schreiben wollen. Working for the weekend und so ein Zeuchs
Texte über Liebe und Autos (hab von beiden Sachen keine Ahnung).
Hauptsache entspannt.
2 Wochen später hatten wir drei Songs, die ich mit dem Drunk Motorcycle Boy Drummer dann ziemlich besoffen eingesungen hab. Er hat das technische erledigt, ich den Gesang. Ist bis auf die Gitarren und den Bass alles am Rechner entstanden. Das Resultat ist...nunja...Nightjet eben :D
Haben auch direkt jemanden gefunden der die Songs als Single rausgebracht hat. Verlustgeschäft seines Lebens. N halbes Jahr später war sie fertig.Die Plattenpresswerke brauchten zu der Zeit "nur" 6 Monate für ne Platte.
Hat alles auf jedenfall Total viel Spaß gemacht. Lustiger Schwachsinn eben.
 
Zuletzt bearbeitet:

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
60.873
Punkte
113
Ort
Randbelgien
Nightjet Warrior of love

Ich bin Ende 2020 morgens aufgewacht, und dachte mir, nach Monaten des keine Konzerte spielens, und des stressigen abmischens der LP meiner dritten Band ( El Mariachi):
mach doch mal was entspanntes. Also hab ich den el mariachi Gitarristen angerufen, und ihn gefragt, ob wir nicht so Loverboy Songs schreiben wollen. Working for the weekend und so ein Zeuchs
Texte über Liebe und Autos (hab von beiden Sachen keine Ahnung).
Hauptsache entspannt.
2 Wochen später hatten wir drei Songs, die ich mit dem Drunk Motorcycle Boy Drummer dann ziemlich besoffen eingesungen hab. Er hat das technische erledigt, ich den Gesang. Ist bis auf die Gitarren und den Bass alles am Rechner entstanden. Das Resultat ist...nunja...Nightjet eben :D
Haben auch direkt jemanden gefunden der die Songs als Single rausgebracht hat. Verlustgeschäft seines Lebens. N halbes Jahr später war sie fertig.Die Plattenpresswerke brauchten zu der Zeit "nur" 6 Monate für ne Platte.
Hat alles auf jedenfall Total viel Spaß gemacht. Lustiger Schwachsinn eben.

:LOL:

Schön alle Klischees verbraten. Kann mir schon vorstellen, dass das Bock gemacht hat.
 

theGegen

Linksverteidiger
Beiträge
60.873
Punkte
113
Ort
Randbelgien
So einen Spökes hatten wir (also die damaligen Kollegen) in den 1980ern mit anderen Produktionsmitteln im Proberaum ziemlich oft gemacht, wenn uns gerade nix Besseres einfiel.
Uns immerhin die Mühe gegeben, den Unfug über 4-Spurgerät aufzunehmen und ggf. auszugestalten.
Da hat vielleicht einer alleine irgendein "soll sich so anhören wie" hingefrickelt und die anderen spielten ihr Klischee auf eine Spur dazu, bis es als billige Kopie taugte.
Wir haben oft gelacht, wenn die Übung gelungen war.
Oder die Kollegen verblüfft, wenn man in Alleinregie sämtliche Instrumente für eine Everly Brothers oder Creedance Clearwater Revival Nummer eingespielt hatte.
Noch lustiger war es, wenn ein fähigerer Kollege die Klischees vollenden konnte.

Ich bin immer noch der Meinung, dass unsere "Sisters of Mercy"-Nummer als "der" Klassiker dieser Band durchgehen würde, wenn ich diese Cassette oder das Originalband davon noch hätte..... ;)
In einem anderen Thread habe ich neulich diesen Komiker verlinkt. Fand ich lustig:

Desmond Doom - Sisters of Mercy

Wir hatten aber einen noch blöderen Text und dazu billige Sample-Tuschs. :LOL:
 

Jimfreiheit

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.899
Punkte
83
Ort
Bremen
So einen Spökes hatten wir (also die damaligen Kollegen) in den 1980ern mit anderen Produktionsmitteln im Proberaum ziemlich oft gemacht, wenn uns gerade nix Besseres einfiel.
Uns immerhin die Mühe gegeben, den Unfug über 4-Spurgerät aufzunehmen und ggf. auszugestalten.
Da hat vielleicht einer alleine irgendein "soll sich so anhören wie" hingefrickelt und die anderen spielten ihr Klischee auf eine Spur dazu, bis es als billige Kopie taugte.
Wir haben oft gelacht, wenn die Übung gelungen war.
Oder die Kollegen verblüfft, wenn man in Alleinregie sämtliche Instrumente für eine Everly Brothers oder Creedance Clearwater Revival Nummer eingespielt hatte.
Noch lustiger war es, wenn ein fähigerer Kollege die Klischees vollenden konnte.

Ich bin immer noch der Meinung, dass unsere "Sisters of Mercy"-Nummer als "der" Klassiker dieser Band durchgehen würde, wenn ich diese Cassette oder das Originalband davon noch hätte..... ;)
In einem anderen Thread habe ich neulich diesen Komiker verlinkt. Fand ich lustig:

Desmond Doom - Sisters of Mercy

Wir hatten aber einen noch blöderen Text und dazu billige Sample-Tuschs. :LOL:
Eventually your splippin' away hahaha.
Es ist so einfach.
 
Oben