War wieder mal ein klasse Auftritt von Roger Federer. Wawrinka war völlig chancenlos. Mich als Federerkenner
überrascht das überhaupt nicht. Ich finde es auch immer wieder amüsant wie Federerpleiten bei kleinen Turnieren sofort als Maßstab für die Zukunft und auch als Prognose für die GS wie Roland Garros und Wimbledon herhalten müssen. Hier mal ein Federer-Interview nach dem schwachen Sandauftakt (aus dem Blick) und unmittelbar vor dem Turnier in Madrid:
Roger Federer, was fehlt Ihnen momentan?
Roger Federer: Meine Bewegungen sind immer noch ein wenig langsam. Das überrascht mich eigentlich, weil ich sehr hart gearbeitet habe. Aber ich muss mich wohl einfach noch an den Sand gewöhnen. Da ist alles ein wenig anders. Auf Hartplatz bewegt man sich mit dem Ball. Auf Sand muss man oft von einer «toten» Position aus spielen. Und das muss ich adaptieren. Das Resultat ist enttäuschend. Aber ich kann es nicht ändern. Montañés gab mir nicht viele Chancen.
Viel Spielpraxis haben Sie nicht.
Nein. Aber die Bedingungen in Madrid und Paris werden um einiges schneller sein. Das kommt mir entgegen.
Haben Sie Angst vor dem French Open?
Nein! Das ist noch zu weit weg.
Mein Ziel ist es nicht, 12 Turniere zu gewinnen, sondern die wichtigen. Ich habe das in der Vergangenheit bewiesen. Ich muss einfach hart weiterarbeiten und daran glauben, dass sich die Dinge ändern. Ich probiere seit Monaten, das Glück auf meine Seite zu zwingen. Es klappt halt noch nicht.
Letztes Jahr waren Sie vor Madrid in einer ähnlichen Situation. Ein Achtelfinal-Aus gegen Wawrinka in Monte Carlo, ein Halbfinal-Aus in Rom gegen Djokovic. Dann gewannen Sie Madrid, Paris, Wimbledon. Kann es nochmal so kommen?
Letztes Jahr war Monte Carlo für mich nicht so zu bewerten. Ich kam da gerade von der Hochzeit. Nichts gegen Stan, er hat gut gespielt. Aber wenn es gegen jemand anderes gewesen wäre, würde ich noch etwas extremer reden. Nach der Rom-Niederlage gegen Djokovic ging ich hart trainieren und fühlte mich extrem stark. Ich wusste, wenn es gut läuft, kann ich das Turnier gewinnen. Das waren keine Illusionen.
Und nun?
Dieser Fall ist etwas anders. Ich bin jetzt grad ein wenig enttäuscht, habe sicher Dinge, die ich verbessern muss. Ich war zu weit hinter der Grundlinie und so weiter. Gegen die Topspieler werde ich sicher nicht experimentieren, weiter vorne spielen. Ich habe noch zwei Tage Training und freue mich auf die Titelverteidigung. Es kommt darauf an, wie ich ins Turnier starte. Das wird mitentscheidend sein.
Das Entscheidende hat Roger klar gesagt. Wichtig sind ihm allein die ganz großen Turniere, also die Grand Slams. Und für mich seht es völlig außer Frage das Federer auch dieses Jahr wieder der mit Abstand erfolgreichste GS-Spieler sein wird.