Materialthread


S-F

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Andererseits war die Erfindung der gebogenen Stabbindung genau das, was die Entwicklung der letzten 15 Jahre zugelassen hat. Also z.B. einen Ryoyu der in Ruka die komplette Welt schockt, hätte es ohne die Ammann Bindung nicht gegeben.
 

Hakuba

J-Fan
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Die Rote-Karte-Regel ist gegenüber der angedachten Variante verschärft worden, wie in Predazzo mitgeteilt wurde.

Wer eine Rote Karte bekommt, muss nicht nur das betreffende Wettkampfwochenende, sondern auch das kommende aussetzen.

Diese Regelung gilt auch im COC und FC. (Es steht aber nicht da, ob auch übergreifend.)



Ich finde das zu hart. Wer zweimal einen halben Zentimeter irgendwo zuviel hat, verliert also drei bis vier Starts.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Wobei es schon großes Pech wäre, wenn es jemanden gleich zweimal mit 0,5 cm erwischt. Bei den 13 Disqualifikationen, die es diesen Sommer bislang wegen eines zu weiten Anzugs an der Taille gab, war der Anzug kein einziges Mal nur 0,5 cm zu weit. Zweimal war er 1 cm zu weit, zweimal 1,5 cm zu weit, in allen anderen Fällen noch weiter. Das ist also eine Größenordnung, in der man es auf jeden Fall merken würde, wenn man sich selbst vorher mal ein Maßband um die Taille legen würde.

Das könnte also jeder Springer tun.

Und wenn er dann merkt, dass sein Taillenumfang zu gering bzw. sein Anzug zu weit ist und die Zeit zum Umnähen fehlt, dann könnte er auch freiwillig auf seinen Start verzichten.

Das macht aber natürlich keiner. Stattdessen startet man trotzdem und hofft darauf, dass man nicht kontrolliert wird und man so auch mit illegalem Material durchkommt. Das ist aber genau die Kultur, von der wir wegmüssen. Und dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man kontrolliert wirklich alle Springer und erreicht so, dass wirklich nur die Springer mit legalem Material im Ergebnis stehen bleiben. Dann reicht es, die Springer nur für den aktuellen Wettkampf zu disqualifizieren. Das würde ich auch bevorzugen, fürchte aber, dass dafür einfach der Aufwand und der Personalbedarf zu hoch ist.
Oder man kontrolliert weiterhin nur einen Teil, verhängt aber dafür entsprechend hohe Strafen. Das sorgt dafür, dass zwar die Chance besteht, nicht erwischt zu werden. Aber dafür ist der Schaden, falls man doch erwischt wird, um so größer, so dass es sich nicht mehr lohnt.

Oder man sperrt die Anzüge weg und regelt alles über die Waage. Aber den Gedanken hab' ich nun schon oft genug beschrieben.
 

Kestrel7017

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Ich glaube aber, angesichts der vielen "großen" Abweichungen, die man bisher gesehen hat, das diese 4cm sich in der Realität nicht so groß darstellen wie sie sich auf einem Ergebnisbogen lesen
 

Lazergirl

EFF #3
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(y) Ich befürworte alles, was das Risiko für solche schweren Verletzungen minimiert. Gut, dass man da sofort reagiert hat.

Und Martin bestätigt mich da auch gleich bei meinen Gedanken zu Bindungen/ Schuhen. Auf dem Bild sieht man ja auch, wie das Bein seitlich "weg knickt". Ein Telemark zwar, aber kein schöner.
 
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Lila

Bankspieler
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Die Anzüge werden für die Damen ab sofort vergrößert:
Fünf statt vier Zentimeter über Körpermaß und zwei Zentimeter mehr in der Schrittlänge.

Von slowenischer Seite heißt es, dass diese Lösung ein Kompromiss war und man von ihrer Seite gerne noch größere Anzüge gehabt hätte, um auch bei Extrembedingungen wie dem starken Rückenwind in Predazzo höhere Geschwindigkeiten zu vermeiden. Wie groß der Unterschied zwischen den bisherigen Regeln und der neuen Regel für die Springerinnen ist, kann man als Fan des Sports wohl kaum beurteilen. Ich hoffe einfach, dass es genug ist, um die Landungen deutlich sicherer zu machen.

Quelle
 

Lazergirl

EFF #3
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Da scheint dann ja echt jeder cm größere Auswirkungen zu haben wenn man so darum feilscht.

Warum eigentlich keine Änderungen auch bei den Männern? Auch bei ihnen sind schwere Knieverletzungen nicht so selten. Oder ist der FIS das vielleicht egaler, weil dann eben die Nächsten nachrücken? Und es mehr Topspringer gibt? Ich habe Schmitt so verstanden, dass bei den Frauen das Risiko höher ist. Aber auch ein geringeres Risiko ist ein Risiko.
 
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Die großen Anzüge machen einen Wettkampf aber eben auch schwerer steuerbar…so habe ich Schmitt jedenfalls verstanden. Ist ja auch irgendwo logisch. Wenn bisschen Aufwind drin ist, besteht halt mit größeren Anzügen noch mehr die Gefahr, dass sie komplett wegsegeln. Da gilt es den richtigen Mittelweg zu finden.
Ja, auch bei den Männern gibt es Knieverletzung, aber bei weitem nicht so viele. Ich finde auch, dass sich gerade bei den Frauen viele Stürze lange andeuten, bis sie dann wirklich passieren. Loutitt hatte zum Beispiel auf der Normalschanze schon extreme Wackel-Landungen dabei.
Womöglich muss das sichere Telemark-Landen einfach auch noch mehr in den Fokus des Trainings rücken. Eine sichere Landerin wie Schmid hat sicherlich kein so großes Risiko auf sturzbedingte Verletzungen wie 80 Prozent vom Rest des Feldes.
 
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Interessant ist auch, dass Schmid gemeint hat, dass wieder kleinere V-Stellungen bzw. schmälere Beinstellungen in Mode kommen könnten, nachdem die Anzüge im Schritt nicht mehr so weit sein dürfen.
So ein wenig scheint sich das auch zu bewahrheiten, wenn ich mir ansehe, dass Springer wie Ammann und Stoch wieder besser performen.
 

Lila

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Anscheinend hat man vor der Saison für die Anzüge der Frauen die gleichen Anzug-Regeln eingeführt wie bei den Herren. Die neuen Änderungen sollen wohl bedeuten, dass die Anzüge jetzt wieder ähnlich wie letztes Jahr sind. Man ist also zurückgerudert, aber Verletzungen gab es auch mit den alten Regeln schon genug. Um das Verletzungsrisiko wirklich deutlich zu verringern müsste man wohl entweder die Anzüge um einiges mehr vergrößern, die Bindung und/oder Keile reglementieren oder an den Telemark ran. Oder eine Kombination aus allem, allerdings möglichst ohne die Flugphase unstabiler zu machen. Aber ich schätze derart große Änderungen wollte man zwei Monate bevor die Olympia-Saison beginnt nicht diskutieren.
 
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